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Geschrieben von Ma18Ma20 am 13.10.2020, 22:07 Uhr

Selektives Gehör 2jähriges

Hallo

meine Tochter befindet sich inmitten ihrer Autonomiephase. Manchmal ist es für mich anstrengend (neben geschwisterchen, Haushalt und co), manchmal klappt es bei mir echt gut damit gut umzugehen (bzw. sie zu verstehen).

Womit aber Probleme habe, ist zu verstehen, wieso sie "nicht hört". Also am Gehörgang liegt es nicht

Egal wie sehr ich mich auf sie konzentriere, ich komm nicht dahinter, was ich anders machen kann, damit sie mal hört...

Also es geht nicht um das "Hören, weil sonst"...
Eher um das Hören, wie "Vorsicht, bitte warte, nicht so schnell etc..."

Ist hier vielleicht jemand, der mir dazu die Augen öffnen kann.

Und bitte, ich habe keinen Bock Schnippische Antworten zu lesen oder gar beleidigende.

Manchmal benötigt man einfach einen anderen Blickwinkel von außen.

Danke vorab

 
7 Antworten:

Re: Selektives Gehör 2jähriges

Antwort von Esmeralda am 13.10.2020, 22:21 Uhr

Hallo.

Du schreibst, manchmal kannst du sie verstehen in der Autonomiephase.
Was hast du denn in den Fällen schon für Gründe ausgemacht, warum sie nicht hört?

Entschuldige, ich bin nicht sicher, ob ich die Frage nicht richtig verstehe.

Letztlich, würde ich sagen, sie tut nicht, worum du bittest, weil sie es nicht tun möchte.
Ich meine, es ist ja auch gut, dass sie dich nicht so fürchtet, dass sie Kadavergehorsam leisten würde.

Und ihre Autonomieentwicklung treibt sie ja momentan dazu, eben auch mal gerade was anderes zu tun, als ihr gesagt wird.

Sicher ist auch jede Situation unterschiedlich, mal ist sie zu begeistert von etwas, mal möchte sie ihre Autonomie fühlen, mal hast du dich vielleicht missverständlich ausgedrückt usw.

Ich denke auch nicht, dass es einen "Trick" gibt, damit das Kind zu 100% Folge leistet. Außer Folter, wie es von Kindermissbrauchstätern teilweise angewendet wird... :(

Ich finde es aber sehr gut, dass du versuchst, ihre Gründe zu verstehen. Das ist auf jeden Fall der richtige Weg. Daumen hoch.

Aber du schreibst "damit sie mal hört" - hört sie denn überhaupt nie?
Ich hab auch eine Zweijährige, die manchmal schon sehr starke Autonomiebestrebungen hat.
Allerdings ist das nicht den ganzen Tag oder in jeder Situation so und wird phasenweise stärker und schwächer. Oft ist sie wahnsinnig kooperativ.

Meine Tochter hat allerdings kein Geschwister. Ist das Geschwister deiner Tochter jünger oder älter?
Jüngere Geschwister sind schon schwer für so kleine Kinder, die ja selbst noch so viel Aufmerksamkeit brauchen und sich nicht rational zurücknehmen können.

LG

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Re: Selektives Gehör 2jähriges

Antwort von Baerchie90 am 14.10.2020, 11:02 Uhr

Naja, es ist ein zweijähriges Kind, deren Prioritäten sind oft anders. Sie lassen sich schnell ablenken, sind sich möglicher Konsequenzen nicht bewusst, sind noch sehr impulsiv oder überschätzen sich gerne.
Da wird dem kullerndem Ball auch einfach hinterher gelaufen, anstatt an die (schon 1000 mal erinnerte) Straße zu denken. Oder es wird "mal kurz" in die andere Richtung gegangen, weil da ein hübsches Blatt liegt.

