Kaiserschnitt

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Geschrieben von wowugi80, 23. SSW am 24.09.2019, 12:27 Uhr

Ja oder nein?

Hallo,
meine Frage richtet sich vor allem an Frauen, die spontan und per Kaiserschnitt entbunden haben.
Ich habe 2013 einen 4,5 Kilo schweren Jungen vaginal entbunden. Es war ein Alptraum, 10 Tage über Termin eingeleitet, Wehen über 36 Stunden, Muttermund ging nicht auf, Wehenstürme, die minutenlang anhielten, Kind bis zum Ende nicht im Becken, dann Herztöne runter und alles musste rasend schnell gehen. Saugglocke, großer Dammschnitt, Kristellergriff und ich wie ein Stück Schlachtvieh ohne eigenen Willen dazwischen. Unser Sohn hatte einen Apgar von 5/5/5 und musste sofort auf die Intensivstation. Er hat sich zum Glück schnell erholt, aber der Schock saß tief und in den ersten Monaten hatten wir nur Angst und haben ihn beäugt und bei jeder Bewegung befürchtet, er könnte einen Schaden davon getragen haben. Ich hab eine starke Senkung zurückbehalten, aber keine Inkontinenz oder andere Beschwerden. Ich habe psychisch lange gebraucht um die Geburt zu verarbeiten und bin immer noch nicht so richtig damit durch. Ich wünschte, ich hätte damals mehr machen dürfen was ich wollte, aber man hat mich völlig ignoriert, wie gesagt, Stück Schlachtvieh...
Jetzt bin ich schwanger, wieder ein Junge und ich bin sicher, kleiner als sein großer Bruder wird der nicht. In meiner Familie sind die Kinder fast alle über 4 Kilo, die zweiten eher größer als die ersten, die Jungs sowieso. Ich hab mir damals geschworen, das nächste kommt per Kaiserschnitt. Auch wegen der Senkung, ich furchtbare Angst, dass daraus eines Tages ein Gebärmutter-Vorfall wird... Jetzt, auf der Hälfte der Schwangerschaft erwische ich mich dabei, dass ich denke, aber vaginal hat ja auch Vorteile... besser für`s Kind, schneller wieder fit und vielleicht ist würde mich eine vaginale Geburt ja auch mit der ersten aussöhnen...? Sollte ich es nicht wenigstens versuchen?
Gibt es hier Frauen, die ihr erstes Kind "natürlich" entbunden haben und sich danach aufgrund ihrer Erfahrungen in der ersten Geburt dann für einen Kaiserschnitt entschieden haben? Oder Mütter, die eine traumatische erste Geburt hatten und es trotzdem noch mal gewagt haben? Was sind eure Erfahrungen? Wie würdet ihr rückblickend heute entscheiden?
Viele Grüße!

 
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Re: Ja oder nein?

Antwort von FräuleinMotte am 24.09.2019, 13:08 Uhr

Hallo :)

Schau mal mehrere Threads weiter unten - die Userin Julia-K oder so hat nach einer sehr traumatischen Spontangeburt eine traumhaft schöne geplante Sectio gehabt. Mit der kannst du dich ganz bestimmt gut austauschen!

Auch ich durfte bei meiner zweiten Geburt lernen, dass eine Sectio eine tolle Geburt sein kann. Meine erste war auch eine Sectio aus einem Notfall heraus..es war alles sehr schlimm für mich, auch lange im Nachhinein. Bei der zweiten Geburt wollte ich spontan gebären, niiiie wieder per Kaiserschnitt, es wurde aber wieder eine Sectio. Diesmal war es zu meiner Überraschung aber wunderschön!
Mein Kleiner kam mit knapp 4.900 Gramm zur Welt (wurde unter der Geburt auf 4.500 geschätzt) und ich bin SO froh, dass wir uns irgendwann FÜR die Sectio entschieden. Das wäre nicht gut gegangen...

