zurück| Geschrieben von krueml am 20.11.2005, 21:31 Uhr |
HILFE! Meine Tochter benimmt sich wie ein kleines Monster!
Hallo zusammen,
Ich hatte meine Frage schon RUB Forum eingestellt, ist aber wohl untergegangen. Ich brauche dringend ein paar Tipps und Erfahrungsberichte!
Meine Tochter (gerade 2 geworden) wird immer unausstehlicher. Sie steckt schon seit Monaten in der Trotzphase aber momentan ist es so schlimm, dass ich nicht mehr weiss, was ich mit ihr machen soll.
Sie macht Alles absichtlich kaputt, gibt Widerworte, haut und ärgert ihren kleinen Bruder (2,5 Monate) sobald ich die 2 aus den Augen lasse (sie wartet immer ab, bis keiner da ist), schreit, wenn sie ins Bett soll, mind. 1 Stunde (egal ob mittags oder abends - und sie ist wirklich müde), beisst uns sogar beim Raufen vor lauter Übermut, rennt weg, jedes Anziehen wird zum Kampf (sie findet es natürlich seeehr witzig *grummel*), ein "Nein" meinerseits wird grundsätzlich erst Mal ignoiert usw.
Es ist völlig egal, was ich ihr androhe (und auch durchziehe) - nicht auf Besuch gehen, Spielplatz fällt aus, sie muss oben auf ihr Zimmer, früher ins Bett - eben Alles womit man einem Kind in diesem Alter drohen kann, es interessiert sie überhaupt nicht (bisher hat wenigstens das gefruchtet).
Ach so, ich versuche es natürlich erst mit Vernunft, in dem ich mir ihre rede. :-)
Ich weiss einfach nicht mehr weiter, sie reizt mich absichtlich bis aufs Blut. Schlagen will ich sie schliesslich nicht (auch wenn ich manchmal echt kurz davor bin, ihr auf den Popo zu hauen).
Kann die Trotzphase derart ausufern? Das ist das Einzige, was mir einfällt. Ihren Bruder (und überhaupt Babies) liebt sie eigentlich über Alles und verteidigt ihn und sein Spielzeug vor anderen Kindern. Er wird von ihr den ganzen Tag bemuttert - ausser die Momente, wo sie ihre Ausraster hat, aber dann richtet sich das gegen Alle, die anwesend sind. Ausgelastet ist sie auch, sie geht 3 halbe Tage in einen privaten Kinderhort, wo viel unternommen wird und ich gehe auch jeden Tag mit ihr raus auf den Spielplatz etc.
Momentan kommt sie mir vor wie Dr. Jekill und Mr. Hide - 2 Personen in einem Körper :-( Und da sie mit 2 schon 95 cm gross ist und über 15 Kg wiegt, ist sie langsam echt schwer zu bändigen.
Habt Ihr einen Tipp oder habt Ihr Ähnliches erlebt? Ich muss ganz dringend etwas an der Situation ändern, sonst drehe ich durch... *seufz*
Viele Grüsse,
Chrissie
Beitrag beantwortenRe: HILFE! Meine Tochter benimmt sich wie ein kleines Monster!
Antwort von wassermann63 am 21.11.2005, 8:50 Uhr
Hallo,
ein wirklich gutes Buch, das sich in Windeseile liest und realistische Tipps und Erfahrungen enthält, ist: das Geheimnis glücklicher Kinder von Steve Biddulph (selbst Vater von mehreren Kindern - also kein Möchtegern-Kinderpsychologe).
Diesem Buch kannst du alles entnehmen, was du brauchst - zum Wohle deiner Kinder und zur Stärkung der eigenen Nerven ;-)
LG
JAcky
Re: Bei uns hat geholfen...
Antwort von Bonniebee am 21.11.2005, 11:31 Uhr
Hallo Chrissie,
wir haben auch eine größere Tochter und ein drei Monate altes Baby. Auch wenn Deine Kleine ihren Bruder heiß und innig liebt, ist sie natürlich dennoch gleichzeitig auch sehr eifersüchtig auf ihn. Das ist in ihrem Alter unvermeidlich - und ganz normal. Kinder haben jüngeren Geschwistern gegenüber eben immer BEIDE Gefühle. Das gilt auch, wenn die Trotz-Szenen auf den ersten Blick nicht auf den Bruder bezogen sind. Natürlich trotzden Kids in dem Alter eh (Ablösungsprozess). Die Eifersucht sorgt aber dafür, dass das Ganze Normalmaß leicht überschreitet.
