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Geschrieben von Mickie am 15.03.2013, 22:04 Uhr

Grosse Klasse und sonderpädagogischer Förderbedarf

Unsere Schule startete mit drei 1. Klassen a 28 Kinder in zwei Klassen sind es inzwischen 29 Kinder.

In einer dieser Klasse gibt es zwei Kinder bei denen fachlich festgestellter sonderpädagogischer Förderbedarf besteht, eines davon gilt als nicht beschulbar und bräuchte sehr kleine Klassen.

In dieser Klasse ist inzwischen kein regulärer Unterricht mehr möglich und selbst von der Schule würde es gerne eine 4. 1. Klasse geben, dieses wird aber wohl von höherer Seite unterbunden.

Welche realistischen Möglichkeiten gäbe es hier umd doch für alle beteiligten eine gute Lösung zu finden.

Wäre interessiert wie es an anderen Schulen läuft, was geht und was nicht. Jeder gute Tipp wäre Klasse.

Gruss Mickie

P.S. Unsere Schule gehört nicht zum Projekt Inklusion

 
15 Antworten:

Re: Grosse Klasse und sonderpädagogischer Förderbedarf

Antwort von Sunny76 am 15.03.2013, 22:21 Uhr

Oha das sind aber echt riesige Klassen. Ich arbeite an einer Grundschule (bin aber keine Lehrerin). Man kann zwar die Teilung einer Klasse beantragen, aber das ist wohl nicht so leicht das durchzukriegen.

"Meine" Schule ist eine Modus-Schule und es wird sehr viel für die Kinder gemacht. Eine festangestellte Förderlehrerin, eine mobile Förderlehrerin und ich als Schulkindhelferin.

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Re: Grosse Klasse und sonderpädagogischer Förderbedarf

Antwort von Smudo am 15.03.2013, 22:38 Uhr

hier hat jede klasse 28 grundschulkinder mal auch einer weniger aber meist ist es ausgereizt
der teiler hier bei uns BW liegt nun bei 28 also 29
früher bei 32!!!
real und gym haben 30 kinder !!!!! in einer klasse
ich finde es auch viel zu viel...lg

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Re: Grosse Klasse und sonderpädagogischer Förderbedarf

Antwort von Mickie am 15.03.2013, 22:43 Uhr

Ja die Klassen sind leider ohnehin sehr gross.

Den Begriff Modus-Schule kenne ich nicht was bedeutet das? Eine festangestellte Förderleherin gibt es, die derzeit 2 Stunden pro erste Klasse vertreten ist. Mobile Föderlehrerin ist mir bislang nicht bekannt.
Was ist aber eine Schulkindhelferin?

Bin gerade für jede Idee offen um Bewegung im Sinne aller Kinder zu erreichen.

Gruss Mickie

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Re: Grosse Klasse und sonderpädagogischer Förderbedarf

Antwort von Sunny76 am 15.03.2013, 23:08 Uhr

http://de.wikipedia.org/wiki/MODUS21

Also die festangestellte Förderlehrerin ist immer da und fördert die schwächsten Kinder in ihrer eigenen Lernwerkstatt. Die mobile FL kommt 1mal pro Woche für einen Vormittag. Sie macht dann Einzelförderung oder hat Lesegruppen usw.
Ich bin als Schulkindhelferin festangestellt mit 39std/Woche. Ich mach Einzelförderung mit schwächeren oder schwierigen Schülern. Ich bin mit im Unterricht um den Lehrer zu unterstützen. Ich verwalte außerdem die Fundsachen und mach alles, was so anfällt.

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Re: Grosse Klasse und sonderpädagogischer Förderbedarf

Antwort von Mickie am 15.03.2013, 23:23 Uhr

Oh Klasse für die Antwort, das gibt zumindest Ideen was noch alles gehen kann.

Wie heisst es so schön, man lernt nie aus und finde es schön das es Schulen gibt wo Menschen angestellt sind, die da sind wo grade Not ist und zeitgleich gutes tun.

Gibt es andere auch gerne von Lehrern Tipps die zeigen was in unserer Schullandschaft möglich ist wenn alle zusammen arbeiten?

