Geschrieben von sinabiene am 03.11.2009, 20:28 Uhr |
Förderschule
Hallo Ihr Lieben,
hat von Euch jemand sein Kind auf einer Lernförderschule und kann mal berichten?
Der Sohn meiner Schwester muss in diese Schule im nächsten Jahr, weil er durch eine Frühgeburt viele Defizite hat. Er ist aber kein Dummer, würde aber an der Grundschule untergehen. Integration ist auch nicht gut für ihn, weil er sehr unter seinen Problemen leidet und immer andere beneidet, die alles besser können als er.Außerdem gibt es in Sachsen kaum Schulen, wo gute Integration läuft. Er ist eigentlich in einer Förderschule lernen gut
aufgehoben.
Jetzt hat uns aber jemand gesagt, dass er von dieser Schule nie wieder wegkommen kann, weil der Lehrplan wirklich für " ganz dumme Kinder" (wörtlich) ist. Die Kinder könnten in der 5. Klasse noch immer nicht richtig lesen und schreiben, geschweige denn rechnen.
Ist das wirklich so? Das wäre ja ein Unding, wieso heisst es dann Förderschule, wenn nichts gefördert wird?
Passen die den Lehrplan nicht individuell an? Man kann doch ein Kind mit IQ 90 nicht genau so fordern wie ein Kind mit IQ 70! So ist ja aber die Streubreite dort.
Meine Schwester ist am Boden zerstört. Kann jemand berichten?
Dankeschön.
Re: Förderschule
Antwort von Citygirl244 am 03.11.2009, 20:55 Uhr
Hallo.Ich kann Dich da beruhigen.Ein Wechsel ist möglich.Man kann nach der 2.,4. und 6. Klasse wechseln,wenn sie ihre Defiziete aufgeholt haben.Mein Sohn hat das jetzt nach der 2. Klasse gemacht und kommt in der Regelschule problemlos mit.Bei mir war es so,das die Förderschule gegen einen Wechsel war,aber ich gesehe habe das mein Sohn da unterfordert war mittlerweile.Er hat dann Probeunterricht gehabt und hat ihn problemlos bestanden.Man kann also das Kind auch gegen den Wunsch der Förderschule an der Regelschule anmelden.
LG Citygirl244
Re: Förderschule
Antwort von montpelle am 03.11.2009, 21:12 Uhr
"Man kann doch ein Kind mit IQ 90 nicht genau so fordern wie ein Kind mit IQ 70! So ist ja aber die Streubreite dort."
Meinst du, an anderen Schulen gibt es keine unterschiedlichen Kinder, die individuell gefördert und gefordert werden müssen ?
Re: Förderschule
Antwort von like am 03.11.2009, 21:26 Uhr
Das kommt überwiegend auf den Lehrer / die Lehrerin an. Genauso wie es an den normalen Schulen Lehrer gibt, die diferenzierten Unterricht hinkriegen, gibt es die auch an Föderschulen. Pauschalurteile sind also nicht möglich. Da muss deine Schwester einfach schaun, wie es sich entwickelt und zur Not - sprich, wenn der Lehrer nicht dfferenziert - eben zu Hause selber fördern, damit ein Wechsel möglich bleibt.
Re: Förderschule
Antwort von sinabiene am 03.11.2009, 21:58 Uhr
Hallo,
danke.
Und war das bei Euch auch eine Lernförderschule? Oder eine Sprachschule, weil die haben ja den normalen Lehrplan.
Danke.
Re: Förderschule
Antwort von IngeA am 04.11.2009, 7:40 Uhr
Hallo,
meist hilft es schon einfach mit der Förderschule zu sprechen und sich die Schule und das Konzept einfach mal erklären zu lassen. Erklärtes Ziel an der Förderschule unserer Stadt ist, die Kinder fit für eine normale Schule zu machen. Der Sohn einer Freundin ist jetzt in der 2. Klasse an der Förderschule und er wechselt zu 3. Klasse an die normale Grundschule.
LG Inge
Re: Förderschule
Antwort von dhana am 04.11.2009, 8:58 Uhr
Hallo,
bei uns ist die Förderschule lernen und sprache zusammen.
Mein Sohn war sein Vorschuljahr dort und ist dann an die normale Grundschule gewechstelt.
