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von Sommerblume269  am 26.04.2021, 21:39 Uhr

Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Hallo an alle,
heute wage ich mich mal an ein sehr kritisches Thema. Und zwar geht es um den Großvater meines Mannes (70), der mir nicht ganz geheuer ist. Anfangs haben wir uns gut verstanden, doch als ich schwanger wurde, wurde er immer aufdringlicher und in gewisser Weise körperlich auch distanzloser. Auf diese Art "alter, schleimiger Sack". Nun bin ich zum Glück eine Person, die klar Grenzen aufzeigen kann. Ich habe ihn in der Vergangenheit des öfteren mit einem klaren "Nein" oder "Ich möchte das nicht" abgewehrt hat, doch seine subtilen Annäherungsversuche blieben dennoch bestehen und ein Bewusstsein seinerseits, dass er meine Grenzen überschreitet, scheint überhaupt nicht vorhanden zu sein und ist ihm gleichgültig. Das führt dazu, dass er schnell launisch und manipulativ wird, wenn ich ihm sage, dass ich über gewisse Themen nicht reden will oder er mehr Abstand halten soll. Er wird dann patzig, ist beleidigt, redet nicht mehr mit mir oder übergeht mich einfach, als hätte ich nichts gesagt. Habt ihr Tipps, wie ich auf sowas reagieren kann? Bisher blieb mir nur das konsequente Ignorieren oder die offene Konfrontationen, die allerdings bisher leider immer eskaliert ist und im Kontaktabbruch geendet hat.
Ein weiterer Punkt, der mich sehr belastet, ist der, dass es im Bezug auf meinen Sohn genauso ist. Also die Aufdringlichkeit des Opas. Ihr denkt jetzt vielleicht "Ach, der arme alte Mann will einfach nur seine letzten Lebensjahre mit seinem Urenkel genießen". Aber es ist nicht wie bei den anderen Familienmitgliedern, von denen wir zum Glück noch zahlreiche Omas, Opas, Uromas und Uropas haben... Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll... Unser Sohn ist 1,5 Jahre alt, wie alle Kinder zuckersüß und wird natürlich gern mal beschmust, hochgenommen und "betüddelt". Und ich weiß auch, dass viele (besonders auch die älteren Generationen) gerne mal einen fetten Schmatzer auf den Mund geben. Aber da ist irgendetwas an seiner Art, das mich im Umgang mit meinem Sohn misstrauisch werden lässt. Dieses extrem körperbetonte, distanzlose und aufdringliche! Ich mag das gar nicht. Und er hört auch nicht auf, wenn mein Sohn durch deutliches Wehren oder Weglehnen signalisiert, dass er das nicht möchte. Ich greif dann meistens ein und versuche die Situation aufzulösen, aber der Opa meines Mannes wird wie gesagt schnell übellaunig und fühlt sich angegriffen.
Ich bin sehr dankbar, dass ich mich aufgrund der Coronazeit nicht weiter mit diesem Thema auseinandersetzen musste. Aber auch Corona ist irgendwann mal vorbei, dann gehen die regelmäßigen Familienbesuche wieder los und ich habe keine Lust, mich wieder mit ihm rumärgern zu müssen und meinen Sohn auf seinen Schoß sitzen zu sehen! Ihr merkt jetzt sicher, auf welches Thema ich hinaus möchte. Ich weiß auch, dass vorschnelle Anschuldigungen fehl am Platz sind. Aber wie fahre ich am besten fort? Derzeit weigere ich mich jedenfalls, ihn über WhatsApp Fotos oder Videos von meinem Sohn zu schicken. Mein Mann akzeptiert das, er legt keinen Wert auf regelmäßige "Handy Updates" in Zeiten von Corona. Mein Mann stimmt mir auch zu, dass sein Opa körperlich einfach zu viel des Guten fabriziert, aber er macht sich zwecks unseres Sohnes keine Sorgen, da seines Wissens nach er selbst als Kind bis auf die Tatsache, dass er bei Übernachtungen mit bei ihm im Bett schlafen sollte und während seiner Besuche ebenfalls ständig abgekutscht und gekuschelt wurde, nichts Unrechtes erfahren hat. Mich stimmt das allerdings nur wenig zufrieden. Mein Mann hat bis ins Grundschulalter eingenässt (entschuldigt diese privaten Details) und war auch sonst seinen eigenen Schilderungen nach zu urteilen kein stabiles Kind. Also wer weiß schon, was da die ersten Lebensjahre "recht" und "unrecht" gewesen ist.
Wie würdet ihr an meiner Stelle im Bezug auf den Opa handeln?

