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Geschrieben von dochrilikim am 24.07.2007, 22:04 Uhr

Wahrnehmungsstörung und Lernbehinderung

Hallo liebe Forumseltern/mamas,

ich hoffe ich bin hier richtig und werde erstmal aufgenommen zu euch!
Es geht um unsere beiden Söhne (2.Klasse), wir haben seit Schulbeginn große Probleme mit den beiden gehabt, was die Leistung angeht. Die Lehrer meinten Anfangs wir kümmerten uns nicht um die Hausaufgaben unserer Söhne, wir übten nicht etc. etc. was alles nicht stimmte... wir haben versucht so gut als möglich zu üben, haben mit Druck, mit Liebe, mit Verständnis und mit Verboten gearbeitet - alles half nichts.....

Nach langen Untersuchungen stellte sich nun heraus das beide Jungs unter visuellen Wahrnehmungsstörungen und damit verbundenen Lernbehinderungen leiden. Die Psychologin allerdings stellte in einem knapp 30 Minütigem Test (K-ABC) bei unseren Jungs einen IQ Wert von 74 bei dem einen und 84 bei m anderen fest - und teilte uns mit wir sollten die Jungs auf eine Förderschule geben. Nach längerem Gespräch und auch nach Recherche im Internt hab ich erfahren das diese IQ Zahlen schon fast eine geistige Behinderung darstellen würden und unsere Kinder (auch laut Aussage der Psychologin) nie richtig lesen können würden ... dies können Sie aber dennoch problemlos und haben dies auch ohne jegliche Probleme erlernt - lediglich die Rechtsschreibung ist sehr mangelhaft bei beiden. Nun ist natürlich mein Vertrauen in diese Psychologin auch stark erschüttert - da ich mir nicht sicher bin ob solche Aussagen nach einem ersten 30 Minütigem Kontakt und solch einem kurzen Test getroffen werden können - ebenso die Aussage über das Lesen der Kinder , sie ging gar nicht darauf ein das die Kinder dies ohne Probleme erlernt haben!

Was die Förderschule angeht hätten wir uns diese Alternative gerne angesehen - leider ist aber auf dieser Förderschule hier gar kein Platz frei im nächsten Jahr - geschweige denn 2 - somit ist dies auch keine Möglichkeit oder Alternative.

Wir haben uns nun einige Bücher über Wahrnehmungsttörungen gekauft udn versuchen uns selbst in die Thematik einzulesen... leider wissen wir nun noch nichtmal ob die Diagnose wirklich stimmt - da nach allen unseren Beobachtungen auch noch eine Lese-/Rechtsschreibschwäche bei einem stäker bei einem weniger stark ausgeprägt und bei einem eine Dyskalkulie mögliich wäre. Die Tests laufen im neuen Schuljahr mit Absprache der Rektorin an.

Nun versuchen wir selbstverständlich unsere Kinder so gut als möglich zu fördern - jedoch stellt sich noch die Schwierigkeit das unsere Kinder inzwischen auch starkt demotiviert/deprimiert sind - keine Lust mehr haben auf das Versagen und die damit verbundene Ablehung durch die Lehrer - in den Bereichen in denen unsere Kinder wiederum zu höchstleistungen fähig sind (sportlich sowie technisch sehr begabt, Computer - natürlich nicht Spiele sondern die Technik dahinter) wird sich in der Schule niemand für deren Leistungen interessieren - das frustriert zusätzlich .

Wir stecken somit in einem Teufelskreis fest - aus Frustration, Unlust, Kapitulation vor den gestellten Aufgaben und Versagensängsten die die Jungs durch das Verhalten der Lehrer ebenso plagt,....

Wir würden uns sehr freuen uns mit Eltern in ähnlichen Lagen oder mit gleicher Diagnose austauschen zu können !

VLG

Dochrilikim

 
6 Antworten:

Re: Wahrnehmungsstörung und Lernbehinderung

Antwort von sun1024 am 25.07.2007, 9:23 Uhr

Hallo Dochrilikim!

Wer hat denn die Wahrnehmungsstörungen bei deinen Jungs festgestellt? Und was wurde daraufhin als Therapie empfohlen?

Die Diagnose allein hilft euch ja nicht, wenn es keine Unterstützung gibt! Bitte frag bei der Stelle, wo du die Diagnose her hast, nochmal nach, wie deinen Jungs geholfen werden kann, damit umzugehen!