Hier scheitert es weniger an der Schule eher an übergeordnete Behörden.
Wie wird es woanders gehandhabt was geht, was geht nicht?

Gruss Mickie

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Lange Antwort ... :-)

Antwort von AndreaL am 16.03.2013, 9:20 Uhr

Hallo Mickie,

in welchem Bundesland wohnst Du?

Jedes Bundesland hat eigene Verfügungen, wie a) jetzt mit der neuen Inklusion verfahren wird oder wie b) vorher die Integrationsklassen liefen.

Hier in Nds. wird es so sein, dass pro Klasse aufsteigend ab Klasse 1 ab Schuljahr 2013/14 zwei Förderschullehrerstunden gegeben sein werden. EGAL - wie viele Kinder mit Förderbedarf faktisch vorhanden sind.

Bis 2018 wird der gesamte Grundschulbereich inklusiv laufen. Die Förderschule Lernen läuft dann im Grundschulbereich aus (noch können die Förderschulen L ab Klasse 2 Kinder aufnehmen). Wenn es gut läuft, hat dann ab 2018 eine durchschnittlich zweizügige Grundschule 16 Förderschullehrerstunden. Damit lässt sich arbeiten. Allerdings erst dann. Und wehe, die Schule ist kleiner, dann sind es weniger Förderschullehrerstunden. Und wehe, es sind zufällig mal viele Kinder mit Auffälligkeiten da.

Alle anderen Förderschulen bleiben übrigens bestehen bis auf Förderschule E/S - im Grundschulbereich.

Ich weiß nicht, ob Du das überhaupt wissen wolltest *g*, aber vielleicht für Dich ganz informativ.

Jetzt zu Deinem Problem:

Was heißt - Ihr gehört NICHT zum Projekt Inklusion. Dem kann sich kein Bundesland mehr verweigern... Das MUSS jetzt anlaufen.

Welchen Förderbedarf haben die Kinder, von denen Du erzählst?

Wenn Eure Schule NICHT zur Inklusion oder noch nicht dazu gehört, gebe es die Möglichkeit das eine Kind (was in einer kleinen Klasse besser lernen könnte) zur Förderschule E/S (Emotionale und Sozialer Unterstützungsschwerpunkt - ehemals 'verhaltensgestört') zu überweisen. Aber nur, wenn das Kind keinen Förderschwerpunkt L hat, weil die Förderschule E/S nach Grundschulrahmenrichtlinien arbeiten. Wahlweise ginge immer noch die Förderschule L, sofern die Eltern einverstanden wären (bezieht sich auf jegliche Beschulung in einer Fö-Schule).

Hier bei uns werden viele Kinder mit starken Verhaltensauffälligkeiten von Integrationshelfern/Schulbegleitern betreut. Das nimmt viel Druck aus der Situation. In der von mir als mobiler Dienst (ich bin Förderschullehrerin) betreuten 1. Klasse sind zwei Schulbegleiterinnen. Das eröffnet viele Möglichkeiten für die Kollegin dort.

Verwaltungstechnische Frage: Wo liegt der Teiler für Grundschulklassen? Wie werden die Kinder mit Gutachten gezählt - läuft das korrekt? Hier kann man sie *doppelt* zählen.

Also zusammengefasst bestehen folgende Möglichkeiten:

- Kind zu einer Fö-Schule mit Einverständnis der Eltern
- Unterrichtsbegleitung aufgrund der Verhaltensauffälligkeiten (klappt mit ein bisschen Engagement eigenltich immer!)
- Klasse teilen, weil der Teiler aufgrund der Kinder mit Unterstützungsbedarf nicht richtig angewendet wurde.

Als Tipp von mir: IHR Eltern müsst Rabatz machen *seufz*, wenn das nicht rund läuft. Immer und immer wieder. Die Inklusion ist ein Sparmodell. Solche Situationen, wie Du sie beschreibst wird es immer öfter geben. Wenn sich die Eltern nicht wehren und nicht auf die Missstände aufmerksam machen, dann wird sich auch nichts verändern.

