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Geschrieben von jumper7 am 16.12.2010, 14:52 Uhr

Kombinierte Entwicklungsverzögerung? 2 - Vojta und Ergo

Hallo,

sorry das ich mich erst jetzt melde aber wir hatten in der letzten Zeit ziemlich viele Termine.

Ich hatte hier schon mal geschrieben und wolte berichten wie es gelaufen ist.

http://www.rund-ums-baby.de/kindern_helfen/beitrag.htm?id=73129

Die Ärztin im SPZ hat meinen Sohn untersucht únd fand das er sehr weit in der Motorik zurück ist, ungefährer Stand 3-4 Monate. Meine Hebamme meinte das sie in auf einen Stand von 6 Monate einschätzen würde. So auf meinen Arm machte er einen fiten Eindruck und sie sagte das da auf jeden Fall etwas gemacht werden muß. Ich habe gesagt das ich mich schon bei der Ergo und Physiotherapie angemeldet habe bzw. auf der Warteliste stehe. Die Ärztin meinte das Kenai die Physiotherapie nach Vojta braucht da sie für ihn genau das richtige ist. Ich hatte noch nie davon gehört und sie hat gesagt das ich das gleich hier im SPZ bei der Physiotherapeutin machen kann. Sie hat gesagt das sie es nicht gleich als krankhafte Entwicklung sieht und möchte Ende Januar noch einen Termin mit der Physiotherapeutin und mir haben um zu sehen wie er auf die Therapien anspricht. Daher hat sie auch noch keine Blutuntersuchung usw. gemacht.

Sie meinte das er halt schlaff ist und die Hände oft noch geschlossen hat, keine Stützfunktion... ich glaube sie hat irgendetwas von hypoton erwähnt. Sprachentwicklung sei auch verzögert. Aber so wie ich verstanden habe war sie auch der Ansicht das die alte Kinderärztin schon längst reagieren hätte müssen.

Dann war ich bei der Ergotherapeutin und die meinte das er so auch einen guten Eindruck macht bis auf das er in der Motorik und Sprache zurück ist. Mit ihr habe ich 1 mal wöchentlich einen Termin.

Als ich zum ersten Mal bei der Physiotherapie war meinte die Therapeutin auch nach einer Untersuchung das er in der Motorik und Sprache zurück wäre. Dann hat sie mir die erste Übung gezeigt die ich jeden Tag 3 mal täglich machen soll.

Ich soll ich seitlich hinlegen und eine Seite 45 Sekunden halten, danach kommt die andere Seite ran. Mein Sohn hat geschrien und nach der Übung aber sofort aufgehört, das müsse auch so sein so die Therapeutin.

Nun waren wir im Pekipkurs und die Leiterin meinte das er in den letzen 2 Wochen schon ziemliche Fortschritte gemacht hat, aber das war schon vor der Therapie.

Heute habe ich von der Physiotherapeutin eine neue Übung gezeigt bekommen die sich Paket? nennt. Da soll ich jede Seite 1 Minute halten...
Insgesamt bin ich da jetzt mit allen Übungen auf 30 Minuten.

Nun habe ich mich gerade mit meinem Nachbarn unterhalten und die meinte das auch viele Ärzte hier in Berlin sofort irgendwelche Therapien verschrieben werden und das sie die Eltern nich verrückt machen. Sobld sich ein Kind nicht "normal entwickelt wird gleich etwas verschrieben was viele Eltern schon übertrieben finden. Sie meinten auch ich soll mich da nicht verrückt machen lassen und das sich jedes Kind unterschiedlich entwickelt.

Genauso ist es mit der Physiotherapie, als mich die erste Physiotherapie anrief wegen einen Termin meinte ich das ich die nach Vojta machen soll. Sie macht aber nur Bobat und meinte das dies SPZ wohl sehr auf Vojta fixiert ist, es sei auch Ansichtssache. Meine Pekipkursleiterin meinte aber auch das es wohl sehr anstrengend ist aber ich das ruhig machen soll da es sehr effektiv ist. Nun bin ich gespannt wie er sich weiterentickelt und wie ich die Übung in den Tagesablauf reinbekomme.

Nun wollte ich noch mal fragen ob ihr mir von euren Erfahrungen mit Ergo - Physiotherapie nach Vojta und Bobat berichten könnt...