Dank der vorigen Sectio-Erfahrung wusste ich genau was ich wie wollte im Falle einer erneuten Sectio. Das alles habe ich auch bekommen und erlebte eine tolle Geburt, die mich mit der ersten versöhnte.

Ich denke, mit einer guten Geburtsplanung mit Hebamme und Arzt in deinem Krankenhaus, wärst du gut beraten.

Alles Liebe

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Krümel_3und4 am 24.09.2019, 13:57 Uhr

Hallo wowugi80,

die Geburt meines Sohnes war auch eher gruselig: 28 h Kreissaal, Geburtsstillstand, missglückte pda nach 24 h, eine gerissene Saugglocke und damit eine schwer verletzte Ärztin (die war samt Stuhl nach hinten gekippt), alles, was so reißen kann, war gerissen, Mutter wie Kind fix und fertig nach der Spontangeburt... Mein Sohn wurde rausgedrückt, indem drei Personen auf mir lagen und eine Hebamme mir den Mund zuhielt, damit ich nicht schreie (zuviel Energieverschwendung, da ich komplett kraftlos war).
Seinen ersten Lebenstag hat mein Sohn (>4000g) dann komplett verschlafen. Acht Wochen später konnte ich wieder aufstehen.
War also alles auch ziemlich blöd.

Meine Tochter kam nach hohem Blasensprung nach Einleitung innerhalb von 30 min (erste Wehe bis erster Schrei). Also wirklich entspannt im Vergleich...

Jetzt habe ich Zwillinge im Bauch und lasse einen Kaiserschnitt machen. Zum einen liegen die zwei kreuz und quer und außerdem war die gesamte Schwangerschaft eine Katastrophe (ich liege seit März und darf nicht aufstehen), so dass ich nur noch möchte, dass es endlich rum ist ohne irgendwelche Risiken, Wehen, sonstwas.

Also kurzum, bei der zweiten Geburt war für mich klar: nochmal spontan, konnte ja nicht schlimmer werden... Jetzt sind es halt zwei mit tausend Komplikationen und daher der Kaiserschnitt.

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Re: Ja oder nein?

Antwort von mamavonbaby am 24.09.2019, 22:14 Uhr

Hallo,

Ich habe mein erstes Kind wie du vaginal entbunden, mit für mich wie bei dir nicht so schönen Folgen.
Und mein 2. Kind dann per ausdrücklich gewünschtem Kaiserschnitt. Und ja das war für mich und das Baby die beste Entscheidung überhaupt. Nächste Woche werde ich meinen 3. Kaiserschnitt haben und ich gehe dort ohne Ängste hin.

Aber ich kenn die Überlegungen von dir noch genau. Vor dem ersten Kaiserschnitt überlegt man noch hin und her und jeder hat eine Meinung dazu. Und besser fürs Kind? Wo war denn deine erste vaginale Geburt besser fürs Kind? Mit einem Wert von 5/5/5 ging es ihm doch eher nicht so gut.
Und im Vergleich mit meinen Kaiserschnittkindern ist das bei meinen Kindern nämlich auch so. Sie waren fitter als das vaginalgeborene Kind, und sind auch so allgemein nicht so anfällig für Krankheiten. Übrigens hatte auch nur das vaginalgeborene Kind eine schwere Neugeborenen Gelbsucht und Anpassungsprobleme. Meine KS Kinder hatten nichts dergleichen.

Ich wünsch dir das du eine Entscheidung für dich finden wirst.

Lieben gruß.

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Re: Ja oder nein?

Antwort von wowugi80, 23. SSW am 25.09.2019, 9:33 Uhr

Danke für deinen Beitrag! Du hast natürlich recht, an der vaginalen Geburt war nichts gut. Ich sollte mich nicht verunsichern lassen. Schon bei der ersten Schwangerschaft war mein erstes Gefühl: Kaiserschnitt. Dann hab ich mich verunsichern lassen und das Ergebnis war, wie gesagt, schlimm.

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Re: Ja oder nein?