Und er hat sich dort sehr wohl gefühlt und wäre gern länger geblieben - leider hat er keinen Platz bekommen.
Dort ist es so, das fast jedes Jahr Kinder an die Regelgrundschule wechseln und bei der Verabschiedungsfeier wurden auch Kinder aus der 4. Klasse verabschiedet und zwar an die Realschule und ans Gymnasium. Auch da ist der Übertritt ganz normal möglich.
Der Sohn meines Cousins wechselte dieses Jahr von der 4. Klasse Förderschule an die Realschule - und kommt da jetzt gut zurecht.
Dadurch das die Klassen so klein sind und es ja wirklich auch Einzelförderstunden gibt ist eine sehr individuelle Förderung möglich und kein Kind muss hinter seinen Fähigkeiten zurück bleiben. Unsere Förderschule ist ein tolle Sache - vom Schulklima, von den Lehrern, vom sehr engagierten Elternverein, und natürlich auch von den Kindern.
Da könnte sich manche Grundschule eine Scheibe abschneiden.
Grüße Dhana
Re: Förderschule
Antwort von MamaMalZwei am 04.11.2009, 10:20 Uhr
Hallo, was ist die Steigerung von biestig? - Richtig: Montpelle!
Mein Gott, etwas mehr Einfühlungsvermögen als Lehrerin wär ja schon nicht schlecht!
Was die Ursprungsfrage betriffft: Die Streubreite in einer Förderschule ist wirklich groß. Es kommt auf die Schule an, was sie daraus macht. Einem normal intelligenten Kind hilft es aber irgendwann auch nicht mehr, wenn es dauernd Sonderaufgaben bekommt, das habe ich im Bekanntenkreis gesehen. Das Mädchen war auf der KB-Schule todunglücklich.
Trotzdem haben Förderschulen ihre Berechtigung, vor allem in den ersten zwei Jahren leisten sie sehr viel für ihre Schüler. Aber dann sollte man gucken, ob eine Rückschulung möglich ist.
Das Mädchen, von dem ich erzählte, ist auf der GS jetzt sehr gut, aber das liegt eben auch daran, dass man sich in der KB-Schule sehr um sie kümmern konnte. LG
Re: Förderschule
Antwort von glückskinder am 04.11.2009, 18:56 Uhr
Ein Wechsel ist nicht so einfach möglich. Da muss dein Sohn wirklich extrem unterfordert gewesen sein.
Re: Förderschule
Antwort von glückskinder am 04.11.2009, 19:01 Uhr
Er kann nach der 7. Klasse in eine Atr Hauptschulklasse wechseln. Da muss er in den Fächern aber einen Durchschnitt von 2,0 haben. Kopfnoten müssen auch 2 sein. Dort kann er dann den einfachen Hauptschulabschluss nachholen.
Ja, es ist richtig, dass manche Kinder nicht lesen können oder rechnen. Sie werden aber so gefördert, um es zu lernen, aber manche lernen es nie. Das Verhaltenspotential ist extremer, besonders bei Stadtschulen. Und individuelle Förderung ist leider nicht immer möglich, denn als erstes fallen nunmal die Förderstunden aus.
Ich würde nach Alternativen suchen- zum Beispiel Waldorfschule oder Montessori
Re: Förderschule
Antwort von glückskinder am 04.11.2009, 19:02 Uhr
Sie hat doch nur ihre Angst zum Ausdruck gebracht, dass ihr Neffe untergehen könnte und damit hat sie nunmal nicht ganz Unrecht.
Re: Förderschule
Antwort von sinabiene am 04.11.2009, 20:13 Uhr
Hallo,
danke, so haben wir das nämlich gehört.
Aber lernen es die Kinder nicht, weil sie das geistige Potential nicht haben, oder weil es einfach nicht gelegrt wird?
Jeder erzählt was anderes...es ist zum verzweifeln.
Re: Förderschule
Antwort von MamaMalZwei am 04.11.2009, 21:03 Uhr
Hallo, also sie merken es schon, wenn dein Neffe das geistige Potential hat, mehr zu lernen. Es ist halt die Frage, ob sie danach handeln. Ich würde ganz einfach mal fragen, wo das Gros der Absolventen landet, wie viele Rückschulungen es gibt.