Was den IQ-Test angeht: Wenn deine Jungs definitiv Wahrnehmungsstörungen haben, kann man auch keinen aussagekräftigen IQ-Test mit ihnen machen. Denn die behindern sie ja dabei, ihr Potential zu zeigen. Deswegen sollte so ein Test nochmal wiederholt werden, wenn an ihren Wahrnehmungsproblemen gearbeitet wurde.

Selbst wenn man die getesteten IQ-Werte berücksichtigen würde - ein IQ im Bereich von 70-85 gilt NICHT als geistige Behinderung, sondern als Lernbehinderung. Es gibt viele Kinder mit Lernbehinderungen, die lesen können - da sollte eure Psychologin wohl mal besser differenzieren. Kinder mit Lernbehinderungen haben einfach Schwierigkeiten, komplexeren Themen zu folgen, und brauchen oft mehr Zeit.


Was die Förderschule angeht: Normalerweise stellt die Grundschule (oder die Eltern) einen Antrag darauf, zu überprüfen, an welcher Schule deine Jungs am besten aufgehoben sind (je nach Bundesland heißt das Verfahren unterschiedlich).
Da kommt dann ein Sonderschullehrer und guckt, welche Schule passender für das Kind wäre.
Wenn dabei Förderschule rauskommt, dann muss eine Förderschule das Kind nehmen. "Kein Platz frei" zählt da nicht, dann müssen sie evtl. eine neue Klasse aufmachen. Oder im Notfall muss die nächste Förderschule einspringen (wo auch immer die bei euch ist).


Bitte versucht, professionelle Hilfe für eure Jungs zu bekommen! Wie sollt ihr als Eltern das alles auffangen, und noch dazu am besten die Diagnosen besser als die Experten stellen? Deinen Jungs muss geholfen werden, und da ist die Schule, das Förderzentrum, die Psychologin, der Kinderarzt oder wer auch immer in der Pflicht, mit zu helfen!

LG sun

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Re: Wahrnehmungsstörung und Lernbehinderung

Antwort von AndreaL am 25.07.2007, 16:54 Uhr

Hallo dochrilikim,

es ist gut zu hören, dass Ihr als Eltern aktiv geworden seid, um Euren Kindern zu helfen.

Was mir bei Deiner Beschreibung komplett fehlt, ist die Seite der Schule.

Welche Probleme haben Deine Jungs in der Schule konkret, was sagen die Lehrer, was ist in der Schule konkret an Fördermaßnahmen gelaufen? Haben Deine Jungs bereits eine Klasse wiederholt? Haben Klassenkonferenzen stattgefunden? Habt Ihr Euch von den Lehrern Tipps für zu Hause geben lassen? Wo sehen die Lehrer die Jungs in Zukunft?

Es ist völlig sinnlos außerhalb der Schule Ursachenforschung zu betreiben. Es ehrt Euch, dass Ihr eine Psychologin aufgesucht habt, aber - wie Ihr seht - hat es Euch nicht weitergebracht.

Bei Schulversagen sieht es in Deutschland üblicherweise so aus, dass jedes Kind zunächst einmal eine Klasse wiederholen sollte. Kommt er daraufhin (oder in den Folgejahren) erneut zum Schulversagen in mehreren Fächern, kann ein Kind auf sonderpädagogischen Förderbedarf hin überprüft werden. Dann kommt ein Lehrer/Lehrerin von der Förderschule und arbeitet mehrere Tage mit dem Kind und erstellt anschließend ein mehrseitiges Gutachten. Aus diesem Gutachten geht ein Beschulungsvorschlag hervor.

Dieser kann von den Eltern angenommen werden oder in einer Förderkommission (Eltern, Lehrer GS und FöS) diskutiert werden.

Eine Aussage 'Förderschule hat keine Platz' ist fehlerhaft. Das gibt es nicht. Förderschulen nehmen alle ihnen zugewiesenen Kinder auf. NACHDEM ein Gutachten erstellt wurde.

Üblicherweise kann ein Kind auf Elternwunsch auch SOFORT auf den FÖS gehen, dann wird das Gutachten während der Probebeschulung erstellt.