Antwort von wowugi80 am 25.09.2019, 9:35 Uhr

Danke schön, ja den Beitrag hab ich sogar schon mal gelesen. Jetzt hab ich ihn noch mal gelesen und das hilft bei der Entscheidung. Danke auch für deine Erfahrungen, das bestärkt mich doch in meinem Entschluss bei der Sectio zu bleiben.

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Re: Ja oder nein?

Antwort von wowugi80 am 25.09.2019, 9:37 Uhr

Hallo Krümel, schön von dir zu hören, dann sind die beiden ja immer noch im Bauch! Das ist ja super, so langsam näherst du dich ja deinem Ziel!
Deine erste Geburt klingt ja grauenhaft, wenigstens hat mir keiner den Mund zugehalten...

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Julia-K am 25.09.2019, 12:07 Uhr

Hallöchen...

Meine Geschichte wurde dir ja schon als Präzedenzfall genannt ;)

Hattest du meinen Geburtsbericht nicht sogar kommentiert?!

Ich kann dir wirklich nur raten, dich in alle Richtungen aufklären zu lassen und dann eine Entscheidung zu treffen - ganz egal, was das Umfeld davon hält!!!
Es muss kein anderer in deinen Schuhen gehen, außer eben du selbst!

Eine Spontangeburt ist NICHT pauschal der bessere Weg!
Wie in deinem Fall, die Apgar Werte deines Sohnes beweisen!

Bleib Dir und deinem Gefühl treu!!!

Wenn du fragen hast, dann frag gerne (auch per PN)... :)

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Re: Ja oder nein?

Antwort von wowugi80 am 25.09.2019, 12:14 Uhr

Ja, das hab ich dann gestern auch gesehen nur offenbar schon vor einer Weile, da war mein fester Entschluss noch nicht ins Wanken geraten. Allerdings fühle ich mich jetzt auch schon wieder bestärkt. Es ist ja wirklich wahr, an dieser Geburt war nichts gut oder schön, weder für unseren Sohn, noch für mich. Mag sein, dass ein Kaiserschnitt auch nicht ohne ist, aber niemand garantiert mir, dass eine zweite vaginale Geburt besser wird als die erste. Ich denke, es bleibt bei meinem Entschluss zum Kaiserschnitt. Mit meiner Ärztin hab ich darüber auch schon gesprochen, die bestärkt mich sehr darin das nicht noch mal vaginal zu machen.

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Wurzelzwerge am 25.09.2019, 13:02 Uhr

Meinem KS Kind ging es nach dem KS deutlich schlechter (hatte auch schlechtere Apgar-Werte) als meinen normal entbundenen Kindern.
Mir ging es nach dem KS sehr lange besch*****, auch nach mehreren Jahren kämpfe ich immer noch mit Schmerzen um die Narbe herum.
Du musst selber wissen, was du für dich und dein Kind möchtest, aber von einem primären KS ohne wirkliche mediz. Indikation würde ich dringend abraten. Der bessere und - wie viele seltsamerweise glauben - einfachere Weg ist es ganz sicher nicht. Wenn du danach noch weitere Kinder planst, dann solltest du es dir erst recht genau überlegen.

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Julia-K am 25.09.2019, 13:15 Uhr

Meine Frauenärztin war auch der Meinung, das der 2. ja „so rausflutschen“ würde...

Allerdings liegt bei mir ja eine diagnostizierte Belastungsinkontinenz vor.
Und somit hat sie mir die Entscheidung überlassen.

Und so wie du schon schriebst, es kann dir eben keiner Garantieren, das die 2. Geburt anders läuft. Genauso wenig gibt es aber eine Garantie dafür, das du mit einem Kaiserschnitt glücklicher bist!

Da für mich schon VOR der Schwangerschaft feststand, das ich NIE wieder ein Kind spontan gebären möchte, blieb halt nur der Kaiserschnitt - so viele Auswahlmöglichkeiten hat man ja nicht ;)

Ich kann dir ganz klar sagen, das die Sectio für MICH die beste Entscheidung war und nicht vergleichbar mit den Schmerzen, die ich monatelang nach der Geburt meines ersten Sohnes ertragen habe!!!

