Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von thunder2306 am 03.01.2023, 6:06 Uhr

Eileiterschwangerschaft verarbeiten..

Hi ihr lieben,

Ich weiß nicht ganz wohin mit diesem Beitrag, aber ich finde hier passt er noch am ehesten rein. Vielleicht finden sich ja auch schmerzgenossen..

Ich hatte am 24.11 die OP, der Embryo sass im rechten Eileiter. Am Anfang gingen sie von Fehlgeburt aus, ich hatte auch ganz normal meine Periode und danach immer mal wieder Schmierblutungen. Tja und dann wurde alles immer schlimmer, es ging immer mehr in Richtung dieser Diagnose und es war wirklich eine schwere Zeit. Die Zeit danach ist aber fast noch viel schwerer. Es kommt immer so in Wellen, ich habe Angst und bin traurig. Angst vor den Folgen für meine Fruchtbarkeit (ich bin gerade mal Anfang 20), und Angst vor dem Wiederholungsrisiko (ich hatte im Juni 2022 auch eine Gebärmutterentzündung wegen Spirale und die Ärzte meinten im KH zwar das meine Eileiter gut aussehen und ich dort auch nie eine Entzündung hatte, aber irgendwie fällt das schwer zu glauben). Traurig bin ich um mein Baby.. Ich frage mich welches Geschlecht es hatte, wie es ausgesehen hätte, usw.. ich bin froh das ich es nie auf dem Ultraschall sehen konnte, aber dennoch wusste ich natürlich das es da war, bei mir und ich habe dieses kleine Wunder wirklich von Sekunde eins geliebt, auch wenn es im Prinzip „nur“ ein paar Zellen waren (eine Befruchtung und Einnistung ist natürlich trotzdem ein absolutes Wunder der Natur) - ich war in der 7 ssw und da hätte dann auch schon bald das Herzchen geschlagen (war zum Glück nicht so).

Es ist komisch, kurz danach ging es mir eigentlich echt gut und auch jetzt habe ich wirklich schöne und friedvolle Tage (eigentlich überwiegend, ich bin an sich ein sehr gut gelaunter und positiver Mensch) in denen ich einfach glücklich bin. Ich habe auch irgendwie keine Angst nochmal schwanger zu werden, viele wollen sich dann ja erst mal zurückziehen, bei mir ist es das Gegenteil.
Aber manchmal da, denke ich so intensiv über das alles nach und ich vermisse diesen Krümmel dann einfach so sehr. Sie haben es mir rausgeschnitten und in den Müll geworfen, das was einmal der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden wäre.

Vielleicht übertreibe ich auch gerade und klinge total verrückt, aber ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen und genau jetzt in dem Augenblick das Riesen Bedürfnis mir das von der Seele zu schreiben und vielleicht hier und da ein paar mitfühlende Worte zu hören/Lesen.

Danke für die Aufmerksamkeit

Liebe Grüße

 
2 Antworten:

Re: Eileiterschwangerschaft verarbeiten..

Antwort von Starbucks87 am 03.01.2023, 9:45 Uhr

Hey.
Es tut mir Leid, dass du das erleben musstest.
Das du trauerst ist normal und wichtig. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass es diese Wellen gibt, die du beschreibst.

Auch nach einer Fehlgeburt hat man Anspruch auf Hebammenbetreuung. Vielleicht kannst du mal eine in einer Umgebung anschreiben und fragen? Die können dir bei der Verarbeitung helfen und haben viel Erfahrung mit dem Thema.

Angst vor einer Wiederholung hat sicher jede Frau. Aber da ist die Statistik auf unserer Seite! Die meisten Schwangerschaften nach einer FG/Eileiterschwangerschaft verlaugen problemlos.

Mit geht es wie Dir. Ich will auch nicht warten und sofort wieder loslegen. Aber ich hatte noch keinen Eisprung oder Periode.

Achte auf dich und lass die Trauer zu. Sprich mit jemanden über deine Gefühle.

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Re: Eileiterschwangerschaft verarbeiten..

Antwort von Mejuna am 03.01.2023, 9:54 Uhr

Hallo du Liebe,

ich verstehe dich voll und ganz und es tut mir unfassbar leid, was du durchmachen musstest.

Diese Gefühle sind (denke ich) ganz normal. Es gibt Hoch uns Tiefs... Und nun gerade hast du ein Tief... Ich würde dir ja sagen, es wird besser. Wird es auch, aber es gibt immer wieder Tage, da wirst du leiden und dein Krümmelchen vermissen. Es ist einfach so.

Ich hatte Mitte der 11. SSW eine MA, das Herz ist stehen geblieben. Das wurde erst in der 13. SSW festgestellt bei der Nackenfaltenmessung. Es war für mich ganz schwer zu verstehen, dass ich über 2 Wochen mit einem toten Fötus um Bauch rumgerannt bin und es nicht gemerkt habe (ich hatte ein ungutes Gefühl, aber alle sagten, das sei normal). Das ist jetzt gut 9 Monate her... Der Entbindungstermin im November hat mich vorher fertig gemacht. Ich bin mit meinem Freund dann nochmal spontan in den Urlaub geflogen... Und was soll ich sagen: Am ET habe ich wieder positiv gestestet!!!
Jetzt bin ich wieder in der 11. SSW und mir geht die Muffe!

Und auch wenn ich wieder schwanger bin, vermisse ich mein Sternchen sehr. Mir kommen auch heute noch die Tränen, wenn ich an "ihn" denke...

Ich hab immer gesagt, wenn ich wieder schwanger werde, wird es mir besser gehen. Ist auch die meiste Zeit so, aber zwischendurch kommt trotz allem die Trauer durch.

Ich wünsche dir alles Liebe und, dass du es irgendwie verarbeiten kannst. Drüber zu sprechen ist (aus meiner Sicht) auf jeden Fall der richtige Schritt!

Fühl dich gedrückt!

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