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Geschrieben von rheingold am 21.08.2019, 10:15 Uhr

Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Hallo zusammen,

momentan bin ich in der 31. SSW und wir freuen uns schon sehr auf unseren Kleinen! Glücklicherweise habe ich, was die Schwangerschaft selbst angeht, wenig zu klagen.
Das Problem, das mich umtreibt, bezieht sich eher auf die zukünftige Oma, meine Mutter. Mein Sohn wird ihr erstes Enkelkind sein. Sie ist grundsätzlich ein schwieriger Mensch mit recht narzisstischen Zügen, unser Verhältnis ist nicht gerade innig. Nichtsdestotrotz will ich sie natürlich mit einbeziehen und ihr ihren Enkel nicht vorenthalten. Jedoch frage ich mich mittlerweile, ob und wie das überhaupt klappen kann. Ich würde gerne ein paar objektive Stimmen hören und bitte euch um eure Meinung.
Bereits kurz nachdem ich ihr von meiner Schwangerschaft erzählt hatte, fingen die Probleme mit meiner Mutter so richtig an. Sie hat sich vollkommen in die Situation reingesteigert, mich von vorne bis hinten mit „Ratschlägen“ bombardiert (nicht gut gemeint, sondern eher: Du weißt nichts und ich weiß alles besser), es war schon regelrecht aggressiv. Der zwischenzeitliche Höhepunkt war erreicht, als sie mir minutenlang über den Bauch streichelte, mir das irgendwann sehr unangenehm wurde und ich sie freundlich bat, doch bitte so langsam damit aufzuhören. Danach hat sie angefangen zu heulen und hat über einen Tag nicht mehr mit mir gesprochen, obwohl wir zu dem Zeitpunkt ein paar Tage zusammen verbracht haben. Das kam mir schon etwas irre vor... So als würde ich nicht mein eigenes Kind unter dem Herzen tragen, sondern Ihren „zukünftigen Besitz“. Ich kann es gerade nicht besser ausdrücken.
Gestern nun kam es nach einigen weiteren unschönen Erlebnissen zum absoluten Eklat. Wir wohnen 600 Kilometer auseinander, meine Eltern und Schwiegereltern kamen zu Besuch. Wir kamen auf das Thema „Besuch nach der Geburt“. Ich habe in dem Zusammenhang darum gebeten, dass sie, auch wenn sie alle natürlich ungeduldig sind, darauf warten, dass wir unser Okay geben, bevor sie sich auf den Weg zu uns machen. Schließlich ist es ja aufgrund der Entfernung nicht möglich, dass die Großeltern nur kurz mal Gucken kommen, sondern es würden vier Personen über ein ganzes Wochenende zu uns kommen. Das stelle ich mir unmittelbar nach der Geburt ziemlich anstrengend vor, weswegen ich gerne selbst erstmal ein, zwei Wochen mit meinem Kind und meinem Mann verbringen möchte, bevor der große Ansturm kommt. Daraufhin ist meine Mutter komplett ausgeflippt. Sie sagte, sie wird auf jeden Fall schon ins Krankenhaus kommen. Das könne ich ihr auch gar nicht verbieten, das sei schließlich ein öffentliches Gebäude. Dabei hat sie mich so hasserfüllt angeblickt, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Sie hat total irre „gelächelt“ und mir mehrfach gedroht, dass sie einfach kommt, egal was ich will. Alle Personen, die am Tisch saßen, waren völlig fassungslos, selbst mein Vater. Anschließend ist meine Mutter wieder in Tränen ausgebrochen und ist aus dem Raum gestürmt. Mein Mann war kurz davor, sie rauszuschmeißen. Zum Glück sind alle dann ein paar Minuten später ohnehin gegangen. Als sie aus der Tür waren, habe ich richtig angefangen zu zittern, so schockiert war ich von der Situation. Die Nacht war natürlich auch gelaufen, an Schlaf war kaum zu denken.
Jetzt frage ich mich ernsthaft, wie ich damit umgehen soll. Spätestens nach gestern habe ich richtig Angst, dass meine Mutter mit meinem Sohn einfach macht, was sie will und meine/unsere Bedürfnisse und Wünsche mit den Füßen tritt. Ich überlege tatsächlich schon, den Kontakt mit ihr einstweilen abzubrechen und sie nach der Geburt auch erstmal nicht einzuladen. Haltet ihr das für übertrieben? Was würdet ihr tun? Hat jemand von euch vielleicht sogar schon etwas Ähnliches erlebt?

 
41 Antworten:

Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Monroe am 21.08.2019, 10:45 Uhr

Mit solchen Menschen ist es nicht einfach.
Es wird aber auch nicht einfacher, wenn du sie einfach machen lässt.
Sprich deutlich mit ihr. Egal, ob sie dann auf die Tränendrüse drückt. Sowas ist oft ja nur ein Mittel,um alle anderen wieder um den Finger zu wickeln.
Wie hast du denn reagiert, als sie kundgetan hat,dass sie auf jeden Fall im Krankenhaus auflaufen wird?