Ich bin fest davon überzeugt das unser Schmerzempfinden zu 80-90% von unserer Psyche & Einstellung beeinflusst wird und somit ist es verständlich, das Frauen die vorher stundenlang in den Wehen lagen und bis zum bitteren Ende gekämpft haben und dann doch auf dem OP Tisch gelandet sind, wesentlich mehr Schmerzen empfinden.
Zum einen, weil der Körper vorher schon lange Schmerzen ertragen hat und zum zweiten, weil sie diese OP gar nicht wollten.

Gehst du aber positiv daran, kann eine Sectio genauso unvergesslich schön sein, wie eine unkomplizierte Spontan Geburt!

Es sind immer die „nicht erfüllten Erwartungen“ die in uns Traumata auslösen!

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Julia-K am 25.09.2019, 13:23 Uhr

Es ist aber auch falsch eine Spontan Geburt immer pauschal als den besseren Weg zu benennen...
auch darüber gibt es genügend Studien!

Ich akzeptiere und respektiere aber die Meinung eines jeden einzelnen!

Sie fragt hier nach Erfahrungen und fragt man 10 Leute, bekommt man auch 10 verschiedene Meinungen!

Für MICH war der geplante Kaiserschnitt definitiv schmerzärmer und besser!
Das muss natürlich nicht für jeden anderen auch gelten...

Ich denke, niemand sollten in einen Geburtsmodus gezwungen werden, den er selbst nicht vertritt & möchte... das hat oft verheerende Folgen!

Es tut mir leid, das du nach wie vor Probleme mit deiner Sectio(Narbe) hast. Aber das ist - genauso wie eine unkomplizierte Spontan Geburt auch eben nicht die Regel...

Aber ich will hier nicht die 100. Grundsatzdiskussion über Kaiserschnitte lostreten...

Ich wünsche dir alles gute :)

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Re: Ja oder nein?

Antwort von wowugi80 am 25.09.2019, 14:27 Uhr

Hallo, danke für deinen Beitrag! Interessant wäre zu wissen, ob das ein gewünschter Kaiserschnitt war oder ein Notkaiserschnitt? Oft haben Babys nach einem Kaiserschnitt, der unter einer komplizierten Geburt nötig wurde, zb wegen Geburtsstillstand ja einen schlechten Apgar. Das ergibt sich dann aber eigentlich nicht aus dem Kaiserschnitt sondern den Strapazen davor. Unter der Geburt wird ein Kaiserschnitt ja nur dann gemacht, wenn es Mutter oder eben Kind plötzlich so schlecht geht, dass alle weiteren Versuche nicht mehr gehen. Bei uns wurde dieser Zeitpunkt damals verpasst und es blieb keine Zeit mehr in den OP zu fahren und eine Sectio zu machen. Die Herztöne waren fast weg und er erholte sich nicht wieder. Deshalb wurde es eine „vaginal-operative“ Entbindung. Bedeutet einfach ein riesiger Schnitt um an das Kind ranzukommen. Die Narbe hat auch lange gedrückt, das hat übrigens eine Osteopathin hinbekommen. Die hat eine vaginale Behandlung durchgeführt, bis dahin hatte ich immer das Gefühl, ich hab einen verrutschten Tampon in der Scheide, bzw mir fällt da gleich was raus. Ganz gruseliges Gefühl...
Ich kenne auch eine Frau, die lange Probleme mit ihrer Sectionarbe hat, da war es übrigens auch ein Notkaiserschnitt. Ich schätze, Narben sind nie witzig, egal wo sie entstehen.
Meine Ärztin sagt, es gibt eine medizinische Indikation. Eine Gebärmuttersenkung ist ja schon eine Einschränkung. Sie sagt halt auch, es kann sein, dass nach einer zweiten Geburt keine Verschlechterung eintritt. Es kann aber auch sein, dass es noch schlechter wird. Und die Entscheidung das zu riskieren kann sie mir nicht abnehmen.