 
12 Antworten:

Re: Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Antwort von blessed2011 am 26.04.2021, 22:02 Uhr

Vertraue auf dein Bauchgfühl und schütze dein Kind.
Auch mit den Konsequenzen, die das bringen würde. Egal. Alles andere verzeihst du dir nie.

Du machst das gut und feinfühling, weiter so.

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Re: Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Antwort von bellis123 am 26.04.2021, 22:20 Uhr

Vertraue auf dein Bauchgefühl, das ist zuviel des Guten!

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Re: Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Antwort von Monroe am 27.04.2021, 8:45 Uhr

Da unterschreibe ich.

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Ich wäre da noch strikter

Antwort von Mijou am 27.04.2021, 8:54 Uhr

Hallo,

naja, was willst Du hören? Du brauchst uns ja nicht, um zu wissen, dass das natürlich nicht astrein ist. Ich kenne auch so jemanden (kein Verwandter, sondern der Opa eines Klassenkameraden von meinem Sohn), der so ist. Der begraptscht nicht nur sein Enkelkind, sondern auch die Freunde des Enkels gern mal. Viele Männer sind so drauf, und gern auch mal ältere.

Denn die stammen aus einer Zeit, als es gesellschaftlich geduldet/übersehen wurde, wenn Männer so drauf waren. Es gab vor Jahrzehnten sogar einmal eine Initiative der Grünen, Sex mit Kindern zu legalisieren (kein Witz, einfach mal googeln). So war in den 80ern die Stimmung, und das war die Zeit, als solche Männer jung waren. Deshalb kapieren sie nicht, dass die Lage heute eine ganz andere ist, und werden aggressiv, wenn die lästigen Mütter sich zur Wehr setzen.

Klar ist es unangenehm und unbequem, bei Familien-Events anzuecken. Aber trotzdem ist es natürlich Deine Pflicht, Dein Kind zu schützen vor so einem Grapscher (und vor Schlimmerem). Deshalb sollte Dein Sohn selbstverständlich niemals allein mit dem Uropa sein, weder tagsüber noch nachts. Er sollte auch nicht bei den Großeltern übernachten, wenn der Uropa im selben Haushalt ist oder ebenfalls dort ist.

Und ganz ehrlich? Ich würde dem Uropa noch nicht mal erlauben, Deinen Sohn zu halten, hochzuheben oder auf den Schoß zu setzen. Fertig. Was sonst bei einem Pädophilen, der es genießt, Deinen Sohn anzufassen und dem das Kind dabei völlig egal ist, weil es ihm nur um die eigenen angenehmen Empfindungen geht? Er benutzt Deinen Sohn schon, wenn er ihn sich auf den Schoß setzt.

Und da er sehr resistent gegen Deine Wünsche ist (Du bist ja schließlich nur eine Frau und ein Störfaktor), darfst Du ruhig sehr resolut dabei sein. So einer braucht keine Schonung und keine Höflichkeit, die versteht er nicht und weiß sie schon gar nicht zu schätzen. Wenn Du da nicht straight bist, interpretiert er das als Schwäche. Dem geht es um keinen anderen Menschen, weder um Dich noch um Dein Kind. Sondern nur um sich selbst.

