Wahrnehmungsstörungen, hyperaktiv, frühreif - ja was denn nun???

Hallo,

Ich bin gerade völlig genervt. Mein Sohn hat Wahrnehmungsstörungen, lässt sich nicht gerne anfassen, mag nicht schaukeln, kann kein Laufrad fahren weil er selbst im Stehen nicht das Gleichgewicht mit dem Rad findet, hat viele Unfälle, hat Probleme mit dem Sprechen, sabbert extrem (bald 3 Jahre alt!).

Er geht zur Ergo und Physio und beide Therapeutinnen sind unabhängig voneinander auf dieselbe Diagnose gekommen. Zuvor hatte ich gemerkt, vor Allem an der Sprache und an seinen vielen Unfällen, dass etwas nicht stimmt. Ich habe auf eigen Faust einen Termin bei der Logopädin und Physio besorgt. Selbst der Kinderarzt hat mit Hilfe der Berichte von den 2 Therapeutinnen nun gemerkt, dass da etwas im Argen ist. Er meinte, dass er es nun auch gleich sieht weil er weiss worauf er achten muss. Er hat und an die Kinder-Uniklinik geschickt zur Abklärung. In der Kinderneurologie fand man, dass mein Sohn sehr weit sei für sein Alter (kognitiv) und er ja noch klein sei. Er wäre völlig in Ordnung. Ich war ziemlich sauer, habe mit dem Arzt gestritten weil er im Januar noch keine 2 Meter rennen konnte ohne umzufallen (mit 2,5 Jahren). Ich sollte Ergo machen und dann im Mai nochmal kommen. Nun wurde dieser Mai Termin von der Klinik aus 3x verschoben und ich war genervt.

Unser Kinderarzt und die Therapeutinnen haben uns dann einen in der Stadt sehr bekannten Kinderneurologen genannt. Wir haben gleich einen Termin bekommen. Wir waren letzte Woche da aber leider völlig umsonst. Mein Sohn war total aufgedreht weil er die Praxis toll fand. :-) Wir waren ca. 45 Min. bei dem Arzt. Seine Schlussfolgerung lautet, dass er kognitive frühreif ist - das weiss ich auch so - aber dass er ansonsten kerngesund wäre und für sein Alter sehr gut motorisch entwickelt sei. Er hätte überhaupt keine motorischen Defizite. Er geht davon aus, dass er eher hyperaktiv sei und Richtung ADHS gehe. Die vielen Unfälle würden von seinem Übermut her kommen. Therapie sei überhaupt nicht notwendig. Ich fragte ihn warum er dann diese Defizite hätte aber das wusste er auch nicht. *augenverdreh*

Abgesehen davon, dass wirklich mit ihm etwas nicht in Ordnung ist, kann ich nicht nachvollziehen wie mein Sohn hyperaktiv sein sollte. Er kann sich sehr gut konzentrieren, vergisst nichts, ist unheimlich verständig (im Kiga macht er am besten mit von Allen und erledigt seine Aufgaben), er ist wissbegierig, schaute stundenlang Bücher an, macht Puzzles,... Ganz klar, dass er wie meine Tochter zu den lebhafteren und aufgeweckteren Kindern gehört aber deswegen ist man doch nicht gleich hyperaktiv???

Die Diagnose ist wie ein Schlag ins Gesicht denn somit kann ich vor der KK die Ergo und Physio nicht mehr erklären. :-((((

Was würdet Ihr machen? Doch nochmal den Termin bei der Uniklinik nächste Woche wahrnehmen oder hoffen, dass der Kinderarzt weiter mitspielt? Ich bin total verzweifelt. Er braucht doch die Therapien!

Viele Grüsse,
Chrissie