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Wurzelzwerge am 25.09.2019, 16:23 Uhr

Nein, es war kein Not KS, sondern ganz in Ruhe. Das Kind rutschte nicht ins Becken und war auch ziemlich groß. Es war eine reine Vernunftsentscheidung nach mehreren Stunden Wehen, Anpassungsschwierigkeiten hatte das Kind aber trotzdem. U.a. musste es die Nacht über zur Beobachtung bei den Kinderärzten bleiben, da es stark geröchelt hat. Warum? Weil logischerweise durch den fehlenden Geburtsvorgang die Atemwege nicht frei waren.
Es hat schon seine Gründe, warum die Natur das alles so eingerichtet hat.

Bei der Geburt davor, die auf natürlichem Wege passierte, hatte ich auch ein riesiges Baby (2. Kind) und eine vaginal-operative Entbindung, nämlich mit der Saugglocke. Bis auf einen etwas verformten Kopf, was sich aber nach 3-4 Stunden reguliert hatte, ging es dem Kind prächtig. Und mir übrigens auch, ich konnte mich um mein Kind kümmern und bin nicht wie nach dem KS wie ein geschundener Hund vor lauter Schmerzen auf allen Vieren durchs Zimmer gekrochen.

Auf jeden Fall sehe ich eine Spontangeburt erstmal - soweit es nicht vorher schon eine medizinische Indikation gibt - als den besseren Weg für Mutter und Kind an. Auch wenn man sich in diesem Forum immer wieder dafür rechtfertigen muss. Sollte es unter der Geburt zu Komplikationen kommen, ist der KS natürlich die Rettung.
Wenn es aber keinen wirklichen Grund für einen KS gibt, dann tun mir Kinder leid, die "einfach so" aus dem Bauch ihrer Mama geschnitten werden.

Mag sein, dass es in deinem Fall notwendig ist. Aber dann solltest du dich von deinem Arzt und auch von einer Hebamme dazu beraten lassen, anstatt in einem Forum zu fragen, wo du x verschiedene Erfahrungen hören wirst. Noch dazu im KS Unterforum, wo vieles tendenziell schöngeredet wird.

Mehr werde ich dazu nicht schreiben, sonst wird es wieder eine tagelange Diskussion....

Ich wünsche dir alles Gute!

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Re: Ja oder nein?

Antwort von wowugi80 am 25.09.2019, 18:02 Uhr

Naja, weißt du, ich schreibe hier um Erfahrungsberichte zu lesen. Dazu gehören Beispiele wie der von Julia genauso wie der von dir. Du musst dich für gar nichts rechtfertigen, schon gar nicht für eine spontane Geburt! Ich wünschte, meine erste Geburt wäre schön gewesen und ich könnte jetzt ganz entspannt auf eine zweite zugehen. Aber das ist nun mal nicht so. Mit meiner Hebamme und meiner Ärztin habe ich dazu schon gesprochen. Die sehen das beide ähnlich: es KANN noch mal schiefgehen, muss es aber nicht. Und meine Senkung KANN sich verschlechtern, muss aber nicht sein. Ob meine psychische Verfassung ideal ist um das noch Mal zu versuchen, kann keiner von beiden beurteilen. Das muss ich allein rausfinden Beide würden verstehen, wenn ich mich für einen Wunschkaiserschnitt entscheide. Sie haben mich schon damals nach der ersten Geburt betreut. Meine Ärztin hat lange in der Geburtshilfe gearbeitet, meine Hebamme ja sowieso. Beide sagen, es bringt nichts, eine Frau zu einer spontanen Geburt zu zwingen. Diese Geburten gehen immer schief. Ich muss das also selbst entscheiden. Und weil ich weiß, wie eine vaginale Geburt ablaufen kann, von einem Kaiserschnitt aber keinen blassen Schimmer habe, frage ich hier die Damen, die schon einen hatten. Da frage ich nach schlechten wie guten Erfahrungen. Vielen Dank also auch für deinen Beitrag, ich hab ihn auf jeden Fall im Kopf!