LG

Andrea

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Re: Wahrnehmungsstörung und Lernbehinderung

Antwort von sechsfachmama am 25.07.2007, 19:14 Uhr

ich schreib dir mal hier die "Leidensgeschichte" meiner Tochter - schon ein älteres Posting, aber so muss ich nicht nochmal alles abtippen.
Vielleicht findest du dich da irgendwo wieder oder kannst dir was rausnehmen.

Es hat uns drei Schuljahre gekostet, um überhaupt erstmal zu einem Ergebnis zu kommen - weil nach Aussage der Lehrer hätte sie gar nix ...

Sie ist ziemlich jung eingeschult worden (16.6. geb.), ich wollte sie lieber erst ein Jahr auf Vorschule schicken (da gab es das noch bei uns), die Direktorin meinte, nein, sie schafft die geforderten Sachen alle super, keine Bedenken. Und falls sich in den ersten sechs Wochen irgendwas zeigen sollte, könnte sie wieder ausgeschult werden. (sie war das fehlende 18. Kind für diese Klasse, stellte ich später fest ...) In der ersten Klasse gab es keine großen Auffälligkeiten, nur hatte sie null Bock zu lesen - erst Ende des Schuljahres fing sie ein bisschen an. Der Große las bereits nach 6 Wochen, jetzt der Kleine auch.
Ach, das sei alles kein Problem - Hauptsache bis zum Ende der 2. Klasse können die Kinder alles Geforderte, denn 1. und 2. Klasse seien eine Einheit.
Bei uns wird auch nach dem Symstem "Lesen durch Schreiben" gelehrt - an sich finde ich es sehr gut. Nur ein Problem habe ich: die Kinder können in der 1. Klasse alle Wörter schreiben, wie sie sie hören und Lust haben - es gibt keine Fehler. Damit man den Kindern den Spaß am Lernen nicht nimmt.
Gg. diese Vorgehensweise hatte ich schon Bedenken, als unser Großer in die Schule kam (seine Klasse war die erste Klasse, in der das angewandt wurde) und auch die Lehrer merkten schnell, dass eben dieses "freie" Schreiben nicht so ganz günstig ist. Vor allem eben für Kinder, die total visuell veranlagt sind - einmal falsch gemerkt - immer falsch geschrieben.
Die Jungs haben damit überhaupt keine Probleme gehabt, ihre Klassenlehrerin (beide haben/hatten die gleiche) hat den Kindern trotzdem beigebracht, was richtig und falsch ist.
Bei meiner Tochter nicht, sie konnte schreiben, wie sie lustig war - und kämpft heute noch mit diesen falsch eingeprägten Worten.
Jedenfalls in der 2. Klasse wurde es extrem, sie saß bei den HA am Tisch, weinte, wollte nicht rechnen, ich war sauer, erklärte es mal so und mal so - sie kapierte nix, stierte in die Luft usw.
Damals wusste ich noch nicht, dass das ein typisches Zeichen für Überforderung ist, ich glaubte, sie ist bockig ... und die Lage eskalierte jedes Mal. Die Tests in der Schule sprachen deutlich ...
Dann kam die Uhr, die Malfolgen und es wurde immer schlimmer, auch in Deutsch. Ich dachte - vielleicht doch LRS und Rechenschwäche? Ende des Schuljahres gab es in der Nähe von so einem Nachhilfeinstitut einen Infoabend. Ich bin hin, weil mich das interessierte. Alles, was die da an typischen Zeichen nannten, traf eigentlich zu.
