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von cooler  am 15.06.2017, 19:22 Uhr

deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Hallo liebe Eltern,

Ich brauche etwas Unterstützung bei unserem Sohn (2 ¾ Jahre alt), da wir in Thailand leben und er hier im Kindergarten rein asiatisch erzogen wird. Der Vorteil ist dabei das er die Thaisprache ohne unser Zutun erlernt was für ihn vor allem wichtig ist wenn er hier in Thailand in die Schule gehen wird.
Wir sprechen beide keine Thai, weder meine Frau noch ich! Wir wohnen als glückliche Familie hier in Thailand zusammen in einem Haus.
Er ist in Thailand geboren aber ich als Vater bin deutscher und spreche immer deutsch mit ihm. Seine Mutter ist Philippina und spricht englisch mit ihm, was er als seine Muttersprache entdeckt hat. Er spricht mit ihr englische Worte. (richtig sprechen kann er noch nicht)
Wenn ich mit ihm spreche versteht er meistens was ich meine aber kann keine deutschen Worte sprechen.
Jetzt meine Frage, ich möchte das er als neben den asiatischen Lebensweisen, Sprache, Essgewohnheiten und Kultur auch die deutsche Sprache in Wort und Schrift, alle Essgewohnheiten, Geschmack und Lebensweise erlernt. Selbstverständlich esse ich mit ihm oft deutsche Gerichte mit ihm aber leider ißt meine Frau auch ihre Reisgerichte wo er auch immer etwas mit abbekommt und geschmacklich immer mehr in diese Richtung abdriftet!
Ich hatte schon überlegt eine Mehrmonatige Reise nach Deutschland zu machen, mit der ganzen Familie damit er ein „deutscher wird“ haha….
Günstig wäre wenn er in Deutschland in der Zeit in einen Kindergarten ginge? Wäre das machbar?
Weitere Frage, wann wäre der richtige Zeitpunkt (wie alt sollte er idealerweise dafür sein?) dafür?
Was ratet Ihr uns sonst noch?
Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe und L G von uns drei…

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45 Antworten:

Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von mama-nika am 15.06.2017, 19:45 Uhr

Hallo

Warum soll er denn ein richtiger Deutscher werden, wenn er doch mit Deutschland gar nichts zu tun hat?

Alles was er "braucht" bist du dafür. Du kannst doch sicher deutsche Gerichte zubereiten, wenn dir wichtig ist, dass er geschmacklich sowas kennt.

Auch die Sprache wird er lernen, wenn er älter wird. Er versteht dich, er wird es auch sprechen lernen.

Wenn er aber eh noch nicht viel spricht, sind es 2 Sprachen, die er schin spricht (englisch und Thai) und deutsch zumindest schon versteht.

Wenn ihr in Thailand lebt, ist es doch schnuppe, ob er Bratwurst, Sauerkraut und Schweinebraten mag. Das kannst du mit ihm zuhause essen, dafür ist keine monatelnge Reise nötig.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von niccolleen am 15.06.2017, 22:26 Uhr

Puh, also das klingt aber schon heftig. Wie ist denn dein Verhaeltnis zu seiner Mutter, welche Rolle spielt sie in deinem Leben? Es klingt, als ob du fuer ihre Kultur wenig uebrig haettest und es sehr bedauerst, dass er davon etwas abbekommt.
Wir sind auch ein mehrsprachiger Haushalt und ich finde es eigentlich ganz toll und wuerde nie eine Kultur oder Sprache ueber die andere stellen.
Klar ist jedenfalls, dass die "Muttersprache" nicht umsonst so heisst, und das kann ich von mehreren mehrsprachigen Familien bestaetigen. Die Mutter ist nunmal der Dreh- und Angelpunkt fuer ein Kind, sie spricht am meisten mit ihrem Kind, sie hat die meisten Mahlzeiten gemeinsam mit dem Kind und verbringt die meiste Zeit mit ihm. Es ist klar, dass das in den ersten Lebensjahren die Hauptkultur ist. Dann kommt das Umfeld, das die weiteren Lebensjahre praegt.

Wichtig ist, dass du viel mit deinem Kind sprichst, viel Zeit verbringst, viel liest, musizierst etc., dann bekommt es auch deine Kultur und Sprache mit.

Sprache und Kultur verbindet man immer mit Menschen, mit Personen aus dem engeren Umfeld. Du brauchst keinen deutschen Kindergarten, ausser, wenn dir das ganze thailaendische Umfeld eigentlich gar nicht so zusagt und du es nicht so wertschaetzen kannst wie das deutsche.

lg
niki

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von chrpan am 15.06.2017, 22:44 Uhr

Wir sind keine mehrsprachige Familie, aber im Freundeskreis gibt es einige.
Ich würde sagen, jede ist anders und jede macht es anders. Ein Rezept gibt es nicht und viel hängt von den Umständen, dem Kind und der Bindung zu dir als Vater ab.

Eine Bekannte von mir hat sich sehr zu dem Thema belesen, sie sind in einer ähnlichen Situation wie ihr. Vielleicht schaust du auch mal im "Mehrsprachig" - Forum?

LG,
Chris

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von lilke am 15.06.2017, 22:56 Uhr

Dein Kind wächst nicht nur zweisprachig sondern im Augenblick sogar dreisprachig auf und ich finde es enorm, was sowas von einem so kleinen Kind abverlangt. Ich habe in der Familie auch Kinder, die zweisprachig aufgewachsen sind, teilweise in zweiter Generation so geschehen und es ist auf jeden Fall ein Gewinn für die Kinder langfristig. Aber es fordert ihnen auch viel ab und zumindest in meiner Familie war immer eine Sprache vorrangig, die andere wurde verstanden aber kaum bis gar nicht aktiv gesprochen. Mag daran liegen, dass Deutsch die Hauptsprache war und das Umfeld halt auch deutsch gesprochen hat.

Ich kann verstehen, dass du deinem Kind auch deine Kultur nahe bringen willst, aber er ist zu klein um das zu begreifen, was du willst.

Meiner persönlichen Meinung nach müsst ihr als Familie euch entscheiden, was ihr wollt. Du bist Deutscher und willst das Kind "deutsch" erziehen. Deine Frau Phillipina und erzieht das Kind so. Und dann wird es noch in einen Kindergarten geschickt, in dem es die Thailändische Kultur lernen soll - was ich per se gut finde.

Entweder ihr wollt weiterhin in Thailand leben, und so klingt es ja, dann verwirr dein Kind jetzt nicht mit einer völlig anderen Kultur und lern stattdessen selbst Thai und freunde dich mit der asiatischen Esskultur an. Im Gegenzug sollte deine Frau auch wenn es deutsches Essen gibt, das natürlich mitessen. Dass muss ja nun wirklich nicht Schweinshaxen und Sauerkraut sein, da geht auch Frikassee mit Reis, Kartoffelsuppe, Nudeln mit Soße usw. Klar sind Reisgerichte für ein Kind in dem Alter interessant. Mein 2,5 Jähriger isst auch gern Reis und hat keinen Kontakt in irgend einer Weise zur asiatischen Kultur - das hat ja nun beides nix miteinander zu tun.

Deine Reisepläne nach Deutschland finde ich wenn ihr dauerhaft in Thailand leben wollt ehrlich gesagt ziemlich daneben. Und in einem deutschen Kindergarten geht er doch, für die kurze Zeit auch noch, total unter. Er kann mit den anderen Kindern nicht sprechen und bekommt dazu noch einen Kulturschock.

Bei dem Mangel an KiTa Plätzen wird das denke ich auch je nach Gegend und finanziellen Möglichkeiten nicht so einfach da überhaupt einen Platz zu bekommen. KiTa Plätze in staatlichen KiTas sind Mangelware und heiß umkämpft. Und ganz ehrlich... Du nimmst dann einem Kind den Platz weg, das den dringend braucht, weil die Mutter arbeiten gehen muss um deinen persönlichen Stolz zu befriedigen. (Entschuldige, aber so liest es sich für mich halt)

Leb DU ihm die deutsche Kultur vor. Sprich weiter deutsch mit ihm, lies ihm Bücher vor, wenn er etwas älter ist, schaut euch vielleicht eine Kleinkindsendung an, das Sandmännchen gibt es als Stream und ich glaube sogar als eigene app (zumindest haben wir eine bei Amazon). Und einige dich mit deiner Frau auf Gerichte, die sie dann auch mit isst.

