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Geschrieben von eulalie am 13.07.2003, 14:27 Uhr

plädoyer pro mütter in guten jobs - aber NICHT nach dem vorbild der männer

moin mädels,

hab die diskussion nicht vollständig weiterverfolgt, deswegen kann es sein, dass ich etwas bereits geschriebenes nur wiederhole. also falls ja: sorry!

meine erfahrung nach 4 jahren elternzeit (unterbrochen von 6 mon. im job zwischen den kindern):

Ich bin beamtin, d. h. der staat wird mich nicht mehr los :-p das nur vorab, denn im vergleich zur freien wirtschaft hab ich keinen stress hinsichtlich drohender arbeitslosigkeit. Das ist ja kein unwichtiger aspekt ...

kaum 6 wochen wieder im büro, habe ich mich auf eine höher dotierte stelle beworben, keine offizielle führungsfunktion, aber informell schon und die vertretung des chefs gehört auch dazu.

was sollte ich also in meine bewerbung schreiben? angesichts der ellenlangen lebensläufe meiner mitbewerberInnen – fortbildung hier, sonderaufgaben da, arbeitskreise zu hauf, vorträge bei firma lack&chrom gmbh – mr. und mrs. von und zu super wichtig ;-)

in den jahren mit meinen kindern habe ich fähigkeiten erworben und ausgebaut, die heute von top managern verlangt werden, z. b.

gesunder menschenverstand, intuition und analytischer verstand, persönliche überzeugungskraft, flexibilität, belastbarkeit, eigeninitiative, offen für andere meinungen, entschlusskraft, die fähigkeit, mich in andere menschen hineinzuversetzen, ...

ich habs entsprechend im bewerbungsschreiben formuliert und bin zum gespräch eingeladen worden, hab auch dort keine schlechte figur gemacht ;-) das feedback hat mich persönlich sehr gefreut und mut gemacht, insofern als dass meine sicht der dinge nicht als lächerlich und völlig abwegig abgewiesen wurde, im gegenteil!

die stelle hab ich nicht bekommen, weil unser großer chef der meinung ist, mir fehlt doch noch etwas praxis – hat er recht. mehr als 20 h wollte ich auch nicht machen, 30 h ist für ihn das minimum für diesen posten *konservativdenk* (warum nicht 2, die sich den job teilen???) und nachmittags und nachts ist rufbereitschaft auch nicht unbedingt einfach zu regeln, wenn für mich in zukunft auch immer mehr möglich sein wird.

mädels, ich kanns euch nur allen empfehlen – als mutter lernen wir DIE kernkompetenzen der zukunft – bringt euch ein, lasst euch nix einreden von wegen nach x jahren elternzeit ist frau total aus dem job raus. frauen in führungspositionen sind momentan auf dem vormarsch. ob der trend anhält wird meiner meinung nach entscheidend davon abhängen, wie wir uns von den männlichen vorbildern unterscheiden, ob wir unsereren weiblichen weg finden und ihn als wichtigen und starken gegenpol zum männlichen an mann und frau bringen können.
für mich gehört z. b. dazu – wir kriegen die kinder, WIR entscheiden, wann wir wieder im job antanzen und zwar frei von gesellschaftlichen oder “karriere”druck!, teilzeit, auch in führungspositionen, auch für und mit männern :-) aber gegen den workoholic mit herzinfarktprognose :-p

die jahre zu hause mit den kindern sind aus meiner sicht eine excelltente schulung für die erlangung von persönlicher und sozialer kompetenz. von der viele männer nur bahnhof verstehen, die die deutsche wirtschaft aber dringend braucht, wenn sie nicht ins off abstürzen will.

übrigens, zeit haben ist der größte luxus :-), meine 20 h/woche empfinde ich als genial :-)))

so – habe fertig ;-)

lg
e.

 
4 Antworten:

Re: plädoyer pro mütter in guten jobs - aber NICHT nach dem vorbild der männer

Antwort von Martine am 13.07.2003, 14:35 Uhr

Hallo,

klingt gut, 20h/Woche, aber ist nicht in jeder Branche zu finden! Aber mein Traum wäre es auch: arbeiten, aber dennoch mit meinen Kindern die Hausaufgaben machen! Dann wäre mein Traum perfekt!