Wieder mit den Lehrern geredet - nee, sie hat nix, das sei nur vorübergehend.
2. Klasse wiederholen lassen, sie wurde besser - aufgrund das sie ja schon vieles kannte.
Da diese Nachhilfe bei den Instituten ja sehr teuer ist, fragte ich beim Regionalschulamt nach, ob man wirklich zu so einem Institut muss, denn das können sich viele Leute ja gar nicht leisten.
Nein, wurde mir gesagt, das gibts auch vom Schulamt und das Schulamt macht auch diese Tests, um LRS und Rechenschwäche festzustellen.
In der Schule hab ich nachgefragt, ob mein Kind bitte mal diese Tests machen kann, damit ich genau weiß, woran ich bin.
Ja, es gäbe noch paar Kinder, die in die Richtung tendieren, da wollen sie eh mal diese Tests mit den Kindern machen und dann würden sie mein Kind mit dazunehmen.
Es passierte nix - jene Kinder gingen einfach auf die Sonderschule ...
Wir wurschtelten weiter, mal mehr mal weniger gut.
Ende der 3. Klasse eskalierte alles. Unsere Tochter war in der Schule gedanklich nicht mehr anwesend, kriegte nix weiter mit, weinte nur noch usw. Es war nicht an sie ranzukommen. Irgendwann dann öffnete sie sich: sie müsse immer ganz sehr an Florian denken (ich hatte am 2.1.04 eine FG in der 12. Woche), absolute Trauerarbeit war angesagt.
Zum einen war das ihr Weg zu trauern, zum anderen war es ein Vorwand, wenn sie in der Schule überfordert war - dann flüchtete sie sich in diese Traumwelt.
Ich wusste mir dann keinen Rat mehr, hab beim Psychologen einen Termin gemacht, um allg. Intelligenztests zu machen, damit wir der Ursache auf den Grund kommen.
Das haben wir in den Sommerferien durchgezogen.
Ergebnis: IQ ist irgendwo um die 80, sie ist völlig überfordert, fährt immer mit 120 % Leistung, obwohl es nicht zu sehen ist. Mir wurde dringend angeraten, sie auf Hilfsschule zu schicken.
Mit Mathe 3 und Deutsch 2???? Mündlich und bei Projekten usw.holt sie sich die guten Zensuren.
Bin dann zu einer Logopädin (Bekannte meiner Freundin) nur mal so zum Schnuppern. Die meinte nach 30 min beobachten und bissel testen, dass sie das überhaupt nicht nachvollziehen könne - aber ich soll noch andere Tests machen lassen.
Zwischenzeitlich zum EEG - mir wurde gesagt, es sei oB, später dann wurde mir gesagt, es sei ihrem Alter entsprechend an der untersten Grenze ... (hätte man doch gleich sagen können)
Habe mich dann an die Schulpsychologin gewandt, sie hat reine Schultests gemacht und festgestellt, dass sie einen Konzentrationsstörung (aufgrund der Überforderung) und eine Untergrundwahrnehmungsstörung hat(das heißt, sie hat große Schwierigkeiten, überhaupt die Buchstaben "aus" dem Papier herauszulesen und das kostet sie auch noch so viel Kraft, dass sie dann am Schluss nicht mehr weiß, was sie überhaupt gelesen hat - dementsprechend konnte sie auch keine Textaufgaben lösen usw).
Weiteres Vorgehen: Gespräch mit den Lehrern, Konzentrationstraining, Ergotherapie.

