zurück| Geschrieben von Annika444 am 16.10.2023, 7:08 Uhr |
Wünsche immer in Jammerstimme
Hallo,
da ich hier schon mehrere super Tipps bekommen habe, wende ich mich heute auch wieder an euch!
Mein Sohn ist ca 2 1/2 Jahre alt. Er redet wirklich viel und hat einen großen Wortschatz, also schließe ich das „jammern“ wegen nicht ausdrücken aus!
Wenn er einen Wunsch hat zum Beispiel ein bestimmtes Lied, kann er das einfach nicht „normal“ sagen! Es wird immer gleich im „Jammerton“ gesagt: „Mami kannst du bitte das Lied machen“ immer gleich quengelig und jammernd.
Eine Zeit habe ich ihn darauf hingewiesen das er es richtig sagen kann - keine Änderung!
Dann habe ich ihn, bei Dingen die er schon selbst kann, versucht darin zu bestärken das er es alleine machen kann - keine Änderung!
Gestern waren wir auf dem Spielplatz.
Erst die Jammerstimme weil er Schaukeln wollte und alle Schaukeln voll waren, dann wollte er zur Rutsche getragen werden und nach 20 Minuten wollte er heim. Alles im quengelnden Ton!
Ich erkläre ihm wirklich immer alles im normalen Ton, trotzdem bekommen wir das nicht weg! Über Tipps sehr dankbar
Annika
Beitrag beantworten
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von die_ente_macht_nagnag am 16.10.2023, 7:25 Uhr
Es ist wie es ist .... je mehr Aufmerksamkeit du dem Gejammer gibst, desto intensiver wird es. Versuche es zu ignorieren, das ändert sich ganz von alleine.
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von Mamamaike am 16.10.2023, 7:38 Uhr
Hallo,
verstehe ich Dich richtig, dass er für alles jammert?
Ich habe unserem Sohn in der Phase erklärt, dass ich ihn so (jammernd) nur sehr schlecht verstehen kann und ihn gebeten, es nochmal normal zu sagen. Hat er weiter gejammert, habe ich seinen "Wunsch" nicht erfüllt, denn ich habe ihn ja "leider" nicht verstanden. Nach ein paar Tagen habe ich es auch nicht mehr erklärt, sondern gar nicht erst reagiert. Dann hat er sich selbst korrigiert und normal gesprochen.
Viele Grüße
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von bellis123 am 16.10.2023, 8:29 Uhr
Ganz genauso bin ich auch damit umgegangen.
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von kattta am 16.10.2023, 8:48 Uhr
Noch ein Gedanke dazu, was aber überhaupt nicht heißt, dass es bei Euch so ist.
Fiel mir aber bei meiner eigenen Schwester auf. Deren Sohn hatte als Kleinkind einen meist sehr heulerigen Jammerton, wenn er was wollte. Und hat dann auch immer bekommen, was er wollte, weil meine Schwester diesen Ton nicht ertragen hat und auch viel sagte, er weint ja gleich, der Arme.
Wenn er etwas in normalem Ton sagte oder wollte, wurde aber oft nicht reagiert oder nein gesagt oder er mußte halt länger warten. I
ch will sagen, Kinder lernen sehr schnell, WIE sie gehört werden. Wenn man da mal drauf achtet über den Tag , ist das machmal ziemlich erhellend zu sehen, wie und auf was WIR reagieren..
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von Baerchie90 am 16.10.2023, 10:29 Uhr
Oftmals sind Kinder kleine Schwämme und ahmen nach was sie mitbekommen, daher würde ich auch mal schauen wie ich meinen Partner um Dinge bitte oder er mich. Oder auch bei anderen Bezugspersonen da mal drauf achten. Vielleicht auch mal andere darauf ansprechen, da man selbst gerne "blind" bei eigenen Sachen ist. 
Mir fiel das letztens bei Kind 2 wieder auf, die mit dem Baby immer in einer absoluten "Babysprache" spricht, was mich total nervt und ich ihr auch schon so oft gesagt habe, dass sie "normal" mit ihm sprechen soll. Beim letzten Telefonat mit meiner besten Freundin kam dann plötzlich von ihr "Sag mal, sprichst du immer so mit dem Baby?" Wußte erst gar nicht was sie meint, aber offensichtlich rutsche ich auch immer ein paar Tonlagen hoch, sobald ich ihn anspreche ohne es zu merken.
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von Annika444 am 16.10.2023, 11:50 Uhr
Das dachte ich mir auch zuerst das ich vielleicht zu spät reagiere, aber darauf haben mein Mann und ich bewusst geachtet, es kommt immer gleich der leidende, jammernde Ton 
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von Annika444 am 16.10.2023, 11:52 Uhr
Vielen Dank euch allen, dass ihr euch die Zeit genommen habt zu antworten!
