zurück| Geschrieben von wellensittich am 19.10.2013, 10:23 Uhr |
Wie soll ich damit umgehen?
Hallo,
meine Tochter ist knapp 21 Monate alt ist seit einer Woche extrem anstrengend. Sie hat vor ein paar Tagen mittags ihre Schüssel mit dem Essen genommen und mit voller Wucht auf den Boden geschmissen. Sie möchte sich nicht anziehen lassen. Wenn sie mir irgendetwas zeigen möchte und ich soll die Türe aufmachen damit sie mit mir da hin gehen kann, dann jedoch passt es nicht dass die Türe auf ist. Sie möchte ihr Kuscheltier haben wenn sie es hat schmeisst sie es wieder runter. usw. usw. Sie kann sich da eine Stunde reinsteigern. Ablenken lässt sie sich nicht. Hochnehmen und mal auch trösten will sie in dieser Situation auch nicht. Wenn dann irgendwann der Spuck vorbei ist, ist sie wie ausgewechselt.
Ist das jetzt nur so eine Trotzphase? Ich inoriere es dann auch oft. Ich kenne das von der großen Schwester nicht so extrem.
Wie kann ich am besten damit umgehen?
Vielen Dank für eure Antwort.
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Nachtrag
Antwort von wellensittich am 19.10.2013, 10:24 Uhr
Es fängt morgens in der Früh an. Sie will kein T-Shirt, keine Strumpfhose. Alles geht nur unter Protest. Ich kann sie schlecht nackig rumlaufen lassen.
Wenn wir wo hinfahren möchten geht es weiter mit der Jacke und den Schuhen. Will sie alles nicht. Wenn ich sage ob sie nicht mitfahren mag. Das möchte sie jedoch auch nicht. Auto reinsetzen mag sie nicht und wenn wir dann dort angekommen sind und wir sollen aussteigen, dann mag sie nicht aussteigen. usw usw
Mir sind ihre Gefühle nicht egal aber gewisse Dinge müssen halt sein. Aber sie protestiert ja bei den kleinsten Dingen und bei so vielem
Re: Äh...
Antwort von Mijou am 19.10.2013, 10:43 Uhr
...geht es Dir denn nur darum, Dich mal auszusprechen, oder möchtest Du wirklich Rat? Wenn ja, dann versuche doch mal die Ratschläge, die Du gestern und im anderen Forum schon bekommen hast. Vor allem das Buch von Jesper Juul, das eine Userin da empfohlen hat, kann ich nur unterstützen. Probier's doch mal aus, damit Du das Verhalten Deines Kindes besser verstehst und verändern kannst.
Immer aufs Neue jammern, aber nichts annehmen - so kommste nicht weiter, gell!
LG
Re: Äh...
Antwort von wellensittich am 19.10.2013, 11:29 Uhr
Das empfohlene Buch kann ich leider nicht über Nacht bekommen und auch noch gleich gelesen haben.
Ich jammere nicht. Wollte nur vielleicht eine weitere Meinung hören.
Mehr nicht.
Re: Äh...
Antwort von Caitryn am 19.10.2013, 19:16 Uhr
Wann klappt es denn mal gut?
Wie viel versteht dein Kind schon? Kannst du Dinge ihr schon erklären und sie versteht sie?
Wann ist es besonders schlimm? (Ist sie überfordert? Ist sie müde?)
Wenn sie betreut wird, wie verhält sie sich dort?
Ist sie bei deinem Partner auch so?
Ich denke, wenn du diese Fragen beantwortet hast, geht der nächste Schritt.
Dann musst du dich Fragen, was du verändern musst/könntest. Dann erst die Frage, braucht ihr andere Beschäftigung, braucht sie mehr Schlaf, braucht sie einen anderen Rhythmus und und und.
Re: Wie soll ich damit umgehen?
Antwort von Nachtwölfin am 19.10.2013, 22:08 Uhr
Hatten wir auch so in der Art so in dem Alter. Hat ca 1 Jahr gedauert ;-). Bei uns hat geholfen, eine Art Belohnungssystem einzuführen.
Oft weiß man ja schon im voraus, was solches Verhalten evtl auslösen könnte, oder es gibt ein regelmäßig wiederkehrendes Ausflippen in bestimmten Situationen.
