zurück| Geschrieben von Grundgute am 23.08.2011, 21:23 Uhr |
Gibt es hier ehemalige Frühchen im Grundschulalter...
ich würde mich gern ein wenig austauschen. Unser Sohn ist 8 Jahre, jetzt in der 2. Klasse (ein Jahr wurde er zurück gestellt). Er wurde in der 36SSW mit nur 1480g geboren.
Er hat eine feinmotorische Schwäche. Wahrscheinlich deshalb schreibt er nicht gern. Wir machen Ergotheraphie, aber so richtig glauben wir nicht an Erfolg. Nach der Schule ist unser Sohn sehr erschöpft.und wir wissen nicht so recht wie wir ihn motivieren können seine "Schwächen" aufzuholen. Schulisch ist er im "Mittelfeld". Alle sagen das wird schon, aber wir machen uns schon viele Gedanken, wie wir ihn am besten unterstützen können.
Vielleicht sind hier auch ein paar Frühcheneltern die ein Kind in diesem Alter haben. Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen.
Viele GRüße
Manuela mit Lucas, geb. Juni 2003 in der 36 SSW mit nur 1480g, jetzt 2.Klasse
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Re: Gibt es hier ehemalige Frühchen im Grundschulalter...
Antwort von simnik am 23.08.2011, 21:52 Uhr
meiner hat jetzt mit 10 Jahren die Grundschule hinter sich gebracht und geht in Sachsen mit einem 2,0 Schnitt in Deutsch, Mathe und Sachkunde ins Gymnasium
Es war zwar fast zeitnah dran, aber hatte 46 cm Größe und 2100 g Gewicht.....also schon viel mehr als deiner. Aber es war ein harter Weg bis hier mit.
Wir hatten Logo von 3-6 Jahren und Ergo von 4-6Jahren und auch in der Grundschule habe ich viele Sprach und Hörübungen gemacht, Mein Sohn hat eine auditive Wahrnehmungssstörung, eine verkürzte Hör-Merkspanne und Probleme mit der Konzentration.
Diese Probleme werden sicher auch immer mehr oder weniger da sein und ihn weiterhin begleiten.
Simnik
Re: Gibt es hier ehemalige Frühchen im Grundschulalter...
Antwort von mycofie am 24.08.2011, 8:25 Uhr
Mein Sohn kam zwar nicht zu früh und auch nicht zu klein, aber er hat auch eine auditive Wahrnehmungsstörung und ist ca. 1 Jahr entwicklungsverzögert.
Die allermeisten Kinder holen das mit der Zeit auf, passen sich an und man merkt es im Erwachsenenalter gar nicht oder kaum. Und heutzutage hat man ja viele Möglichkeiten für die Förderung, wir hatten auch Logopädie von 3-7 und Ergo von 4-6 und ich denke, wir werden jetzt vermutlich wieder mit Logopädie anfangen. Klar sind es harte Jahre für die Eltern, aber es lohnt sich, da auch diese Kinder es zum Schluss allermeist gut schaffen und ihre Schwächen gut ausgleichen können.
Ich finde es sehr motivieriend zu hören, dass man trotz dieser Störungen auch aufs Gymnasium gehen kann. Super. Werden wir vermutlich nicht schaffen, aber ich bin mit einer Realschule mehr als zufrieden, da er zurzeit auf einer Sprachheilschule ist, die wirklich gut auf die Kinder eingeht.
Re: Gibt es hier ehemalige Frühchen im Grundschulalter...
Antwort von Verona am 24.08.2011, 9:03 Uhr
Meine Tochter wurde in der 34 SSW geboren und hatte 1.620 g also nicht viel mehr als deiner. Sie wird im Nov. 10 und geht in die 4. Klasse.
Schulisch hat sie keine Probleme ist im oberen Leistungsfeld in der Klasse. Sie hat eher psychische Probleme starke Ablösungsprobleme so das wir schon bei einer Kinderpsychologin waren und sie 1 Jahr lang eine Therapie gemacht hat was ihr sehr viel geholfen hat.
Sie wich mir bis zur 1. Klasse nicht von der Seite und weinte gar arg wenn ich weg bin das ging soweit das sie anfing vor Panik sich zu übergeben. Die Psychologin meitne es käme weil sie als Baby eben im KH lag und nicht die ganze Zeit bei mir war so das sie immer Angst hätte ich ginge wieder weg. Das haben wir sehr gut in den Griff bekommen. An anderen psychischen Dingen arbeiten wir noch.
