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Geschrieben von susanne2 am 09.12.2007, 22:56 Uhr

Bocken eines 2jährigen

Hallo,
sind Eure 2jährige auch so bockig? Bei allem was man von ihm will, erstmal bocken. Immer!!! Wie geht Ihr damit um?
Manchmal müssen ja einfach bestimmte Sachen gemacht werden...(z.B Große irgendwo hinfahren etc...)
Hoffentlich ist diese Phase mal bald vorbei. Er war ja sonst so fröhlich...
Im übrigen würde mich interessieren wie sich Eure unruhigen Babys entwickel haben. Unser Sohnemann hat im ersten Jahr nur1-2h am Stück geschlafen (nachts!) Tagsüber eher 30 min am Stück. Gehampelt beim Stillen...Aber sehr fröhlich und unternehmenslustig.
Nun schläft er ganz gut, aber dieses Bocken...und immer "alleine". Geht fröhlich auf andere zu. Kein Mama-Klammern (fand ich eher schon zu wenig...)
Was machen Eure Unruhegeister?

Liebe Grüße
Susanne

 
9 Antworten:

Re: Bocken eines 2jährigen

Antwort von jana04 am 10.12.2007, 9:32 Uhr

Hallo, kenne ich auch alles mit meinem Kleinen (im Nov. 2 gew.). Er ist ein sehr fröhlicher aufgeschlossener Zwerg, aber hat auch seine Macken: Wenn er bockt, kitzeln wir ihn am Bauch, dann strahlt er wieder oder wir erklären ihm wieso dies und das und meistens ist dann auch gut. Aber alles alleine machen bringt einen schon manchmal auf die Palme, ne?! Besonders kritisch wirds, wenn er sich alleine Getränke aus den großen Flaschen einkippen will oder alleine beim Kochen irgentetwas machen will, oder oder...
Da hilft auch kein Bitteln und Betteln, dass Mama nicht helfen soll, bei bestimmten Sachen bleibe ich "hart". Es ist momentan sehr schwierig mit ihm: klettern auf die Küchenschränke über den Hochstuhl oder Schubladengriffe, um dann ans Spülbecken zu kommen und will dann mit Wasser spielen und noch hunderte anderer Sachen, aber was solls, besser so ein aufgewecktes Kind, als eines was nur vor der Glotze sitzt oder total in sich gekehrt ist, so ist nämlich meine Nichte. Grausig. Im Kindergarten ist er übrigens ein Musterkind, bockt nicht, gehorcht sofort usw. Die Mama ist keine Autoritätsperson für ihn, sondern Mama.
Wird schon besser werden, mit ganz viel Liebe, Konsequentsein usw.
LG Jana

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Re: Bocken eines 2jährigen

Antwort von frances78 am 10.12.2007, 10:15 Uhr

Hallo Susanne,

mein Kleiner ist 1 1/2 und wir haben genau das gleiche Problem. Ich kann schon gar nicht mehr zählen wie oft er sich auf den Boden wirft und rumbockt. Das macht mich total fertig. Er wirft sogar zum Abendbrot sein Essen und seine Tasse auf den Boden, und das nur weil er noch nicht aufstehen darf. Das Problem haben wir auch beim anziehen, ausziehen oder Windeln wechseln. Wenn wir draußen sind, ist es noch schlimmer weil er sich in den Dreck wirft und wenn ich ihn dann hoch nehme ist er nur am strampeln. Ich kann ihn kaum noch halten, zudem bin ich wieder schwanger.
Ich lass ihn zu Hause einfach ausbocken, manchmal verlass ich auch den Raum und wenn er sich ausgebockt hat, frag ich ob ich ihn mal drücken soll. Er kommt sofort an zu kushceln und dann ist alles wieder gut.
Ich hoffe auch das das nur eine Phase ist.
Bis dann und liebe Grüße
Frances

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das ist kein "bocken" das ist der beginn der

Antwort von pittiplatsch80 am 10.12.2007, 11:22 Uhr

trotzphase,die jedes kind durchlebt und die wichtig für die entwicklung ist (selbstfindung).
folgender artikel beschreibt es-wie ich finde.wirklich gut und einfühlsam,was(!) die kinder dabei durchleben...


