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Geschrieben von prinzessy am 10.06.2005, 12:22 Uhr

2. Versuch - Gehen Eure Kinder gern in Spielgruppen? Was mache ich falsch?

Als 1-jähriger ist Dylan mit Begeisterung in die Krabbelgruppe gegangen. Leider habe ich mich durch 2 nahe Todesfälle in der Familie verändert und ganz viel getrauert, meine Nerven waren auch nicht mehr die besten. Seitdem hat er in der K-Gruppe geweint, wenn wir gesungen haben, oder wenn alle miteinander Spielchen machten, durfte ich z. B. nicht mitmachen. Er lief auch nicht mehr alleine durch den Raum, sondern klebte an mir. Daher habe ich damals die Gruppe abgebrochen.

Aufgrund meiner Trauer war ich 1 Jahr lang nicht in der Lage unter viele Leute zu gehen oder (Spiel-)Gruppen zu besuchen, daher haben wir lediglich 1-2 mal wöchentlich eine Freundin mit einer Tochter im gleichen Alter wie Dylan getroffen.

Seit einem halben Jahr versuche ich nun wieder in einer Spielgruppe Fuß zu fassen, aber Dylan geht überhaupt nicht gerne hin. Manchmal jammert er dort und will nach Hause, besonders, wenn es um Gruppenspiele geht. Es ist inzwischen so, daß er nicht mehr weint, wenn wir hingehen (war anfangs ganz schlimm!), aber er macht dort kein Spiel oder Lied mit (zuhause liebt er die LIeder etc.)
Ich habe das bis jetzt durchgezogen, weil ich immer glaubte, es wird mal besser, aber so richtig gut war es nie.

Jetzt ist es mir auch zuviel geworden - wir beenden die Spielgruppe nun auf seinen Wunsch hin. (Wäre eh nur noch 4 mal).

Wir gehen nun auch zum Turnen, das macht ihm Spaß und er macht auch meistens mit, allerdings jammert er immer schon einen Tag vorher (wenn ich was ankündige), daß er nicht turnen will.

Meine große Angst ist, daß ich alles falsch gemacht habe und er nun ein total großes Problem hat.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit seinem Kind gemacht?

Oder weiß jemand Rat?

LG
Nicole

 
6 Antworten:

Re: 2. Versuch - Gehen Eure Kinder gern in Spielgruppen? Was mache ich falsch?

Antwort von mamaselio am 10.06.2005, 12:54 Uhr

Hallo Nicole,

ich kann nur vermuten...Kann es sein, dass dein kleiner Sohn sehr feine Antennen hat und sich verhaelt wie du? Er also dein Verhalten quasi kopiert?
Also moeglichst wenig Kontakt und stark in sich gekehrt (seit der Trauer)?
Ich glaube, dass die Stimmung der Mutter fuer ein kleines Kind wesentlich ist.
Du musst dir da aber jetzt keine Vorwuerfe machen, vielleicht geht ihr gemeinsam ganz sachte wieder auf Menschen zu. Vielleicht im Park, auf dem Spielplatz? Wenn er sieht, dass du mit Menschen ungezwungen umgehst, wird es vielleicht auch bei ihm wieder besser.
Mir faellt gerade ein, dass sich mein Mann genauso verhaelt wie seine Mutter. Beide sind sehr menschenscheu.Ich glaube bei meinem Partner liegt es an der Erziehung. Seine Mutter wollte immer nur fuer sich sein. Er ist es nicht gewohnt auf Leute ungezwungen und unvoreingenommen zuzugehen.
Du hast jetzt das Problem erkannt und ich denke schon, dass sich das mit ein bischen Geduld loesen laesst, aber du musst wohl mitziehen...allein schafft er das nicht.
Wie verhaelst du dich in den jeweiligen Gruppen? Bist du inzwischen wieder etwas froehlicher oder ziehst du dich immer noch stark zurueck? Schwatzt du mit den anderen Muettern?

Ich wuensche dir alles Gute. Und keine Vorwuerfe. Man kann seine Trauer nicht einfach per Knopfdruck abstellen.
LG
Christiane

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Re: 2. Versuch - Gehen Eure Kinder gern in Spielgruppen? Was mache ich falsch?

Antwort von Tariale am 10.06.2005, 13:12 Uhr

Hallo,
"falsch gemacht" - hast du nichts! denn du konntest es einfach zu diesem Zeitpunkt nicht anders...
Tut mir leid was eure Familie zerrüttelte.

