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Geschrieben von Chaka! am 20.08.2022, 10:32 Uhr

Lanze brechen für die Kindertagespflege

"Eine Tagesmutter ist in der Regel auch keine ausgebildete Erzieherin. Sie hat allenfalls einen Kurs absolviert und ist bei der Stadt angemeldet. Sie ist aber keine Pädagogin. Das heißt, sie ist auch nicht fit in der Theorie irgendwelcher Konzepte. Sie macht viele Dinge einfach nach Erfahrung und gesundem Menschenverstand.

Da sie sich um mehrere Kinder kümmern muss, kann sie sich auch nicht extrem ausführlich mit jedem Kind befassen, auch das ist leider normal und geht jeder anderen Tamu auch so."

Ich finde diese Aussagen über Tagesmütter zu verallgemeinert und zu negativ.
Beruflich habe ich sowohl Einblicke in Kindertagespflege als auch in Kindertagesstätten und habe festgestellt, dass es überall gute und schlechte Betreuung und Förderung gibt. Ich kenne sehr engagierte Tagesmütter und sehr träge Erzieherinnen / Sozialpäd. Assistentinnen - und umgekehrt.

Viele Tagesmütter haben eine pädagogische Ausbildung. ALLE Tagesmütter müssen einen Kurs machen, eine Prüfung absolvieren, ein Konzept schreiben und dürfen sich nicht nur auf ihre Lebenserfahrung und ihren gesunden Menschenverstand verlassen. Sonst gäbe es für sie gar keine Pflegeerlaubnis vom Jugendamt. In ihrem Ausbildungskurs nimmt u.a. das Thema Eingewöhnung einen großen Raum ein. Sie MÜSSEN regelmäßige Fortbildungen machen und sind eng vernetzt mit ihren Fachberater/innen vom Jugendamt.

Natürlich ist ihre Ausbildung nicht so hochwertig wie die einer Erzieherin. Trotzdem machen viele von ihnen eine sehr gute Arbeit, was in Einrichtungen (auch aufgrund des Fachkräftemangels) nicht automatisch vorauszusetzen ist.
Um mehrere Kinder kümmern muss sich jede Kraft - sowohl in der Tagespflege als auch in den Einrichtungen. 5 Kinder auf 1 Kraft ist leider normal bis wenig... Für die Kinder wäre ein anderer Betreuungsschlüssel besser, aber das ist ja leider i.d.R. nicht gegeben bzw. in den Rahmenbedingungen des Bundeslandes nicht vorgesehen.

Die Qualität der Arbeit der Tagesmutter des AP würde ich allerdings auch anzweifeln. 5 Kinder gleichzeitig eingewöhnen, kann gar nicht gehen. Und "Rausschleichen" lassen ist auch nicht professionell. Auch die Frage nach dem Konzept oder wenigstens einem durchdachten Tagesablauf (wann macht sie mit den Kindern was warum) müsste sie beantworten können.
Daher kann ich die Sorge des AP und seine Anfragen verstehen. Zumal die befreundete Tagesmutter ja anscheinend professioneller arbeitet. Ich würde, wenn möglich, den Platz wechseln.
Und vielleicht ist das Kind ja tatsächlich noch nicht bereit, sich außerhalb der Familie betreuen zu lassen... Vor allen, wenn die Eltern selbst kein Vertrauen in die Einrichtung / Tagespflege haben. Das spürt das Kind.

Es ist echt schwer, Erwerbstätigkeit und Familie unter einen Hut zu bekommen...

 
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