wer steht nachts auf - beide berufstätig

Hallo,

wollte mal eine Meinung, weil ich deswegen schon kurz vor der Trennung stehe (nicht nur deswegen, aber es ist der Tropfen der das Fass gerade zum Überlaufen bringt)...:

Wir sind BEIDE berufstätig.

Letzte Nacht wurde ich gegen 2 Uhr von meinem Partner wach gerüttelt, weil unser Kleiner schrie. Ich solle doch gefälligst hingehen, damit er weiter schlafen kann...
Nett, oder?

Seine Begründung war, dass er morgens etwas eher aufstehen müsse, was aber 1. heute nicht stimmt und 2. ich sonst sowieso immer durch seinen Wecker wach werde und nicht weiter schlafen kann.
Und außerdem hätte ich ja (wegen Teilzeit) einen Tag weniger arbeiten als er... Ja, an diesem Tag lege ich mich oft tatsächlich noch 1 - 2 geschlagene Stunden hin. Den Rest verbringe ich mit Terminen, Haushalt und sonstigem. Wenn heute dieser freie Tag wäre könnte ich das Wecken durch ihn aufgrund des schreienden Kindes ja noch halbwegs nachvollziehen. Allerdings arbeite ich heute genauso wie er - sogar 2 Stunden länger (10 Stunden, er 8)! - und habe zudem ein wichtiges Gespräch (das weiß er auch)!

Er war Null einsichtig und ich wäre egoistisch. Hä?
Ja, klar macht er auch was, kümmert sich ums Kind, bringt ihn im Wechsel mit mir abends ins Bett usw.. Aber das möchte ja wohl auch sein, oder? Soll ich deswegen Kniefälle machen? Ich finde es selbstverständlich, dass BEIDE Elternteile sich ums Kind kümmern. In seinen Augen mache ich aber offenbar zu wenig, dabei bringe ich den Kleinen 4x die Woche in den Kiga, er nur 1x. Er ist auch nur 1x mit Abholen und Nachmittagsbetreuung dran. 1x übernimmt meine Mutter, 2x ich alleine und Freitags manchmal wir beide, manchmal nur ich. Dafür möchte ich es dann so halten, dass derjenige den Kleinen ins Bett bringt, der tagsüber weniger Zeit mit ihm verbracht hat. Das macht er zwar meist, aber oft wiederwillig. Ist mein Ansinnen wirklich so eine Zumutung?
Zumal ich mich dann erstmal hinstelle und bissel aufräume, Wäsche wasche o.ä. während die beiden im Bad sind. Im umgekehrten Fall setzt er sich meist in der vorhandenen Unordnung vor seinen PC und spielt bis Mitternacht ohne einen Finger krum zu machen (es sei denn ich "zwinge" ihn).

Nach dem Streit heute Nacht habe ich ihn auf die Couch verbannt und konnte wegen der Aufregung natürlich ewig nicht einschlafen.

Was denkt der sich eigentlich?
Ich stehe ja sowieso nachts öfter als er auf, weil es normalerweise ich bin, die vom Gechrei eher wach wird. Das ist ja noch einsehbar für mich. Aber dass er mich extra wach rüttelt, um selber nicht aufstehen zu müssen finde ich unverschämt!

Es ist sowieso wissenschaftlich erwiesen, dass Frauen viel länger als Männer brauchen, um nachts wieder einzuschlafen wenn sie beim Kind waren. Ich hab seit Beginn der Schwangerschaft keinen richtig ausgeruhten, wachen Zustand mehr erlebt.
Solange ich in Elternzeit war, stand zu ca. 90% ich auf. Und war immer total fertig weil ich tagsüber auch wenig Schlaf nachholen konnte. Aber ich habe es ertragen, denn ich musste ja nicht auf Arbeit. Ab und an habe ich mir einen Ausschlafwochenendtag erkämpft, das tat dann ganz gut.
Nun arbeite ich seit einem 3/4 Jahr wieder, und bin immer noch total fertig und erschöpft. Ja, und deswegen ist mir mein einer freier Tag heilig damit ich wenigstens 1x 1-2 Stunden ausruhen und ein bissel Kraft für die Arbeitstage sammeln kann. Wenigstens wacht unser Kind seit kurzem nicht mehr jede Nacht auf, aber in letzter Zeit doch wieder etwas öfter.

Mann, ich bin echt sauer! Er hat das ja schonmal gemacht, kurz nachdem ich wieder mit arbeiten anfing. Dachte, meine Ansage damals hätte er eingesehen, Aber nein... Ey - selber das Kind hören, aber die Partnerin aus dem Tiefschlaf aufwecken damit sie gefälligst aufsteht... gehts noch?

Wie ist bei euch die Rollenverteilung, wo beide berufstätig sind?