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Geschrieben von mareen283 am 26.04.2024, 9:11 Uhr

Cholesterinwerte und Östrogenspiegel

Guten Morgen allerseits!

Ich bin gerade auf diese Kombination gestoßen, weil ich mich bei einem BMI von 19kg/m² gefragt habe, weshalb ich so ein hohes Gesamt- und LDL-Cholesterin habe.
Erstmals ist das vor etwa einem Jahr aufgefallen, da war ich aber frisch entbunden und hatte einen Cortisonstoß bei Rheumaschub hinter mir. Inzwischen bin ich im Abstillprozess angekommen, zwischenzeitlich waren beide Laborwerte (werden wegen Rheuma-Medikation alle 3 Monate kontrolliert) wieder in Ordnung. Und jetzt sind sie wieder schlecht. Also für meine Alters- und Gewichtsklasse sogar grottenschlecht. Ein Statin werde ich wegen Stillens nicht nehmen können. Und dann bin ich auf einen Artikel aus einer gymäkologischen Endokrinologie gestoßen und frage mich, ob ich vielleicht in die Perimenopause rutsche (bin jetzt 43, mit 41 im ersten ÜZ schwanger geworden), oder ob das noch vom Stillen kommt.

Hat eine von Euch Erfahrung mit hohen Cholesterin-Werten und vielleicht sogar Besserung unter Östrogensubstitution? Nimmt jemand Statine?

Aktuell versuche ich, es mit Ernährungsumstellung zu bessern, denn die besten Laborwerte hatte ich tatsächlich, als ich einen Monat ohne Milchprodukte gelebt habe - das Rheuma wurde zwar nicht besser, aber laborchemisch war es schon auffällig.

Ich glaube, bevor ich nicht endgültig abgestillt habe, macht eine Vorstellung bei meiner Gynäkologin bezüglich Östrogenspiegel und Subsitution keinen Sinn. Und der Kardiologe meines Vertrauens meinte lapidar, bei meinem Gewicht würde er gar nichts machen, und wenn es mich sehr beunruhige, solle ich eben ein Statin futtern, was ja aber in der Stillzeit nicht geht.

Tatsächlich hab ich so eine diffuse Angst vor einem Schlaganfall - so was gab's in der Familie schon auch in "jüngeren" Jahren, also so um die 55...

 
12 Antworten:

Re: Cholesterinwerte und Östrogenspiegel

Antwort von Dots am 26.04.2024, 9:42 Uhr

Hallo,

ich würde mich trotzdem mal bei der Gynäkologin vorstellen und fragen, ob es möglich und sinnvoll ist, deinen Östrogenspiegel jetzt zu bestimmen und ob jetzt, während der Stillzeit, eine moderne Hormonersatztherapie in Frage käme, falls sich herausstellt, dass du wirklich schon einen beginnenden Östrogenmangel hast. Zur Hormonersatztherapie (HET) findest du weiter unten Beiträge, das ist eine Kombinationstherapie, die viele auch schon mit Mitte 40 beginnen. Ob das in der Stillzeit geht, sollte aber deine Gyn entscheiden.

Mich wundert ein bisschen, dass der Kardiologe deine hohen Cholesterinwerte so auf die leichte Schulter nimmt, wenn du in der Familie frühe Schlaganfälle hattest. Möglicherweise sind aber andere Risikofaktoren wie ein hoher Blutdruck, Übergewicht und Diabetes mellitus gravierender für das Schlaganfallrisiko.

Bei manchen ist ein hoher Cholesterinspiegel veranlagungsbedingt, und da kann man über die Ernährung relativ wenig steuern. Kurzfristig hilft manchen eine vegane Ernährung, aber das würde ich in der Stillzeit auch nicht ohne Beratung anfangen, weil du ja zwei Leute ernährst, und einen Nährstoffmangel bei deinem Kind würde ich nicht risikieren wollen. Es ist aber sicher auch nicht ganz leicht, für so eine spezielle Situation eine vernünftige Ernährungsberatung zu finden, deshalb wäre mein erster Gang zur Gynäkologin.