Wichtig wäre auch zu wissen, ob sie sich nur am Schwächsten orientieren und die anderen solange warten müssen oder ob sie zeitig eine Rückschulung andenken.
Es gibt auch bei den Förderschulen unterschiedliche Konzepte. Das der KB-Schule sah vor, Lerngruppen nicht zu trennen, also musste das Mädchen meiner Freundin auch die Klasse wiederholen, obwohl sie in der Schule sehr gut ist. LG
Re: Förderschule
Antwort von glückskinder am 04.11.2009, 21:07 Uhr
Beides. Bei manchen fehlt einfach das geistige Potential. Und das wenige, was da ist, wird von den Eltern nicht gefördert. Sie üben nicht, interessieren sich null für die Kinder. Furchtbar!
ZUm Elternabend sind von 18 Elterntelen manchmal nur zwei da. Null Interesse!
Re: Förderschule
Antwort von glückskinder am 04.11.2009, 21:07 Uhr
KB ist nicht Mit LB zu vergleichen.
Re: Förderschule
Antwort von dine77richter am 04.11.2009, 21:18 Uhr
hallo
mein sohn geht in der 3 klasse waldorfschule hat lernschwäche und konzentrationsstörung, bei ihm frag ich mich wann fängt er an was zu lernen. komme mir vor wie 1. klasse kann nicht lesen nicht schreiben versteht den sinn überhaupt nicht. möcht hiermit sagen man muss raus finden welche schule am besten ist für das kind. hat vieleicht für mein fall jemand noch ein rat. möcht mein kind ungerne von der waldorfschule nehmen.
gruß nadine
Re: Förderschule
Antwort von sinabiene am 04.11.2009, 21:44 Uhr
Hallo,
also wenn er in der dritten nicht lesen und schreiben kann würde ich ihn schon da weg holen. Das holt er docch nie wieder auf.
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.....
Deshalb habne wir ja auch so Sorge wegen der Förderschule....
...man könnte denken...
Antwort von sinabiene am 04.11.2009, 21:47 Uhr
...ich muss auch zur Förderschule...nur Tippfehler heute....
Integration klappt außen erst, wenn sie innen stattgefunden hat
Antwort von Franz Josef Neffe am 04.11.2009, 22:53 Uhr
Ich habe das Lehramt für Volks- und Sonderschulen und bin Ich-kann-Schule-Lehrer. Die Ich-kann-Schule ist einfach der Lösungsspiegel für die Du-musst-Schule, in die wir alle gehen müssen und wo die Probleme wachsen und wachsen und wachsen. Ich mache Dir einen Vorschlag, wie man die tatsächlichen Probleme Deines Neffen lösen kann.
Wenn Du genau beobachtest, ist nicht zu übersehen, dass in unseren Schulen so gut wie immer das verkehrte Problem gelöst wird.
Wenn man selber nichts KANN, dann kaschiert man dies stets mit besonders viel "Wissen". Alles, was sich nur irgendwie als Ausrede gebrauchen lässt, trägt man zusammen. Da sind also erst einmal die Probleme durch die Frühgeburt. Es ist wichtig, sorgfältig mit ihren Signalen umzugehen, aber löse ich das Problem durch Etikettierung oder durch einen besonders guten Umgang mit den "auffälligen" Talenten?
Dass man mit Problemen in der Grundschule untergehen muss, liegt das an den Problemen oder daran, dass niemand erfolgreich mit diesen Problemen umgehen kann und es auch nicht lernen will?
Wenn jemand andere beneidet, sie zu hoch und sich viel zu niedrig einschätzt, liegt das an einem geistigen Defekt oder liegt es vielleicht einfach daran, dass niemand ihm annhembar zu zeigen weiß, wie man besser mit sich selbst und seinen Talenten umgeht?
