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Geschrieben von krummenau am 16.03.2013, 9:25 Uhr

an jolis - sieh das mal differenzierter

"Ein Junge ist gar nicht mitgefahren da er angeblich krank war.Jetzt haben wir erfahren dass er einfach keine Lust "Bock" auf die Klassenkammeraden gehabt hat und wollte deshalb nicht mitkommen (er setzt immer sein Willen durch!). Die Krankheit war nur eine Ausrede von der Mutter und das weiß leider jetzt die ganze Klasse."

Ich habe zwei Jungs, der ältere wird jetzt bald 11 Jahre, 5. Klasse.
Bei der Abschiedsübernachtung im Kiga, da war er gerade 6 Jahre geworden, wollte er partout nicht mitmachen. Die Übernachtung fand im Kiga statt, der keine 500m von uns ist, wir hätten ihn jederzeit heimholen können. Er war der einzige, der nicht wollte, alle anderen hatten ihren Spaß. Das Programm vorher hat er mitgemacht, als es ans Übernachten ging, wollte er mit heim und wir haben ihn mit nach Hause geholt - gegen die Überzeugung der Kindergärtnerinnen. Er ist übrigens kein Kind, das immer seinen Kopf durchsetzt, eher im Gegenteil sehr gefügig.
In der Grundschule hatten sie eine Lehrerin, die generell mit den Kindern nicht übernachtet. Das fand er sehr schade und hat die Parallelklassen um ihre Fahrten in der 3. oder 4. beneidet, In der 5. Klasse gab es eine Kennenlernfahrt mit 1 ÜN, die fand er supertoll. Er hat sich also gegenüber dem Kiga sehr gewandelt, aber das in seinem Tempo. Hätten wir ihn im Kiga zur ÜN gezwungen, weiß ich nicht, was das Negatives bei ihm bezüglich Übernachtungen woanders angerichtet hätte.
Mein jüngerer Sohn, gerade 8 geworden, mag generell nicht woanders schlafen. Bei der Oma (wenn wir dabei sind) oder im Urlaub im Wohnwagen mit uns allen ist okay, aber sonst Fehlanzeige. Jetzt in der 4. Klasse steht auch eine Dreitagesfahrt mit 2 ÜN an (die der Große in der 4. Klasse supertoll gefunden hätte, allerdings war er in der 4. schon knapp 10 J.), mein Kleiner macht aber nur am ersten Tag als "Tageskind" mit, nicht die Übernachtungen und auch nicht die anderen Tage. Das ist offen mit dem Klassenlehrer und den anderen Elternvertretern abgesprochen und wir müssen keine Krankheit aus "Notwehr" vortäuschen. Das würde ich allerdings im Notfall machen, wenn man meinte, mein Kind seitens der Schule zu diesem Event zwingen zu müssen. Eine Klassenfahrt hat den vorrangigen Zweck, daß die Kinder daran Spaß haben sollen, wenn ein Kind partout nicht will, dann soll man es doch lassen. Was hat man denn von einem lustlosen heimwehkranken Kind, das verdirbt doch allen die Stimmung.
Im Herbst steht für ihn die Kennenlernfahrt in der 5. an, die sein großer Bruder so toll fand. Entweder ist er im September so weit, daß er Lust darauf hat, dann fährt er mit. Wenn nicht, bleibt er daheim. Entweder offiziell abgemeldet oder, wenn es seitens der Schule gar nicht anders geht, "fiktiv krank".
Dein Urteil über den Jungen, der "immer seinen Willen durchsetzt" (weißt Du das so genau?) finde ich sehr unsensibel und undifferenziert. Du weißt nicht, was für ein Kind und welche Eltern dahinterstehen. Vielleicht ist der Junge autistisch, vielleicht hat er "nur" eine Sozialphobie? Weißt Du Näheres? Und ja, vielleicht hat er einfach nur keinen Bock auf Gruppe ohne pathologischen Hintergrund und ohne Diagnose. Er wird wohl seine persönlichen Gründe haben. Was macht eine Klassenfahrt denn so wichtig, daß man ein Kind gegen seinen Willen dazu zwingen muß?
Ich selber bin im Pubertätsalter nicht mit nach Frankreich gefahren (2 Wochen), obwohl doch alle aus dem Französichkurs mit Begeisterung gefahren sind. Da müssen wir so vielleicht 14 oder 15 Jahre alt gewesen sein. Ich bin die 2 Wochen lieber "zur Strafe" in eine andere Klasse gegangen. Meine Eltern haben mich gelassen, und das war sicher gut so.
Nach dem Studium war ich für mehrere Jahre weit weg im Ausland, mit Mitte 20 war ich dann so weit, wie andere vielleicht schon mit 14 sind, auch da gibt es ja schon Auslandsjahre.
Meine Meinung: es gibt viele Facetten von Normalität, man sollte Kindern da durchaus mal ihren Willen lassen, sonst kann man für später viel kaputtmachen.
Freu Dich, wenn Du ein Norm-Kind hast, das überall ins Raster paßt, wie "alle" totalen Bock auf Klassenfahrten hat, und bei dem Du nie in die Verlegenheit kommen würdest, eine Krankheit vortäuschen zu müssen.
Mit solchen Kindern hat man es viel leichter, weiß ich, habe ja ein "Norm-Kind" und ein "Nicht-Norm-Kind".
LG von Silke

 
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