Das Gespräch mit den Lehrern hat stattgefunden (Nov.05, 4. Klasse), es wurde festgelegt, dass Annemarie ihre Arbeiten auf farbige Blätter kopiert bekommen sollte und die Blätter nach Aufgaben zerschnitten - damit sie nicht von der Wucht der Aufgaben gleich in Panik gerät.
Da einige andere Kinder in der Klasse auch nicht so super leistungsstark sind, wurde gesagt, dass die anderen Kinder auch farbige Blätter bekommen, um dumme Fragen zu vermeiden.
Das Ergebnis: bei zwei!!! Mathearbeiten wurde das ausprobiert (sonst nie wieder und in keinem anderen Fach) und auch nur sie bekam farbiges Papier. Dumme Frage der Kinder folgten - und sie fand es blöd. Die Lehrerin meinte nur: naja, es hat eben nix gebracht - und damit war diese Abmachung abgetan ... (sie schrieb in den Arbeiten vier oder fünf).
Außerdem hat sie mit der Beratungslehrerin 10 mal Konzentrationsübungen gemacht (1 mal pro Woche) - das hat schon was gebracht. Sie schrieb ein Laufdiktat und brachte eine eins mit heim. Das war vorher nie passiert.
Inzwischen gehen wir zur Ergotherapie und die ET hat festgestellt, dass sie Probleme mit der Formkonstanz hat und dadurch dann die Konzentrationsstörungen kommen. Sie muss sich jedesmal vieles komplett neu erarbeiten, weil sie sich die Sachen nicht merken kann (Beispiel: irgendwann haben sie gelernt, was die Eigenschaften von Quadrat, Rechteck, Parallelogramm sind - sie muss sich das jedesmal komplett wieder neu zusammen"denken", bevor sie dann die entsprechende Aufgabe lösen kann oder z. B. Multiplikation - alles erlernt, paar Wochen nicht angewendet - alles wieder vergessen).
Die Untergrundwahrnehmungsstörung hat die Auswirkung, dass sie mit dem Erlesen eines Textes (Sachaufgabe in Mathe usw.) so viel zu tun hat, 100 % beschäftigt ist, erstmal das zu er-lesen, dass sie am Schluss nicht mehr weiß, worum es ging. Sie sieht dann paar Zahlen, nimmt diese und macht einfach irgend eine Aufgabe draus - ob das gefragt war oder nicht ...
Es ist schon besser geworden, jetzt hat sie in den letzten Mathearbeiten jeweils drei geschrieben.
Nun kam dazu, dass sie das letzte halbe Jahr immer wieder Kopfschmerzen hatte - mal mehr, mal weniger, mal ganz schlimm - und keiner so richtig weiß, wo die Ursache liegt.
In der Schule wurde ich immer nur dumm angemacht (wieso ist sie denn schon wieder krank??? - ja, wenn mein Kind tierische Kopfschmerzen hat, schick ich es nicht in die Schule! - und wenn die Kopfschmerzen nach 1 - 2 Stunden nachgelassen hatten und ich sie dann, um guten Willen zu zeigen, doch noch in die Schule geschafft habe, dann hieß es von den Kindern nur: ach, du wolltest wohl ausschlafen - und von der Direkt.: naja, so schlimm wird es schon nicht sein, dann schicken Sie Ihr Kind doch lieber gleich früh und wenn es gar nicht geht, dann schicken wir sie wieder nach Hause! (das ist noch nie passiert, obwohl sie sich schon öfter wegen starker Kopfschmerzen gemeldet hat). Sie soll lernen, dass sie sich auch mal überwinden muss usw.
Ja klar, wenn sie weinend auf dem Sofa liegt und sich die Hände auf den Kopf drückt, weil es so hämmert ...
Inzwischen fahre ich lieber zum Arzt und lasse mir ein Attest für die Schule geben, vielleicht hat das ja höheres Ansehen als meine Entschuldigung.
Jedenfalls hab ich HNO, Augenarzt usw. alles abklären lassen - nix. Dann kam ich drauf, ob es an der Zahnspange liegen könnte, die bekam sie nämlich letzten Herbst (05). Mit der KO ausgemacht, dass sie sie erstmal nur nachts tragen soll - die Kopfschmerzen wurden weniger. Dann hat sie die Spange verbummelt (grummel,ärger) und wir haben fast zwei Wochen erfolglos gesucht - und die Kopfschmerzen waren ganz weg.
Nun könnte es sein, dass es daran gelegen hat. Inzwischen hat sie eine neue Spange und keine Kopfschmerzen mehr - nur einmal letztens, aber da war der Unterricht wohl sehr anstrengend, sagte sie.
In dieser Zeit jedenfalls hab ich nochmal einen Termin beim Psychologen gemacht - um auch dort nochmal alles abzuklären - und dort waren wir vorletzte Woche.
Die Ps. meinte, wir müssen schon aufpassen, dass sie nicht in die psychosomatische Schiene gerät, wenn sie sich permanent überfordert fühlt. Und mit der Ergo könne man zwar einiges trainieren, aber eben diese Lernbehinderung auch nicht wegmachen.
Sie fände es besser, wenn das Kind auf Hilfsschule ginge.
Ja, wenn wir denn eine gescheite hätten! Aber die einzige, die hier ist, hat so ein rauhes Ellebogenklima, dass ich das meiner sehr sensiblen Tochter wirklich nicht antun will. Wenn sie in Mathe und Deutsch auf 5 oder 6 stehen würde und alles erfolglos wäre, dann wäre das der letzte Weg. Aber so denke ich, dass sie in der Mittelschule besser aufgehoben ist.
Das blöde ist eben, dass sie in diese 15 % Lernbehinderung fällt, die trotz der Behinderung keinerlei "Schonung" erhalten. Der einzigste Weg, da was zu bekommen, wäre: das Kind auf der Förderschule anmelden, dort wird sie abgelehnt, weil sie viel zu gut ist - und erst dann gibt es ein Integrativverfahren für die Mittelschule und eine spezielle Förderung!
Wenn ich das machen würde (für mein Kind eine totale psychische Belastung - was, ich soll jetzt auf diese blöde Schule usw.), mit der Sicht, dass sie hoffentlich für die Förderschule zu gut ist - aber die finden doch irgendwas, wo sie sagen, das Kind kann auf die Förderschule, dann haben wir die A.karte gezogen. Denn dann muss sie in die Förderschule und das wollen wir ja nicht.
Ist schon blöd irgendwie, dass es diese Förderung nur auf diesem Weg gibt.
Aber ich denke, die intensive Ergo bringt wirklich viel.