Mein Patentrezept in "gefährlichen Situationen" (im Straßenverkehr, auf Parkplätzen, an Flüssen oder anderen Gewässern) war "immer eine Hand am Kind".
Als Sohnemann 2 war, wurde er zum "großen Bruder", in der Zeit hatte ich Töchterchen unterwegs immer im Tragetuch oder in einer Tragehilfe und Sohnemann dicht bei mir. Er hatte meistens ein paar Wahlmöglichkeiten (an der rechten oder linken Hand laufen, bei mir oder dem Papa, ich halte ihn vorsichtig an der Kleidung, er geht langsam neben mir, Kinderwagen, Bollerwagen, getragen werden etc), da ihm das oft nicht zusagte und ihm ein gewisses Mitbestimmungsrecht "besänftigte".
Aber "alleine (vor)laufen und hören" war bei ihm ganz ganz ganz lange keine Option, da er sich nicht an Absprachen ("bis Punkt X darfst du und da wartest du") halten konnte. Wir haben das immer wieder an ungefährlichen Stellen geübt, in Wäldern, in Parks, auf einsamen Feldwegen, aber bis das zuverlässig klappte war er sicher 5 Jahre alt. Erst danach fing es langsam an, dass ich ihm da mehr Verantwortung gab, so dass er an der Straße "frei laufen" durfte, wobei es auch heute noch Situationen gibt, bei denen er (7, entwicklungsverzögert) an die Hand muss, da er einfach immer noch wahnsinnig impulsiv und "wribbelig" ist und ich keine Lust habe, dass er mir beispielsweise ins Hafenbecken plumpst...
Seine Schwester ist da deutlich "einfacher", alleine schon weil sie nie laufen mochte und wenn sie es doch mal sollte, an mir klebte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn sich Gefahr anbahnt, würde ich mich nicht auf das "Gehör" oder die "Folgebereitschaft" eines zweijährigen verlassen, sondern selbst dafür sorgen, dass nichts passieren kann, indem ich am Kind bin. Ich kenne die Risiken und kann sie einschätzen, das ist meine Verantwortung. Kann ich das nicht gewährleisten, kann ich mit den Kindern nicht alleine unterwegs.

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Re: Selektives Gehör 2jähriges

Antwort von SunnyNanni am 14.10.2020, 12:34 Uhr

Meinst du denn mit "nicht hören", dass sie nicht wahrnimmt was du sagst oder, dass sie es wahrnimmt aber nicht macht was du sagst, worum du sie bittest?

Bei ersterem kann es einfach sein, dass sie gerade zu sehr vertieft ist in das was sie gerade macht oder sie fasziniert, dass deine Stimme einfach wirklich nicht bei ihr ankommt. Das kennen wir ja auch alle, wenn man gerade in etwas so vertieft ist, dass man rundherum nichts mitbekommt. Und das kann bei den Kleinen auch ganz schnell passieren, weil ja auch einfach alles so spannend und aufregend ist...

Bei zweiterem kann es sein, dass sie eben im Rahmen der Autonomiephase austestet was eigentlich passiert wenn man sich nicht an das hält was die Mama sagt, ausprobiert ob die Grenzen wirklich dort sind wo die Mama sie setzt.

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Re: Selektives Gehör 2jähriges

Antwort von Ma18Ma20 am 14.10.2020, 12:36 Uhr

Danke für euren Input.

Es udt schon schwer zu sagen, welche Situationen es sind. Ein Beispiel: unsere Tochter haut sich oftmals an der Tischecke an. Wenn ich dann sage: Vorsicht geh weiter weg und es passiert nichts außer einem Bumm, denk ich mir dann schon, wieso hörst du nicht. Der Tisch steht ja schon lange da.

Oder, wenn ich sage, warte ich rühre noch schnell den Teig, dann darfst du rühren, kommt gleich geheule weil es nicht schnell genug ging...