Dein Sohn ist Asiate und das ist insbesondere, wenn ihr eben weiter in Thailand wohnt auch perfekt so, weil er dann später "dazu" gehört ohne gleich als "anders" aufzufallen. Verdreh ihn nicht aus falschem Stolz.

LG Lilly

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von cooler am 16.06.2017, 5:25 Uhr

Danke für Eure Meinungen.

Ich habe auf den Philippinen einen deutschen Freund, er hat drei Kinder dort mit einer einheimischen, diese Kinder sind jetzt um die 5 - 6 Jahre alt und können kein deutsch sprechen außer "alles scheiße, alles kaputt" ja das ist traurig so etwas...

Damit unser Sohn mal besser dran ist, er ist außer philippinischer auch deutscher Staatsbürger, möchte ich einen Plan machen damit er auch die deutsche Sprache richtig sprechen lernt.
Das schreiben und lesen kommt dann ja auch noch dazu!

Deshalb mein Tread hier...

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von cooler am 16.06.2017, 5:59 Uhr

Ich möchte zu meinem letzten Beitrag vom 16.06.2017, 5:25 Uhr noch etwas ergänzen:

Das ich Hilfe benötige damit er die deutsche Sprache erlernen kann kommt daher das ich zu wenig mit ihm zu tun habe und er dadurch nicht genug Worte lernt. Er ist immer bei der Mutter, ganz klar!

Daher meine Idee das er z. B. mal für eine Zeit in einen deutschen Kindergarten geht um den Durchbruch zum Sprechen zu bringen, wo ausschließlich deutsch gesprochen wird. Wo er deutsch sprechen muss.
Hierfür ist ein geeigneter Zeitpunkt auszuwählen, damit es funktioniert...

Aber vielleicht habt Ihr ja noch andere Ideen?

Das mit dem deutschen Essgewohnheiten sehe ich eher als positiven Nebeneffekt , nicht so wichtig.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von mama-nika am 16.06.2017, 7:43 Uhr

Das mit dem deutschen Kindergarten ist so, als ob man dich in einen Raum mit fremden Menschen sperrt, die alle eine fremde Sprache sprechen.
Du hast Bedürfnisse wie zur Toilette zu gehen, zu essen, zu trinken, dich zu unterhalten...kannst all das aber nicht zum Ausdruck bringen, weil du kaum ein Wort verstehst.

Es würde deinem Kind nicht guttun denke ich in einen deutschen Kindergarten zu gehen.

Im Gegenteil, es würde sich dort sehr sehr unwohl fühlen und im schlimmsten Fall eine Abneigung gegen "deutsch" daraus entwickeln.

Leb du es ihm vor.
Wenn du eh wenig Zeit mit ihm verbringst finde ich es noch unsinniger, warum er deutsch lernen soll. Und das auch noch mit der Hauruck-Methode in einem Kindergarten in deutschland, wo er niemanden kennt, sich nicht verständigen kann und ihn auch niemand versteht.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von niccolleen am 16.06.2017, 8:12 Uhr

Dein deutscher Freund hat da aber andere Fehler gemacht, als seinen Kindern einen deutschen Kindergarten zu suchen.

Was man mit einer Sprache und einer Kultur verbindet, haengt unmittelbar von der Traegerperson ab. DU musst viel Zeit in dein Kind investieren.

Das Argument mit dem Wortschatz ist sicher richtig. Wir haben ein aehnliches Problem daheim. Aber es gibt Moeglichkeiten. Eine ist, wie schon genannt, deutsche Hoerspiele, Kinderfernsehsendungen uebers Internet, Buecher, Lieder, ... Ein weiterer Weg, den ich mir unbedingt suchen wuerde: Andere Familien finden! Das geht ueber Kulturinstitute, Veranstaltungen, Foren, etc. Sucht euch ein oder zwei weitere Familien mit deutschsprachigen Eltern und Kindern in etwa im gleichen Alter, und dann macht euch regelmaessige Treffen aus. Die anderen Familien wollen genau so etwas auch.

Schreiben und Lesen kannst du im Moment hinten an stellen. Um eine Fremdsprache richtig zu lernen, vor allem auch schreiben, MUSS eine Sprache mal sitzen, und auch bereits ein bisschen ein Grammatikverstaendnis da sein, wenn es nicht gerade in eine bilinguale Schule geht. Vielleicht gibt es eine solche bei euch eh auch.
Ich kenne auch viele mehrsprachige Kinder. Es geht NUR, wenn die Erstsprache einen Stellenwert hat, respektiert wird, gefoerdert wird. Sonst wird aus der Zweitsprache auch ein Kauderwelsch. Dazu kommt, dass ein gewisses Sprachentalent auch eine Rolle spielt. Manche tun sich in jeder Lebenslage leicht, andere (meine groessere Tochter) kaempfen immer damit.

Sprachen sind auch etwas, was man im Gegensatz zu schwimmen und radfahren, wieder verlernt, wenn es nicht geuebt wird. Also es muss deine deutsche Sprache und Kultur als positiv und mit Freude erleben. Wenn das schulmeisterische Zuege annimmt, kannst du jetzt schon davon ausgehen, dass er sich dagegen wehren wird und es einfach nicht lernen wollen wird und nicht lernen, oder gleich wieder vergessen. Auch hier habe ich in der Familie und ausserhalb einige Beispiele.

Frag mal im Mehrsprachenforum nach, da gibt es sicher noch einige mit aehnlichen Problemen, die dir Ideen geben koennen.

lg
niki

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von Janca HP am 16.06.2017, 9:16 Uhr

Aus Erfahrung und vielen Beobachtungen kann ich dir nur eines raten:
Verbringe möglichst ganz viel Zeit mit deinem Kind und rede, spiele, singe mit ihm.
Lese vor,...
In einen deutschen Kindergarten, nur für einen längeren Urlaub, bloß nicht!
Das Kind wäre schockiert, verängstigt und es ist sehr wahrscheinlich, dass es ein Deutsch-Trauma bekommt. Vielleicht würde es sogar anfangen die deutsche Sprache und alles was dazu gehört zu hassen.
Wenn dir deine Sprache und deine Herkunft wichtig ist und du sie deinem Kind näher bringen möchtest hilft nur eines, vernünftig vorleben und die Zeit.
Vielleicht kennst du es von dir selbst, wozu du als Kind gezwungen wurdest, wie gern hast du das gemacht und wieviel dabei gelernt?
Gibt es bei euch eine Internationale Schule?
Einen Internationalen Kindergarten?

Zwei Nachbarskinder (6 u 4 J) sind dreisprachig aufgewachsen, Deutsch, Englisch, Französisch. Mutter spricht mit ihnen Deutsch und Französisch, Vater Deutsch und Englisch, Großeltern mütterlicher Seite Französisch, Großeltern väterlicher Seite Deutsch, Kindergarten und Schule Deutsch. Beide Kinder können alle drei Sprachen fließend sprechen. Der Kleine mischt manchmal noch etwas, die Große nicht (mehr).

Ein anderes Nachbarskind (7J) die Mutter wollte unbedingt, dass ihr Kind Englisch lernt, möglichst von Anfang an. Sie selbst kann nur Schulenglisch und das auch nur sehr mittelmäßig. Sie hat englisch und deutsch mit dem Kind gesprochen.
Immer ins deutsche gewechselt, wenn das Kind nicht gehört oder nicht verstanden hat.
Jetzt spricht das Kind keine Sprache richtig und hat Schwierigkeiten in der Schule, besucht Förderkurse.
Langsam wird es besser, allerdings spricht die Mutter, auf anraten der Schule, nur noch Deutsch mit ihrem Kind.
In allem anderen ist das Kind ganz normal, hat keinerlei Entwicklungsverzögerungen oder ähnliches.