 
6 Antworten:

Re: Kombinierte Entwicklungsverzögerung? 2 - Vojta und Ergo

Antwort von cke04 am 16.12.2010, 18:15 Uhr

ich kann vijta nur empfehlen,die kinder schreien wie am spieß,aber nicht weil es weh tut!
meine maus hat es einige male bekommen und dann konnte auf bobath umgestellt werden!
bobath ist eher spielerisch,das wird sicher als folgetherapie irgendwann kommen.
ich hab es nicht 3 mal am tag geschafft da louisa immer viel geschlafen hat,aber sie hat trotzdem fortschritte gemacht!

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Re: Kombinierte Entwicklungsverzögerung? 2 - Vojta und Ergo

Antwort von 4hamänner am 17.12.2010, 1:01 Uhr

Hallo jumper7!

Es ist gut, dass alle so einen positiven Eindruck von deinem Kleinen haben, das sieht dann ja ganz gut aus und er hat gute Chancen sich zu entwickeln. Er ist sicher neugierig und munter und das ist für seine Entwicklung wichtig.

Die Entwicklungsrückstände in der Motorik und Sprache sollten aber trotzdem nicht zu leicht genommen werden. Sicher fällt es ihm aus irgendwelchen Gründen besonders schwer und mit den Therapien hilfst du ihm. Je früher er diese Hilfe bekommt, desto besser kann er sich - in seinem Tempo - entwickeln.

Ich finde es gut, dass ihr im SPZ zur Physio seid, denn die Therapeuten dort kennen sich mit Kindern besonders gut aus und (so ist es jedenfalls in unserem SPZ) die Therapeuten und Ärzte tauschen sich gegenseitig aus, so dass die Therapien auch immer angepasst werden können. Vojta ist eine gute Therapie, die auch besonders gut bei hypotoner (schlaffer) Muskulatur wirkt. Dabei werden die Muskeln trainiert und die Steuerung der Muskeln durch das Gehirn geschult. Dabei werden die Bewegungsabläufe Reflexdrehen und Reflexkriechen geübt (Päckchen und Seitenlage).

Die Kinder schreien, weil sie in einer Position gehalten werden und dann eine Bewegung angeregt wird, an deren Ausführung aber gehindert werden, damit die Wirkung größer ist. Anstrengend ist es vor allem für die Eltern, die das Schreien stark mitnimmt. Allerdings kenne ich einige, die es jahrelang durchgeführt haben. Wir haben es 3 Monate gemacht, danach konnte ich es nicht mehr. Unsere Therapeutin sagte, dass das ok ist. Denn bei Vojta müssen die Eltern auch mitziehen. (Seit mein Sohn 5 ist hat er wieder Vojta - allerdings nur 1 mal wöchentlich und nur in der Praxis - jetzt findet er es lustig!) Es gibt auch Therapeuten, die sagen 5 mal täglich wäre nötig. Aber die meisten geben sich mit 3 mal zufrieden. Die Übungen wirken wohl eine gewisse Zeit nach.

Bei Bobath müssen die Eltern übrigens auch mitarbeiten und es hat auch wenig Sinn wenn es nur in der Praxis durchgeführt wird. Bei Bobath werden den Eltern Bewegungsabläufe gezeigt, die im Alltag beim Anziehen und Spielen eingebaut werden sollen. Diese sollen dem Kind helfen, die Bewegungen zu erlernen. So wird das Kind beim Wickel so abgelegt, als würde es sich selber hinlegen (über die Seite mit Abstützen) und beim Hochnehmen ebenfalls. Gespielt wird im Langsitz mit dem Kind vor einem. Dabei wird das Kind bei Bewegungsabläufen unterstützt. Der Nachteil dabei ist, dass das Kind sich als Einheit von Mutter und Kind erlebt. Man sitzt nicht vor seinem Kind und spielt mit ihm, sondern immer nur dahinter und unterstützt es beim Spielen. Das verstärkt die Abhängigkeit des Kindes von der Mutter und man kann auch gewisse Spiele (Hin und Herrollen von Bällen ...) nicht so einfach spielen. Es ist auch hilfreich, wenn man ein bisschen Ahnung von Bewegungsabläufen hat und wie man sein Kind dabei am besten hilft ohne zuviel abzunehmen. Man bekommt das alles gezeigt, aber es sind viele verschiedene Dinge, die beachtet werden müssen (im Gegensatz zu Vojta, wo es ja eigentlich nur 3 Übungen gibt).

Ich habe öfter gehört, dass es eigentlich egal ist, welche der beiden Therapien man durchführt. Wichtig ist vor allem, wie die Eltern mitziehen. Wenn ihr hinter Vojta stehen könnt und das durchführen könnt, ist es eine super Therapie, die gut für den Muskelaufbau ist. Wenn ihr aber Zweifel bekommt und die Therapien nicht mehr so durchführt (aus welchen Gründen auch immer), dann ist ein Wechsel sicher sinnvoll. Aber auch Bobath kann anstrengend und zeitaufwendig sein. Auch hier können Kinder schreien, weil sie Bewegungen machen sollen, die sie lieber vermeiden und weil es anstrengend ist. Wenn wir trainieren, tut es uns ja auch mal weh ...