Z.B. Wenn du dich jetzt brav anziehen lässt, bekommst du nachher eine Milchschnitte. Oder... dann darfst du eine Folge Shaun das Schaf anschauen, oder wenn du dich jetzt freiwillig im Auto anschnallen lässt, dann besuchen wir gleich die Oma... Halt Sachen, die sie gerne macht. Oft Dinge, die sie sowieso bekommen hätte, aber dann halt im Zusammenhang mit der Belohnung. Wenn sie sich nicht an die Abmachung hält, kanns natürlich auch keine Belohnung geben.
Habe erst neulich wieder ein Belohnungssystem eingeführt, damit sie nicht mehr absichtlich in die Unterhose pieselt. 2 Tage haben gereicht, jetzt passiert es höchstens nur noch unabsichtlich und ich lasse nur noch ab und zu was besonderes springen.
Ansonsten hilft ja bei solchen "Anfällen" und unzugänglichem Kind nur Aussitzen, da sein, lieb haben. Danach darüber reden und die Gefühle von beiden irgendwie in Worte fassen.
lg
Nachtwölfin
Re: Wie soll ich damit umgehen?
Antwort von Halluzinelle von Tichy am 20.10.2013, 11:12 Uhr
Ich kann Dir nicht sagen, wie Du damit umgehen sollst. Ich kann nur sagen, wie wir das machen. Meine Tochter hat mich mit ihren 22 Monaten auch am Anfang ihrer Trotzphase an die Grenzen meiner Belastbarkeit gebracht und dann habe ich selbst rumgeschriene, was ich gar nicht wollte. Nun, da es schon ein paar Monate so geht mit den Ausrastern, habe ich ein bisschen Erfahrung gesammelt und fühle mich nicht mehr so hilflos und bin daher gelassener.
Zunächst mal ist es wie bei Erwachenen auch ein bisschen von der Laune abhängig. Ganz extrem war es während sie die Eckzähne bekommen hat. Deswegen frage ich jetzt immer erst mal, was los ist und ob ihr was weh tut. Da kann man ja dann Abhilfe schaffen. Manchmal kommt auch einfach raus, dass sie sich etwas anders vorgestellt hat, lieber die Gummistiefel angeziehen wollte und nicht die Halbschuhe... Wenn es Dinge sind, die realistisch sind, bekommt sie es auch. Wenn ihre Vorstellungen leider nicht verwirklichbar sind, weil sie um diese Jahreszeit nackt rumlaufen möchte oder sich im Auto nicht anschnallen lassen will, erkläre ich ihr, warum das nicht geht. Ich habe den Eindruck, dass sie schon recht viel versteht. Allerdings hält sie das in einem ungünstigen Moment nicht davon ab, zu kreischen wie am Spieß, sich zu auf den Boden zu werfen und um sich zu schlagen. Ich denke schon, dass das der Anfang der Trotzphase ist. Das kann auch mal bis zu einer Stunde gehen, in der ich überhaupt keinen Zugang zu ihr zu finden scheine. Wenn es irgendwie möglich ist, schicke ich sie dann zum Protestkreischen in ihr Zimmer und schaue alle paar Minuten nach ihr und biete ihr an auf den Arm genommen zu werden und darüber zu sprechen. Manchmal hilft es auch ihr kurz mit einem Kuscheltier vorzuspielen, wie sie sich verhält und nochmal dem Kuscheltier zu erklären, warum etwas Ungewolltes doch getan werden muss. Allgemein ziehe ich die Dinge, die mir wichtig sind trotz Protest konsequent durch.
Re: Wie soll ich damit umgehen?
Antwort von juhu13 am 21.10.2013, 11:04 Uhr
Meine Kleine hat ein sehr ausgeprägtes Ich-Bedürfnis. Und wenn was nicht so ist, wie sie es möchte, dann schreit sie los, wirft sich auf den Boden, spuckt,...
Warte auch schon länger bis diese Phase vorbei ist. Es gibt zwar immer wieder Phasen wo es besser ist, aber vorbei ist es noch nicht (sie wird nun 3 J. alt).
Und ich bin keine, die nicht konsequent bleiben würde. Schließlich muss sie sich anziehen, wenn ich den großen Bruder in die Schule bringen muss. Da kann sie schreien was sie will.
Konsequent bleiben, ihr erklären, dass gewissen Dinge jetzt so sein müssen, aber ihr trotzdem das Gefühl vermitteln, dass man sie nicht schimpft sondern sie geliebt wird. Ich drücke sie dann immer, wenn sie sich wo reinsteigert.
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