Noch eine Frage, hast du vor/habt ihr vor wieder in Deutschland zu leben?
Wenn nicht, dann eilt es nicht so sehr, dass das Kind Deutsch lernt.
Und es reicht wenn du viel Zeit mit ihm verbringst.

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Das liest sich schon etwas wie wasch mich, aber mach mich nicht nass.

Antwort von emilie.d. am 16.06.2017, 9:37 Uhr

Beschreiben hier andere ja schon ganz gut. Ohne dass Du viel Zeit in Deinen Sohn investierst, was ich sowieso für selbstverständlich halte, wird er es nicht lernen. Sprich konsequent mit ihm Deutsch. Immer, egal, wo ihr seid. Liess abends deutsche Bilderbücher miit ihm, schau deutsches Kleinkindfernsehen. Lass ihn mit den deutsche Großeltern und Freunden skypen. Besuch mit ihm Deutschland. Mein Mann ist bilingual und auch viele Kinder in unserer Umgebung wachsen mind. zweisprachig auf. Die Umgebungsprache wird mit der Zeit übermächtig und verdrängt alles andere. Das ist ok, es ist besser, wenn ein Kind in einer Sprache komplett Zuhause ist. Aber wenn man da als Eltern nicht trotzdem in seiner Sprache bleibt, ist es ganz schnell weg. Mein Schwager spricht kaum noch seine Zweitsprache. Beide haben im Grundschulalter nur noch auf Deutsch geantwortet und bei ihm ist dann nur noch sehr wenig hängen geblieben.
Schreiben hat mein Mann erst an der Uni dann wirklich in seiner Zweitsprache gelernt. Bekannte von uns haben etwa ab Gymnasium entaprechende Kurse belegt. Das würde ich aber nur machen, wenn Kind in der Schule ansonsten keine Probleme hat.

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Du hast da komplett falsche Vorstellungen.

Antwort von emilie.d. am 16.06.2017, 9:58 Uhr

Ein Kleinkind erlernt eine Sprache nicht dadurch, dass es mal ein Jahr lang einen deutschen Kiga besucht.
Du bist auch sehr spät dran. Babys lernen ganz früh die Satzmelodie einer Sprache, auch wenn sie selbst noch nicht sprechen.

Dann schreibst Du, dass Euer Sohn noch nicht spricht. Was heißt das konkret? Er sollte jetzt schon Mehrwortsätze können und auch langsam die Satzkonstruktion richtig drauf haben. Also aus "Hungry John is" sollte langsam "I am hungry" werden. Kann er Adjektive?
Wenn er Deutsch lernen soll, muss er eine Menge Laute lernen, die es im Englischen nicht gibt. Das dauert und die lernt er nur, wenn Du die ihm konsequent vorsagst. Welche Sprache sprichst Du denn im Moment mit ihm? Englisch? Dann soltest Du wie gesagt komplett ins Deutsche wechseln und ihn auch liebevoll korrigieren. Also z.B. beim Buchschauen" Schau, das kleine Entchen schwimmt auf dem See" "Duck, duck, daddy" "Genau, kleines Entchen" bis er dann irgendwann auch Ente statt duck sagt.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von lilke am 16.06.2017, 11:33 Uhr

Du kannst nicht alles wollen und auch noch erwarten, dass es andere für dich richten.

Du erziehst dein Kind nicht selbst und beschwerst dich, dass es nur auf Sprache und Kultur der Mutter fixiert ist.

Du schickst es in einen Thailändischen KiGa und beschwerst dich, weil er da auch nicht deutscher wird.

Und jetzt willst du das Kind aus seinem Umfeld rausreißen, damit es in einem deutschen KiGa von anderen Leuten deutsch lernt.

Ganz ehrlich... DU bist das Problem hier. Du willst dass dein Kind Deutscher ist, aber nix für tun. Und er ist nunmal kein "Deutscher" im Moment, außer vielleicht auf dem Papier. Er spricht englisch und lernt auch noch Thailändisch und soll dann auch gleich noch deutsch können obwohl du keine Zeit mit ihm verbringst.

Woher denn? Das ist Deine Aufgabe. Wenn du willst, dass er Deutsch und die deutsche Kultur lernt, musst du sie ihm aktiv vorleben und entsprechend Zeit in ihn investieren. Alles andere ist langfristig totaler Blödsinn und wird dich nicht weiterbringen.

Ihr lebt in Thailand. Wenn ihr dort bleiben wollt, lass ihn dort eine Kultur finden, anstatt ihn zum Fremden zu machen. Den Rest musst du erledigen und ihm über dein Vorbild und deine Sprache das näher bringen.

LG Lilly

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von quandriga am 16.06.2017, 12:27 Uhr

Hi erstmal. Also es ist ganz normal das er die deutsche Sprache noch nicht sprechen kann. Viele Kinder brauchen zeit und da er mehrsprachig aufwächst kann dies in der Sprachentwicklung zu Verzögerungen kommen. Meine Freundin welche logopädinist, bestätigte mir dies. Wenn du immer mit ihm Deutsch spricht dann kommt das von ganz alleine. Als Hilfe kannst du über das Internet Bücher bestellen. Kinder Duden mit Bildern um einzelne Wörter zu erlernen. Sprache erlernen mit Bild und lauten. Wenn du nur einige Monate in einem Kindergarten deinen Sohn bringen möchtest ist dies ein bürokratischer Akt. Und es ist beim kitamangel schon schwierig für eine kurze Zeit einen Platz zu finden besonders in den Hauptstädten. Ich hoffe ich könnte helfen.

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Re: Du hast da komplett falsche Vorstellungen.

Antwort von niccolleen am 16.06.2017, 13:12 Uhr

Mehrsprachige Kinder sind haeufig sehr viel spaeter dran.
Unsere haben erst mit 2, 2 1/2 begonnen zu sprechen. Es gibt keine Sprachdefizite und besonders der kleine ist rhetorisch und grammatikalisch fitter als so mancher Erwachsener.

lg
niki

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Nochwas

Antwort von niccolleen am 16.06.2017, 13:15 Uhr

Mein Sohn beginnt erst jetzt mit fast 6 in seiner Zweitsprache mit seinem Vater zu sprechen, vorher haben die Kinder immer auf deutsch geantwortet.
Ich habe das schon von sehr vielen Familien gehoert, dass die Kinder erst in dem Alter (5-6J) aktiv in der andere Sprache zu sprechen beginnen, obwohl sie immer schon alles verstehen.

lg
niki

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Re: Du hast da komplett falsche Vorstellungen.

Antwort von emilie.d. am 16.06.2017, 13:44 Uhr

Muss man dann aber beobachten. Late Talker, kann normal sein, kann aber auch sein, das das therapiebedürftig ist. Der Kleine hier im Beispiel ist fast drei und würde in D., wenn er tatsächlich nicht spricht, entsprechend untersucht. Diagnose beim Logopäden und halt auch schauen, ob mit dem Gehör alles passt. Kann ja auch sein, dass die Eltern kaum mit dem Kind sprechen und lesen und er deshalb hinten dran ist.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von luvi am 16.06.2017, 14:47 Uhr

Hallo,
Dein Kind nimmt schon jetzt viel mehr von der Sprache auf, als du denkst.

Mein älterer Sohn ist im Ausland geboren. Obwohl ich, (Deutsche, Mutter, Hauptbezugsperson) immer mit ihm deutsch gesprochen habe, hat er nur (bis auf wenige Wörter spanisch gesprochen.

Als er 4 war, sind wir nach Deutschland gezogen. Innerhalb weniger Monate hat er nur deutsch gesprochen, auch mit seinem spanischsprachigen Vater.

Natürlich ist er auch in den Kindergarten gekommen. Es war für ihn kein Problem, dort hin zu gehen, auch wenn er bis dahin zu Hause kaum Deutsch gesprochen hat. Im Kindergarten sofort.
Hier teile ich die Befürchtungen der anderen nicht, dass es für das Kind schwierig werden könnte, er deutsch ablehnen würde usw.
Das Kind wächst ja dreisprachig auf, es wird nicht mit einer völlig fremden Sprache konfrontiert. Deutsch ist ihm ja vertraut.