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von lymue92 am 21.08.2019, 10:46 Uhr

Klingt schon fast wie im Film "Eisige Stille".

Außer tatsächlich den Kontakt abzubrechen fällt mir nichts ein.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Anjalia am 21.08.2019, 10:53 Uhr

UI ui ui, das ist echt harter Tobak...

Als ich mit dem lesen deines Textes fertig war, hatte ich das Gefühl das du hier auf Bestätigung hoffst, das man schreibt oder dir rät den Kontakt wirklich erstmal abzubrechen.
Dein Bauchgefühl rät es dir zu 100% !!! Ich auch, nachdem ich fertig war. ;)

Zumal was heißt abbrechen.. enthalte es doch weitesgehenst vor. Sie wohnen ja beide so weit weg.
Keiner von denen weis, wann wirklich euer Krümel kommt. 1-2 Wochen zu früh oder nach ET....

Dann wenn ihr soweit seid, könnt Ihr Bescheid geben das Sie kommen können.
WENN dann deine MUTTER da ist und Sie dir das Baby aus der Hand "reißen" will, dann musst du fur dich SOFORT entscheiden - willst du das oder nicht, daraus kann nur der sofortige RAUSSCHMISS folgen. Ich denke nach deinem Text stehen auch alle anderen hinter dir!

Ich hoffe du kannst alles so umsetzen, damit DU/IHR glücklich seid. :)

LG

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Anna3Mama am 21.08.2019, 11:01 Uhr

Hallo,

schade, dass Du Deine Schwangerschaft wegen den Großeltern nicht genießen kannst.

Zuerst würde ich niemals wollen, dass in den ersten fünf, sechs Wochen gleich vier Personen sich übers Wochenende in mein Haus/meine Wohnung einquartieren. Zu sensibel ist die erste Zeit des Ankommens, man braucht (auch innere) Ruhe, wenn das Stillen klappen soll. Kurze Besuche ja, länger als 1,5 h nein.

Was anderes ist es, wenn man sowieso quasi als Großfamilie wohnt oder die Mutter froh und dankbar ist, dass die Oma da ist, die Geschwister versorgt, kocht etc. Aber wenn ihr das für Euch alles schafft, Dein Mann frei hat und Dich unterstützen kann und du noch Bauchweh allein beim Gedanken an "Oma" hast... never in die eigenen vier Wände einladen.

Wenn es ihnen so wichtig ist, sollen sie sich ein Hotelzimmer nehmen. Gilt für alle vier m.M.n.

Dass Deine Mutter noch dazu psychisch auffällig ist steht noch auf einem anderen Blatt. Kannst Du mit Deinem Vater darüber reden? Hast Du eine Schwester/einen Bruder, jemand, der Deinen Eindruck objektivieren kann?

Möchtest Du Deiner Mutter einen Brief schreiben, indem Deine Beobachtungen und Ängste zur Sprache kommen, indem Du auch klarstellst, dass es Dein Baby und Dein Leben ist und sie keine willkommene Oma sein wird, wenn sie Dich ärgert und Dein Vertrauen missbraucht? Dass Du genug Hilfe von Deinem Mann hast und erst mal keine weitere Unterstützung brauchst, wenn doch, würdest Du Dich melden...


Vielleicht ist es sogar besser, wenn sie ins kkh kommen. In ein Hotel, kurz hallo sagen und wieder gehen. Wenn es ihnen das Wert ist.

Wenn Du das aber nicht willst, würde ich (ggf in dem Brief) klar machen, dass, falls sie im kkh auftaucht, Dein Vertrauen erst mal verspielt ist und Du sicher lange, viele Monate unter Umständen brauchen wirst, bis Du wieder genug Vertrauen in sie hast und ihr die Wohnungstür öffnen wirst.

Mit dem Mutterwerden rutschen wir in eine neue Position. Wir übernehmen Verantwortung für das Leben unseres Kindes und in diesem Zug auch die Verantwortung für uns selbst und unsere Kernfamilie. Nicht selten kommt es da zu Konflikten in der Loslösung von den eigenen Eltern, die dann Großeltern werden.