Wir Lehrer haben nicht so eine Lobby wie Ihr Eltern. Uns wird im Zweifelsfalle Faulheit oder Innovationsverweigerung unterstellt. Schreibt Briefe an die Schulleitung oder gleich an die jeweiligen vorgesetzten Behörden. Mit genauen Beispielen... Lasst nicht locker! Es geht nicht nur um die Kinder mit Unterstützungsbedarf, die an kleinen Förderschulen viel besser aufgefangen werden können, sondern auch um Eure Kinder, die bei so viel Stress nicht so gut lernen können.

Viel Erfolg!

Andrea

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wow .. wirklich große klassen !!

Antwort von ninsche am 16.03.2013, 10:36 Uhr

wir haben hier nur 20 kinder pro klasse, bei meinem sohn sind es sogar nur 18.

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Re: wow .. wirklich große klassen !!

Antwort von Lilipaula am 16.03.2013, 12:37 Uhr

Hallo,
wusste gar nicht, dass es das noch gibt..
Bei uns liegt die Klassenmesszahl mittlerweile bei 24; d.h. ab 25 MUSS geteilt werden. Der Anteil an Kindern mit sonderpäd. Förderbedarf bleibt unberücksichtigt. !!

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Re: wow .. wirklich große klassen !!

Antwort von Lilipaula am 16.03.2013, 12:40 Uhr

...was ich noch sagen wollte...
wenn ein Kind als "nicht beschulbar" gint (was es eigenlich dank individueller Förderung nicht gibt) sind die Eltern dieses Kindes gefordert. Diese müssten sich dann um einen Schulwechsel zu einer passenden Schule für Ihr Kind , wohl Förderschule, bemühen. Die Eltern geben an, welchen Lernort sie für ihr Kind wünschen. So jedenfalls in RLP.

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Re: wow .. wirklich große klassen !!

Antwort von joso1 am 16.03.2013, 14:00 Uhr

So große Klassen würden mich auch schrecken. Die Klassenstärke meiner Tochter (jetzt 4. Klasse) ist 19 Kinder---- quasi ein echter Traum (ursprünglich waren es 22 Erstklässler, 3 zogen jedoch weg)
lG J

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Re: Grosse Klasse und sonderpädagogischer Förderbedarf

Antwort von Carmar am 16.03.2013, 14:20 Uhr

In NRW sind Klassen mit bis 30 Kindern normal.
In den Dorfschulen wird immer gebibbert, weil sie 16 Kinder pro Klasse haben müssen, um noch bestehen zu dürfen.

Gibt es eigentlich einen Zeitpunkt, ab dem die Inklusion "starten" muss?
In der Klasse meiner Tochter scheint kein Inklusionskind zu sein. Von den anderen Klassen ist mir auch nichts bekannt.

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Re: Lange Antwort ... :-)

Antwort von Mickie am 16.03.2013, 21:21 Uhr

Hi,

vielen Lieben Dank für deine Ausführliche Antwort. Wir sind hier im Land Brandenburg. Inklusion findet hier zunächst an ausgewählten Schulen statt, sprich unsere Schule ist jetzt keine "Probeschule" Im Rhamen der angestrebten Inklusion gibt es seit diesem Schuljahr eine ständige Sonderpädagogische Förderlehrerin, die eigentlich 3 Stunden in jede 1. Klasse pro Woche unterrichten sollte.

Derzeit ist sie a schwanger (sei ihr herzlichst gegönnt) und nun in den anderen Klassen abgezogen worden um in der 1. Klasse mit den 2 Kindern mit festgestelltem Bedarf zu unterstützen.

Brandenburg hätte gerne nur 25 Kinder-Klassen, aber es darf bis 30 aufgestockt werden. Sobald festgestellter Sonderpädagogischer Förderbedarf besteht, darf die Klasse nicht grösser als 23 sein und da scheitert es derzeit.

Die Schulleitung unterstützt die Klasse, aber Schulrat nicht.

Die Elternvertreter jener Klasse machen Rabatz, aber um es gleich richtig anzustellen hilft es manchmal bissl zu wissen wie es gehen kann.

Der Förderbedarf bei dem einem Kind ist mir nicht bekannt also ob E/S oder L. Bei dem anderen Kind ist es E/S, es gilt als nicht beschulbar aufgrund seines Sozialverhaltens.