Allerdings sehe ich den Sinn nicht, das nur zu machen, damit das Kind deutsch lernt. Wenn ihr hier für ne längere Zeit leben wollt, dann evtl. ja, aber sonst?

Ich habe allerdings den Eindruck, dass du mehr Toleranz gegenüber der Kultur aufbringen solltest, in dessen Land du lebst, der auch dein Kind angehört. Ich finde, es hört sich etwas abwertend an, wie du darüber schreibst.

Übrigens hat sich mein Kind sehr schnell in Deutschland eingelebt und wollte nach kurzer Zeit nur mehr zu Besuch in das Land, in dem er vor kurzem noch gelebt hatte. Der Kindergarten und die Freunde, die er dadurch gefunden hat, haben dabei eine große Rolle gespielt. Ich hätte mein Kind nicht schon wieder aus einer gewohnten Umgebung rausreissen wollen.

LG luvi

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Re: Du hast da komplett falsche Vorstellungen.

Antwort von niccolleen am 16.06.2017, 15:42 Uhr

Ihr seid da aber auch immer sehr schnell mit Therapien.
Hier werden Late Talker mit 3 eigentlich nur in Richtung Gehoer und so abgeklaert, und dann wird gewartet. Zwei solcher Kinder kenne ich persoenlich, die erst mit 3 ihr erstes Wort gesprochen haben. Eines davon war mein Bruder, der hat dann gleich mit ganzen Saetzen losgestartet, das andere Kind ist jetzt 5 und spricht auch ganz normal.

lg
niki

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PS

Antwort von niccolleen am 16.06.2017, 15:44 Uhr

Ich meine, natuerlich muss man abklaeren, ob eine therapiebeduerftige Ursache vorliegt, da hast du schon recht.
Ich habe nur gemeint, dass bei euch schnell therapiert wird, auch wenn keine solche Ursache, sondern nur eine Verzoegerung da ist, obwohl sich das einfach von selbst erledigt.

lg
niki

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von Nachtwölfin am 16.06.2017, 15:49 Uhr

Hm, also dein Sohn versteht dich, wenn du deutsch spricht. Das reicht doch erst mal, oder? Wäre ich an deiner Stelle, dann würde ICH erst einmal auch Thai lernen, das Kind so lassen, wie es ist, also weiterhin deutsch mit ihm sprechen und ihn in ein paar Jahren in einen Deutschkurs schicken, bzw evtl einen privaten Deutschlehrer engagieren.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von Nicole_Meyer am 16.06.2017, 20:48 Uhr

Man kann ein Kind mehrsprachig aufwachsen lassen. Auch alle 3 Sprachen parallel. Da ergeben sich aber folgende Unterschiede:

- das Kind wird in jeder Sprache beim Beginn des Spracherwebs einen geringeren, in der Summe aller Sprachen einen gleich großen/größeren Wortschatz haben.

- jede Bezugsperson muss ihre Muttersprache sprechen, keine Kunstsprache wie halbes Englisch.

- keine Bezugsperson sollte die Sprachen mischen oder wechseln.


Und je mehr Zeit mit einer Sprache verbracht wird, desto besser wird sie erlernt. Und mit KiGa und Thai-Umfeld ist und sollte das eben Thai sein. Und dann kommt die Sprache der Hauptbezugsperson und der zweiten Bezugsperson.


Unterricht ist Blödsinn.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von Schniesenase am 16.06.2017, 22:28 Uhr

Ist Englisch die Muttersprache Deiner Frau oder spricht Sie, was salopp Pidgin-English genannt wird, also Englisch als Zweitsprache. In diesem Falle wird das definitiv zu Problemen bei der Erlernung JEDER Sprache führen. Sie muss zwingend ihre Muttersprache mit dem Kind sprechen, damit es die Erstsprache mit allen korrekten Nuancen und grammatischen Regeln richtig lernt. Hier sehe ich bei Euch das größte Problem.

Ansonsten schließe ich mich an:
- mehrsprachige Kinder sprechen in der Regel später
- Du musst dem Kind das sprachliche Vorbild sein, also Kinderbücher gemeinsam ansehen, immer Deutsch mit ihm sprechen. Es macht nichts, wenn er in einer anderen Sprache antwortet. Er lernt dadurch Deutsch, dass er es von Dir hört.
- Wenn "Deutsch" mit Freude verbunden wird, kann man nicht verhindern, dass er es früher oder später selbst spricht. So funktioniert das Gehirn.
:-)

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von Astrid18 am 17.06.2017, 0:01 Uhr

Meine Kinder haben die meiste Zeit ihres Lebens in Asien verbracht. Ich kann verstehen, dass es Dir wichtig ist, dass Dein Kind die deutsche Kultur kennen lernt. Für die Sprache bist Du in erster Linie zuständig. Ich weiß nicht, wo Ihr lebt, aber in wenn es in der Nähe internationale Kindergärten und Schulen gibt, wäre das ideal für Euer Kind. Deine Frau ist nun mal keine englische Muttersprachlerin, aber das könnte ein englischsprachiger Kindergarten auffangen, oder ähnlich ein deutscher Kindergarten.

Wenn Ihr Beide kein Thai sprecht, wird Euer Kind in der Schule keinerlei Unterstützung von Euch bekommen können; das wird nicht einfach (ist machbar, aber nicht einfach).

Zur Unterstützung der deutschen Sprache helfen: Vorlesen, später Filme und Serien auf Deutsch, Besuche in Deutschland und Besuche von Deutschen.

Ich kenne es aus der Zeit in Asien, dass viele Kinder mit deutschem Vater und nichtdeutscher Mutter Probleme mit dem Deutschen haben, trotz deutschem Kindergarten. Es ist also ganz wichtig, viel Zeit ins Deutsche zu investieren.

Steter Tropfen höhlt den Stein, also fliege regelmäßig mit Deinem Kind nach Deutschland, lass Verwandte kommen.

Wenn es finanziell und auch sonst möglich ist, suche einen echten internationalem oder deutschen Kindergarten. Thai lernt Dein Kind weiter über das Umfeld.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von lubasha am 17.06.2017, 6:49 Uhr

Mit 4 gleicht sich das Wortschatz wieder aus, so dass die Phase von geringeren Wortschatz bald überstanden hat.

Mit 2 sprachigen Kindern ist es tatsächlich oft so, dass sie viel später aktiv und schön reden, da der Hirn sich sortieren muss.
ich kenne 2-3 Ausnahmenfälle, da haben die Kindern mit 2 geredet wie ein Wasserfall, aber meistens ist es so, dass die Kinder eher später reden. Hat in dem Sinne nichts mit late talker zu tun, sondern um die Gehirnleitstung, die bei Mehrsprachigkeit einfach gefordert wird, anders als bei einsprachigen Kindern.

Bei meinen beiden war es so, dass sie immer alles verstanden haben. Die Antworten kamen dafür zu 99,99% auf Deutsch, in unserer Familie ist es eine Umgebungssprache.
jetzt gehen sie zu Unterrichts, müssen aktiv reden (ist für meinen 5 jährigen mega schwer), lesen und schreiben, also did Sprache aktiv anwenden. Und seit dem gehtnes mit aktivem Wortschatz berg auf und die Kinder bekommen es hin.
passiv, nur von dir, von den vorgelesenen Büchern, gesehenen Filmen, gespielten Spielen wächst das passive Wortschatz, das bei den meisten Menschen viel breiter ist als das aktive, in der Muttersprache genauso wie in der Fremdsprache. Ich habe vor kurzem 2 Bücher (Deutsch und eine in meiner 2t Sprache) gelesen, die in dem 19 Jahrhundert geschrieben wurden. Die Sprache ist schwerer und komplexer, keine Mensch spricht so, und trotzdem habe ich alles und jedes Wort verstanden. Passiv, eben.
meine eigene Muttersprache ist bei mir passiv, ich ziehe meine Kinder in der Muttersprache meines Mannes und meiner damaligen Umgebungssprache auf. Die Muttersprache kann ich nicht eben so spontan anwenden, dass es mit allen Nuancen für eine reiche und vollständige Zweitsprache für meine Kinder reichen würde. Deswegen kann ich deine Frau verstehen, die eueren Junden in Englisch erzieht.