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Re: Ja oder nein?

Antwort von LanaMama am 25.09.2019, 19:53 Uhr

Hallo,

Ich kann Dir nur sagen: Du bist eine erfahrene Mama. Du kennst alle Argumente und Statistiken. Du hast ein klares Gefühl, was für Dich und Dein Baby richtig ist. Setz das ruhig durch. Die Ärzte sind Dienstleister und sollen ihre Meinung sagen, aber so Pauschalausagen helfen nicht weiter. Die Entscheidung liegt bei Dir alleine.

Bei meinem Zweiten wurde mir im Laufe der Schwangerschaft immer klarer, dass es ein Kaiserschnitt werden muss, und habe das auch durchgesetzt. Nach einem geplanten Kaiserschnitt erholt man sich schnell weil man nicht so erschöpft ist. Ich war 50 Stunden nach der Geburt zu Hause, schneller als viele nach Spontangeburten. Ich kenne einige Mütter, die sich nach dem KS schneller erholt haben als nach Spontangeburten mit viel Blutverlust und Rissen an blöden Stellen.

Klar wollen wir alle die Traumgeburt, aber manchen ist sie nun man nicht vergönnt....

Es ist ganz allein Deine Entscheidung als Mama, keiner hat sie Dir auszureden.

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Julia-K am 25.09.2019, 21:43 Uhr

Aber genau dafür ist so ein Forum aber doch da, oder?!
Um Erfahrungsberichte auszutauschen!

Sie sagt ja nicht, bitte trefft diese Entscheidung für mich, sondern Sie bittet um Einschätzung - nicht mehr und nicht weniger.

Und dazu gehören nunmal positive sowie negative Berichte! Aber da dies nunmal das Kaiserschnitt Forum ist, ist es naheliegend, das sich hier auch Frauen, die Pro Sectio sind, mitteilen.

In der Regel sind es die Frauen mit (Wunsch)Kaiserschnitt, die sich dafür rechtfertigen müssen und von den Spontan Entbindenden Frauen gern als Mütter 2. Klasse angesehen werden!

Beide Geburtsmodi habe Traumapotential und das sollte in beide Richtungen anerkannt werden...
Es gibt eben auch die Frauen, die mit Kaiserschnitten gute Erfahrungen und traumhafte Geburten erlebt haben!

MIR persönlich tun die Kinder leid, die aufgrund des „positiven“ (bis heute nicht belegt) Geburtsstress schlechte Apgar Werte durch Sauerstoffmangel erleben. Oder abgerissene und/oder dauerhaft geschädigte Nerven aufgrund einer Schulterdystokie.

Aber jeder hat seine Meinung, die er vertritt und das ist auch völlig ok...

By the Way, wenn wir davon ausgehen, was die Natur so alles vorgesehen hat oder eben nicht - das ist immer Auslegungssache. Denn wenn wir danach gehen, dürften auch keine Medikamente genommen werden.
Wir würden an den „einfachsten“ Krankheiten sterben - so wie früher...

Man mag jetzt von Chemo und Co halten was man will - aber es gibt auch da genug, die drauf schwören und ihre Erfahrungen gesammelt haben. All das hätten wir nicht, wenn wir noch heute argumentieren würden, das die Natur das ganze eben NICHT so vorgesehen hat!
Wir dürften nicht mal Auto fahren - mal weg von der Medizinischen Argumentation :)

In vielen Bereichen wird der medizinische Fortschritt gern genutzt. Bestes Beispiel ist der Ultraschall... die Wirkung auf das ungeborene ist umstritten und trotzdem lassen ihn die meisten Frauen regelmäßig durchführen...

