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Geschrieben von +emfut+ am 04.08.2010, 19:00 Uhr

Größe Kind

Ich kenne das Problem von zwei Seiten: Ich bin selber 1,84 groß (und war immer die größte in der Klasse) und habe jetzt zwei große Kinder.

Fumi ist mit 14 Jahren 1,76 groß. Sie WAR immer die größte - inzwischen haben die anderen Mädels aufgeholt, und auch die Jungs ziehen langsam nach.
Temi ist 9 Jahre alt, knapp über 1,50 (wir haben eine Weile nicht mehr gemessen, aber ich tippe so auf zwischen 1,50 und 1,55) und- man staune - NICHT der größte in der Klasse. Ein Klassenkamerad ist ziemlich genau gleich groß - allerdings ist der fast ein Jahr älter ;-).

Als großes Kind habe ich in dem Alter gar nicht sehr gelitten. Es gab so Kleinigkeiten, wo es doof war - vor allem dann, wenn die Erwachsenen mich wegen meiner Größe überschätzt haben - aber das waren Einzelfälle. Mir hat sicher geholfen, daß ich in einer sehr großen Familie aufgewachsen bin und daher in einem Rahmen aufwuchs, wo ich auch "normal" sein konnte. (Noch heute genieße ich es, wenn ich bei Familientreffen mal mit drei Leuten zusammenstehe und allen in die Augen schauen kann - herrlich *gg*.)

Später, in der Pubertät, wurde es doof - aber da eher als Mädchen. Wenn einem in der Tanzstunde alle Jungs gerade bis zum Dekolletee gehen, ist das doof.

Meine Kinder kommen mit ihrer Größe gut zurecht - vielleicht auch deswegen, weil ICH mit meiner Größe gut zurechtlkomme. Bei Fumi haben wir damals eine Handwurzelmessung vornehmen lassen - da muß sie so 7 oder 8 gewesen sein - und das errechnete Ergebnis stimmt ziemlich genau mit dem überein, was sie jetzt erreicht hat. (Übrigens: Auch bei meinen Schwestern und mir hat die Handwurzelmessung recht genau gestimmt.) Damals kam dann eben raus, daß sie 1,75 +/- 3 cm erreichen würde - und als wir aus dem KKH kamen, hat sie tatsächlich geweint, weil sie so klein bleibt. Irgendwie hatte sie die Vorstellung, sie müsse größer werden als ich. Ich habe ihr dann erklärt, wie cool es ist, wenn man Hosen bei H&M und Schuhe bei Deichmann kaufen kann und nicht nur in teuren Spezialläden shoppen muß. Das hat sie ausgesöhnt - und jetzt ist sie, glaube ich, sehr zufrieden.

Temi hat seine Größe noch nie negativ thematisiert. Er freut sich, daß er als Torwart seiner Fußballmannschaft mit der Größe einen Vorteil hat - und ansonsten ist ihm das Thema reichlich egal. Aber er ragt auch nicht wirklich großartig heraus - obwohl er vergleichbar groß ist wie Deiner, fällt er nicht völlig aus dem Rahmen. Fumi ragte mehr heraus. Kann es sein, daß Ihr in einer eher "kleinwüchsigen" Gegend wohnt?

Im Großen und Ganzen denke ich, daß Kinder in sowas vor allem ihre Eltern widerspiegeln. Wir hatten schon auch so Vorfälle - einmal wurde Fumi von einer älteren Dame vorgeworfen, sie sei doch schon viel zu alt für den Buggy, da war sie gerade 3. Aber das läuft bei uns unter "lach drüber" - ich glaube, das verhindert Traumata.

Ach ja, ein Vorfall aus meiner Kindheit: Ich bin ein Juni-Kind und war deswegen gerade eben 6 geworden, als ich eingeschult wurde. Meine Grundschullehrerin - eine ganz Liebe - hat die Schulakten von den Kindern immer erst angeschaut, NACHDEM sie die Kinder selber kennengelernt hatte, um unvoreingenommen an die Kinder ranzugehen. Aufgrund meiner Größe dachte sie, ich sei zurückgestellt worden und hat mich von Anfang an oft zu "Aufsichtsarbeiten" herangezogen - für Ruhe sorgen, wenn sie schnell noch mal ins Lehrerzimmer mußte, Schleifen binden, wenn es auf den Schulhof ging... solche Sachen. In den Herbstferien hat sie sich dann die Schulakten angeschaut - und sich anschließend sehr ausführlich bei meinen Eltern und mir entschuldigt. Sie hatte mein Alter komplett falsch eingeschätzt. Andererseits: Mir und meinem Selbstbewußtsein hat es eher gut getan, daß sie mir so viel zugetraut hat, und als älteste von drei Kindern war ich es gewöhnt, bei solchen Sachen zu helfen. Geschadet hat es mir nie.

Was ich sagen will: Natürlich muß man aufpassen, daß man solchen großen Kindern nicht zu viel zumutet. Aber ob daraus ein Trauma wird oder nur ein weiterer lustiger Vorfall, hängt von anderen Faktoren ab - und die liegen zum Teil auch bei den Eltern und der Art und Weise, mit der ungewöhnlichen Körpergröße umzugehen.

Gruß,
Elisabeth.

 
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