Leider gibt es keinen Knopf, den man nur drücken muss und dann ist alles wieder gut. Die Kleinen müssen hart arbeiten, damit sie die Hindernisse überwinden können. Und das strengt uns Eltern natürlich auch an.

Ich finde es keineswegs übertrieben, dass jetzt alles getan wird, deinem Sohn zu helfen. Später wäre es um so schwerer und der Abstand zu einer normalen Entwicklung wäre nur noch größer. Ausserdem hängen die Entwicklung der unterschiedlichen Fähigkeiten von einander ab. Die Entwicklung des Sehens und der Bewegung des Säuglings hängen voneinander ab. Je größer der Bewegungsfreiraum des Kindes ist, desto weiter kann es sehen. Und auch das räumliche Sehvermögen entwickelt sich zu dem Zeitpunkt zusammen mit der Erkundung des Raumes. Indem ein Säugling seine Welt begreift (wörtlich), entwickelt sich auch sein Verständnis von der Welt und Zusammenhängen. Deshalb ist es auch wichtig, dass ein Kind sich in einem "normalen" Zeitrahmen entwickelt.

Liebe Grüße
Anja

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Re: Kombinierte Entwicklungsverzögerung? 2 - Vojta und Ergo

Antwort von Juli2010 am 17.12.2010, 21:15 Uhr

Wir sind seit heute mit Vojta durch.
Fortschritte hat er schon gemacht, aber ich habe diese Übungen nur am Anfang zuhause gemacht. War mir zu heftig und ich habe mir einfach selbst was überlegt wie ich ihn fördern kann. Die Fortschritte wurden immer besser...vielleicht doch nur weil es eh so gekommen wäre??

Kann mir schon vorstellen, dass es eine gute Therapie ist, aber ich werde diese nie wieder nehmen.

Und bei dir sind es 30 Minuten x3 am Tag?
das würde mein Herz nicht verkraften. Wenn du damit nicht klar kommst gibt es immer Alternativtherapien...so sagte es mir meine Kinderärtzin ;-)

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Re: Kombinierte Entwicklungsverzögerung? 2 - Vojta und Ergo

Antwort von Drachenlady am 19.12.2010, 14:18 Uhr

Meine Tochter hat Vojta vom 8. Lebensmonat an gemacht bis zum 3. Lebensjahr. Ich zweifel mittlerweile daran, dass diese Tortur hätte sein müssen, nur um das Kind endlich ans Laufen zu kriegen.

Fakt ist, dass sich das Kind nicht mehr gern umarmen oder anfassen lässt und ich führe das eindeutig darauf zurück, dass diese Vojtaübungen für das Kind einfach nur grauenhaft waren.

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Vojta und Ergo

Antwort von Joelina77 am 21.12.2010, 8:19 Uhr

Huhu...

Ersteinmal - alles halb so schlimm: Das wichtigste ist, dass dein Kleiner gefördert, kontrolliert und gefördert wird.
Ein Entwicklungsverzögerung in diesem Alter kann sich wirklich noch ganz auswachsen (mit richtiger Förderung), meiner Meinung nach ist dies sogar meistens der Fall und dann hast du dir die Sorgen ganz umsonst gemacht.
Sollte es tatsächlich was Ernsteres sein wirst du es noch früh genug erfahren und kannst eh nichts daran ändern.

Ich habe zwei kranke Kinder - bei meinem mittleren Sohn (heute 7) wurden mir bis er drei Jahre alt war jegliche Form der Therapie verwährt, obwohl er eindeutig motorische Probleme hatte, gar nicht sprach und im Verhalten extrem auffällig war. Deshalb macht mich dieses: "Ach übertreib nicht, manche Kinder sind halt langsam." ziemlich wütend - kann nur von Eltern kommen die kein krankes Kind und keine Ahnung haben. Manche Kinder sind nur langsam, aber manche Kinder sind ernsthaft krank und brauchen Förderung, sonst wird der Abstand zu normal entwickelten Kindern immer grösser.