Das mit dem Kindergarten ist in Deutschland evtl. Schwerer bzw teuerer.
von meinen Freunden, die oft mehrmonatige Reisen machen, weiß ich von 3 Ländern, wo es möglich ist. Hier kostet ein Monat Kita um die 900 Euro (für 5 Stunden pro Tag bei einem Kind in der Altersgruppe 3-6). Die übernimmt die Gemeinde. Ob sie bei einem Gastkind es auch übernimmt, ist fraglich. Da denke ich, es mit der Schule (Schulpflicht) einfacher ist.

Ich habe meinen beiden Lesen in zweitsprache gelehrt, lange bevor die in der Schule waren. Das ging von den Kindern aus, die beiden haben das Zusammenziehen voj Buchstaben zu dem Zeitpunkt selbst verstanden und die Buchstaben zu lernen war sehr einfach für sie, innerhalb von 3 Monaten war das Prozess durch und Kinder lasen Bücher. Die muttersprachliche Alphabetisierung wurde langsamer, wenn das Lesen in Deutsch erlernt wurde. Beide lesen leichter und wesentlich mehr in Deutsch (meine große liest die dicken Wälzer mit ca 300 Seiten in Deutsch, und Anfangsbücher und kurze Geschichten in der Zweitsprache, mittlerweile auch Anfangsbücher in Englisch).
Ich lese den Kindern täglich vor, nicht immer in der Zweitsprache sondern auch Deutsch, wenn es gerade passt.
ich mische auch, und es fällt mir schwer (meinem Mann genauso und 90% der Menschen, die ich kenne, mischen auch), in der Muttersprache zu bleiben, wenn die Kinder in Deutsch antworten. Es funktioniert je nach Situation, Umgebung, Beteiligten, Tagesform mal besser , mal schlechter.

Kinder mischen in Deutsch nicht, haben super Grammatik usw.

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Frag mal im Mehrsprachenforum nach,

Antwort von DK-Ursel am 17.06.2017, 15:28 Uhr

da stößt Du auf Eltern,die sich mit dem Thema auskennen und nicht nur theoretisch rumsenfen.

Gruß Ursel, DK - auch dort

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von cooler am 17.06.2017, 16:02 Uhr

War den ganzen Tag unterwegs, daher melde ich mich jetzt erst...

Danke Euch für Eure zahlreichen und informativen Beiträge.

Ja, das stimmt, meine Frau hat englisch als Zweitsprache, die sie nicht zu 100 Prozent beherrscht. Deine Befürchtung teile ich...

Ich spreche immer deutsch mit ihm, ganz klar aber eben nicht so oft wie seine Mutter englisch mit ihm, daher fängt er jetzt an englische Worte zu sprechen, ja kann sein das ansatzweise die Satzbildung anfängt aber im Moment noch minimal...

Wir konnten uns nun in Frage Familiensprache auf deutsch einigen und hoffe haben das Problem nun gelöst in dem meine Frau deutsch sprechen lernt. Sie ist schon ein Jahr dran und versteht schon vieles.

Da ich deutsch als Muttersprache habe wird er auch ein korrektes deutsch sprechen lernen denke ich, auch wenn meine Frau das nicht so gut kann.

Für Julian wird das eine Umstellung sein???

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von cooler am 17.06.2017, 16:39 Uhr

Hallo, also es gibt auch Leute im Forum die aus eigener Erfahrung mit Kindern die in Asien aufgewachsen sind Berichten und raten können. Ich sehe schon, Du kannst meine Probleme teilen :-)

Wie ich in meinem vorhergehendem Beitrag schrieb lernt meine Frau nun intensiv deutsch und das Sprachproblem wird sich in einiger Zeit in Luft auflösen denke ich.
Was Julian dazu sagt weiß im Moment noch niemand???

Es ist auf jeden Fall günstig für seine Zukunft wenn er deutsch perfekt kann!!!

Es ist nicht voraus zu sehen ob oder wann er nach Deutschland geht um dort z. B. zu arbeiten? Hier in Thailand kann er kein Geld verdienen. Von daher sind perfekte deutsche Sprachkenntnisse im Auge zu behalten und zu festigen.

Ich denke ich habe von Euch eine Denkzettel verpasst bekommen und habe die richtige Richtung eingeschlagen in dem wir ab sofort deutsch als Familiensprache gewählt haben?

Er geht weiterhin in einen Thai Kindergarten und erlernt dort unabhängig von uns die Thaisprache.

Die englische Sprache wird seine Mutter gelegentlich weiterhin mit ihm sprechen und festigen.

Hoffe das unser Plan aufgeht?

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von Schniesenase am 17.06.2017, 19:22 Uhr

Ich muss widersprechen: Für das Sprachenlernen ist es optimal, wenn die Eltern ihre jeweilige Muttersprache sprechen. Spricht die Mutter als Hauptbezugsperson eine Zweitsprache, also nicht Philipinisch in diesem Falle, ist das immer ein Nachteil für das Kind, weil die syntaktischen und grammatischen Konzepte nicht stimmig bzw. reduziert sind und das auch beim Erlernen weiterer Sprachen Probleme macht. Ich habe das hier oft bei Türkischen Kindern erlebt, deren Mütter/Väter bemüht waren, mit dem Kindern (mehr oder weniger gut) Deutsch zu sprechen. Diese Kinder sind in der Ausbildung ihrer grammatischen und syntaktischen Strukturen reduziert, und dadurch haben sie es dann auch in der ersten bzw. gar zweiten Fremdsprache schwer. Eine Sprache richtig zu lernen ist wichtiger als eine andere gebrochen. Und es ist einerlei, ob das Kind selbst schon Sätze spricht oder nicht, es lernt auch jetzt schon. Euer Problem wird sich mit Deiner Lösung nicht in Luft auflösen.

Familiensprache Deutsch löst das Problem meiner Meinung nach also nicht, dann eher deutscher KiGa oder später deutsche Schule. Aber durch Dich bekommt er die sprachlichen Konzepte für Deutsch mit, er kann mit Dir Bücher lesen, später deutsches Fernsehen schauen, Hörspiele - zu denen Ihr auch die Bücher habt - hören, evtl. Kontakt zu deutschen Freunden und Verwandten haben - auch per Videoübertragung via Internet usw. Wenn sein Gehirn auf diese Art zwei vollständige Sprachregelwerke erkannt hat, wird er es in jedem Fall mit Deutsch auch dann leichter haben, wenn er es anfangs nicht viel anwendet.
Mein Mann ist in D, F, Belgien, Kanada und den USA aufgewachsen. Alle paar Jahre wurde umgezogen. Seine Eltern sprachen Deutsch als Muttersprache mit ihm. Er spricht fließend Englisch, Französisch und Deutsch, liest aber am liebsten Englisch und ungern Deutsch, und das Englische hört man manchmal bei der Verwendung von Idioms heraus, wenn er Wortbilder benutzt, die ein Amerikaner oder Engländer verwenden würde, die im Deutschen aber so nicht gebräuchlich sind. Er hat schriftlich einen Nachteil, da er Englisch und Französisch schreiben gelernt hat, aber quasi nicht Deutsch. Die Rechtschreibung ist haarsträubend. Mündlich merkt man das nur, wenn man selbst sehr flüssig in Englisch ist.

Generell lernt Dein Kind die Sprache am besten, wenn sie authentisch, mit Freude und in guter Stimmung rüberkommt. Will heißen, wenn Du Zwang ausübst á la "Mit Papa musst du aber jetzt Deutsch sprechen", dann wird es wenig mit dem Lernen. Möglicherweise wurde dieser Fehler bei Deinen Bekannten gemacht. Lass ihn sprechen, wie er will, entscheidend ist das Verständnis. Und da ist es am besten, Du verbringst häufiger mal exklusive Zeit mit dem Kind. Dann ist Sprache nämlich authentisch, und die Situation verlangt es, sich damit auseinanderzusetzen.
Viel Glück und vor allem Freude an Eurem spannenden Weg!