Trotz

von Dipl.-Päd. Ines Gärtner

Was ist Trotz?

Der Begriff Trotz impliziert, dass das Kind bewusst etwas gegen den Willen eines anderen tut, was aber nicht der Fall ist. Trotzdem ist Trotz der gängige Begriff, weshalb ich ihn weiter verwende.

Trotz ist eine Entwicklungsphase, die alle Kinder durchlaufen. Er lässt sich nicht vermeiden und ist, falls er ganz ausbleiben sollte, eher ein Zeichen der behinderten Ich-Bildung. Trotz erfolgt im Zuge der Loslösung und Abgrenzung von der Mutter und der Ich-Bildung. Orientiert sich ein Säugling und Kleinstkind noch an der Mutter und hält sie weitgehend für einen Teil seiner eigenen Person, so begreift ein Kleinkind ab dem ca. 18. Lebensmonat zunehmend, dass es eine eigenständige Person ist, die ihre Handlungen selbst verursacht. Diese Ich-Identität ist durch den Spiegeltest nachweisbar. Ein Kind, dass vorher die doppelte Erscheinung der Mutter und des fremden Kindes im Spiegel zur Kenntnis nahm und anlächelte, stellt jetzt erstaunt fest, dass es das selbst ist und versucht beispielsweise einen Fleck auf der eigenen Stirn, den es im Spiegel entdeckte, zu entfernen.
Trotz ist keine Opposition oder gar Widerspenstigkeit gegen die Eltern, sondern bedeutet, dass ein Kind sich selbst, der eigenen Handlungen und der eigenen Entscheidungsmacht bewusst wird. Trotz ist der Weg zu Eigenständigkeit und Autonomie, begleitet von Ungeduld, Spannungszuständen und Disharmonie, was sich in Wut und Trotzanfällen äußert.



Wann tritt Trotz auf?

Trotz und die damit verbundenen Äußerungen der Wut lassen sich nicht grundsätzlich vermeiden, höchstens in wenigen Fällen umgehen. Meist sind die Anlässe austauschbar. Die Äußerungen der Wut, sowohl was die Dauer als auch die Vehemenz und Lautstärke betrifft, haben etwas mit dem Temperament des Kindes zu tun und nicht mit den (fehlenden) pädagogischen Fähigkeiten der Eltern. Kinder in diesem Alter sind unflexibel, haben einen inneren Plan, von dem sie nicht oder nur schlecht abweichen können. Wird ein Kind in seinem Tun unterbrochen, weil die Eltern etwas anderes möchten oder halten die eigenen Fähigkeiten (noch) nicht mit dem Willen mit, kommt es zu Frust und Wut. Enttäuschte Erwartungen, gebrochene Versprechungen und mangelnde Geduld und Ausdauer sind weitere Auslöser. Dazu kommt, dass innere Faktoren wie Müdigkeit, Hunger, Krankheit, neue Umgebung und Stress etc. Trotzäußerungen begünstigen. Ein Kind mit einem bereits stark ausgeprägten Selbstbewusstsein wird wahrscheinlich nicht mit soviel Aggressivität und Wut (Schlagen, Beißen, Wegstoßen der Eltern) reagieren wie ein Kind, bei dem das Selbstbewusstsein noch nicht so stark ausgebildet ist.



Wie verhalte ich mich, wenn mein Kind trotzt?

