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Geschrieben von lima77 am 12.10.2019, 8:04 Uhr

auch Antibiotika-Frage

Hallo zusammen!

Da sich augenscheinlich einige von euch in dem Themenbereich gut auskennen, entstand durch den Thread unten bei mir auch eine Frage. Ich las dort, dass nach einer AB-Einnahme die Darmflora sich sehr gut von selber erholen kann, und das auch noch in relativ kurzer Zeit... Mein Mann bekam vor genau 10 Jahren über einen längeren Zeitraum immer mal wieder AB verschrieben (er hatte ne Hodenentzündung, die aber lange nicht erkannt wurde...) Er behauptet seitdem steif und fest, dass ihm das seine Darmflora kaputtgemacht hat, er daraufhin Verdauungsstörungen bekam, die bis heute andauern, weil die Darmflora immer noch geschädigt sei. Er ist seit kurzem bei einer Osteopathin, die hat ihm jetzt eine Darmsanierung empfohlen und ihm ein entsprechendes Mittel aufgeschrieben (welches weiß ich grad nicht, es sind auf jeden Fall viele Bakterienstämme enthalten). Kann das wirklich sein - nach 10 Jahren???? Ich kann mir das immer gar nicht vorstellen, aber vielleicht liege ich da ja falsch....

Bin gespannt auf eure Antworten!

Liebe Grüße und schönen Tag!
Lima :o)

 
6 Antworten:

Re: auch Antibiotika-Frage

Antwort von niccolleen am 12.10.2019, 8:58 Uhr

Kann ich dir so auch nicht sagen, aber generell gibt es ja den Spruch, in ein funktionierendes System soll man so wenig wie moeglich eingreifen. Ich kenne das von Aquarien, die ja auch ein sehr komplexes biologisches System darstellen, das bedingt durch die kleine Groesse ja auch per se recht labil ist. Das kann man 10, 15 Jahre lang super funktionieren, und dann wird eine Sache mal anders gemacht, oder ein "besserer" Bodengrund eingebracht, irgendwelche unterstuetzenden Kulturen, andere Fische oder Pflanzen, eine andere Gartenzusammenstellung, und das gesamte System geraet aus den Fugen und man bekommt es nie wieder so hin, auch Jahre spaeter.
Gut, der Vergleich ist vielleicht deshalb nicht so richtig passend, weil die nitrifizierenden Bakterien doch Generationszeiten von tw. 10-12 Stunden haben, und nicht 20minuten wie ein Grossteil unserer Darmbakterien. Aber in etwa nach dem Motto koennte ich mir das schon vorstellen.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Darmflora sich immer unserer Ernaehrung anpasst, sowohl, dem, was wir ihnen als Futter bieten (wieviele und welche Ballaststoffe, Zucker, etc.), als auch den Kulturen, und die sind nachweislich sehr verarmt. Durch Glashauskulturen, Konservierungsmittel, Spritzmittel, lange Reisen, etc.

Ich hab mal eine Studie gelesen, wo die Mikrobiome von irgendwelchen brasilianischen Dschungeleingeborenen mit unseren Europaeischen verglichen wurden. Die Eingeborenen, deren Kost bei weitem nicht so vielfaeltig ist, wie bei uns, haben um viele Potenzen mehr verschiedene Staemme in ihrem Mikrobiom als wir mit unserer breitgefaecherten Luxusnahrung. Das macht sich halt auch im Immunsystem bemerkbar.

lg
niki

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Ist wohl eher...

Antwort von Banu28 am 12.10.2019, 9:23 Uhr

Ich denke, dass Dein Mann sich hier selbst negativ programmiert, und dass es eher ein psychisches Problem ist. Er hat vermutlich einfach einen Reizdarm und reagiert auf Stress mit Verdauungsproblemen. Das ist ja etwas, dass locker jeder Dritte hat.

Es ist normal, dass man dann eine äußere Ursache dafür sucht. Und schwupps, fällt einem die Sache mit dem Antibiotikum wieder ein (das damals sicher tatsächlich für etwas Darmrumpeln gesorgt hat). Aber hier wird schnell ein falscher Zusammenhang hergestellt.

Dein Mann sollte nicht zur Osteopathin gehen, sondern eine Methode zur Stressreduzierung lernen. Das ist natürlich unbequemer, als wenn man seine Gesundheit immer an jemand Anderen delegiert. Man muss sich selbst etwas Mühe machen, und viele Menschen schaffen das nicht. Gerade für Männer kann es schwer sein, eine innere, nervöse Unruhe wahrzunehmen und zu akzeptieren. Da sucht man lieber eine einfache Erklärung.