Dein Kind ist nun 2J oder 2,5J wenn ich recht rechnete???
Lass ihm Zeit!
Kündige nicht 2 Tage vorher den Turnverein an, sondern bespreche solche Unternehmungen am Frühstückstisch oder beim Mittagessen - je nachdem ob Turnen vormittags oder nachmittags stattfindet. Gehe dann konsequent damit um. Hingehen ja - auch mit Protest, mitmachen ist aber freiwillig!!!
Besuche wenn möglich immer denselben Spielplatz und verabrede dich vielleicht mit anderen befreundeten kindern. Wähle aber nicht zu viel. Denn er sollte ja langsam erst wieder reinwachsen, denn immerhin KANN es ein Schock gewesen sein, plötzlich aus dem bisherigen Alltag (vor einem Jahr- durch die Trauer) gerissen zu werden, und er kann immer noch nicht nachvollziehen warum und was die Trauer ist ( war). Und nun soll er wieder "wie vorher" am Sozialen Gemeinschaftliche leben teilnehmen. Gib ihm Zeit.
(für mich las es sich so, dass ihr euch etwas zurückgezogen hattet und nicht sonderlich viel Kontakt zu anderen Kindern pflegtet, im Gegensatz zu vor dem Unglück.) Bau langsam wieder mehr Kontakte zu Kindern (turnen ist ein guter Anfang) auf und lass ihn den bestehenden Kontakt zu der Freundin aufrechterhalten.

Ich habe auch eine Krabbelgruppe abgebrochen, denn wir mussten seinen Bruder (Lukas ist nun 3 und Felix 17 Mon) mitnehmen. ICh setzte mich selber und die Kinder in Stress, dass wir den Vormittagstermin einhalten. Dann wurde dort nur gebastelt, und ich konnte keine Begeisterung dafür entwicklen und Lukas "richtig" motivieren. Wir liesen es sein und ich Besuchte eine Musikgruppe (bei dir ist es das Turnen: eine neue Gruppe als Neuanfang für alle) und in der Zeit schlief der Kleine meistens bzw bekam keine Gelegenheit aus seinem Maxi Cosi rauszukommen. DIese 45Min gehörten nur dem Grossen - so bekam ich nebenbei auch die Eifersucht etwas in den Griff!!!

Ich wünsch dir alles Gute und viel spass beim Turnen!
Tanja

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ich verhalte mich...

Antwort von prinzessy am 10.06.2005, 13:54 Uhr

... mittlerweile wieder "normal" - also ich bin sehr gesellig und kontaktfreudig. Nur die Todesfälle haben mich total aus der Bahn geworfen. Wir haben eine Zeitlang noch meinen Opa versucht zu unterstützen, da war Dylan immer mit und der Opa war nicht mehr in der Lage auf Dylan kindgerecht einzugehen.

Das ganze ging über ein halbes Jahr (nachdem ich die Gruppe damals abgebrochen habe) und mir ging es immer schlechter. Dann folgte ein halbes Jahr ohne viele Kontakte. Ich habe mich in der Tat sehr stark zurückgezogen.

Seit jetzt fast einem dreiviertel Jahr gehe ich schon wieder in diese Spielgruppe. Auf den SPielplatz gehen wir seit eh und je, allerdings nicht zwingend immer auf einen.
Dylan ist ein Einzelgänger, d. h. er geht nicht unbedingt auf Kinder zu. Manchmal lernt er ein Kind kennen, daß sehr gut zu ihm passt - dann spielt er auch mit diesem. Kommt aber selten vor.

Den Kontakt zu der Freundin halten wir natürlich. Da ist er auch immer wie ausgewechselt. Sogar schon zu überschwenglich...

Vielen Dank für Eure Anteilnahme und Antworten!

lg
Nicole

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@tariale

Antwort von prinzessy am 10.06.2005, 13:57 Uhr

Danke für Deinen Beitrag!

Mir hilft das sehr, das eine oder andere kann ich ja noch besser organisieren. In der Tat habe ich begonnen einen Kontakt zu einer Mutter aus der "ehemaligen" Spielgruppe zu pflegen, deren Sohn auch sehr schüchtern und zurückhaltend ist. Wir wollen uns nun auch ab und zu mal auf dem Spielplatz treffen. Das Turnen mache ich auf jeden Fall weiter. Und den Kontakt zu der Freundin halten wir auch aufrecht.

Vielleicht bessert es sich ja alles auch bald.

LG
Nicole

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Re: 2. Versuch - Gehen Eure Kinder gern in Spielgruppen? Was mache ich falsch?

Antwort von ayshe am 10.06.2005, 15:02 Uhr

Hallo,

das was mamaselio sagt, macht echt Sinn.
Kennst du das Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul?

Das ist genau seine Schreibe:
Besonders wenn ein Elternteil trauert,
reagiert das eine Kind oft genau so wie sich die Eltern fühlen, spiegelt ihre Gefühle wider.
Das passiert auch, wenn sich die Eltern "zusammenreißen" nichts nach außen lassen.
Kinder sind so sensibel, die merken ALLES.

Raten kann ich Dir auch nichts,
ich wünsche Dir aber alles Gute
Ayshe

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@ayshe

Antwort von prinzessy am 11.06.2005, 14:17 Uhr

Das Buch kenne ich nicht, gehts da so in etwa um die Thematik? Vielleicht schaue ich es mir mal an. Ich glaube auch so langsam, daß es echt an der Trauer liegt.

Vielen Dank für Deinen Tip mit dem Buch!

LG
Nicole

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