Dieses Posting schrieb ich letzten Juni im Grundschulforum ...

Das schrieb ich Ende Januar ..

Wir sind weiter in Ergo und es hat sich sehr viel getan. Momentan hat sie zwar wieder einen unerklärlichen "Aussetzer" in punkto Spiegeln (sie verwechselt wieder b und d in der Druckschrift und z. B. ein aus Rechenstäbchen gelegtes Dreieck nachlegen mit der Zielstellung: drehe dieses Dreieck um eine Ecke nach links - oder sowas - fällt ihr sehr schwer), aber sonst hat sich vieles getan.
Sehr schwer fällt ihr noch die geteilte Aufmerksamkeit (also Lehrer sagt was, ich schreibe trotzdem weiter) - das üben wir, indem ich oder die Ergo was vorlesen und sie dann bei bestimmten Worten, die in der Geschichte öfter vorkommen, mit der Hand klopfen muss (also z. B. und, Bus, Kind - oder so). Das geht die erste Zeit gut, dann merkt man, wie die Konzentration nachlässt und sie total in die Geschichte abdriftet und zu klopfen vergisst.
Aber sonst hat sie sich an der Mittelschule sehr gut eingelebt - klar gibts auch mal nen Hänger, aber sie hat jetzt in Mathe schon die erste eins mitgebracht (jubel) und ist auch allg. im Matheunterricht eine der besten und aufmerksamsten. Auch in den anderen Fächern eher einsen und zweien. Auch mal ne drei, jetzt mal ne vier in Deutsch, da gings irgendwie um die vier Fälle und sie hats komplett verschusselt.
Blöd ist: in Musik haben sie bis jetzt nur eine Arbeit geschrieben am Anfang des Schuljahres und da hatte sie nie vier. Dadurch, dass sie in der Bläserklasse ist (bei uns gibts zwei Musikklassen aus den bestehenden Schulklassen - die einen blasen Musikinstrumente, die anderen singen), hat sie weiter noch keine Zensuren. Obwohl sie ja musikalisch ist, Querflöte spielt ... die Arbeit hatten sie zu einer Zeit geschrieben, wo bei ihr noch nicht so ganz klar war, dass man Unterrichtsstoff auch wirklich auswendig im Kopf haben muss, wenn man eine Arbeit schreibt.
Ich hab auch nicht immer von den Kindern alle Arbeiten im Kopf und wann wer was lernen muss. Das verklickere ich ihnen immer wieder mit Nachdruck: lernen müsst ihr selber, aber ich hör euch gerne ab. Aber ihr müsst schon kommmen und mir das sagen. Und das klappt inzwischen immer besser.
Blöd ist - sie sitzt neben einem Jungen in der Klasse und der nervt sie wohl sehr oft. Piekst sie in die Seite, bläst ihre Arbeitsblätter vom Tisch, versucht dauernd zu quatschen ... und ich hab der Lehrerin auch gesagt, dass ich möchte, dass sie sich neben jemand anderes setzen kann. Aber da ist bis jetzt nix passiert. Da die ganzen Rabauken jeder einzeln sitzen müssen, ist auch kein Einzelplatz mehr frei, wo sie ihre Ruhe hätte. Und die Lehrerin ist wohl ständig am Grübeln, wen sie noch neben wen setzen könnte, ohne dass es wieder neue Probleme gibt.
Nun kann ich schlecht nachprüfen, ob wirklich nur er quatscht oder sie auch öfter, gerne ...? Sie meinte mal, manchmal quatsch ich ja auch, aber nicht oft (eigentlich ist sie da sehr ehrlich).