LG

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Re: auch Antibiotika-Frage

Antwort von claudi700 am 12.10.2019, 10:12 Uhr

hallo,

das kann durchaus sein!

mein freund hatte mit 3 jahren eine schwere gehirnhautentzündung. er wurde wochenlang in der kinderklinik mit antibiotika vollgepumpt. es ging ihm die nächsten jahre eigentlich gut, aber mit 40 ist er mal zum heilpraktiker meines vertrauens wegen diverser beschwerden. es wurde ein stuhltest genommen und und festgestellt, dass seine darmflora nur zu ca. 60 % "vorhanden" ist. natürlich kann man sagen, dass das auch "mal so" vorkommt. aber durch diverse aufbaumittel ist es jetzt viel besser und ich bin der meinung, dass antibiotika durchaus dauerhaften schaden anrichten können. einfach so mal nichts zu tun, halte ich für gefährlich. war bei mir ähnlich. chronische nebenhöhlenentzündung, ständig antibiotika. dann kam der ping-pong effekt: schlechte nasenschleimhaut -> wirkt sich auf schleimhäute allgemein aus. nach 9 monaten elend wurde festgestellt, dass ich einen massiven darmpilz hatte. keiner hats gemerkt, nur der heilpraktiker.

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Re: auch Antibiotika-Frage

Antwort von Anna3Mama am 12.10.2019, 12:17 Uhr

Meine (Laien) Meinung ist, dass sich die Darmflora natürlich durch Antibiosen verändert.
Wenn man viel oder lange Antibiotikum nimmt, ist die Darmflora eine komplett andere wie zuvor. Sie baut sich dann eben wieder auf mit dem, was wir so anbieten.

Wird in der Zeit des Milieuaufbaus ungesund gegessen, getrunken, hat man viel Stress etc kann es gut sein, dass das Millieu nicht so optimal wird.

Allerdings festigt sich das dann auch über die Jahre. Einfach mal ein paar andere Mikroben einwerfen klappt vermutlich nur bedingt, denn wenn sie keinen Platz zum Siedeln finden werden sie einfach wieder ausgeschieden.

Aber ein Versuch ist es Wert. Es gibt ja auch ganz gute Produkte.

Nur in Zusammenhang direkt gleichzeitig mit einem Antibiotikum würde ich keine nehmen.

Meine Mutter hatte auch eine sehr problematische Darmflora, wobei hier vermutlich kein Antibiotkum Schuld war. Sie konnte dann fast nichts mehr essen ohne dass sie Darmprobleme bekam. Auch Probiotika halfen nicht.
Bei ihr wurde allerdings quasi die Diagnostik zur Therapie.

Sie bekam eine Darmspiegelung und musste ja dieses Zeug trinken, damit alles ausgespült wird. Die Untersuchung ergab nichts schlimmes. Aber der komplette Darm war ja mal "sauber".
Auch ein Stück auf mein Anraten hin, nahm sie dann gute Probiotika ein und ernährte sich einige Wochen richtig gesund (das Rauchen hörte sie leider nicht auf...) .

Seitdem geht es ihr viel viel besser.

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Re: auch Antibiotika-Frage

Antwort von uriah am 12.10.2019, 15:51 Uhr

Ich glaube, da solltest du dich nicht gegen deinen Mann und seine Therapeutin stellen. Er weiß ja am besten, wie es (schlecht oder gut) es ihm geht, und das schöne ist, dass er es merkt, dass er offentlich ein Gefühl für seinen Körper hat. Lies dich doch selber mal in die Materie ein.

Darmbakterien und Darmflora sind ein sensibles System, das man nicht eben mal so komplett plattmachen kann. Inzwischen arbeitet sogar die Schulmedizin in ganz schweren Fällen mit "Stuhltransplantationen", was heißt, dass man die Darmbakterien eines "gesunden" Spenderdarms einem gestörten Darm transferiert. Mit sehr guten Erfolgen. Also ist da durchaus was dran.

Eine Darmsanierung braucht allerdings mehr als nur ein Mittel verschreiben. Es muss mit einem Ernährungsplan kombiniert werden. Und am besten mit einer dauerhaften Ernährungsumstellung, unter vielen anderen Punkten, die die Lebensweise betreffen.

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Re: auch Antibiotika-Frage

Antwort von lima77 am 12.10.2019, 18:08 Uhr

Sehr interessant, eure Antworten! Ich stelle mich nicht gegen ihn oder die Therapeutin - ich konnte mir das einfach nur nicht vorstellen, dass sich das auf Jahre auswirkt. Vieles von dem, was ihr schreibt, klingt sehr schlüssig! Danke für die verschiedenen Ansätze!

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