Oft spielt sich das dann auch wieder ein, manchmal dauert es aber ein paar Jahre.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 11:10 Uhr

Habt schon mal vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen! Ehrlich gesagt, hatte es mir in dem Augenblick ein wenig die Sprache verschlagen, weil sie das wirklich sehr drohend geäußert hat. Es war richtig unheimlich. Viel mehr, außer dass ich das nicht möchte, konnte ich gar nicht über die Lippen bringen. Hätte sie im nächsten Moment gesagt, dass sie mir nachts heimlich das Kind aus dem Bett holt und nie wieder bringt, hätte mich das wahrscheinlich auch nicht weiter groß gewundert.
Ich würde mich als recht gesetzten, vernunftgeleiteten Menschen einschätzen, der versucht, den eigenen Standpunkt mit guten Argumenten anderen zu vermitteln. Aber bei meiner Mutter kommt das wohl nicht an. Von ihren Tränen lasse ich mich schon länger nicht mehr beeindrucken, aber Drohungen sind irgendwie ein ganz neues Level. Damit weiß ich irgendwie nicht so recht umzugehen, zumal man ja in der Schwangerschaft ohnehin etwas sensibler/emotionaler ist, als sonst (also ich bin das zumindest). Wie würdest du oder würdet ihr mit sowas umgehen? Macht es vielleicht sogar Sinn, einen Vermittler mit ins Boot zu holen? Wie seid ihr mit „schwieriger“ Verwandtschaft umgegangen? Wo packt man da am besten an?
Oh man, echt eine komplizierte Situation...

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Summer80 am 21.08.2019, 11:19 Uhr

Vorab: mach dir ums Krankenhaus keine Sorgen. Du kannst angeben, dass deine Zimmernummer an der Information nicht herausgegeben wird. Und dann kannst du auf Station auch noch mal bei den Schwestern angeben, dass sie niemandem, der auf der Station auftaucht, deine Zimmernummer geben und du keinen Besuch wünscht. Dann kann deine Mutter vor dem Krankenhaus machen was sie will, sie wird nicht herausbekommen, in welchem Zimmer du bist.

Wir haben ein gutes und liebevolles Verhältnis zu unseren jeweiligen Eltern, trotzdem haben wir ihnen vorher gesagt, dass sie nicht erfahren werden, wenn es "los" geht. Sie bekommen erst Bescheid, wenn das Kind da ist. Ich wollte mir den psychischen Stress nicht antun, mir vorzustellen, wie meine Mutter zuhause sitzt und sich Sorgen macht, ob alles gut läuft. Das wurde auch ohne Klagen akzeptiert. Ich glaube, das ist nichts Besonderes und fast schon Standard. Das würde ich auf jeden Fall an deiner Stelle klarstellen.

Zu dem Rest: sprich mit deinem Vater. Er ist das vermittelnde Bindeglied zwischen dir und deiner Mutter. Er kann die Emotionen rausnehmen und dein Anliegen vermutlich sachlicher rüberbringen. Zudem kennt er deine Mutter ja schon ewig und weiß sie "zu händeln". Telefoniere mit ihm, lass ihn seine Ansichten formulieren, schildere deine Wünsche und Bedürfnisse und einige dich mit ihm auf einen "Plan". Den kann er dann deiner Mutter als gesetzt unterbreiten.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 11:24 Uhr

Irgendwie erhofft man sich ja wahrscheinlich immer Bestätigung der eigenen Wahrnehmung ... Ich glaube auch nicht, dass ich mich da täusche, mein Mann, mein Vater, meine Schwiegereltern etc kriegen es ja auch mit. Die Frage ist halt echt die, wie man am besten mit so einer Situation umgeht, ob eine Radikallösung der einzige Weg ist oder welche Zwischenwege es noch gibt. Da hilft es doch sehr, ein paar unterschiedliche Gedanken, Erfahrungen und Meinungen zu hören.
Mitkriegen wird sie es sowieso, wenn der Kleine da ist. Sie, mein Vater und meine Schwiegerfamilie sind recht eng, da bleibt das nicht lange ein Geheimnis. Du hast wahrscheinlich Recht damit, dass ich mir vorher meine eigenen Grenzen stecken und kommunizieren muss. Und falls sich nicht daran gehalten wird: Tschüssikowski.
Auf der anderen Seite mache ich mir Gedanken, ob ich es dann wirklich auf Streit und Stress ankommen lassen will, wenn es soweit ist. Gerade in der Situation als möglicherweise übermüdete, geforderte Neumama sicherlich nicht ganz angenehm. Mal drüber nachdenken...

