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Geschrieben von Bubbles am 13.04.2012, 15:16 Uhr

Beerdigung - was zur Vorbereitung erzählen?

Die Uroma meiner Kinder ist gestorben und meine Tochter (3,5) möchte gerne mit zur Beerdigung. Ich unterstütze das, denn sie beschäftigt sich schon länger mit dem Thema Tod und ich bin generell dafür, Kindern die Teilnahme zu ermöglichen. Mein Großer (7,5) möchte nicht mit und muss auch nicht.

Jetzt zu meiner Frage:
Wer hatte ein Kind dieses Alters bereits bei einer Beerdigung dabei?
Was habt ihr vorher erzählt?
Was HÄTTET ihr besser vorher erzählt?

Liebe Grüße!

 
4 Antworten:

Re: Beerdigung - was zur Vorbereitung erzählen?

Antwort von wolfsfrau am 13.04.2012, 17:24 Uhr

Hallo,

unsere Kinder waren 6 und 9 als Schwiegermutter gestorben ist. Da es vorhersehbar war, hatten wir oft drüber gesprochen und für die beiden war auch klar, dass sie mitkommen.
Wir haben dann noch eine Aussegnung zuhause gemacht, direkt an dem Tag, an dem sie gestorben ist.

Beides war schon sehr emotional für die beiden, aber auf eine gute Weise.

Da sie schon älter waren, haben sie viele Fragen vorher und nachher von sich aus gestellt. Auf jeden Fall erklären würde ich:

- den Ablauf. Was wann wo passiert und ggf. auch warum manches gemacht wird.
- das die Erwachsenen traurig sein werden und sie vielleicht Menschen weinen sieht (das hatte damals der Pastor zu unseren Jungs gesagt, so wussten sie, dass es auf jeden Fall in Ordnung ist)
- fragen, was sie für Vorstellungen hat und ob sie vielleicht etwas bestimmtes tun möchte (unsere Jungs haben sich gewünscht, statt Erde Blumen auf den Sarg zu streuen)
- am gleichen Tag noch mal zum Grab gehen, wenn es zu ist

Sorry, ist etwas lang geworden....

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Re: Beerdigung - was zur Vorbereitung erzählen?

Antwort von bubumama am 13.04.2012, 19:57 Uhr

Hallo,

meine Große war damals auch in dem Alter dabei, ich glaub sie war sogar noch jünger.
Ich fand es aber wichtig, denn sie kannte die Uroma ja auch, sie war nicht fremd für sie.

Ich habe ihr erklärt, dass die Uroma einen schlimmen Unfall hatte und (nach einer Woche) letztendlich keine Kraft mehr hatte, eben nicht mehr gesund wurde.
Die Beerdigung ansich habe ich erklärt, dass die Verstorbenen eben im Sarg in die Erde kommen, damit wir sie besuchen können.
Damit hat sie sich zufrieden stellen lassen.

Ich habe aber nur Fragen beantwortet, die von ihr kamen, ich habe nie von allein aus angefangen damit.

Letztendlich war es aber so, dass sie zwar dabei war, aber dennoch nichts verstanden hatte und auch nicht weiter gefragt hat. Ich glaube, das wäre egal gewesen, ob sie daheim oder dabei war.

melli

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Re: Beerdigung - was zur Vorbereitung erzählen?

Antwort von DK-Ursel am 13.04.2012, 23:56 Uhr

Hej!

Zunächst mein Beileid zum Tod Deiner Großmutter.

Meine Kinder waren von kleinauf auf leider inzwischen etlichen Beerdigungen, Urnenbeisetzungen und Trauerfeiern dabei.
Und die Erfahrung (auch meine eigene -.mein Vater starb,als ich 5 und mein bruder 3 waren, und wir kamen, wie damals üblich, nicht mit zur Beerdigung) zeigt, daß die Kinder sehr wohl registrieren, was und daß etwas passiert.
natürlich anders als wir, aber es ist immer ein Verlust, beim Abschied von einem lieben Menschen nicht dabei sein zu können.