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von niccolleen am 17.06.2017, 21:42 Uhr

Ich bin kein Experte, aber das halte ich fuer die schlechteste aller Moeglihckeiten.

Die Mutter muss der Ansprechpartner fuer intimste Probleme und Gefuehle fuer ein Kind sein. Das geht nicht, wenn sie sich mit dem Kind nur in einer Sprache unterhaelt, die sie seit einem Jahr gebrochen lernt. Unmoeglich.

Naechster gravierender Denkfehler: Man lernt eine Sprache nicht besser, wenn mehr Leute dieselbe Sprache sprechen, oder die Mutter. Man lernt eine Sprache dann besser, wenn die Muttersprache sitzt, wirklich sitzt. grammatikalisch etc.
Zweisprachig bedeutet: Muttersprache und eine andere, zum Beispiel Vatersprache. Dreisprachig in eurem Fall wegen Thai. Das geht alles parallel. Die Mutter MUSS ordentlich mit dem Kind sprechen koennen, sie setzt die Basis fuer ein Grammatikverstaendnis!!! Also muss sie in ihrer Muttersprache mit dem Kind sprechen. Alles andere wird spaeter Schwierigkeiten machen. Oder die Kinder muessen, wie bei Lubasha sich jahrelang durch Muttersprachenunterricht quaelen. Und selbst dann ist nicht gesagt, dass das ohne Aversion und mit den richtigen Voraussetzungen passiert. Da gehoert dann schon auch ein bisschen Begabung dazu.

Dritter Minuspunkt: Die unmittelbare Bezugsperson wechselt mitten in der Sprachlernphase die Sprache, noch dazu in eine gebrochene Sprache. Katastrophe!!!

Machs so, wie es seit Jahrhunderten funktioniert. Sie Muttersprache, Kindergarten Thai, du deutsch.

lg
niki

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Nicht Niccolleen widersprechen, sondern Cooler....

Antwort von Schniesenase am 17.06.2017, 22:29 Uhr

Da hat sich was überschnitten. Niki und ich sehen das gleich. Eure Lösung ist nicht sinnvoll! ;-) Ich stimme Niki voll zu:
Du Deutsch
Deine Frau Philipinisch (ihre Muttersprache)
Das Umfeld, Kiga usw. Thai
Ggf. deutsche Kontakte auch Deutsch

Auf keinen Fall würde ich (also eine Person) zwischen den Sprachen wechseln, bevor der wesentliche Sprachlernprozess durch ist - je nach Kind zwischen ca. 6 und 10 Jahren. Danach ist vieles möglich.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von emilie.d. am 18.06.2017, 11:52 Uhr

Ich schließe mich dem Rest an. Entweder Deine Frau bleibt bei Englisch oder sie spricht ihre Muttersprache mit Eurem Kind. Das wäre wahrscheinlich das Beste. Du dann Deutsch, im Kiga Thai. Wenn ihr es so macht, wie Du planst, wird er ziemlich sicher keine Sprache perfekt lernen.

Da sind sich die Sprachforscher echt einig, Du brauchst eine Sprache, in der Du Dich komplett Zuhause fühlst und über Zeiten, Deklinationen, Konjugationen das immer wieder korrekt vorgesagt bekommst. Das kann Deine Frau mit Deutsch nicht. Mal abgesehen von der sicher falschen Aussprache.

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Re: Du hast da komplett falsche Vorstellungen.

Antwort von cooler am 18.06.2017, 20:52 Uhr

Ja Ihr habt vollkommen Recht, das ist bei uns sehr kompliziert weil meine Frau mit ihm nicht in ihrer Muttersprache Philippinisch, genauer gesagt Visaya spricht sondern englisch, was sie eigentlich garnicht richtig, nicht ausreichend kann. Das wird kein richtiges Englisch was er da lernt.

Der einzige in der Familie der mit Julian in der Muttersprache spricht bin ich, aber zu wenig und das wird sich auch nicht entscheidend ändern. Ich kann mit ihm sonntags, wenn er nicht im Kindergarten ist für ein paar Stunden weg gehen, so das er in der Zeit nicht dem englisch der Mutter ausgesetzt ist und ein wenig mehr mit deutsch konfrontiert wird aber das ist nicht viel.

Um für Julian die Deutschkenntnisse aufzubauen, müssten wir, meine Frau und ich die Rollen komplett oder zeitweise tauschen, denke ich, so das ich ihn zeitweilig versorge,

Was sagt Ihr dazu?

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von cooler am 18.06.2017, 21:32 Uhr

Ich hatte gerade einen Beitrag geschrieben aber er ist weg?

Ihr habt vollkommen Recht, das ist ein komplizierter Fall der gut recherchiert sein will wenn Julian später mal alle drei Sprachen in Wort und Schrift können soll.

Also thai wird seine Straßen- und Schulsprache, die wir weder verstehen noch sonst beeinflussen können. Da er schon fast ein Jahr thailändische Kindergarten von innen kennt wird das bis er zur schule kommt kein Thema sein. Im jetzigen Kindergarten haben die Kinder sogar Unterricht in Malen und Schreiben etc., ganz nett.

Das englisch was meine Frau mit ihm spricht ist alles andere als perfekt da sie es auch nicht sehr gut kann. Sie kann es nicht fliesend sprechen. Dementsprechend wird das auch keine Muttersprache die eine solche ist. Sie spricht nicht in ihrer Muttersprache Philippinisch (Visaya) mit ihm da das dann vier Sprachen für Julian geworden wären und das ist zuviel!

Meine deutsche Sprache, die ich mit ihm täglich spreche (allerdings zu wenig) ist meine Muttersprache und ich denke die gilt es zu festigen und zu perfektionieren, damit er später mal außer in thai vernünftig sprechen kann.
Ich könnte sonntags, wenn er nicht im Kindergarten ist ein paar Stunden mit ihm alleine verbringen damit er im deutsch weiter kommt aber entscheidend wird das nicht sein.

Ich denke ich müsste um den "Spieß umzudrehen" so das er näher an meine deutsche Muttersprache kommt, die Funktionen mit der Frau ganz oder teilweise wechseln so das ich mehr mit ihm deutsch spreche als sie englisch mit ihm?
Es würde alles wie bisher bleiben, nur das ich ihn dann versorge anstatt sie?

Vielleicht wäre das eine Möglichkeit?

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von IngeA am 18.06.2017, 22:10 Uhr

Deine Frau sollte IHRE Muttersprache mit eurem Kind sprechen. Ist Philippinisch nicht gut genug für euer Kind? Warum spricht sie Englisch mit ihm? Englisch wird er auch in Thailand in der Schule lernen, wahrscheinlich wesentlich besser als das falsche Englisch deiner Frau.
So kleine Kinder lernen eine Sprache am besten, wenn Gestik und Mimik und Sprache zusammenpassen. Das geht nur bei der eigenen Muttersprache. So wird euer Sohn falsches Englisch lernen (und wahrscheinlich insgesamt ungeheure Probleme mit der Grammatik auch in anderen Sprachen haben, weil er jetzt gerade eigentlich lernen sollte korrekte Muster zu erkennen, das so aber unmöglich ist).
Ja, die ganze Welt spricht Englisch, weil das überall an den Schulen unterrichtet wird. Er lernt das also sowieso. Philippinisch kann er am Besten und absolut korrekt von seiner Mutter lernen.
Ich fände das unheimlich schade, wenn er sich nicht in der Muttersprache seiner eigenen Mutter verständlich machen könnte.

LG Inge

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von niccolleen am 18.06.2017, 22:52 Uhr

Ja das denke ich auch.

