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Geschrieben von Mijou am 23.03.2011, 10:57 Uhr

Diese Phase hatten wir auch...

Hallo,

ich war ein bissel erstaunt, dass Du deswegen bei einer Kinderpsychologin warst. Denn dieses Klammer-Phänomen ist ja sehr häufig bei jüngeren Kindern und eigentlich nichts so Besonderes.

Mir kam gerade der Gedanke, dass es ja manchmal auch an den Müttern liegt, wenn die Kleinen sehr klammern und gar nix mehr vom Papa machen lassen wollen: Weil die Mütter den Vätern oft selbst nicht genug zutrauen. Sie nehmen ihnen alles ab, was mit der Kinderpflege zu tun hat, weil die Papas es ihnen nicht schnell, nicht geschickt oder nicht perfekt genug machen. Oder weil das Kind motzt. Das kann man oft beobachten. Wenn aber die eigene Mama dem Papa nur wenig zutraut, spürt das Kind dies - und warum sollte es selbst dann dem Papa vertrauen?

Das muss natürlich nicht der Grund sein, ist nur so eine Idee. Manchmal ist es auch einfach eine Frage der Gewohnheit: Wenn die Mutter zu Hause ist, ist sie auch die Hauptbezugsperson fürs Kind - es möchte dann auch am liebsten alles nur von ihr gemacht bekommen.

So war es auch bei uns: Wir hatten auch eine Phase, wo meine Tochter absolut nichts von ihrem Vater machen lassen wollte. Sie ließ sich von ihm nicht trösten, nicht die Zähne putzen, ja nicht einmal etwas sagen. Sie fragte etwas - wenn aber ER antwortete, tat sie, als hätte sie nichts gehört und fragte mich noch einmal, so als sei er gar nicht da. Mein Mann und ich haben aber dann an einem Strang gezogen, was ganz, ganz wichtig ist: Mein Mann hat feste, tägliche Pflichten bei der Kinderpflege übernommen (Baden, Zähneputzen, jeden zweiten Tag Ins-Bett-bringen usw.). Und die wurden völlig gelassen und ungerührt auch nur von ihm vorgenommen, egal ob unsere Tochter in Trotzgeschrei ausbrach oder nicht. Ich habe dann immer das Zimmer verlassen, damit klar war, jetzt ist der Papa zuständig.

Das hat sehr gut geklappt, nach einiger Zeit war der Papa wieder "gleichberechtigt". Man muss aber Geduld haben (vor allem die Väter!) und nicht aufgeben. Vor allem darf man sich von Protestgeschrei in diesem Fall nicht zu sehr beeindrucken lassen: Kein Kind nimmt seelischen Schaden, weil sein Vater sich liebevoll um es kümmert! Geschrei ist in so einem Fall keine Verzweiflung, sondern Unmut über Ungewohntes und darüber, sich nicht durchgesetzt zu haben. Diese Art von Protest hinterlässt aber keinerlei Schaden. Schädlicher wäre es, dem Kind nachzugeben - und damit ihm gegenüber quasi zuzugeben, dass der Papa auch von der Mama als ungeeignet angesehen wird, fürs Kind zu sorgen. DAS ist eine schlechte Botschaft ans Kind, die kein Vertrauen in den Papa wachsen lässt.

Deshalb: Vertraue Deiner Tochter UND auch ihrem Papa - die beiden können ein paar tägliche Pflichten (und auch mal einen Abend ohne Dich) sehr gut verkraften - Du musst ihnen aber auch die Möglichkeit dazu geben und sie machen lassen, gell!

LG

 
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