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Geschrieben von BlueJasmine am 10.11.2023, 5:34 Uhr

Mein 3 Jähriger macht mich verrückt

Mir fällt aus deinem Beitrag auf, dass du doch einen sehr erwachsenen Blick auf deinen Sohn zu haben scheinst.
Mir kommt das, was du schreibst, für einen 3,5Jährigen recht normal vor. Es gibt nun einmal ruhige und lebhafte Kinder. Dein Sohn scheint eher letzteres zu sein.

Mal zu deinen einzelnen Punkten:
- Besuch ist erst einmal aufregend - und bedeutet, je nachdem wie dieser gestaltet wird, dass du deine Hauptaufmerksamkeit deinem Besuch widmest. Und diese fehlt dann deinem Sohn. Ich gehe jedenfalls mal davon aus, dass dein Sohn nicht mit dem Blödsinn anfängt, sobald die Haustür aufgeht, sondern erst im Verlauf des Besuchs. Das ist für mich ein klarer Fall, dass er sich in diesem Moment nicht gesehen fühlt. Meiner ist zwar erst knapp 2 Jahre alt, aber er veranstaltet auch den größten Blödsinn, wenn ich gerade telefoniere oder eine Email schreibe und mich nicht auf ihn konzentrieren kann. Dann macht er auch etwas Negatives, um meine Aufmerksamkeit zu provozieren - denn "positive Versuche" klappen dann nicht. Von daher mein Tipp: Ihn bei den Besuchen einbinden. Nimm ihn auf den Schoß, während du mit dem Besuch redest. Behandle ihn wie ein gleichwertiges Mitglied dieser Besuchssitiation. Auch, wenn er dir in diesem Moment etwas erzählen will. Wenn eine dritte erwachsene Person einen Themenwechsel anvisiert, würdest du sie ja auch nicht wegschicken, sondern darauf eingehen.
- Dass so kleine Kinder draußen die Welt erkunden wollen und deswegen "wegrennen" ist ja auch völlig normal. Wenn du da nicht mehr hinterher kommst, dann muss er eben in den Kinderwagen. Wenn das auch nicht klappt, geht es eben nicht mehr raus. Beim Einkaufen muss er dann eben in den Einkaufswagen. Wenn dir Einkaufen generell zu stressig ist, lass es dir liefern - oder dein Mann muss samstags den Einkauf übernehmen.
-Dann scheint er keinen Gefallen am Basteln zu haben. Wenn du schon Zeit für ihn aufbringst, dann mach mit ihm doch etwas, das er toll findet, nicht etwas, von dem fu glaubst, dass er es in seinem Alter toll finden sollte.
- Stört es dich, für ihn eine Extrawurst zu kochen? Wenn nein, ist das kein Problem. Wenn ja, dann lass es einfach sein. Statt angerichtete Teller auf den Tisch zu stellen, stell die einzelnen Lebensmittel auf den Tisch und lass ihn selbst auswählen, was er davon möchte. Wenn er gar nichts davon will, kann er ein Brot haben. Wenn er das auch nicht will, dann isst er eben nichts. Kein Kind verhungert vor einem vollen Teller.
- Lass ihn im Umgang mit anderen Kindern doch einfach mal machen. Solange es nicht körperlich aggressiv wird, würde ich da gar nicht eingreifen. Wir treffen auf dem Spielplatz auch immer mal wieder einen Jungen, der dazu neigt, andere Kinder zu umarmen. Meiner ist bezüglich anderer Kinder eher auf Abstand und vorsichtig. Er war ganz schön überrumpelt, als der Junge ihn einfach so umarmt hat, aber eben in einem Rahmen, wo ich es nicht nötig fand, mein Kind "zu retten". Ich habe es lediglich begleitet und mit meinem Sohn kurz darüber gesprochen, was gerade passiert ist. Danach ging das Spielen ganz normal weiter - ohne dass mein Sohn den Jungen danach vermieden hätte. (Die Mutter des Jungen war übrigens auch viel unentspannter; meiner Meinung nach gar nicht nötig.)

Grundsätzlich lese ich aus deinem Beitrag, dass du mit Schwangerschaft und Kleinkind gerade einfach überfordert bist und deshalb die "Fehler" bei deinem völlig normal agierenden Sohn suchst. Der Fehler liegt aber weder bei ihm noch bei dir direkt. Er liegt darin, dass die Situation für dich nicht händelbar zu sein scheint. Und dafür muss eine Lösung her, die "Entlastung" heißt.

Dein Mann ist selbstständig. Muss er wirklich von 9 bis 19 Uhr arbeiten? Hat er on dieser Zeit wirklich durchgehend Kundenverkehr? Nein? Dann soll er dich bitte entlasten und die Stunden nachholen, wenn der gemeinsame(!) Sohn im Bett liegt.
Kann oder will er das nicht, dann müsst ihr euch einen Babysitter leisten, der mehrmals die Woche für 2 bis 3 Stunden mit eurem Sohn auf den Spielplatz oder so geht, damit du in der Zeit durchatmen kannst.
Auch eine Putzhilfe wäre eine Option, damit du dich nicht so an dem Haushalt aufreiben musst.

Hol dir Unterstützung - eine andere Lösung gibt es für dieses "Dilemma" nicht.

Streich aber auf jeden Fall den "Schuldgedanken" aus deinem Kopf. Nicht dein Sohn bzw. dessen Verhalten ist Schuld an deiner Überforderung, sondern der Umstand, dass du aktuell zu viel alleine auf deinen Schultern trägst.

 
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