Wenn du magst, schreib mir gerne
LG Verona
Re: Gibt es hier ehemalige Frühchen im Grundschulalter...
Antwort von charty am 24.08.2011, 10:10 Uhr
Meine ist auch in der 36. SSW auf die Welt gekommen, allerdings normalgewichtig (knapp 3000 g) und wir haben Gott sei Dank keine wirklichen Probleme (mehr). Sie ist jetzt 8 Jahre und kommt in kürze in die 3. Klasse und ist eine der Besten.
Allerdings hat(te) sie massive psychische Probleme (elektiver Mutismus, Panikattacken, immer wieder kehrende depressive Phasen, etc.). Sie macht jetzt seit 1 Jahr eine Spieltherapie bei der sich u.a. herausstellte, dass ihre Probleme nicht nur aufgrund von einer Vielzahl gravierender Erlebnisse im Frühkindalter basieren, sondern wohl auch daher, dass sie so unvermittelt (zu früh) ins Leben "geschmissen" wurde und wir dabei beide fast unser Leben verloren hätten.
Für uns kann ich nur sagen, dass die Spieltherapie die richtige Entscheidung war. Sie ist jetzt ein fröhliches Kind, das Spaß am Leben hat.
Habt Ihr Euren Sohn mal gefragt, wie es ihm bei der ganzen Situation geht und wie er sich vorstellen könnte, dass es besser klappt? Vielleicht lässt sich daraus ein gemeinsames Konzept entwickeln.
Vg Charty, die dir wahrscheinlich nicht wirklich helfen konnte.
Re: Gibt es hier ehemalige Frühchen im Grundschulalter...
Antwort von Tathogo am 24.08.2011, 12:31 Uhr
Glaubt an den Erfolg-DAS ist schon mal das erste was ich dir sagen möchte.
Meine Kinder sind beide Extremfrühchen und mittlerweile 6. bzw 8.Klasse-ohne Probleme.
In der ersten Klasse(bzw in der Eingangsstufe) zeigten sich anfänglich leichte Schwierigkeiten bei meiner Tochter(28.SSW,750 g) was die Konzentration anging und das Schriftbild;-)
Nach ihrer ersten Brille wurde beides schlagartig besser!
Ich denke man sollte sein Kind so aktzeptieren wie es ist,das bestmögliche an Förderung machen,aber eben auch nicht zu viel und vor allem:NICHT immer alle vermeintlichen"Schwächen" gleich auf die Frühgeburt schieben...damit drängt man die Kinder finde ich gleich in so ne merkwürdige"Rolle".
alles Gute für euch!
Re: Gibt es hier ehemalige Frühchen im Grundschulalter...
Antwort von Merry am 24.08.2011, 12:32 Uhr
Hallöchen
meine Tochter ist auch Frühchen geboren in der 29. SSw mit 1000g ist 8 Jahre alt und jetzt in die 3. Klasse gekommen. Wir hatten auch lange Ergo, aber seit sie in der Schule ist bekommt sie keine mehr. Was möchtest Du genau wissen, vielleicht per PN.
Alles Liebe und Kopf hoch, das wird schon.
Merry
Re: 29 SSW und 1280g
Antwort von Benedikte am 24.08.2011, 23:13 Uhr
also wir hatten das "ganze Programm" ind er Klinik, von Intensiv, Beatmung und so weiter. Dann bis zum ersten Geburtstag immer irgendwelche Therapien und dann km er mit gut zwei ganztags in die Kita- beste Entscheidung meines Lebens.
Er hatte gut aufgeholt, keine Probleme in der Grundschule, pubertiert jetzt auf dem Gym. Sprich, dac laeift nicht aLLES glastt, ich halte das aber nicht fuer eine Fruehchenfolge. Seine HAndschrift ist schlecht- ich weiss aBER NICHT, OB "EINFACH SO" ODER wegen Fruehgeburt und er hat eine Stimmbandlaehnung und spricht heiser und leise weil bei der Notbeantmung der Tubus das Stimmband verletzt hat.
Ansonsten- Mittelfeld ist doch ok, gerade wenn er das von alleine erreicht. Warum ihn mit Stress nach vorne puschen? Das saehe ich ein, wenn er schlechte Noten haette oder man ein Ziel vor Augen haette, eine bestimmt Scullaufbahnempfehlung. Aber so doch nicht.
Benedikte
Lieben Dank!