Eine Sprache zu lernen, bedeutet, auch die Kultur und die Geschichte mitzulernen. Diese beiden Dinge sind in einer Sprache ganz tief verwurzelt. Beispiel: In Spanien heisst braun "marron", klar, die Kastanie, oder Maroni. Sowas waechst ja dort. In Suedamerika hat kein Mensch je eine Kastanie gesehen. Dort heisst braun "cafe", denn das gibt es dort. Und so ist das mit jeder Redewendung, jedem Sprachdetail, es ist an die Kultur und die Geschichte direkt gekoppelt.
Du tust gut daran, die Sprache deiner Frau nicht abzuwerten. Denn egal, wie dieses Sprache ist, und egal, wie wenige Menschen sie auf dieser Welt sprechen. Durch die Unterschiede zur Muttersprache lernt dein Kind Grammatik und Vokabular. Also muss die Muttersprache sitzen. Also das sollte in eurem Fall dann philippinisch sein.

Dass du dich mehr einbringst, um mehr "Sprachzeit" mit deinem Sohn zu verbringen, ist sicher der allerbeste Weg, um deutsch zu festigen.
Und wie gesagt, verlier nicht den Mut, es ist durchaus normal, wenn er erst mit 5 oder 6 deutsch zu sprechen beginnt! Aber die Basis kannst du setzen. Viel viel sprechen, viele Dialoge, viel wiederholen, nicht korrigieren, Spiele spielen, singen, alltaegliches im Haushalt erledigen, ueber Gefuehle sprechen,.... Erfahrungsgemaess fuehlt man sich in der Sprache am wohlsten, in der man seine Gefuehle zum Ausdruck bringen kann.

lg
niki

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von niccolleen am 18.06.2017, 22:54 Uhr

Mich irritiert seit Start dieses Threads das Verhaeltnis zu deiner Frau. Lebt ihr denn jetzt in einem Haushalt gemeinsam oder nicht, seid ihr eine Familie oder seid ihr getrennt? Es klingt so "unfamiliaer" wie du schreibst.
Vergiss nicht, dass mit der Sprache die Person und deren Stellenwert gekoppelt ist.

lg
niki

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von chrpan am 18.06.2017, 22:54 Uhr

Natürlich kannst du mit deiner Frau die Rollen tauschen :-)

Aber die Situation ist komplex und du möchtest ja das Beste für dein Kind.
Möchtet ihr (deine Frau und du) für immer in Thailand leben?
Wo wird demnach Julian (hübscher Name ;-) aufwachsen? Er wird / kann /sollte selbst entscheiden, ob er selbst einmal Thailand den Rücken kehrt und anderswo leben und arbeiten möchte.
Ob das allerdings Deutschland sein wird - wer weiß? Vielleicht ist es China, Australien, Schweden...?

Ich will damit sagen: was genau ist deine ehrliche Motivation, dass Julian Deutsch beherrscht? Damit er in Deutschland leben und arbeiten kann?
Damit er ein Stück deiner Geschichte lebt?

Ich finde es auch, dass BEIDE Eltern in ihrer jeweiligen Muttersprache mit dem Kind sprechen müssen, damit es die Chance auf einen einwandfreien Spracherweb hat. Defizite, die hier entstehen, sind später nicht leicht - wenn überhaupt- auszubügeln.

Ich würde mir an eurer Stelle fachliche Beratung holen, von einem Sprachwissenschafter. Julian ist in einem Alter, in dem sich unbewusst und -noch - passiv bereits das Grundgerüst der Sprachen, von denen er umgeben ist, bilden und gebildet haben.
Ich würde da jetzt weder noch mehr Zeit verstreichen lassen, noch irgendwelche Experimente wagen.

Alles Gute euch,
Chris

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von Schniesenase am 18.06.2017, 23:10 Uhr

Ich stimme IngeA zu. Warum ist es ein Problem, wenn die Mutter des Kindes in ihrer Muttersprache mit ihm spricht? Es hört sich seltsam an, wie Du das schreibst, so als wäre sie mit ihrer Herkunft/Sprache nicht respektabel. Aber vielleicht geht es ja wirklich um die Sprachen.

Wenn Sie weiter Englisch mit dem Jungen spricht, verursacht Ihr dadurch immense Probleme beim Erlernen JEDER Sprache in der Zukunft des Kindes. Sie muss ihre Muttersprache sprechen. Jegliche theoretische Überlegung bezüglich der Gewichtung der Sprachen ist dagegen nebensächlich!

Ein mehrsprachig aufwachsendes Kind hat es, wenn es die Sprachen richtig (also von Muttersprachlern) gelernt hat, mit dem Erlernen jeder weiteren Sprache ungleich leichter als andere Kinder, d.h. Schulenglisch wird für ihn, ggf. mit späterem Auslandjahr in einem englischsprachigen Land, null Probleme machen. Also ist das zu diesem zarten Kindesalter absolut egal unter diesen Bedingungen.

Ich denke auch darüber nach, dass Euer Kind zwei Zweige an Wurzeln hat. Wie gut für den Jungen, wenn er möglicherweise mal die philippinischen Verwandten kennenlernen und mit Ihnen in ihrer Sprache sprechen kann! Beide Seiten sind für den Menschen gleich wichtig und wollen gleich gepflegt, gehütet und wertgeschätzt sein, wenn der Mensch, der damit verwurzelt ist, gesund und stark im Geiste sein soll. Das würde ich nicht zu gering schätzen!

Also ein letztes Mal, dann klinke ich mich hier aus: Sprich Deutsch, lass sie ihre Muttersprache sprechen UND SCHÄTZE SIE DAMIT, und das Kind wird alle Sprachen mühelos lernen und gewandter damit werden als Ihr Beide zusammen.

Natürlich kann es hilfreich sein, wenn Ihr Euch in der Versorgung des Kindes abwechselt. Bespricht die Option doch mal mit Deiner Partnerin. Wie sieht sie das?

Alles Gute für ein Kind, das hoffentlich eine glückliche Kindheit erleben, viel spielen, viel ungelenkt sein darf. In diesem Alter - bis mindestens 6 Jahre - ist die sozial-emotionale und gesamtmotorische Entwicklung am Wichtigsten, damit Kinder sich optimal entwickeln. Schulartiges Lernen steht nicht im Entwicklungsplan in dieser Zeit, das Gehirn öffnet sich hier für andere Dinge und Lernweisen, vor allem die selbstbestimmten und selbst initiierten. Das nur so nebenbei... ;-)

Alles Gute für Euch!

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von Astrid18 am 18.06.2017, 23:30 Uhr

@Cooler: Wenn Ihr die Rollen tauschen könnt bzw. Du Dich mehr im Leben Eures Kindes einbringen könnt, wäre das ganz, ganz klasse.

Ich nehme an, Ihr habt Euch für Englisch statt Visayas entschieden, weil das derzeit Eure Paarsprache ist. Ich würde trotzdem ueberlegen, ob Deine Frau nicht in ihre Muttersprache wechseln sollte. Das ist vielleicht nicht ganz einfach, aber besser als ein gebrochenes Englisch.

Wenn das Englisch so ist, wie ich es mir vorstelle, dann benutzt Deine Frau keinerlei Konjugation, also immer nur den Infinitiv. Das ist ungünstig, weil es ja doch im Englischen einiges an Grammatik gibt.

Ich kenne Visayas nicht, unterstelle jetzt aber dem Thai eine geringe Tiefe in der Grammatik, also auch tendenziell eher keine Deklination, keine Konjugation (so kenne ich es aus dem Chinesischen). Das bedeutet, dass die deutsche Sprache mit all ihrer Komplexität schwerer zu erlernen ist als bei einem mehrsprachigen Hintergrund mit einer europäischen Sprache.

Selbst meine muttersprachliche Tochter mit deutscher Mutter und Vater hat die Grammatik vermischt; ich finde, Du musst Deutsch sehr stark in den Alltag Deines Kindes einbinden.

Schließlich ist er ja - auch - Deutscher, wird wohl auch nie ein Thai werden und sollte dann seine "Muttersprache" gut beherrschen!

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von cooler am 19.06.2017, 0:05 Uhr

Natürlich kannst du mit deiner Frau die Rollen tauschen :-)

Ich denke auch das ich das machen sollte. Ich sollte wohl mit ihr darüber sprechen wie wir weiter vorgehen. Wollte aber vorher mal Eure Meinung hören.