Oberste Regel ist, das Kind so viel selbst tun zu lassen wie möglich. Jede Einschränkung und Grenzsetzung erlebt das Kind in erster Linie als Kränkung. Es kann noch nicht unterscheiden, welche Regeln sinnvoll und zum eigenen Schutz sind, sondern empfindet nur die Einschränkung und braucht deshalb wenige, sinnvolle Regeln. Starke, autoritäre Einschränkungen statt liebevollem Unterstützen und Korrigieren sind schädlich für die Selbstentwicklung des Kindes. Kinder wollen ernst genommen und respektiert werden und mitentscheiden dürfen.
Eltern sind in dieser Phase vor allem Begleiter und Lenker des Verhaltens. Sie werden manchmal überrascht werden von den starken Gefühlsäußerungen, manchmal auch enttäuscht oder sogar selbst wütend sein, sollten sich aber immer wieder vor Augen führen, dass dieses Verhalten nichts mit Auflehnung und/oder Ablehnung der Eltern zu tun hat, sondern ein normaler und enorm wichtiger Entwicklungsschritt im Leben eines Kindes ist. Es braucht Geduld, sehr viel Verständnis und oftmals ein Umdenken, wenn ein Kind diesen neuen, bisher unbekannten Weg einschlägt. Plötzlich stößt es die Eltern weg, lässt sich nicht beruhigen oder schmeißt sich gar auf den Fußboden. Trotz dieser offensichtlichen Ablehnung bedeutet das Verhalten nicht, dass die Kinder ihre Eltern nicht mögen, sondern nur, dass sie in diesem Moment von ihren Gefühlen überrannt werden und diese nicht mehr steuern können. Normalerweise wird ein Kind mit einer guten Eltern-Kind-Bindung immer irgendwann den Trost, die Nähe und Umarmung der Eltern suchen. Eltern sollten immer in der Nähe des Kindes bleiben, auch wenn es sich nicht anfassen oder beruhigen lässt. Wichtig ist das Wissen, dass die Eltern auch in dieser Situation da sind.
Kinder brauchen vor allem die Rückmeldung, dass auch diese Äußerungen von vermeintlich negativen Gefühlen auf Verständnis stoßen und erlaubt sind. Gefühle sollten durch die Eltern benannt werden. Ignorieren und Strafen wie z.B. Auszeiten führen in der Regel nur dazu, dass ein Kind noch mehr kämpft, um sich zu behaupten. Kinder wollen Eltern, die ihnen liebevoll notwendige, nicht willkürliche Grenzen vermitteln, sie mit den Kindern zusammen entwickeln, erneuern oder auch weglassen.
Mit zunehmend besserem Sprachgebrauch kann ein Kind seine Bedürfnisse besser artikulieren, das Denken wird differenzierter und die Reaktionen immer flexibler. Im Laufe dieser Entwicklung werden Trotzanfälle und aggressives Verhalten seltener. Kinder mit ca. 4, 5 Jahren werden in der Lage sein, grundsätzliche Grenzen anderer zu akzeptieren und nicht mehr egozentrisch alles um jeden Preis durchsetzen wollen. Mit viel Geduld und Verständnis werden sie sich zu autonomen, selbstbewussten Kindern entwickeln.

Dipl.-Päd. Ines Gärtner für Rabeneltern.org, Mai 2006


lg pitti

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Na sicher ist das Bocken, piit! :)

Antwort von WUTZ am 10.12.2007, 12:58 Uhr

Bocken ist doch Ausdruck des Trotzes!

Übrigens ist meine (im Nov. 2 geworden) auch so! *G*
Wie schön, diese Postings zu lesen.
Ich hoffe, es schreiben noch mehr... ach, es tut soooo gut.
Sarah ist auch eine total süsse, sonst so verständnisvolle Maus.
Aber momentan will Sie auch alles alleine machen und wehe, ich gewähre Ihr diesen Wunsch nicht.
Ich versuche, Ihr sehr viel alleine machen zu lassen. Aber wenn Sie z.B. Wasser in Ihre Sigg-Flasche selbst einfüllen möchte (oder auch den Saft dazu), dann bin ich hart. Das geht einfach noch nicht.
Mein Problem ist eigentl. nicht der Trotz an sich (Sie beruhigt sich recht schnell, und es ist (noch) die light-Version), sondern die Art wie ich Ihr das erklären soll.
Sie versteht doch nicht, warum Sie z.B. bestimmte Sachen beim Kochen in den Topf tun darf, und andere Sachen (z.B. Salz) nicht! Sie erkennt doch den Unterschied nicht, bzw. den Sinn des Salzes! *G*
Wie kann ich diesem Zwerg das kindsgerecht beibringen.

Also ich versetze mich ja oft in die Lage meines Kindes und ich finde schon, dass die Zwerge sich manchmal zurecht unverstanden fühlen.
Es ist nicht leicht...