LG

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Re: Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Antwort von Sommerblume269 am 27.04.2021, 9:02 Uhr

Guten Morgen ihr Lieben,

Vielen Dank für eure aufbauenden Nachrichten. Es tut gut, im eigenen Bauchgefühl bestärkt zu werden!

Liebe Grüße

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Re: Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Antwort von _jadzia_ am 27.04.2021, 9:30 Uhr

Du weißt doch schon selber, was du tust, oder?
Zur Bestätigung:
Das Kind auf keinen Fall alleine bei ihm lassen.
Jegliche Grenzüberschreitung bei Dir sehr deutlich verbieten. Nicht diskutieren, nicht freundlich sein, sondern ein sachliches: "Lass das bitte, ich will das nicht". Wenn er es ignoriert oder er blöd reagiert, kommentarlos seinen Dunstkreis verlassen.
Wenn es um das Kind geht: "Du siehst doch, das ihm das nicht gefällt, also lass das bitte" und Dein Kind von ihm trennen.

Hat Dein Mann echt gesagt, dass er bei ihm im Bett übernachten sollte? Um Himmels Willen.

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Mutmaßungen sind überflüssig

Antwort von _jadzia_ am 27.04.2021, 9:32 Uhr

Es könnte genauso gut sein sein, dass er selber Mißbrauch erfahren hat.

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Re: Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Antwort von _jadzia_ am 27.04.2021, 9:35 Uhr

Falls Dein Mann Probleme machen sollte, weil Du Euren Sohn nicht übernachten lassen willst, kannst Du durchaus, sachlich ohne ihn anzugreifen, die Problematik bei ihm damals ansprechen.
Zwangsknuddeln, erzwungene Küsse, erzwungene Nähe ohne Rücksicht auf die Grenzen des Kindes, kann ein Kind nachhaltig traumatisieren, besonders wenn keine Eltern da sind, die es schützen.

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Re: Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Antwort von Schnecki2014 am 27.04.2021, 10:37 Uhr

Ich möchte den Opa jetzt nicht verteidigen, aber ich habe das auch hinter mir mit meinem Schwiegervater und es hat sich dann herausgestellt, dass das die ersten Vorboten einer schweren Demenz waren. Nicht dass es das für dich weniger unangenehm macht oder du nicht darauf reagieren sollst, aber vielleicht ist das bei eurem Opa auch so und man sollte mal schauen, ob es noch andere Anzeichen gibt.

LG und viel Kraft, es ist wirklich schwierig.

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Re: Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Antwort von DK-Ursel am 27.04.2021, 15:46 Uhr

Hej!

ich habe das hier ohne Familie in meiner Freizeitaktivität mit einem Mann erlebt, erst dachte ich auch, ich interpretiert zuviel, fühle verkehrt etc. - man will ja möglichst keinen falschen Verdacht haben.
Dennoch weiß ich, daß ich immer auf mein Bauchgefühl vertrauen kann - es enttäuscht mich selten, das Verrauen in den Bauch ist allerdings auch ein Erfahrungswert. .

Ich unterstelle immer noch keine bewußten sexuellen Motive, ABER in diesem Bereich wurde mir plötzlich klar, daß ich mit meinem komischen Bauchgefühl nicht alleine da stehe. Mir war recht schnell sehr egal, wie ER darauf reagiert,daß ich anders als andere mich entzog und auf Abstand bestand. Wurde nicht freundlich aufgenommen, war mir aber egal.
UND:
Ich habe gelernt, daß auch in anderer Hinsicht MEINE Grenzen für mich passen müssen - und ich mein Terrain abstecken und verteidigen darf. Genau wie Du das beschreibst.
Was für mich gilt, gilt noch mehr für meine Kinder, die sich nicht wehren können, solange sie klein sind.
Und egal, mit welchen Absichten jemand übergriffig wird:
Die Tatsache, daß es es übergriffig ist, ist wichtig, weniger der Grund.
So wurde der Gutenacht-Kuß, den unsere "Großeltern" fast erwarteten, von mir abgeschmettert, und wenn die Tochter auch keine Umarmung wollte, war das eben so - da ging ich zwischen.
Hier lagen ganz sicher niemals sexuelle Hintergründe vor, dennoch aber fühlte es sich für das Kind - oder mich - oder beide - übergriffig an, also ein klares NEIN.
Und solange mein Kind das nicht selber äußern und verteidigen kann, bin ich als mutter gefordert.