Die Umsetzung des Kindes auf die für ihn passende Förderschule würden die Lehrer begrüssen, ist wohl derzeit schwierig aufgrund der etwas komplizierten Sorgerechtsfrage etc. würde mir zu weit gehen, hier Detaills zu erzählen.

Deine Hinweise haben mir doch geholfen um noch die ein oder andere Idee anbringen zu können.

Mir und den Eltern die ich da unterstütze geht es darum das alle Kinder ob gut, Mittelfeld oder Schwächer eine Chance haben auf angemessene Bildung. Wie eine Lösung dafür aussehen kann? Bin da durchaus offen.

Also nochmal Danke

Gruß Mickie

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Re: Grosse Klasse und sonderpädagogischer Förderbedarf

Antwort von Mickie am 16.03.2013, 21:25 Uhr

Inklusion wird wohl seit letztem Jahr in allen Bundesländern zumindest als "Projekt" an ausgewählten Schulen erprobt.

Hier in Brandenburg bleiben die Projektschulen zur Zeit erstmal weiter Inklusionsschulen mit besonderen Bedingungen, darüber hinaus gilt hier das Projekt wohl als gescheitert so das eine Ausweitung zur Zeit nicht geplant ist.

Allerdings sollen Kinder deren Bedarf während der Schulzeit festgestellt wird, nachmöglichkeit in den Schulen bleiben.

Aber jedes Bundesland mit seinen eigenen Regeln.

Zumindest gibt uns die Sonderpädagogische Verordnung für Brandenburg ein wenig Hoffnung in unserem Fall an der Schule etwas Bewegung zu bekommen.

Gruss Mickie

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Inklusion

Antwort von Lilipaula am 17.03.2013, 12:41 Uhr

Also mal grundsätzlich;
es gibt keine "Inklusionskinder" oder "Nicht-Inklusionskinder"! Das ist ein Wiederspruch in sich! Inklusion darf nicht mit Integration verwechselt werden!
Bei der Inklusion (von der wir in der Realität meilenweit entfernt sind!) geht man davon aus, dass JEDES Kind einen individuellen Förderbedarf hat (sowohl schwache als auch leistungsstarke Schüler; jeder hat irgend einen Bereich, indem er sich weiterentwickelt..)
In der Schule sieht es dann so aus, dass eventuell Kinder gar nicht mehr "getestet" werden, sondern der Lernstoff wird derart differenziert angeboten, dass jedes Kind auf seine individuelle Weise einen Lernzuwachs erfährt. Meiner Meinung nach eine tolle Sache- in der Umsetzung an vielen Schulen jedoch bei gleichbleibenden Bedingungen nicht möglich (hohe Klassenmesszahl, Lehrermangel, räumliche und materielle Ausstattung, Fortbildung der Lehrer..)
Soalnge im bildungsbereich Stellen abgebaut werden und gespart wird ist Inkulusion meiner Meinung nach eine Illusion, auch wenns noch so schön wäre.
So- danke fürs "zuhören" wollt ich nur mal loswerden, weil ich merke, dass die Begrifflichkeit Inklusion und Integration bei vielen nicht klar sind...

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Re: Inklusion

Antwort von Mickie am 17.03.2013, 21:53 Uhr

Hi,

gehöre sicher zu denen die da noch nicht so differenziert ist. Sondern erstmalig mit einer Situation in Berührung komme, wo jeder sich gerade auf etwas anderes ausruht und nie die Hoffnung aufgebe für alle Kinder eine gute Lösung zu finden.

Welche Variante ist mir dabei egal, solange kein Kind untergeht, die Lehrer gut damit leben können und das Recht auf Bildung gewährt bleibt.

Inklusion und Umsetzung scheint ja je nach Bundesland schon sehr unterschiedliche Auswirkungen zu haben, sofern ist interessant wenn es andere Lösungen hier und da gibt und sei es individuelle.

Hier in Brandenburg haben grad einige Förderschule erreicht das ihre Kinder eben nicht auf Regelschulen kommen, solange nicht gewährleistet ist das auch andere Kinder mit gleichem Förderbedarf in den Klassen sind.

Politik und co macht was sie will, nix neues, aber genau dann heisst es als Eltern dafür zu kämpfen das es eine vernünftige Basis gibt.

Gruss Mickie

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