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Geschrieben von Eva. am 15.10.2022, 23:01 Uhr

Aufstehen

Hi, ja bei der Reaktion deines Partners wäre ich auch verletzt und genervt. Ich denke, dass ihr als Paar mal in Ruhe (NICHT in der Situation selbst) drüber sprechen solltet. Erkläre deinem Mann, was dich stört, wie du dich dabei fühlst. Und höre auch zu, was er von seiner Seite aus sagt.

Aber jetzt zu deinem Kind:

Ich nehme mal an, dass ihr sie nicht einfach später zur Kita bringen könnt oder? Sonst hättet ihr das wahrscheinlich schon gemacht. Wenn sie also wirklich morgens noch müde ist, bedeutet das ja wahrscheinlich, dass sie normalerweise erst später aufwachen würde, weil sie eben noch nicht ausgeschlafen ist. Damit sie um die Zeit, wo ihr sie wecken und fertig machen müsst, ausreichend Schlaf hatte, müsste also ihre Zubettgehzeit etwas nach vorne geschoben werden. Kleine Kinder schaffen das natürlich nicht von heute auf morgen. Aber so ca. 10min pro Tag sind machbar. Wenn sie also normalerweise morgens ne halbe Stunde später erst aufwachen würde, dauert es drei Tage, bis sie bei der neuen Zubettgehzeit angekommen ist. Und dann meistens nochmal ein paar Tage, bis sich ihr Körper wirklich umgestellt hat und sich ihr Biorhythmus anpasst.

Der zweite Punkt ist folgender: Warum schreit sie? Ja, wahrscheinlich ist sie noch müde, aber abgesehen davon. Möchte sie lieber spielen? Möchte sie lieber noch mit euch im Bett kuscheln? Findet sie Anziehen grundsätzlich blöd? Verbindet sie das Fertigmachen damit, dass sie gleich in die Kita muss, also weg von Mama und Papa?
Das wäre für dich wichtig, die Situation zu analysieren, weil du ihr nur so helfen kannst. Vielleicht frag auch deinen Partner, wie er das hinkriegt. Oder noch besser, beobachte die beiden morgens mit etwas Abstand und ohne einzugreifen und schau, was er anders macht, ob du dir davon was anschauen kannst.

Und ganz grundsätzlich: Wenn Kleinkinder diese typischen Trotzanfälle bekommen, die uns Eltern in den Wahnsinn treiben (nicht sicher, ob das morgens bei deinem Kind so ist, aber das Prinzip bleibt sicher ähnlich), dann ist das von Seiten des Kindes immer eine Reaktion auf Überforderung. Das Kind ist mit der Situation überfordert, weil es sie sich ganz anders vorgestellt/gewünscht hat. Oder anders ausgedrückt: Aus seiner Sicht gerät gerade die ganze Welt aus den Fugen. Ein Kleinkind erarbeitet sich ja noch seine Umwelt, versucht sie zu verstehen, zu kategorisieren und reagiert daher auf schwierige Situationen extremer, als wir Erwachsenen es nachvollziehen können. Sie fühlen sich machtlos, der Situation hilflos ausgesetzt. Und das macht ihnen Angst, lässt sie verzweifeln.
Ein guter Fahrplan für Eltern ist in solchen Situationen:
1. Ruhig bleiben.
2. Empathie und Verständnis zeigen: „Du sollst dich jetzt anziehen und das möchtest du nicht. Du willst lieber noch etwas rumrennen. Das kann ich total gut verstehen.“
3. Trösten.
4. Standhaft bleiben. Ihnen dabei aber etwas Kontrolle über ihr Leben zurückgeben. (Denn sie reagieren ja so, weil ihnen gefühlt gerade der Boden unter den Füßen entrissen wurde. Daher hilft es, sie wieder zu stabilisieren, indem sie das Gefühl bekommen, doch ein wenig Kontrolle über die Situation zurückzubekommen.) Und das geht am besten, indem man ihnen eine zur Situation passende altersangemessene Entscheidungsfrage stellt: „Wir müssen dich jetzt anziehen. Möchtest du selber deine Hose anziehen oder soll ich dir helfen?“ Oder: „Möchtest du das blaue oder das rote Kleid tragen?“ Da muss man je nach Situation etwas kreativ werden, aber häufig, ist das „willst du selber oder mit Hilfe?“ eine gute Möglichkeit.

Hoffentlich war etwas dabei, was dir helfen kann.
Viele Grüße

 
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