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Danke. Mit meiner Gynäkologin wollte ich mich eh demnächst mal treffen...

Antwort von mareen283 am 26.04.2024, 11:21 Uhr

Der Kardiologe sieht halt die einfache Möglichkeit eines Statins - was aber in der Stillzeit kontraindiziert ist. Vegan findet er übertrieben, vegetarisch sei okay, selbst flexitarisch sei noch gut - und da bin ich ja schon.
Mit dem Gewicht bin ich ja so eben noch normalgewichtig, weiter abnehmen ist kein Option. Einen Diabetes hab ich nicht, weder Nüchterglucose ist erhöht, noch HbA1c.
Steroide nehme ich derzeit auch keine, also bleibt mir nur erstmal der Verzicht auf Milchprodukte, in der Hoffnung, dass es die Besserung damit einher geht und eben der Termin bei meiner Gyn. Mal gucken, ob sie es in der Stillzeit für sinnvoll erachtet, einen Hormonstatus zu machen.

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Re: Cholesterinwerte und Östrogenspiegel

Antwort von Mijou am 26.04.2024, 12:58 Uhr

Hallo,

ich glaube nicht, dass es zwischen den beiden Werten einen Zusammenhang gibt. Zu hohe Cholesterinwerte sind halt doch in der Regel hausgemacht. Unsere typisch deutsche Alltagskost fördert erhöhtes Cholesterin (Wurst, Fleisch, aber auch tote Kohlehydrate wie Zucker, Weißmehl, viel Brot, Brötchen, werden im Körper in schlechte Fette umgewandelt.)

Ich würde es mal einige Monate konsequent mit den Tipps der NDR-Ernährungsdocs (es gibt mehrere Folgen zu erhöhtem Cholesterin) versuchen. Die Rezepte sind saulecker und frei von schlechten Fetten (keine Wurst, wenig Fleisch) und cholesterin-normalisierend. Ich habe auch damit umgestellt und seitdem keine erhöhten Cholesterinwerte mehr.

LG

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Re: Cholesterinwerte und Östrogenspiegel

Antwort von mareen283 am 26.04.2024, 17:50 Uhr

Hier gibt es keine typisch deutsche Alltagskost.
Hauptfett ist Olivenöl, viel Obst und Gemüse, Vollkornnudeln und -brot, keine Fertiggerichte.

Ich werde noch konsequenter mediterran kochen.

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Es gibt halt doch die genetische Komponente

Antwort von misses-cat am 27.04.2024, 9:03 Uhr

Ich weiß das hier sehr sehr viele immer auf die Ernährungsdocs schwören, der Ansatz ist ja auch nicht falsch aber alle erreicht man damit einfach nicht. Meine Großmutter mütterlicherseits ist von beiden Eltern massiv vorbelastet, sie hat das an allen drei Kinder weitergegeben, ebenfalls Bluthochdruck

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Re: Danke. Mit meiner Gynäkologin wollte ich mich eh demnächst mal treffen...

Antwort von Dots am 27.04.2024, 10:34 Uhr

Hattest du ihm das gesagt, dass das in der Stillzeit kontraindiziert ist? Bei dir kommt ja das Rheuma mit dem chronischen Entzündungsgeschehen eigentlich noch on top als Risikofaktor für die Gefäße. Vielleicht noch mal eine Zweitmeinung von einem Kardiologen/Angiologen einholen? Denn manchmal gibt es ja doch Medikamentenklassen, die bei eindeutiger Indikation auch in der Stillzeit angewendet werden können - du stillst ja, wenn ich das richtig verstanden habe, auch nicht mehr voll.

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Re: Es gibt halt doch die genetische Komponente

Antwort von bea+Michelle am 27.04.2024, 11:46 Uhr

Ich habe auch etwas erhöhten Cholesterin und sagte ihr, das ich eigentlich gesund koche, da sagte meine Ärztin mir auch, das es genetisch sein kann und da kann man, wie Misses schon schrieb, mit Ernährung nicht so viel machen

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Re: Cholesterinwerte und Östrogenspiegel

Antwort von Dots am 27.04.2024, 18:29 Uhr

Guck mal, ich war wegen eines Auftrags heute auf der Seite der Deutschen Herzstiftung, und habe da zu Statinen diesen Punkt gefunden:

"Irrtum 18:
Jeder Mensch mit erhöhtem LDL-Cholesterin (ab 116 mg/dl) sollte mit einem Statin behandelt werden.