Grüsse
Martine

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ich glaube, es sieht ganz anders aus...

Antwort von mogli+tom am 13.07.2003, 16:47 Uhr

hallo,

klingt gut. leider kann man das so nicht sehen, wenn man in der freinen wirtschaft tätig ist. denn nach 3 jahren erziehungsurlaub, interessiert es nur die wenigstens chefs, welche man ach so tolle soziale kiompetenz erworben hat, dafür keine weiterbilgung und praixis im beruf mehr mitbringt. ich wünsche, die welt wäre so, wie du sie beschreibst...
und vielleicht gilt das auch für frauen in führungspositionen, aber eine arzthelferin, kassiererin,...sind leicht austauschbar.

sei froh, dass du einen unkündbaren job hast, und das als frau, das ist gold wert. und einige meiner bekannten, die beamte sind, können auch so selbstbewußt auftreten, aber wenn man um sein job angst haben muß, nur weil man den chef mitteilt, man sei schwanger, sieht es schon ganz anders aus. viele meiner freundinnen, haben nach 3 jahren so miserable halbtagsstellen (1 std. fahrt in eine richtung für 4 std täglich) von ihrer bank angeboten bekommen, dass sienach einer abfindung, freundlich aus dem unternehmen verabschiedet wurden.

lieben gruß

mogli+tom

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Re: plädoyer pro mütter in guten jobs - aber NICHT nach dem vorbild der männer

Antwort von sina24 am 14.07.2003, 8:56 Uhr

Klingt gut, ist aber in der freien Marktwirtschaft wohl nur schwer durchführbar.

Ich hatte das Glück, nach 2 Jahren Karenz, den gleichen Job wieder zu bekommen und seitdem auch in regelmäßigen Abständen überdurchschnittlich hohe Gehaltserhöhungen zu bekommen (zumindest für unsere Firma). Dürfte aber daran liegen, dass mein Chef mich persönlich sehr gerne mag. Dafür bin ich in der Reisebürobranche und die ist von Haus aus schlecht bezahlt.

In der Privatwirtschaft zählt aber doch vor allem, was man an Abschlüssen, Zeugnissen, Kursen und Praxis vorweisen kann. Soziale Kompetenzen werden da quasi "gratis" mitverlangt, reichen alleine aber nicht aus.

Und 2 Personen für 1 Job ist in der Praxis wohl kaum durchführbar. Kommt der Firma ja wesentlich teurer als 1 Person.

lg sina

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In meiner Firma klappt das so....

Antwort von manuelliebling2 am 14.07.2003, 9:12 Uhr

Hallo!


In der Firma, wo ich vor dem Kind gearbeitet Habe (Großhandel-Verwaltung), klappt das so, wie ihr das beschrieben habt.

Ich bin 1 1/2 Jahre nach der GEburt wieder arbeiten gegangen und zwar Teilzeit (also zwischen 15-20 h/Woche).

Hier teilen sie 2 einen Arbeitsplatz. Allerdings werden solche Stellen auch nur an diejenigen vergeben, die schon mal bei der Firma waren und mit denen sie sehr zufrieden waren. Außenstehende habens wieder schwerer sowas zu kriegen.

Es enstehen nicht nur höhere Kosten deswegen für die Firma - sondern man muß auch die positiven Seiten sehen:

Die Stelle ist immer besetzt - wenn mal jemand krank oder auf Urlaub ist, ist trotzdem wer da. Außerdem ist es oft einfacher Wiedereinsteiger zu nehmen, die die Firma schon kennen, als jemand ganz neu einzuschulen (und oftmals klappts ja dann nicht und demjenigen gefällts nicht oder die Firma ist nicht zufrieden). Deshalb praktiziert unsere Firma das seit einigen Jahren so - und hat anscheinend damit nur gute Erfahrungen gemacht.

Wäre schön, wenn das in anderen Firmen auch möglich wäre.

Alles Gute!


M.

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