Geschrieben von moon3 am 10.12.2010, 13:28 Uhr |
OP Hodenhochstand
Hallo,
unser Sohn (wird jetzt 3 Jahre) hat einen Hodenhochstand und soll nun operiert werden, da sich seit dem 2. Lebenjahr nichts gebessert hat. Hatte immer noch gehofft, dass sie von allein dauerhaft runterkommen.
Wir haben einen Termin gleich Anfang Januar bekommen und ich wollte mal fragen, ob jemand Erfahrungen mit der OP hat? Ist der Hoden hinterher sehr schmerzhaft? Unser Sohn trägt - leider - noch Windeln. Wie ist das mit der Hygiene wegen der Wunde?
Würde mich freuen, wenn Ihr mal schreibt, womit man zu rechnen hat.
LG, Anja
Re: Wg. Diagnose...
Antwort von Astrid am 10.12.2010, 15:02 Uhr
Hallo,
zu der OP selbst haben wir keine Erfahrung. Mein Sohn hat aber einen Gleit- oder Pendelhoden. Das heißt, die Hoden sind manchmal, aber nicht immer unten im Hodensäckchen. Diesen Befund muss man nicht operieren, er schränkt die spätere Fruchtbarkeit nicht ein. Ich erzähle das, weil ich gestutzt habe über Deine Formulierung, die Hoden seien bei Deinem Sohn nicht "dauerhaft" hterunter gekommen. Wenn sie gelegentlich (bei warmem Bad, bei Entspannung) unten sind, ist dies kein Hodenhochstand, sondern ein Gleithoden. Hier operiert man heute nicht mehr (frag' dazu ruhig auch Dr. Busse hier bei rub).
Ich würde - falls die Diagnose nicht 100prozentig eindeutig ist - unbedingt eine zweite Meinung einholen. Weil die Samenstränge bei kleinen Jungs extrem fein sind, ist die OP ja nicht ohne Restrisiko. Sogar unsere eigene Kinderärztin sagt (aus jahrzehntelanger Erfahrung), dass man vor jeder OP bei einem Kind nicht nur eine zweite, sondern sogar ruhig eine dritte Meinung einholen sollte. Den am wenigsten invasiven Rat sollte man dann befolgen. Ein Arzt kann sich leicht auch mal irren bzw. eine Fehleinschätzung vornehmen, das ist menschlich - aber davor sollte man sein Kind natürlich schützen.
Wenn Ihr noch zu einem zweiten Kinderarzt oder Urologen geht, erfährt dies Euer regulärer Arzt übrigens nicht. Dem zweiten Arzt kannst Du dagegen offen sagen, dass Du eine weitere Meinung möchtest, dies ist vor OPs üblich. Du kannst ihm sogar dabei ausdrücklich verschweigen, was der erste Kollege geraten hat, damit er unvoreingenommen ist und diesem nicht aus falscher Kollegialität zustimmt. Auch das ist okay und üblich.
LG
Re: Wg. Diagnose...
Antwort von Fru am 10.12.2010, 16:23 Uhr
Öhm, ich bin indirekt Geschädigte durch einen Hodenhochstand...mein Mann hatte als Kind beidseitigen Hodenhochstand. Die Ärzte haben viel zu lange gewartet bevor sie operiert haben...Folge: unfruchtbar...
Wenn mir mein Kia oder Urloge sagt, das was gemacht werden muß, würde ich nicht länger rumhampeln sondern reagieren!
Re: Wg. Diagnose...
Antwort von moon3 am 10.12.2010, 16:40 Uhr
Danke erstmal Euch beiden.
Also es wurde schon mit 2 1/2 bei einer Reihenuntersuchung in der Kita angemerkt. Und ich habe bis jetzt gewartet - wir waren gestern zur U7a - da ich dachte, sie kämen noch allein runter. Hatte mich belesen und es auch eher für einen Pendel/Gleithoden gehalten, da sie eben auch schon mal im Hodensack waren.
Das kommt allerdings sehr sehr selten vor. Also auch nur bei vielleicht jedem 20. warmen Bad. Sie sind also eher 98% der Zeit oben.
Nun hat die Kinderärztin uns zu einem Kinderchirurgen geschickt, der aber auch erstmal draufschaut. Der Termin ist noch nicht der OP-Termin selbst - aber ich denke, es läuft wohl schon darauf hinaus.
Es ist ein sehr erfahrener Prof. für Kinderchirurgie und ich hoffe mal, dass er uns gut beraten kann. Mein Sohn ist mit fast 3 Jahren ja wohl nach den "neuen Richtlinien" eh schon spät dran für die OP - so die Kinderärztin (die bei der U6 aber auch noch nichts gesagt hatte).
LG, Anja
Re: Wg. Diagnose...
Antwort von Fru am 10.12.2010, 16:51 Uhr
Je länger Du wartest, desto mehr Hodengewebe stirbt ab...
Nochwas zu dem Leben danach...hatte ich vorhin vergessen. So schlimm ist das wohl alles nicht. Der Sohn einer Bekannten hatte nur die ersten zwei Tage ein bißchen Schmerzen. Danach rutschte er schon wieder aufm Bobbycar rum...halb so wild....
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