Ist derjenige dann gekränkt, kann man zwar freundlich erklären, daß jeder über sich selbst und seine Grenzen bestimmen darf - wenn das schlecht ankommt, ist das nicht mein Problem, sondern das des anderen.

Bleib dabei.
Vertrau Deinem Kind niemandem an, bei dem Du ein komisches Bauchgefühl hast oder wo Du weißt, daß Dein Kind sich (noch) nicht gegen Mißachtung seiner eigenen Grenzen wehren kann.
Für mich war immer ausschlaggebend - egal ob Familie oder KIGA etc.:
ich muß den Erwachsenen vertrauen können,daß sie nicht übergriffig werden (sich der Verantwortung gewachsen zeigen u.a. mehr, was hier jetzt nicht zählt.)
UND ich mu meinem Kind zutrauen können,daß es sich ggf. wehren kann - bzw., ebender Situation gewachsen sieht.
Beides muß stimmen.
Solange das nicht so ist, gibt es Zusammenkünfte nur in Deiner Gegenwart, da Dein Mann kein Problem sieht.

Gruß Ursel, DK
P.S.: Wir müssen deine Offenheit, was Deinen Mann angeht, weniger entschuldigen als Dein Mann - ob ihm das recht ist,was du da schreibst, solltest Du mit ihm besprechen.

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Re: Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Antwort von Aurum am 28.04.2021, 19:05 Uhr

Hallo, was für eine furchtbare Situation für euch, es tut mir echt leid. Also so generell haben wir Corona und da soll man eh Abstand halten, das wäre meine Begründung Nr. 1. Für mich und das Kind, abknutschen geht da gar nicht!
Und niemand außer Papa und Mama geben dem Kind einen Kuss direkt auf den Mund! Das würde ich für mein Kind auch nicht wollen, die kleinen können sich nicht wehren wenn es im Zweifel nicht gefällt. Außerdem ist er auch sehr klein, auch das wäre ein Punkt den ich wegen der Übernachtung anbringen würde. Außerdem find ich es auch nicht selbstverständlich, dass die kleinen Kinder bei zig Leuten Übernachten sollen, vorher sind ja die Großeltern auch noch dran.
Wenn dir das ganze komisch vorkommt gleich zwei Mal nicht. Bei uns darf das Kind max. bei unserem Eltern übernachten und auch nur wenn er will. Auch ein Kind ist ein selbstbestimmtes Wesen und muss sich die schnusende Verwandtschaft nicht gefallen lassen. Wenn ich merke Kind fühlt sich bei der Person nicht wohl, geht das Kind zurück auf meinen Schoß.
Ich kenn das zum Glück auch nur von Geschichten einer Freundin wo die kleine Tochter sich einfach nicht gerne von Oma oder Opa hochnehmen lässt, einfach auch weil sie sie nicht so gut kennt, sie weicht dann zurück und meine Freundin muss wirklich darum kämpfen dass die Gefühle der Kindes auch respektiert werden.

Alles alles liebe

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Re: Ungutes Gefühl bei Familienmitglied

Antwort von Sommerblume269 am 28.04.2021, 19:09 Uhr

Danke nochmal an alle für eure lieben Antworten!

PS: Das mit der Kampagne der Grünen war echt ein Schock.

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