Habt Ihr Beispiele und Tips?

lg Anja

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neee also ich sehe mehr so die

Antwort von pittiplatsch80 am 10.12.2007, 13:15 Uhr

ver´zweiflung in dem gesicht meiens kindes,wenn es was nicht kann oder darf.... sie weiß gar nicht,wohin mit ihren gefühlen und das tut mir leid,weil eben manche dinge nicht gehen.

bocken klingt so wie "mach ich extra" ich weiß nicht,gefällt nmirn icht das wort,genauso wie meine 8 monate alte tocher ist "zickig",da krieg ich allergie ,kennst mich doch wutzl :0)))

übrigens ist das 2. am wachsen (8.ssw) :0)))


lg pitti

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Der Ausdruck ist also für Dich zu negativ, Pitti?

Antwort von WUTZ am 10.12.2007, 13:51 Uhr

Ja, ok! Dann wollen wir es bei der stinknormalen Trotzphase belassen... :)

Ja, habs vor ein paar Wochen gelesen, dass Du wieder guter Dinge bist!
Herzlichen Glückwunsch...

Gehts Dir gut?

LG WUTZ, die sich noch nicht für ein 2. begeistern kann.

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Re: Der Ausdruck ist also f�r Dich zu negativ, Pitti?

Antwort von Susanne2 am 10.12.2007, 14:36 Uhr

Hallo,
tut ja gut zu hören, dass es bei manchen ähnlich ist. Unsere Große hat natürlich auch gebockt bzw. getrotzt (egal wie man es nennt...) aber so kenn ich es nicht und beiden gerecht zu werden finde ich schwierig... Und es ist meinerseits eher die Gelassenheit üben...aber wenn die Kids abends im Bett sind bin ich doch sehr fertig, da ich sowas schon sehr anstrengend finde...
Im Kindergarten ist er wohl auch nicht ganz so...Aber dort gibt es auch viele spannende Sachen...
Na ja, und hast schon recht lieber so einen aufgeweckten als eine "Schlaftablette". Aber mit Schwierigkeiten auch im Schulalter rechnen mein Mann und ich schon (so einfach wie zur Zeit meine Tochter durch die Schule kommt wird es mit Colin nicht...aber das hat ja noch Zeit....)
So liebe Grüße

Susanne

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Re: Bocken eines 2jährigen

Antwort von Mama von Joshua am 10.12.2007, 17:27 Uhr

Wie Pitti schon schreibt, ist das die typische Trotzphase. Zugegeben, es kommt einem vor, als würden die Kleinen bocken, aber es ist einfach nur so, daß sie selbst nicht wissen, was mit ihnen passiert. Sie wollen so viel und können es noch nicht. Das frustriert halt.

Bei Joshua fings auch mit 2 an und ich hatte die Vorstellung, daß die Sachen so laufen, wie ICH es für richtig halte. Fazit war, daß der Zwerg sich in vieles noch mehr reingesteigert hat und es teilweise sehr nervenaufreibend war.

Dann hab ich im Erziehungsforum von der Nichterziehung gelesen und versucht, das halbwegs umzusetzen, was da stand.
Ich hab ihn mehr alleine machen lassen. Ok, es gab oft Sauerei, wenn er sich z.B. selbst etwas in den Becher eingeschenkt hat, duschen, an- und ausziehen dauert heute noch ewig- ABER: mein Kind ist viel ausgeglichener und die Trotzanfälle haben sich seitdem stark reduziert. Er ist mit fast 3 ziemlich vernünftig und einsichtig, nur klammert er im Moment wieder sehr. Aber auch das wird wieder vorbeigehen.

Bei Lara hab ich mir vorgenommen -fahre ich gleich auf dieser Schiene- damit kann ich mir nämlich viel Stress ersparen.

LG
Nicole

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Re: Bocken eines 2jährigen

Antwort von Susanne2 am 11.12.2007, 14:13 Uhr

Hallo,

ich lass ihn ja auch soviel wie möglich machen - wenn man viel Zeit hat kein Thema und ich finde es auch ganz klasse, wenn er sich alleine anziehen will etc. Aber unsere Goße will ja auch "chauffiert" werden. Und dass er einen wunden Po bekommt, weil er sich nicht wickeln lassen will finde ich auch nicht so toll (na ja lebensgefährlich ist es ja nicht...)
Und über die Strasse muß er an die Hand auch wenn er brüllt.
Es sind halt schon viele Dinge, wo er einfach muß...
Er war schon immer sehr freiheitsliebend...
Liebe Grüße
Susanne

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