Kinder nehmen die Dinge anders auf als wir, aber sie nehmen sie auf.
Nur ein Beispiel:
Ich habe mit meinen Kindern von anfang an gesungen und Singspiele gemacht - auch inder hiesigen Spielgruppe sangen wir Mütter mit den Babys und machten zu den LIedern die dazugehörigen (Hand-)Bewegungen.
Eine junge Mutter sagte einmal:
Ach nein, nun sitzen wir hie rund singen - eigentilch verstehen die das ja gar nicht. Es ist doch egal."
ich war sehr traurig darüber - und bekam Recht:
Nur einige Monate später waren wir unterwegs auf einer Reise und ich sang - und plötlzich machte mein Kind dieselben Bewegungen,die wir ihr als Baby zu dem Lied vorgemacht hatten.

Will sagen:
Es war richtig, daß Dein Kind dabei war, Melly.
Auch wenn es vermutlich invielen Jahren gar nichts mehr davon weiß und auch jetzt womöglich "Falsches" registriert hat:
Es hat Eure Stimmung gespürt, es hat miterlebt - und es ist nicht außenvor.

Alles, was wir gerade in dieser zeitu nseren Kindern vormachen und vorleben und mit ihnen tun, spüeichern sie ab.
Es hat seinen Sinn und wird in ihr Gesamtbild von der Welt miteingebaut.
Und sei es eben nur diesesGgefühl, dabei gewesen zu sein, als die Familie in einem großen Gefühl vereint war.

Nun zu Deiner Frage, Bubies.

Ich hätte natürlich längst mitgeteilt, daß die Uroma gestorben ist - und kindlich erklärt, warum
(Alter, Krankheit, müde des Lebens).
Je nach Hintergrund eben auch religiös oder sonstwie.

Und dann würde ich gar nicht mehr viel reden und vorwegnehmen.
Wir nehmen Abschied von der Uroma, wir beerdigen sie..

Ich habe eigentlich auch nur auf Fragen geantwortet und ansonsten zum Ablauf der Beeridung nichts gesagt - wozu?
Das sehen die Kinder, sie können ja dann fragen.

Daß Kinder in der Kirche eher still sein soltlen, wußten meine - es gibt Orte, an denen man spielen, rennen und schreien darf - und an anderen (Kirche, Musikhaus, Theater (auch wenn es nur Kindertehater ist), Bibliothek eben nicht gern)!
Kinder haben aber ein gutes Gespür für Situationen.


Übrigens habe ich solche "Unternehmungen" nicht in das Ermessen meiner kinder - ob 3 oder 7 - gestellt.
Abschiednehmen, mit der Familie trauern und zusammensein - das habe ich entschieden.
Das Kind weiß nicht, wozu es nein sagt, solche Dinge entscheiden die Eltern!
Es ist übrigens eigenartig, aber so unterschiedlich wir sonst in Erziehungsfragen - und Lebensstil sind:
Die 3 Familien, die hier z.B. Abschied von der Großmutter nahmen, hatten alle ihre Kinder dabei - gestaffelt von 3 bis 15 Jahren.

ich wünsche Euch einen guten Abschied - Ursel, DK

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Re: Beerdigung - was zur Vorbereitung erzählen?

Antwort von 2xmaus am 14.04.2012, 22:00 Uhr

Hallo, war gerade heute mit unseren Zwillingen ( gerade 4 geworden) auf der Beerdigung meiner Schwiegermutter. Wir haben den Kindern erst heute morgen davon erzählt. Wir haben ihnen gesagt, ( das wußten sie auch) das die Oma sehr krank war und viele Schmerzen hatte und sie jetzt lieber in den Himmel gehen wollte, weil es ihr dort besser geht. Wir haben ihnen gesagt, das wir heute eine sehr schöne Vase in die Erde setzen ( war eine Urnenbesetzung) , die die Blumen an dieser Stelle besonders schön wachsen läßt. Diese Stelle kann die Oma vom Himmel besonders gut sehen und freut sich dann immer über die schönen Blumen. Auf die Frage ob die Oma denn jetzt tot sei, haben wir wahrheitsgemäß geantwortet. Also ja. Und das die Oma auch immer im Himmel bleiben wird und nicht mehr zurück kommt, aber uns immer von da oben sehen kann. Beide haben es erstaunlich gut aufgenommen, und freuen sich jetzt: " das Oma auf einer ganz weichen Wolke sitzt".

Ich wünsche euch für die bevorstehende Zeit viel Kraft.
LG Kathrin

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