Das sind jetzt vielleicht banale Beispiele, aber da denke ich mir schon, ich habe doch gesagt - hör doch zu

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Re: Selektives Gehör 2jähriges

Antwort von Mörchen17 am 14.10.2020, 12:55 Uhr

Du verlangst zuviel von einer Zweijährigen. Was die Sache mit dem Teigrühren angeht, geht es im Kern um eine Geduldsfrage. Menschen kommen nicht geduldig zur Welt, sie müssen Geduld lernen und das braucht viel Zeit (wenn man hier im Forum mal herumliest, wie viele Frauen lange vor Überfälligkeit schon x Schwangerschaftstests machen, weil sie es nicht aushalten, abzuwarten, weiß man, dass sogar viele Erwachsene das nie gelernt haben). Gib ihr vielleicht eine andere Beschäftigung, während Du den Teig führst (vielleicht etwas Zucker von einer Schüssel in eine andere umfüllen oder sowas).

Und das mit dem Am-Tisch-Anhauen - Deine Tochter findet die Ansage, dass sie doch weiter vom Tisch Weg laufen soll, zu abstrakt. In dem Alter können die Kinder sowas noch nicht verstehen. Da gilt wohl oder übel "Lernen durch Schmerz". Außerdem wachsen die Kinder ja und müssen daher die Grenzen ihres Körpers immer wieder neu lernen. Möglicherweise hat die Entfernung gestern noch gepasst, heute ist sie wieder ein paar Millimeter größer und stößt daher an.

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Re: Selektives Gehör 2jähriges

Antwort von Ma18Ma20 am 14.10.2020, 17:34 Uhr

Danke das ihr mir euren Blickwinkel geschrieben habt.

Es waren gute Ansätze dabei, mit dem Abstand hab ich zum Beispiel gar nicht bedacht.

Manch al sieht man ja vor lauter Wald den Baum nicht.

Merci:)

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Re: Selektives Gehör 2jähriges

Antwort von Alteisenfrau am 21.10.2020, 9:06 Uhr

Das ist kein selektives Gehör. Nee die ist grad ganz woanders.

Meine Tochter ist auch 2 und hört gerade da nicht zu, wo es mir wichtig wäre. Sie hört nur zum wenn sie Zeit dazu hat und was wissen will. Ist ganz normal.

Regeln lernen die Kleinen erst später mit viel Geduld.

Im Verkehr kann es dann Gefahren geben.
Ich bin ja nicht die Geduldigste und manche denken, ich würde manchmal ausrasten (s. Thread oben :Kind proviziert). Stimmt aber nicht, ich beherrsche mich und steck sie manchmal zum Runterkommen kurz Mal ins Bett.
Im Straßenverkehr werde ich in der Gefahrensituationen sehr laut und SENKE die Stimme. HALT, STOPP! Dann hört die auch und weiß, da ist wirklich Gefahr im Verzug. Ich bin zeitweise Rollifahrer und kann nicht hinterherspringen. Dass sie da mitspielt ist essentiell. Deshalb habe ich mir das so angewöhnt.

Meine ist 2 und sehr mobil und aktiv. Zuhören geht bei ihr nur wenn sie gerade in Ruhe ist. Das muss man nutzen.

Du musst selektieren: Wo ist das Zuhören wirklich wichtig?
Kann ich sie irgendwie aus der Ist-Situation holen und muss das jetzt wirklich sein?
Was will ich vermitteln? Das bitte so kurz und verständlich wie möglich.
Und was ich auch wichtig finde: sie viel selber machen zu lassen und nur aufpassen, dass nichts
schlimmes passiert.
Beispiel: meine klettert gern auf der Sprossenwand und treibt dabei Possen. Dabei kann sie abrutschen und fallen. Zuerst mal ist der Boden mit Matten belegt, also safe. Es kann also nur eine Beule passieren und das muss man in Kauf nehmen.
Ich erinnere sie ans Festhalten, auch mehrmals, sage ihr aber nie, dass sie nicht runterfallen soll, sondern dass wenn sie sich stößt, Aua bekommt.
Fällt sie tatsächlich, und das ist von der 2.Stufe aus tatsächlich passiert, schreie ich nicht vor Schreck sondern bleib ruhig, tröste und ermunterte sie, mit etwas Voricht weiterzumachen. Und das tut sie. Auch treibt sie nur Unsinn wenn ich als Sicherheit dabei bin. Allein geht sie nicht an die Wand.

Viel Erfolg beim Ausprobieren

LG Christiane

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