Inzwischen ist die Ergo abgeschlossen, irgendwann im April. Meine Tochter war total traurig .. Oh, können wir nicht noch irgendwas erfinden, dass ich wieder da hin kann?
Sie hat inzwischen alles was therapierbar war durch, mehr geht einfach nicht.
Heute schrieb sie doch tatsächlich in einer Hausaufgabe: dringen (sie meinte trinken) - aber die HA war nicht so leicht (selbst ich hab dann bestimmt 10 min gesessen, um alles rauszubekommen). Sie hatten div. gemischte Silben und dazu ein Rätsel. Z. B. stand da: Auto- und Motorsport - .... und da sollte dann aus den vorgegebenen Silben das Wort Ren-nen hin (wäre ich ohne Silbenvorgabe nie draufgekommen). Es waren komische "Fragen" - z. B. etwas Erfrischendes, wenn es heiß ist. Antwort: Kaltes (naja, ich dachte eher eben an Trinken, Eis, Bad ...) Durch diese Aufgabenstellung war sie jedenfalls schon ziemlich geschafft und von ihrer Laune her langsam am "Abdriften", ich hab grad noch so die Kurve gekriegt. Da kam dann eben dieses Wort "dringen" raus (diese Silben waren für die Frage: etwas wichtiges erledigen - Antwort: dringendes - gedacht)

Sowas kommt eben immer mal wieder vor. Aber im allg. hat sich so viel getan. Sie lernt ganz schnell Gedichte, liegt im guten Klassendurchschnitt (es gibt immer mal wieder Ausrutscher, naja) - was wollen wir mehr?


Aber an der GS ist es allg. so, dass betroffenen Eltern überhaupt nicht weitergeholfen wird (was ich erfahren und gehört habe, vielleicht gibt es ja Ausnahmen) - ganz im Gegenteil. Ich sprach das Thema nach einem Elternabend (von Sohnemann) mal mit an, weil eine andere betroffene Mutter Rat suchte.
Das Kind hat große Schwierigkeiten in der Schule (hatte in der Kiga-zeit eine Hirnhautentzündung).
Von Außenstehenden hab ich inzwischen gehört, dass die Eltern sich wohl auch nicht wirklich richtig um das Kind kümmern, viel wichtiger sind Mamas Haare und die schick aufgemotzten Fingernägel von Mama ... und dass es für sie wohl besser wäre, an die Förderschule zu wechseln.
Nun gut, das kann ich nicht beurteilen.
Jedenfalls fragte diese Mutter die Klassenlehrerin um Rat und ich hakte mich ein eben mit meinen Erfahrungen. Sie frage die Lehrerin, warum denn diese Ratschläge nicht von der Schule an die betroffenen Eltern gegeben werden und die Lehrerin meinte nur: nein, um solche Dinge müssen Sie sich heutzutage selber kümmern, da wird von der Schule aus nichts mehr unternommen/gesagt.

Hä? Dafür ist die Schule wohl da, oder?
Ich sprach genau diese Frage auf der Versammlung des Kreiselternrates an (bin inzwischen Schulsprecher der GS) und dort wurde nur mit den Köpfen geschüttelt über so viel Ignoranz.
Gerade die Schule ist dafür zuständig, die Eltern auf diese Möglichkeiten aufmerksam zu machen!




Ab hier jetzt die Ergänzung von heute:

Letzte Woche gabs Zeugnisse, sie hat 1 drei, 1 eins, Rest alles 2 und ist die 5.beste in der Klasse!

Ist doch super, oder?
Hab mich riesig gefreut - und sie natürlich auch.

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Re: Wahrnehmungsstörung und Lernbehinderung

Antwort von chrissyf.71 am 25.07.2007, 19:26 Uhr

Hallo!

Die gleiche Diagnose haben wir nicht, haben aber auch Wahrnehmungsstörung und Lernschwäche. Bei meinem Sohn wurde im Februar eine auditive Wahrnehmungsstörung festgestellt und nach zahlreichen Terminen in einer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, in der auch der Intelligenztest gemacht wurde, der aber fast 3 Stunden dauerte, wurden auch noch ADS und Dyskalkulie (Rechenschwäche) festgestellt. Derzeit sind wir in Therapie wg. der Wahrnehmungsstörung. Als nächstes kommen halt noch weitere Termine auf meinen Sohn wg. der Rechenschwäche zu.

LG!
Chris

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Re: hallo ihr lieben..

Antwort von dochrilikim am 25.07.2007, 20:34 Uhr

Hallo ,

vielen dank für eure lieben Postings! Bei uns ist es sehr ähnlich wie bei sechsfachmama, wir haben unsere Jungs sehr oft wieder erkannt!