Ich werde die Tipps mal versuchen umzusetzen und hoffe es wird besser 
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von kaempferin am 16.10.2023, 13:05 Uhr
Hallo Annika,
also ich finde Mamamaikes Vorschlag am allerbesten - und den finde ich einfach genial - und ganz genauso würde ich es an Deiner Stelle auch machen:
"Ich habe unserem Sohn in der Phase erklärt, dass ich ihn so (jammernd) nur sehr schlecht verstehen kann und ihn gebeten, es nochmal normal zu sagen. Hat er weiter gejammert, habe ich seinen "Wunsch" nicht erfüllt, denn ich habe ihn ja "leider" nicht verstanden. Nach ein paar Tagen habe ich es auch nicht mehr erklärt, sondern gar nicht erst reagiert. Dann hat er sich selbst korrigiert und normal gesprochen." 
Denn in Deinen*Euren genannten Situationen gibt es ja auch gar nichts zu jammern. Sind doch nur ganz "normale" Wünsche und Anliegen. Wenn er traurig wäre oder ihm etwas weh täte, wäre es etwas vollkommen anderes und da würde man dann auch ganz anders reagieren - aber so?!
"...dann wollte er zur Rutsche getragen werden."
Und genau da hätte ich gesagt, dass er auch sehr gut zur Rutsche LAUFEN kann und er 2 GESUNDE BEINE hat. Und hätte ihn da auch mal nicht getragen, sondern ihn fröhlich abgelenkt, ihn ganz entspannt an die Hand genommen und ihn so zur Rutsche geführt. Was hast Du da eigentlich schlussendlich gemacht? Hast Du ihn dann tatsächlich getragen? Aber dies nun bitte nicht falsch verstehen - ich habe ABSOLUT NICHTS gegen das Tragen - ganz im Gegenteil; solange man das noch kann, ist das doch auch schön, denn die werden ja sehr schnell*viel zu schnell groß - und von daher - nicht, dass ich das nicht (machen) würde und wollte, aber... siehe weiter oben. Eben nicht andauernd und nicht immer. Und er ist ja auch auf dem Spielplatz, um zu toben und um sich zu bewegen - und nicht etwa, um herumgeschleppt zu werden.
"...und nach 20 Minuten wollte er heim."
Und? Seid Ihr dann auch tatsächlich gegangen? Würde mich auch mal interessieren. Bei mir käme es darauf an, was ich gemacht hätte. Sprich; wären wir erst ca. 15 Minuten dort gewesen, wäre ich nicht gleich gegangen, sondern wäre noch ein bisschen geblieben (wenn auch nicht allzu lange, aber das ganze muss ich ja schließlich auch lohnen. Und man geht ja auch auf den Spielplatz, damit die Kinder sich austoben können).
Gruß
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von netteKlarinette am 16.10.2023, 15:15 Uhr
Hier unterschreibe ich.
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von misssilence am 16.10.2023, 19:06 Uhr
Aus bindungsorientierter Sicht kräuseln sich meine Nägel, bei den Antworten hier.
Ich sehe das völlig anders: euer sehr, sehr kleiner Sohn ist cor gerade mal 5 Monaten großer Bruder geworden. Das ist hart! Sie Auswirkungen der Geschwisterkrise (oder alt: Enttrohnung) kommen inmer mal wieder phasenweise, ich vermute daher zu wenig Aufmerksamkeit, Verunsicherung oder völlig unabhängig Entwicklungsschub. Unsere Große hatte das auch erst wochenlang. Wie wir damit umgehen? Ruhig bleiben, und vermehrt Bindung anbieten, heißt Exklusivzeit ohne kleine Schwester. Und aussitzen, die Wünsche in normalen Ton wiedergeben und dann so tun, als wäre er völlig normal artikuliert worden.
Dann war es vorbei. Aber solche Quengeltage kommen immer wieder vor. Das ist normal, wie sind ja auch mal schlecht drauf.
Re: Wünsche immer in Jammerstimme
Antwort von Arilio am 16.10.2023, 20:49 Uhr
Ich ignoriere es auch bzw. tue so, als ob ich ihn nicht verstehen würde. Im übrigen auch, wenn er sofort anfängt theatralisch wegen irgendwas zu weinen.
Aber es ist ja auch so... Babys weinen, weil sie noch nicht sprechen können. Wer aber sprechen kann, der braucht nicht weinen um etwas durchzusetzen...
Im Kindergarten ist ein neues Mädchen, dass scheinbar sehr jammert und quengelt wegen jeder Kleinigkeit. Mein Sohn sagte mir, dass er sie nicht ertragen kann und, dass er von ihr Kopfschmerzen bekommt 
Wenn es ganz schlimm wird mit dem Jammern, dann frage ich ihn immer ganz ruhig und vorsichtig, ob das Mädchen auch so jammern würde im Kindergarten. Dann kann er plötzlich ganz klar und normal kommunizieren und sprechen, was er möchte.
Bisher hatte mein Sohn dieses Verhalten noch nicht als Außenstehender betrachten können. Jetzt kann er es besser nachvollziehen, dass es nervt und, dass man so nicht weiterkommt 
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