Antwort von Grundgute am 25.08.2011, 7:52 Uhr
Ich möchte mich erst einmal ganz herzlich für die zahlreichen Antworten bedanken! Die Unsicherheit von uns Eltern kommt immer so in Wellen. Erst denkt man das läuft doch ganz gut, dann sieht man, dass "die anderen" schon viel weiter sind und macht sich gedanken. Dann holt man sich selbst wieder zurück und sagt sich: Jedes Kind ist anders und hat sein eigenes Tempo. Im Endeffekt geht es darum ihn so gut wie möglich zu fördern, ihn aber nicht zu überfördern. Ich halte nichts von einem Therapiemarathon. Ich weis nicht genau wer das von Euch gesagt hat, manchmal ist man sich nicht sicher ob das von der Frühgeburt kommt und sie kann auch nicht an allem Schuld sein. :-) Am 7.9. treffen wir uns mit der Lehrerin. Ich bin schon sehr gespannt!
Ich bin überzeugt, dass er seinen Weg gehen wird. Er kompensiert an manchen Stellen seine "Defizite" ganz gut. Und bei allem was passiert ist und was er durchgemacht hat bin ich froh, dass alles doch gut gegangen ist. Es hätte schlimmer kommen können. Dafür bin ich dankbar.
Ganz liebe Grüße an Euch
Manuela mit Lucas
Re: Lieben Dank!
Antwort von Jalal am 26.08.2011, 11:09 Uhr
Hallo,
es gibt einen interessanten Link:" Frühchen und Schule.de", da gibt es ganz viele Erfahrungsberichte von Eltern. Mein Kleiner kam in der 25.SSW zur Welt mit 710 g. Er geht noch nicht in die Schule. Ich wollte aber trotzdem mal kurz erzählen, dass er (5 Jahre alt) momentan einen Schwimmkurs macht und weil er so mutig schon ins Wasser gesprungen ist und sich ganz super angestellt hat, durfte er als Erster schon mal tauchen- die anderem Kinder haben sich das noch nicht getraut.
Was ich eigentlich sagen wollte: Frühchen haben oft Stärken- weil sie überleben mussten und kämpfen- die andere schnelleren Kinder vielleicht nocht nicht so entwickeln mussten. Mein Sohn ist extrem hartnäckig, sehr feinfühlig und aufmerksam. Wie die Schule mal wird ,das weiß ich nicht, aber ich habe keine angst, dass er seinen Weg nicht finden wird!
Seid ganz lieb gegrüßt und schaut doch mal rein in diesen Link.
Re: Gibt es hier ehemalige Frühchen im Grundschulalter...
Antwort von Gucci75 am 27.08.2011, 13:25 Uhr
Mein Sohn wurde letzte Woche 8 Jahre alt und ist seit Anfang August in der 3. Klasse.
Er kam in der 36. SSW mit 2700g nach plötzlich einsetzenden Wehen und einer dann doch extrem lang andauernden Geburt, die letztlich in einem KS endete, auf die Welt.
Seine KL bestätigt ihm ein hohes Leistungsvermögen. Er selbst fühlt sich von wiederholtem Erklären einer Thematik (z. B. Punkt-vor-Strich-Rechnen) gelangweilt. Aufgrund seiner Konzentrationsprobleme und dem stark verlangsamten Arbeitstempo kommt er aber bei zu er- oder bearbeitenden Aufgaben nur schleppend voran. Wird zornig, flucht, haut auf den Tisch...und plötzlich ist aller Frust verraucht.
Manchmal legt er dann wieder eine Geschwindigkeit an den Tag, dass er nach ca. 30 min mit allen Aufgaben fertig ist, obwohl die KL die Aufgaben mengenmäßig auf eine Stunde auslegt.
Auch ist er gerade bei Schreibarbeiten langsam (Augen wurden kontrolliert -> alles ok).
Er erhält seit Juli Ergo (diese attestiert ihm eine sehr gute Feinmotorik, eine gute Ausdauer sowie eine ausgeprägte visuelle Ablenkbarkeit), eine Testung auf ADS steht an, zumindest vermutet die Ergotherapeutin, der KiA und wir, dass er sich an der Grenze zu ADS bewegt.
Ich vermute stark, dass auch ihm das vorzeitige Ende der Schwangerschaft und die Umstände der Geburt zu schaffen machen.
Mein Kind ist schlau, clever, pfiffig. Seine Problemfelder werden wir in den Griff kriegen. Du musst an ihn glauben, auch wenn es Situationen geben wird, die es Dir nicht immer leicht machen.
LG