Wenn die Förderschule ihre Schüler verliert, dann wird sie irgendwann aufgelöst. Das drohte vor ca. 30 Jahren, und damit man sie schnell wieder voll bekommt, hat man damals die sog. Diagnose- und Förderklassen erfunden. Selbstverständlich kann ein Kind aus der Förderschule in eine Nichtförderschule wechseln; es darf dorthin auch nur aufgrund einer rechtlichen Basis überwiesen werden, und das geht in aller Regel NUR, wenn die Eltern unterschreiben. Ich habe hier in Bayern vor Jahren schon ein Kind betreut, das der Vater nach der 4.Klasse in der lernbehinderten Schule formlos in der 5.Klasse Hauptschule angemeldet hat. Die Sonderschule reagierte alles andere als "amused", aber sie musste akzeptieren, dass das Kind in der Hauptschule blieb und dies dann nach der erfolgreich bestandenen Probezeit auch endgültig.
Was die Kinder in welcher Schule auch immer lernen, hängt zum großen Teil einfach davon ab, wie gut der Lehrer nicht unterrichten sondern lehren kann. Wie das ist, zeigt nur die konkrete Prüfung; also schau Dir die Kollegen möglichst unvoreingenommen an. Ich finde zwar die meisten päd. Konzepte zum Davonlaufen, aber ab und zu findest Du schon Pädagogen, die Dich achten und die Du achten kannst.
Ich würde Kindern nicht Lehrpläne anpassen wollen. Da wäre der Lehrplan ja die Schablone, in die die Kinder sich einfpgen sollten. LEBEN ist aber doch WACHSTUM und das heißt praktisch, dass man über alle Schablonen hinauswachsen muss. Was ist aber das für ein Leben, wenn Leben immer nur als Unterrichtsstörung geahndet wird???
Ich begegne den Talenten deshalb souverän und fordere sie zum Wachsen auf. Wenn sie noch schwach sind, stärke ich sie. Es ist mir wichtig, der gute Freund aller Talente in allen zu werden. Dann machen auch alle Talente gerne etwas mit mir.
Wenn Deine Schwester am Boden zerstört ist, hat sie ja noch nicht mals ihre eigenen Talente verstanden und richtig behandeln gelernt. Wie will sie da Erfolg haben mit den Talenten ihres Kindes oder mit denen eines Lehrers? Der IKS-Satz 2008 war: "Wenn ich deine Talente BESSER behandle als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir." Sie könnte schnell EINFLUSS bekommen, wenn sie sich überlegt, wonach Talente hungern und wie man sie gut behandelt. Du und Dein Neffe auch. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe
Re: Förderschule
Antwort von MamaMalZwei am 05.11.2009, 8:51 Uhr
Doch, diese KB-Schule schon. Die hat nämlich einen LB-Zweig. Ich konnte auch von daher gut vergleichen, weil meine Kinder auf der Sprachheilschule waren. Die waren insgesamt immer sehr viel schneller als die KB-Schule und das, obwohl die KB-Schule angeblich nach Grundschulrahmenrichtlinien unterrichtete. LG
Re: bei den meisten ist der gedanke
Antwort von Jline am 05.11.2009, 22:44 Uhr
hallo,
ich kann nur dazu sagen, mein sohn ist nach der 1. klasse in die dfk klasse der förderschule gekommen und ich kann nur sagen, es war das beste was ich für ihn tun konnte ... und das die kinder nichts lernen ist absoluter quatsch, finde sogar diese kinder hier lernen mehr wie die auf der normalen grundschule, weil sie eben ihre "lernprobleme" hier beweltigen können. mein sohn ist in der a klasse bei uns und es wird der normale grunschulstoff der 2. klasse unterrichtet und auch danach ( nach dem halbjahr) benotet. und er ist ein guter schüler und wechselt auch wieder auf die grundschule.
nur bei den meisten leuten ist es echt so sie hören förderschule ahhh also ist dein kind doof, weil sonst wäre es ja nicht dort und das finde ich wirklich traurig. diese leute informieren sich 0 und habe vorurteile....aber sorry sind diese leute denn besser???
Re: bei den meisten ist der gedanke
Antwort von sinabiene am 06.11.2009, 20:25 Uhr
Hallo,
ich glaube, diese DFK sind was anderes. Gibt es bei uns nicht. An einer richtigen Förderschule ist der Lehrplan echt total reduziert und eigentlich bleibt man dort für immer. Rückschulungen sind bei uns sehr selten.
Die Kinder finden eben durch das langsame Lernen den Anschluss in der regelschule nicht mehr....leider...