Bei meiner Tochter (jetzt fast zwei) habe ich mich dementsprechend hartnäckig durchgesetzt, als mir auffiel, dass sie sich nicht altersgemäss entwickelte (erst mit 7 Monaten gedreht, mit 10 Monaten kein selbstständiges freies Sitzen, Hände gefaustet, nicht an dem Füssen gespielt).
Mein Kinderarzt hat mich nicht ernst genommen und mich mehrmals vertröstet, sich geweigert mir eine Überweisung zu schreiben.
Also bin ich ohne Überweisung zur Frühförderstelle und die haben sie untersucht - bitteschön - ich hatte in allen Punkten recht, mit 11 Monaten hatte sie ein Entwicklungsalter (motorisch/sprachlich/emotional) von 4 - 6 Monaten.

Mia bekommt zweimal wöchtenlich Physiotherapie und einmal Heilpädagogik, seit sie 11 Monate alt ist.
Unsere Krankengymnastin, mit der ich wirklich mehr als zufrieden bin turnt weder nach Voita noch nach Bobath sondern frei und baut im Spiel immer wieder Elemente aus beiden Therapieformen ein, soweit wie meine Tochter es toleriert - sie bestimmt immer die Grenze.
Es geht ihr darum sie und ihre Beweung zu fördern und dazu anzuregen selbstständig Bewegungsmuster zu finden und das klappt hervorragend.

Ich halte gar nichts von Voita - natürlich rein fachlich gibt es sicher nichts einzuwenden, ABER ich sehe nicht ein warum ich mein Kind vorsätzlich leiden lassen sollte, wenn es eine ebenso gute Alternative gibt.
Meiner Meinung nach ist Voita eine Art Missbrauch - das Kind wird durch körperlichen Zwang eines Überlegenen zu etwas genötigt, was es nicht möchte - das würde ich meinem Kind niemals antun.

Mia hat total viel Spass bei der Krankengymnastik - dort wird in erster Linie immer gespielt, viel geklettert, geschaukelt, Stofftierbad, Bällebad und im Spiel werden eben immer wieder kleine Haltungskorrekturen vorgenommen, Muskeln durch Druck/Vibration angeregt, kurz festgehalten, auch mal massiert, gekitzelt usw.
Gleichzeitg findet auch hier Ergo statt - also viele Sachen dienen der Körperwahrnehmung (schaukeln, rutschen, Bällebad, Kastanienbad, Tücher, Folien usw), ebenso wie bei der Heilpädagogik.
Dort wird nur gespielt, gesungen, getanzt, Mia bekommt neue Reize und wird gleichzeitig rundum, auch in der Sprachentwicklung gefördert (wobei sie sprachlich nicht zurück ist).

Meine Mausi hat übrigens eine leichte Tetraparese (Spastik in allen vier Gliedmassen), vor einem Jahr war die Prognose schon nicht so gut, dann hat sie sich weiter verschlechtert, heute ist sie dagegen gut, die Therapie schlägt ganz toll an und das wirklich ganz ohne Zwang, mit einem Kind das sich wie blöd auf die Therapie freut und dort nur lacht.

Mir wurde damals bei meinem Sohn und auch jetzt bei meiner Tochter erklärt, das Ergo ansich erst für Kinder ab drei Jahren gemacht wird.
Mein Sohn hatte dann auch Ergo ab drei Jahren - viel geholfen hats bei ihm nicht (er hat extreme Wahrnehmungsstörungen).

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Nachtrag Elternmitarbeit

Antwort von Joelina77 am 21.12.2010, 8:38 Uhr

Nochmal kurz:
Ich korrigiere weder Mias Haltung noch mache ich irgendwelche Übungen.

Bei uns liegt das Hauptaugenmerk zuhause auf alltäglicher Förderung, also z.B. mithelfen beim Anziehen (trainiert die gezielte Arm und Beinbewegungen), ich massiere Mausi zwischendurch mal ein bissl oder kitzel/streichel sie an bestimmten Stellen, wenn ich sehe, dass sie da sehr viel Spannung aufgebaut hat.
Hier stehen seit Monaten überall Kartons rum, damit sie sich überall festhalten kann (zum hochziehen, laufen üben, in der Gegend rumschieben), wir malen viel (Handmotorik), zu Weihnachten gibts jetzt eine grosse Perlenkiste (Körperwahrnehmung, Handmotorik).
Oft gab/gibt es hier Luftballons (mit deren Hilfe sie krabbeln gelernt hat - weil sie hinterherwollte, ebenso freies Stehen, bisher mit anlehnen, aber immerhin - Luftballons muss man mit zwei Händen festhalten), zur Zeit lernt sie damit fangen und auch laufen (Fussball spielen).
Ansonsten machen wir nichts besonderes mit ihr - sie wächst ganz normal auf.

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