Richtig:
Es geht bei der Lipidtherapie um eine Risikoreduzierung und weniger darum, nur einen Wert zu korrigieren. Daher sollte immer dann behandelt werden, wenn durch Gefäßablagerungen (Arteriosklerose) bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen oder wenn Gesunde erhebliche Risikofaktoren dafür aufweisen. So gibt es Menschen, die trotz eines LDL-Cholesterin-Werts von über 116 mg/dl (bis 190 mg/dl) nicht zwangsläufig mit einem Statin behandelt werden, weil andere Risikofaktoren – etwa Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht – fehlen und sie deshalb ein sehr niedriges Herz-Kreislauf- Risiko haben. Allerdings muss regelmäßig ärztlich kontrolliert werden, ob über die Jahre diese Risikofaktoren weiter fehlen. Häufig entstehen diese nämlich erst im Lauf des Lebens. Aus einem normalen, sogar niedrigen Blutdruck kann sich dennoch später Bluthochdruck entwickeln.

Fazit: Bei der Behandlung mit Statinen hängt die Entscheidung, ob und wie intensiv behandelt wird, somit von der jeweiligen Risikokonstellation des einzelnen Patienten ab. Dabei müssen die anderen Risikofaktoren, etwa Bluthochdruck, genauso konsequent behandelt werden wie hohes Cholesterin, um das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko zu senken." (https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/cholesterin/statine-irrtuemer)

Das klingt ziemlich deckungsgleich mit der Bewertung durch deinen Kardiologenfreund, finde ich.

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Ja, Genetik ist sicherlich wichtig.

Antwort von mareen283 am 30.04.2024, 8:52 Uhr

Aber ich frage mich gerade, ob der Zusammenhang mit dem Östrogenspiegel bei mir nicht gerade ursächlich ist.

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Deshalb ja meine Frage, ob jemand Erfahrung mit Östrogensubsitution und Cholesterin hat!

Antwort von mareen283 am 30.04.2024, 8:55 Uhr

Mein Kardiologenfreund ist sicherlich fachlich ganz sattelfest, aber ich frage mich, ob der Zusammenhang mit dem Östrogenspiegel ursächlich ist und ich durch eine Substitution eventuell um das Statin herumkomme - weil ich Ursache und nicht Wirkung behandel.

Hat jemand damit Erfahrungen gemacht?

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Re: Deshalb ja meine Frage, ob jemand Erfahrung mit Östrogensubsitution und Cholesterin hat!

Antwort von Dots am 30.04.2024, 10:11 Uhr

Ich wollte das Fachwissen auch nicht anzweifeln, ich war nur zufällig auf der Seite und habe dann neugierdehalber nach deiner Fragestellung geguckt. Es besteht schon ein Zusammenhang zwischen Östrogen und LDL-Cholesterin, und es gibt auch die Möglichkeit, den Cholesterinspiegel durch Östrogengel (wie man es im Rahmen der Ersatztherapie gibt) zu beeinflussen. Ob das bei dir in der Stillzeit geht, musst du aber wie gesagt mit der Gyn besprechen - womit wir wieder beim Anfang wären.

Ich vermute aber, dass dein Kardiologenfreund die Statine empfiehlt, weil der Effekt da klar und eindeutig ist, während es beim Östrogengel eher auf "mal ausprobieren, ob's klappt" hinausläuft.

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Gynäkologische Endokrinologie....

Antwort von mareen283 am 30.04.2024, 10:56 Uhr

Ja, wahrscheinlich hast Du recht.
Ich hab leider keinen in der Gyn-Praxis heute erreicht, morgen ist Feiertag, ich hoffe, ich denke Donnerstag dran, einen Termin auszumachen!

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