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Geschrieben von Andrea32 am 08.02.2003, 23:30 Uhr

O.T.:Habe mich noch von meiner Oma verabschiedet! Und war froh,es getan zu haben! m.T.

Hallo!
Nachdem ich 2 Tage nach ihrem Tod zu meinen Eltern gefahren bin habe ich mich mit dem Beerdigungsinstitut in verbindung gesetzt. Ich hatte zwei Möglichkeiten. Entweder in Hannover-Lahe(Fridhof/Leichenhalle?),aber nur durch die Glasscheibe(angeblich aus pietätsgründen;verstehe nicht warum???) oder eine Stunde vor der Trauerfeier am Montag in der Kirche. Da ich es hinter der Glasscheibe zu unpersönlich fand, habe ich sie dann eine Stunde vor der Trauerfeier gesehen. Im ersten Moment etwas befremdend. Es ging dann aber. Sie war noch geschminkt worden,hatte sogar Lippenstift drauf. Ich habe ihr sogar noch etwas gesagt(hoffentlich haltet Ihr mich nicht für bescheuert!?).Am Ende habe ich sie noch an der Hand gestreichelt. Als ich dann vom Sarg wegging, war ich irgendwie erleichter,daß ich mich noch von ihr verabschiedet habe. Ich hatte meine innere Ruhe. Aber irgendwie konnte ich gar nicht weinen,obwohl ich schon sehr,sehr traurig war,daß sie gestorben ist. Auch bei der Trauerfeier gings mir so. Ich kam mir richtig blöd vor. Aber irgendwie habe ich es wohl noch nicht so richtig realisiert. Es ist irgendwie noch nicht so richtig angekommen.
Wenn es Euch mal ähnlich gegangen ist, würde ich mich freuen, wenn ihr mir Eure Erfahrungen mitteilt.
Liebe Grüße Andrea

 
4 Antworten:

Re: O.T.:Habe mich noch von meiner Oma verabschiedet! Und war froh,es getan zu haben! m.T.

Antwort von schokokes am 09.02.2003, 9:10 Uhr

hallo Andrea

schön das Du Deine Oma nochmal sehen konntest.Wäre ich damals älter gewesen wäre ich vielicht auch nochmal zu ihr gegangen :-(


Als meine Oma Starb war ich noch zu blöd um zu verstehen was los ist.Als meine kleine Schwester und ich erfuhren das sie gestorben ist,war unsere erste reaktion ein lachen?!Ich weiss nicht warum ,heute schäme ich mich dafür.

Wir haten zwar nie ein sehr gutes verhältnis zu ihr,(Sie war immerschon im heim für uns und wir mussten als kinder ihr eine hand geben und einen knicks machen,taten wir das nicht hat sie uns solange festgehalten bis wirs machen)aber auf dem Friedhof
haben wir geheult wie schlosshunde.Ich denke oft an Oma und habe jetzt ein kleines Bild von ihr auf dem kamin stehen und eine kerze davor die ich oft anzünde.Leider gibt es ihr grab nicht mehr und ich kann ihr den kleinen nicht vorstellen :-(

Naja mal wieder ein langer text von mir aber diesmal nicht thema verfehlt




Anita

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Re: O.T.:Habe mich noch von meiner Oma verabschiedet! Und war froh,es getan zu haben! m.T.

Antwort von Kerstin Nie. am 09.02.2003, 11:32 Uhr

Hallo!