Wir haben zu Anfang der ersten Klasse für den einen von beiden eine Förderschulempfehlung bekommen aufgrund der beobachtungen der Lehrerin, unser Sohn wollte nicht und schaffte die erste Klasse auch recht ordentlich. Der andere wurde wiederum von seiner Lehrerin imme rnur als faul, chaotisch, träumerisch etc. abgetan, wir wurden beschuldigt ihn nicht ins bett zu schicken ( er geht um 20 Uhr), uns nicht um seine Sachen zu kpmmern (ich gebe ihm das Federmäppchen ordentlifch mit und in der Schule verschwindet postwendend alles - in der büchi, bei Freunden, unterm tisch etc. ) .. er wäre zu faul, würde nicht üben und und und ...

Wir haben uns tagtäglich mit den Jungs gezofft, sie jammerten sie könnten die Hausis nicht, sie kapieren es nicht , sie wären zu schwer , sie wüssten nicht um was es geht - nach und nach sind die Hausis nicht mehr aufgeschrieben worden oder es waren stundenlange debatten und kein Ergebniss... so ist es bis heute - sie haben in der zweiten Klasse einfach dcen Anschluss verloren. Bei unserem einen Sohn kam nun heraus ( er erzählt e s nun erst) das seine Lehrein wohl mal zu ihm meinte er sei blöde - und nun meinte er das er ja wenn sie eh davon ausgeht er sei blöde nichts mehr machen brauchte..

Unsere Jungs sind feinmotorisch entwicklungsverzögert - sie tun sich hart mit einer sauberen Schrift vor allem mit der neuen Altdeutschen Ausgangsschrift - sie können lesen wenn sie es auch nicht gerne tun.. In Mathe ist der eine sehr gut im Kopfrechnen was plus und minus bis hundert angeht . mal udn geteilt wurde durcheinander gelernt und zusammen mit der Uhr - das war zuviel für die beiden und sie schafften es nicht mehr ...

Es hagelte ab der Notenvergabe eine fünf und sechs nach der anderen - in HSU wegen der unleserlichen Schrift, in Mathe wegen fehlendem Durchblick und in Deutsch wegen der vielen Fehler weil sie schreiben wie sie wollen - wie in der ersten Klasse gelernt !

Alles in allem sind wir in einem Teufelskreis - sie haben keine Motivation µehr glauben selbst versagt zu haben und kommen so nichct mehr voran ....

Wir sind übrigens von uns aus zu der Psychologin gegangen - die uns nun aber nichtmal mehr einen Lese/RS-Test und Mathetest machen lässt weil sie wortwörtlich meinte - bei einem so miesen IQ von 74 und 84 wäre dies unnötig - die Jungs könnten sich anstrengen was sie wollten sie würden nir über ihre Fähigkeiten hinauskommen , eine Förderschule wäre angebracht und mehr könnten die beiden eh nie erreichen . Das tat mehr als nur weh und wir haben dies immer noch nicht realisiert und verarbeitet - diese alles wohlgemekrt nach einem Test von 30 minuten pro Kind !!

Wir werden nun eine neue Ergotherapeutin aufsuchen die die feinmotorik mit den Kindern übt, ich habe unzählige bücher über wahrnehmungsstörungen hier und lese und befasse mich nun vor allem erstmal selbst mit dem Thema, wir haben Lern- und Übungsbücher gekauft genauso wie Förderspielsachen bzw. Arbeitsmaterial zur Veranschaulichung von z.b. Mal-Aufgaben etc....

Ich danke euch ganz herzlich für eure Offenheit, ihr habt mir viel berichtet und damit auch schon Mut gemacht !! Wir haben noch zwei wietere Kinder von denen eines (tochter) dieses Jahr eingeschult wird, wir hoffen sie hat einen besseren Start obwohl sie vom Kindergarten sehr hoch gelobt wird und zumindest dort in allen Tests überdurchschnittlich abgeschnitten hat ...

VLG dochrilikim

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Re: Wahrnehmungsstörung und Lernbehinderung

Antwort von aenneli am 25.07.2007, 22:14 Uhr

Hallo,
bitte bitte schau mal dringend unter
www.avwf. nach.
uns wurde mit dieser therapie enorm geholfen.
gruss und kraft

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