Aber die Situation ist komplex und du möchtest ja das Beste für dein Kind.
Möchtet ihr (deine Frau und du) für immer in Thailand leben?

Ja, wir bleiben für immer in Thailand, daher auch die Planung mit der Thaisprache als Schulsprache.

Wo wird demnach Julian (hübscher Name ;-) aufwachsen? Er wird / kann /sollte selbst entscheiden, ob er selbst einmal Thailand den Rücken kehrt und anderswo leben und arbeiten möchte.

Selbstverständlich wächst er hier in Thailand in unserer Familie auf.
Ich möchte es ihm nur so leicht wie möglich machen das er in Deutschland als deutscher mit perfekten Sprachkenntnissen neben englisch und Thai eine Karriere aufbauen kann. Ich möchte ihm einen Weg bereiten. Ob er ihn nutzen wird wird sich zeigen, das ist seine Entscheidung.

Ich finde es auch, dass BEIDE Eltern in ihrer jeweiligen Muttersprache mit dem Kind sprechen müssen, damit es die Chance auf einen einwandfreien Spracherweb hat. Defizite, die hier entstehen, sind später nicht leicht - wenn überhaupt- auszubügeln.

Es ist in dem Alter nicht mehr gut möglich die Muttersprache von englisch auf philippinisch (Visaya) zu wechseln! Siehe Eure Beiträge vorher. Sie spricht mit ihm kein Visaya da auf den Philippinen englisch als Amtssprache jeder kann.

Julian ist in einem Alter, in dem sich unbewusst und -noch - passiv bereits das Grundgerüst der Sprachen, von denen er umgeben ist, bilden und gebildet haben.

Ja, ganz genau, deshalb möchte ich in dem Stadium wo er mich in vielen Worten versteht aber auch in sehr vielen Worten noch nicht versteht, stärker fördern mit deutschen Sprache. Daher meine Vorstellung über einen "Rollenwechsel" mit seiner Versorgung mit meiner Frau, wahrscheinlich täglich nur zeitweilig, damit ich mehr mit ihm sprechen kann und er mehr mit der deutschen Sprache konfrontiert wird.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von cooler am 19.06.2017, 20:42 Uhr

@Astrid18: Haben mit dem teilweisen Rollentausch heute angefangen und es war wunderbar mit dem Sohnemann den Nachmittag zu verbringen :-) Er wird ja schon um 14.00 vom Kindergarten abgeholt.

Ja, englisch war unsere Familiensprache aber wie ich schon schrieb haben wir auf deutsch als Familiensprache umgestellt und sind im Moment in der Übergangsphase. Meine Frau muss noch gut dazu lernen in deutsch...

Anstatt Visaya als Muttersprache für Julian neu anzufangen werden wir deutsch mit ihm sprechen. Das hat die Vorteile das wir zum einen nicht vier Sprachen für Julian haben sondern bei drei bleiben und zum anderen er deutsch schon recht gut versteht und wir das ausbauen.
Englisch wird sie in kleinerem Umfang weiterhin mit ihm sprechen und er wird das später in Schulen verbessern.

Ja er ist deutscher, das Aussehen hat er zu 99 Prozent von mir und das passt...

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von Asia. am 25.06.2017, 5:58 Uhr

Ich würde da eher mit deiner Frau reden, wie ihr deine Kultur ins Familienleben einbringen könnt. Wichtig ist dass ihr da zusammen haltet und beide (auch deine Frau) deine Kultur, wie du ihre Kultur, vorlebt.

Beispiel essen: Esst das gleiche zum essen. Also nicht dass du n Schnitzel auf dem Teller hast und deine Frau reis. Da ist es klar dass er dann das isst was er kennt oder bevorzugt und das andere nicht probieren mag. Wir nehmen als Familie immer die Mahlzeiten zusammen und Frau kocht eine Mahlzeit und nicht 3 was auf den Tisch kommt. Mal essen alle Schnitzel, mal alle pierogi. Eben das was es gibt und alle mögen. Es ist bei uns nie der Fall dass mann Schnitzel isst und Frau pierogi und Kind pudding.
Ihr könnt regelmäßig in der Woche in der Küche n deutschen Tag machen wo deine Frau mitzieht. Dafür isst du die anderen Tage ihre Küche.

Einigt euch auch zwecks Feiertage, dass beide Ländertraditionen gefeiert werden. Einfach dass er auch so Eure Traditionen kennen lernt. Notfalls kombiniert ihr die Traditionen. Zur Weihnachtszeit haben wir z.b. Keinen Adventskranz sondern einen julkranz. Ich bin katholisch erzogen mein Mann hat sein glauben bei den Heiden gefunden. Also wurde die Weihnachtszeit kombiniert. Wir machen beide abstriche und behalten das bei was uns wichtig ist.

Zu deutscher Sprache: Ich bin Polin, in Deutschland aufgewachsen. Mir persönlich hat es in meiner Kindheit bis zum 19. Lebensjahr gereicht meine verwandten 2 Wochen im Jahr zu besuchen um Sprache und Kultur zu lernen. Macht das auch aus, dass ihr 2 Wochen im Jahr deine Verwandten besucht. Und das fest. Auch wenn dann 2 Wochen auslandsurlaub abgezogen werden. Euch ist es wichtig dass er Eure Kultur kennen lernt. Ins Ausland könnt ihr noch genug reißen sobald er zu alt ist um mit den Eltern verreisen zu wollen. Da wird er mit der Zeit auch deutsch lernen, deutsch essen und die deutsche Kultur kennen lernen. Das macht ihr dann auch fest mit der Familie deiner Frau. 2 Wochen im Jahr nach Deutschland, 2 Wochen im Jahr zu deiner Frau.

Da hat er mehr davon als im leben nur paar Monate im Kindergarten zu sein. Außerdem empfinde ich es sonst als unmöglich einem kind die eigene Kultur beizubringen wenn a, beide Elternteile aus unterschiedlichen ländern stammen, b, man in einem ganz anderen land das Kind groß zieht und c, die Eltern die eigene Kultur nicht ausleben. Wenn man da nicht regelmäßig das heimatland besucht, lernt er nur das kennen, wo er aufwächst und die Kultur der Eltern bleiben im erwachsenenalter als wage Erinnerung übrig.

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von Asia. am 25.06.2017, 6:06 Uhr

Ach und,ganz wichtig: Akzeptier die Kultur und Tradition deiner Frau. Feier ihre traditionen mit und leb sie aus. Mach ihr aber klar dass sie das auch bei dir machen sollte.

Wenn euer kleiner mitbekommt dass ihr etwas vom anderen nicht leiden könnt, wird er es auch nicht leiden lernen, da das ja vorgelebt wird. Da müsst ihr auch notfalls abstriche bei traditionen machen, wenn es dem anderen zu wider ist.

Mag deine Frau kein Schnitzel, dann gibts eben hänchen. Magst du kein reis, dann esst ihr beide eben nudeln.

Mag euer kleiner gar nichts gibts eben burger xD

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von cooler am 27.06.2017, 14:01 Uhr

@Asia

Danke Dir für Deine nützlichen Tipps.
Ja, wir kommen mit dem Essen eigentlich gut zurecht weil die Leute auf den Philippinen eigentlich ähnliches Essen zubereiten wie in Deutschland, im Gegensatz zum überwürzten Essen in Thailand.
Sie ißt fast alle deutschen Gerichte mit und ich eigentlich auch fast alle philippischen Gerichte, in sofern haben wir es leicht.

Ich wünschte mir das meine Frau auch kochen würde...

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Re: deutsche Erziehung, Sprache festigen, etc.

Antwort von cooler am 27.06.2017, 14:02 Uhr

@Asia

Danke Dir für Deine nützlichen Tipps.
Ja, wir kommen mit dem Essen eigentlich gut zurecht weil die Leute auf den Philippinen eigentlich ähnliches Essen zubereiten wie in Deutschland, im Gegensatz zum überwürzten Essen in Thailand.
Sie ißt fast alle deutschen Gerichte mit und ich eigentlich auch fast alle philippischen Gerichte, in sofern haben wir es leicht.

Ich wünschte mir das meine Frau auch kochen würde...

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