Meine Omi hatte Diabetes und zu hohen Blutdruck.
Zwischen meinem dritten und 8. Lebensjahr habe ich mitweiteren drei Geschwistern bei ihr gelebt, weswegen das Verhältnis zu ihr sehr eng war. Sie hatte zur damaligen Zeit einen Schlaganfall und konnte sich dann nicht mehr um uns kümmern. Wir kamen dann zu meiner Tante.
Meine Omi lebte dann bei meinem Onkel (ihrem Sohn). Da wurde dann aber genau aufgepaßt, daß sie nicht zu viel Marmelade auf ihr Brot schmiert (Diätmarmelade ist ja zu teuer) :-(. Sie bekam 800,- DM Rente. Wenn man bedenkt, daß sie 700,- DM alleine an Kostgeld abgeben mußte...echt eine Sauerei (das hat sie mir selber mal erzählt). Und dann wurde noch gemeckert, wenn sie von den restlichen 100,- DM etwas für uns kaufte :-(.
Ich war zu der Zeit bei meinem Onkel, während der Ferien (endlich konnte ich wieder bei meiner Omi sein).
Am ersten Abend sagte sie mir, daß sie glaube, daß sie nicht mehr lange zu leben habe. Ich sagte zu ihr:"Nein Omi! Genieße einfach jeden Tag, den du hast!" Ich habe ganz schön Angst gehabt :-( (ich war zu der Zeit 14 Jahre alt).
Eine Woche später (ich war immer noch da), bekam sie wieder einen Schlaganfall und mußte ins KH.
Seitdem bangte ich jeden Tag um sie und löcherte meinen Onkel mit Fragen, wenn er aus dem KH kam, wie es ihr ginge.
Mein Onkel sagte jedesmal, daß es ihr schon besser ginge.
Sie merkten aber bald, daß ich mich dort nicht mehr so wohl fühlte und riefen meine Tante an, daß sie mich besser abholen solle.
Als meine Tante dann kam, fragte ich auch sie nahc dem Befinden meiner Omi und sie sagte mir dann die Wahrheit. Das meine Omi wenn, dann ein Pflegefall wäre, da sie halbseitig gelähmt wäre und dann nicht mehr laufen könne, etc.
Ich war so enttäuscht, daß mein Onkel mich angelogen hatte!
Ich bin dann schnell rauf in ihr Zimmer gerannt, weil meine Omi ein Jesus-Kreuz an der Wand hängen hatte und wir jeden Abend zusammen gebetet hatten.
Bis dahin habe ich immer gebetet:"Bitte mach, daß meine Omi wieder ganz gesund wird!" Aber nach dieser Nachricht habe ich mir vorgestellt, wie meine Omi, die immer gerne mit uns im Wald spazieren ging, darunter leiden würde, wenn sie jetzt im Rollstuhl säße. Dann könne sie ja nicht mehr spazieren gehen.
Darum habe ich da gebetet, daß der liebe Gott sie dann doch besser zu sich nehmen solle. Das sie dann sicher besser aufgehoben wäre.
Ich war völlig fertig.
Abends erfuhr ich dann, daß meine Omi an dem Tag einmal aufgeschrien hätte und ab dann ging es bergab. Zwei Tage später verstarb sie.
Ich war damals fest davon überzeugt, daß es etwas mit meinem Gebet zu tun gehabt hatte. War ja doch ein seltsamer Zufall.
Naja, für mich war es aber auf jeden Fall ein Fehler, meine Omi in der Kapelle zu sehen. sie sah zwar sehr gut aus und ich dachte auch, es wäre besser, als das Bild im Kopf zu haben, als sie gerade ihren Schlaganfall bekommen hatte, aber es war doch eher ein Schock für mich. Es war so endgültig! Sie war einfach weg!
Aber so im Nachhinein habe ich das Gefühl, daß alle, die mir nahestanden (ich habe schon einige liebe Menschen verloren), immer noch bei mir sind und mich beschützen. Mir sogar mit Rat und Tat zur Seite stehen, acuh wenn ich sie nicht hören, nicht sehen und nicht fühlen kann.
Wenn ich total down bin, kommt mir plötzlich ein Gedanke, der mir wieder hinaushilft, aus meinen trüben Gedanken. So als wenn mir jemand hilft, aufzustehen.
Ich fühle mich immer noch geborgen :-).
Also, wenn du mich fragst, sind sie nicht wirklich tot, sondern nur weit entfernt...

Ciao, Kerstin!

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Re: O.T.:Habe mich noch von meiner Oma verabschiedet! Und war froh,es getan zu haben! m.T.

Antwort von SonjaKA am 09.02.2003, 11:41 Uhr

Hallo Andrea,
ich finde das eigentlich sehr mutig . Ich weiß nicht ob ich das geschafft hätte ! Meine Freundin (damals 18) ist vor knapp 6Jahren verstorben und ich konnte sie nur durch diese Scheibe sehen , ich muß sagen das war für mich einerseits schön sie nochmal zu sehen, andererseits auch etwas seltsam. Ich denke bei einer Verwandten oder sehr nahestehenden Person muß sowas noch viel schwieriger sein . Das Du nicht geweint hast mußt Du Dir auch nicht zum Vorwurf machen, meist kommt das auch etwas später,wenn man garnicht mehr dran denkt und einen nur etwas an diese Person erinnert . Bei der Trauerfeier damals wurde ihr Lieblingslied gespielt und wenn ich das im Radio höre muß ich immer an sie denken , das ist dann aber ein schöner gedanke . Wahrscheinlich braucht man solche "Andenken" . Und ich finde es sehr schön für Dich ,daß Du Deiner Oma noch was gesagt hast und es ist keinesfalls bescheuert, sondern sehr schön. Fühl Dich gedrückt !! Lg,Sonja

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Re: O.T.:Habe mich noch von meiner Oma verabschiedet! Und war froh,es getan zu haben! m.T.

Antwort von Mony am 10.02.2003, 11:23 Uhr

Meine Oma ist vor 3 jahren nach mehreren Schlaganfällen als totaler Pflegefall verstorben.
Bis kurz vorher war sie noch top fit und super patent. Wir haben immer zusammen im Haus gewohnt. Sie ist genau am 5 Geburtstag von Lucas meinem Großen gestorben. Ich habe mich damals nicht direkt von ihr verabschiedet, weil sie durch den Schlaganfall nicht mehr so aussah wie ich sie kannte. Ich wollte sie so nicht sehen und sie so in Erinnerung behalten wie sie war. Ich konnte auch in der Kirche und am Grab nicht weinen und habe mich damals gewundert über freme Menschen, die das konnten.
Heute fehlt sie mir furchtbar und ich spreche oft mit ihr. Einfach so. Nicht am Grab oder vor ihrem Bild, einfach so. Ich denke oft, was sie wohl da oder dazu sagen würde, es tut mir so leid, das sie meine kleine Tochter nicht mehr wargenommen hat. Sie war zu dem Teitpunkt erst 3 Monate alt. Zwei Tage nach ihrer Geburt hatte sie den ersten Schlaganfall.
Manchmal denke ich, es wäre besser gewesen, ich hätte gleich trauern können, dann hätte es irgendwie einen Abschluß gehabt. So denke ich immer noch sehr traurig an sie und nicht mit dem Gedanken, das es für sie besser war.
Moni

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