Bei uns war es anfangs auch so: Unsere Tochter liebt den Baby-Bruder wirklich ganz doll, er wird beschmust, betüddelt, bekommt vorgesungen usw. Trotzdem wurde sie in anderen Situationen, die scheinbar nix mit ihm zu tun haben, kurz nach seiner Geburt extrem anstrengend und rastete regelmäßig förmlich aus vor Trotz und Bockigkeit.
Deine Kleine will momentan offensichtlich um jeden Preis Deine volle Aufmerksamkeit erzwingen, und wie sie das schafft, ist ihr schnurz. Wenn sie es nicht im Positiven hinkriegt, benimmt sie sich eben so auffällig daneben, dass sie wenigstens Deine negative Aufmerksamkeit kriegt.
"Lustig" findet sie es übrigens nicht, wenn sie beim Anziehen zappelt, sich nicht anziehen lässt und provoziert. Das Lachen, das Kinder dann zeigen, ist kein fröhliches, amüsiertes Lachen - sondern es dient dem Kind als Spannungsabbau in dem Moment: Weil es spürt, dass sich der ganze Zorn der Mutter gerade auf es richtet - und es dennoch mit seinem Trotzverhalten nicht aufhören kann. Dieses Spannungs- und Angstlachen ist in der Kinderpsychologie ein bekanntes Phänomen.
Du kannst ihrer Eifersucht die Spitze nehmen, indem Du ihr im Alltag möglichst viel Lob und Anerkennung schenkst. Wichtig ist z.B., dass sie viel "mithelfen" darf bei der Hausarbeit und Babypflege. Auch eine tägliche exklusive Mama-Zeit, in der Du ihr ganz allein gehörst, wird als wichtiges Mittel gegen die Eifersucht immer wieder dringend empfohlen. Wenn also Dein Partner abends da ist, kümmert er sich mal 30 Minuten allein ums Baby (und stört Euch auf keinen Fall!), während Du Deiner Tochter vorliest, mit ihr tobst, was baust, über den Tag sprichst etc. Wenn sie Lust zum Erzählen und Sprechen hat, kann man auch mal über den Baby-Bruder reden, und dass der manchmal ganz schön viel Zeit von der Mama braucht. Kommen dann vielleicht auch mal negative Äußerungen von Deiner Tochter über das "doofe" Baby, korrigiere die nicht, sondern sage: "Ja, das stimmt wirklich, dass ich manchmal etwas weniger Zeit für Dich habe, weil mich das Baby braucht." Und mache Vorschläge, was Ihr am nächsten Tag mal zusammen machen könnt (Plätzchen backen, zusammen kochen, beim Staubsaugen helfen lassen etc.) Betone dann, wie froh Du bist, dass Du schon so eine große Tochter hast, weil Du ohne ihre Hilfe gar nicht klarkommen würdest ;-) Das macht Kinder stolz.
Langer Rede kurzer Sinn: Häufiges Lob und Anerkennung plus tägliche kurze, aber wirklich zuverlässige Exklusivzeit fürs Kind mildert Eifersucht. Seit ich meine Ältere oft am Tag ganz bewusst lobe (man muss wirklich immer wieder mal zwischendurch dran denken!) und sie viel "mithelfen" lasse, ist sie viel weniger anstrengend. Seit ich auf ihren Trotz nicht mehr mit Wut und Schimpfen einsteige, hat sich die Lage rasch entspannt und ich habe oft das liebste Kind. Positive Aufmerksamkeit wirkt in dem Fall viel zuverlässiger als Erpressung, Schimpfen, Strenge und Co.
Liebe Grüße und gute Nerven ;-)
Bonnie-B
@Bonniebee
Antwort von krueml am 21.11.2005, 14:20 Uhr
Herzlichen Dank für Deine lange Nachricht. Ich glaube, Du hast wirklich den Punkt aufs i-Tüpfelchen getroffen!
Ich habe das zwar schon Alles ansatzweise versucht, aber vielleicht muss ich wirklich viiiiel mehr auf diese Dinge achten.
Ich werde mir Mühe geben! :-)
Liebe Grüsse,
Chrissie
Trotzt und hört nicht auf mich ...
Alltag mit Kleinkindern/ Beschäftigung /WICHTIG
Was alles trocknen im Wäschetrockner?
70,00 Euro für Bettwäsche?
Was nehmt Ihr für Eure Kinder zum Duschen / Baden ?
@DieNicki
Süßigkeiten an der Kasse...
BlaudieClub CD
Wie kriege ich ein sehr lebhaftes Kind etwas ruhiger?
