Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von Fuchsi1986 am 09.12.2022, 7:03 Uhr

Trauer, Ungeduld und Ängste

Hey du,

wir waren gemeinsam im Juni-Bus und da hatte ich das schon mitbekommen. Ich hatte eine ähnliche Situation im Mai/Juni dieses Jahres. Ich war sehr schnell und für mich überraschend im 1. ÜZ schwanger geworden und dann war es leider wie bei dir.

Mir ging es die ganze Zeit "gut", ich hatte die typischen Schwangerschaftsbeschwerden, sogar regelmäßig Übergeben und dachte, alles ist prima. Dann wurde beim Routine-Checkup festgestellt, dass der Embryo seit einigen Wochen nicht mehr gewachsen war. Es war, als würde mir jemand ins Gesicht treten, da ich davon ausgegangen bin, ich merke schon, wenn was nicht stimmt. Nun, ich hab es nicht gemerkt.

Ich habe dann noch knapp 2 Wochen gewartet, ob es von selbst abgeht, was aber nicht passiert ist bis dahin. Dann habe ich mich für eine AS entschieden. Körperlich war der Eingriff ok, aber seelisch war es einfach nur furchtbar. Danach wollte ich auch bald wieder schwanger werden und hab mir selbst auch echt Stress gemacht deswegen.

Mein Körper hat mir erst mal gehörig einen Strich durch die Rechnung gemacht. 4 Wochen nach der AS folgte nämlich eine OP wegen Blinddarmentzündung. Danach erst mal 3 Tage Krankenhaus und ich war lange eingeschränkt. Meine Periode hatte ich bis dahin noch nicht wieder bekommen und musste ganze 7 Wochen drauf warten (ich wollte sie abwarten und dann war ich ja eh "ausgeschaltet").

Später dann war mein Körper richtig gebeutelt, ich hatte ständig Infekte und mein Immunsystem war echt unten. Ich hab mich sehr viel ausgeruht, viel für mein Immunsystem getan (gesund essen, Vitamine, viel Spazieren). Die Folsäure hab ich durchgängig weiter genommen, weil ich ja wieder schwanger werden wollte.

Ab August haben wir es wieder versucht und 2 ÜZ hat sich nichts getan. Dann wurde ich im 3. ÜZ Ende September wieder schwanger. Die Freude war etwas gedämpft und ich bin heute noch nicht so ganz entspannt, was diese Schwangerschaft angeht, obwohl bisher alles immer gut aussah bei den Untersuchungen (ich war seit dem positiven Test alle 2 Wochen, ich möchte nicht nochmal, dass ich erst so viele Wochen später erfahre, dass der Embryo nicht mehr lebt).

Was mir geholfen hat besser mit der ganzen Situation umzugehen war Offenheit gegenüber meinem Umfeld. Ich hatte eh kein großes Geheimnis aus meiner ersten Schwangerschaft gemacht und so musste ich zwangsläufig einigen anderen Menschen von der MA erzählen. Mir hat das aber wie gesagt sehr gut getan, da unglaublich viele Leute in meinem Umfeld schon ähnliches entweder selbst oder in ihrem nahen Umfeld hatten. Es ist einfach gut zu wissen, damit nicht allein zu sein. Das ist aber sicherlich individuell, ob diese Offenheit hilft. Für mich jedenfalls war es unglaublich heilsam.

Ich hab über eine Bekannte, die eine Fehlgeburt hatte den Verein "Sternenbärchen" (sind zb auch bei Facebook) gefunden. Dort bekommt man nach einem solchen Erlebnis kostenlos ein Sternenbärchen und einen Schlüsselanhänger, der einen immer an das Sternchen erinnert. Mir hat das wirklich geholfen mich dort zu melden und auch das Bärchen hier bei mir zu haben. Hat aber eine Weile gedauert, bis ich mich dazu entschlossen hatte, denen zu schreiben.

Du bist also nicht allein mit deinen Gefühlen und Gedanken. Eine neue Schwangerschaft kann auch recht schnell klappen. Und meistens geht dann ja wirklich alles gut.

Ich drücke dir die Daumen für alles!

 
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