Leben und leben lassen!
Meine Kinder - der große Spontan geborene, sowie der kleine, via primärer Sectio geholte, hatten im übrigen Apgar Werte von 10/10...

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Schlafschnegge, 37. SSW am 26.09.2019, 7:47 Uhr

Liebe Julia, leider ist es vergeudete Lebensmühe mit Wurzelzwerge zu diskutieren. Ich habe es schon so oft versucht, wenn man weiter runter scrollt.

Aber ihrer Meinung nach haben Frauen, die ein Kind ohne med Indikation entbinden, psychische Probleme und die Babys sind eh ganz arm dran usw usf.

Ich finde es sehr schade, dass man sich in der heutigen Zeit dafür rechtfertigen muss, wie man gebären will, es ist eine höchstpersönliche Entscheidung, die keinen Außenstehenden etwas angeht.
Ich bekomme in ein paar Wochen meinen 4. KS, bin sehr zufrieden mit den Geburten, habe normale gesunde Kinder und trotzdem muss ich mich immer rechtfertigen (besonders natürlich jetzt in der Schwangerschaft).

Es wäre einfach schön, wenn die Gesellschaft endlich wirklich so tolerant wäre, wie sie gerne vorgibt zu sein und Frauen nicht verurteilt werden, weil sie sich für einen bestimmten Geburtsmodus entscheiden.

Der TE wünsche ich eine Entscheidung, mit der sie zufrieden ist und alles Gute für die Geburt!

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Meryl2018 am 26.09.2019, 11:13 Uhr

Liebe Wowugi,

es ist dein Körper und deine Entscheidung. Mach das, womit du dich am wohlsten fühlst und wohin dein Herz dich lenkt. Niemand hat das Recht, dich dafür zu kritisieren. Du musst da durch und wenn du eben nicht spontan entbinden möchtest, dann ist das eben so.

Weil du nach Erfahrungsberichten gefragt hast: Ich persönlich hatte eine sekundäre Sectio und habe lange daran zu knabbern gehabt und würde es beim nächsten mal gerne wieder spontan versuchen. Es ist eine große Bauchoperation und ich konnte mich ein paar Tage nicht so um mein Kind kümmern, wie ich gerne wollte. Es war richtig schmerzhaft und während die spontan Gebärenden nur so um mich herum flitzten, konnte ich nur gebeugt über den Gang kriechen. Auch heute, 1 Jahr danach, merke ich oft ein Ziehen an der Narbe und der Bereich drumherum ist taub. Kenne aber auch Frauen, die haben sich nach ihrem Kaiserschnitt schneller wieder erholt. Die OP an sich ging schnell und war, zumindest in meinem Fall, unkompliziert. Mein Kind wurde mir gleich auf die Brust gelegt und blieb dort auch die nächsten drei Stunden. Bei meinem Kind habe ich übrigens bis heute keine negativen Auswirkungen des Kaiserschnitts feststellt.
Ebenso kenne ich etliche, die eine sehr schwere Spontangeburt hatten und denen es danach (oft auch Monate später) noch schlecht geht (psychisch und physisch). Zwei der Frauen haben beim zweiten Kind dann eine Sectio durchführen lassen und es nicht bereut. Sie haben sich damit mit ihrer ersten traumatischen Spontangeburt versöhnt. Natürlich kenne ich auch Frauen, die eine gute Spontangeburt hatten und denen es immer super ging und die es nicht anders machen würden.

Was ich dir damit sagen will: Es gibt keine Geburt erster oder zweiter Klasse, jede Geburt ist schwer und schmerzhaft, ob nun spontan oder sectio. Wir Frauen leisten unglaubliches und haben das Recht über unseren Körper zu entscheiden und den Weg zu wählen, den wir möchten. Lass dir da bloß nichts von anderen einreden!

Ich wünsche dir alles Gute :)

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Jomol am 27.09.2019, 10:31 Uhr

Daß das Deine Entscheidung ist, ist mal klar- so vorweg.
Ich selber hatte zwei ungewollte KS- wobei ich den ersten nach reichlich 50h Geburt, wo es immer noch nicht so richtig vorwärts ging, weil Kind nicht runterrutschen wollte, mir schon gewünscht habe. Ich konnte einfach nicht mehr. Kind hatte die Nabelschnur um den Hals und konnte einfach mechanisch nicht runter- hinterher ist man immer schlauer... Daran hatte ich trotzdem ziemlich zu knabbern. Die zweite kam per NotKS wegen schwerer Bradykardie des Kindes. War nicht vergnügungssteuerpflichtig, aber interessanterweise hat mich der zweite KS mit dem ersten versöhnt. So wirklich die Wahl hatte ich ja bei keinem. Die Psyche geht seltsame Wege. Und auch medizinisch ist Statistik eben grau- das eigene Kind, das bei welcher Geburtsart auch immer, einen Schaden davongetragen hat, ist das, was zählt. Vollkommen egal, ob die Wahrscheinlichkeit wie ein Sechser im Lotto war. So riesig sind die Unterschiede für das Kind nach Geburtsart eben doch nicht, sonst hätten wir hier keine Diskussion.
Ich glaube, je wohler Du Dich mit Deiner Entscheidung fühlst, desto besser. Egal in welche Richtung die geht.
Grüße,
Jomol

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Re: Ja oder nein?

Antwort von Lina301 am 28.09.2019, 17:56 Uhr

Im Endeffekt ist das eine Entscheidung die dir niemand abnehmen kann. Ich kann auch sehr gut verstehen dass du nach der ersten Geburt etwas anders machen willst und daher nun an einen KS denkst.
Bei mir war es auch so, dass ich nach der ersten Geburt traumatisiert war. Allerdings endete bei mir die Geburt in einem KS und da dieser mir aufgezwungen wurde und es mir in der Zeit danach auch körperlich wochenlang schlecht ging, war es mir sehr wichtig, bei der zweiten Geburt alles zu tun um einen erneuten KS zu vermeiden. Das "Schachtvieh" gefühl hatte ich grade beim KS, wo ich mit heftigen Wehen, festgebunden auf dem OP-Tisch lag und alle über mich aber niemand mit mir redete.
Ich bin dann für die nächste Geburt in ein anderes KH gegangen, habe mir eine Beleghebamme genommen und die Geburt war vollkommen anders. Dadurch dass bei der ersten Geburt der Muttermund schon weit geöfnert war, ging die erste Phase der Geburt sehr schnell. Die Wehen waren auch viel leichter zu ertragen.

Daher würde ich dir zu bedenken geben, dass die zweite Geburt ganz anders verlaufen kann als die erste auch wenn du wieder eine Spontangeburt hast. Du kannst das auch beeinflussen z.B. wenn du in ein anderes KH gehst und insbesondere wenn du nicht einleiten lässt (Einleitung bedeutet oft mehr Schmerzen für die Frau und mehr Streß fürs Kind). Außerdem kann auch und grade ein KS sehr demütigend und traumatisch sein, wenn du dich dafür entscheidest solltest du dich sehr genau über den Ablauf informieren, denn da gibt es große Unterschiede zwischen den KH.

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Re: Ja oder nein?

Antwort von JCH86 am 23.10.2019, 3:10 Uhr

Also ich hatte einen geplanten Kaiserschnitt und kann nur das Beste berichten.
Aber: ich würde sofort darauf achten, eine Craniosacral Therapie zu machen, da die Kaiserschnittbabys am Anfang doch damit zu kämpfen haben so abrupt aus ihrer Umgebung gerissen worden zu sein.
Auch der Milcheinschuss kommt verzögert - wenn du beim ersten Baby stillen konntest, würde ich drauf achten diesmal noch mehr und gut anzulegen.
Aber emotional ist es sicher besser für dich nach so einer ersten Geburt: man kann sich darauf einstellen, seine Vorfreude steigern und stressfrei das Baby zur Welt bringen!

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