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Schnegge89 am 21.08.2019, 11:25 Uhr

sie scheint echte psychische probleme zu haben. ein Glück, dass sie soweit weg wohnt. klingt nicht nach dem besten Umgang für ein Kind.

meine Mutter ist ähnlich gestört und ich bin froh, dass sich der Kontakt auf wöchentliches sehen in meinem beisein beschränkt, auch wenn sie nur ein paar 100 Meter weiter wohnt.

solchen Leuten muss man konsequent einen Riegel vorschieben. ich würde sie also nicht benachrichtigen, wenn die Geburt bevorsteht. übrigens kann man im Krankenhaus auch Bescheid sagen, dass keine Auskunft erteilt wird. dann dürfen eingeweihte Personen (z.b. dein mann) auch nichts ausplaudern.

kümmere dich um dich und (bald) deine kleine familie. auf deine mutter musst du keine Rücksicht nehmen. das hat auch nichts mit Enkel vorenthalten zu tun. irgendwann würde sie ihren enkel auch in ihre Psychospielchen einbeziehen und versuchen, ihn zu manipulieren und ihren willen durchzusetzen. davor würde ich mein kind schützen wollen.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 11:34 Uhr

Danke für deine ausführlichen Worte. Hotelzimmer - auf jeden Fall! Das habe ich zum Glück von Anfang an gesagt. Dennoch kenne ich ja meine lieben Verwandten. Die wird man nicht so schnell wieder los, wenn man sie einmal in der Bude hat. Naja, aber da finde ich schon einen Weg. Zur äußersten Not packe ich mir eben den Kleinen und verziehe mich ins Schlafzimmer. Oder ich schauspieler‘ irgendein Wehwehchen. Oder was auch immer. Da bin ich kreativ .
Die Geschwister-Idee ist gut. Mein Bruder wohnt zwar seeeeeehr weit weg, aber wir verstehen uns eigentlich ganz gut. Ist nicht verkehrt, wenn er über die Situation Bescheid weiß und meine Mutter ein bisschen einfangen könnte bzw. es zumindest versuchen könnte.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 11:39 Uhr

Danke für den Hinweis! Eigentlich logisch... Das werde ich rein prophylaktisch auch so angeben. Falls sie dann wirklich dort steht...
Mein Vater ist leider der Typ „Softie“, den meine Mutter voll im Griff hat. Er hat zwar Verständnis für meine Situation, steht dem aber recht hilflos gegenüber. Wahrscheinlich bringt das nicht viel. Aber ich überlege mal, ob es noch einen anderen Menschen geben könnte, den ich mit einbeziehen kann, vielleicht eine Freundin meiner Mutter oder ihre Schwester.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 11:45 Uhr

Danke für deine Antwort, „beruhigend“ zu hören, dass man nicht als Einzige mit einer solchen Mutter zu tun hat... An den letzten Punkt hatte ich noch gar nicht gedacht, aber ja, wäre bei mir bestimmt ebenfalls nicht unwahrscheinlich. Dennoch klingt es ja so bei euch, als hättet ihr da einen Zwischenweg gefunden. Fühlst du dich denn wohl mit der Situation wie sie ist?

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Schnegge89 am 21.08.2019, 12:06 Uhr

nun ja. unser zwischenweg besteht darin, dass ich sämtliche anwandlungen ihrerseits ignoriere. mir persönlich fällt das nicht (mehr) schwer, es ging aber erst, nachdem ich mich vollständig von ihr als Person lösen konnte. wäre sie morgen nicht mehr da, wäre es mir egal. und gäbe es meinen vater nicht, würde ich wohl auch nicht vorbei gehen.

so gesehen haben wir einfach "kein Verhältnis" zueinander. es ist ein weg, der für mich richtig ist, aber weiter empfehlen würde ich ihn auch nicht. übrigens geht es meinem Vater ähnlich wie deinem. er ist nicht glücklich damit, hat aber schon lange resigniert und sich mit der Situation arrangiert.

meine tochter ist noch recht klein und wie es weiter geht, weiß ich nicht. sollten die "Zustände" meiner mutter negative auswirkungen auf mein kind haben, werde ich den Kontakt weiter einschränken.

allgemein habe ich aber das Glück, dass sie sich vor anderen Menschen zwar gerne brüstet mit ihrem Enkelkind und vorgibt, die beste oma der welt zu sein und uns total zu unterstützen. in Wahrheit will sie aber (abgesehen von unseren halbstündigen Besuchen) nichts von uns wissen und schon gar nicht etwas für uns tun.

hast du überlegt, dass deine mutter, wenn sie zeitnah nach der geburt aufschlägt, bitte ein hotel nehmen soll? ich würde sie nicht im haus haben wollen. selbst 4 oder 8 Wochen nach der geburt nicht. solche Menschen sind gift für den eigenen seelenfrieden und gerade in dieser zeit ist man übermüdet, ausgelaugt und völlig überanstrengt.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von AngeliqueSH am 21.08.2019, 12:07 Uhr

Ich finde, dass du zu überreagierst.
Wenn z.B. dein Mann dir minutenlang den Bauch gestreichelt hätte, hättest du dich bestimmt nicht beschwert oder hättest ihn in die Schranken gewiesen, aber , weil du schon eine negative Einstellung deiner Mutter gegenüber hast, kannst du keine Ratschläge, keine Nähe annehmen. Wenn man sich mir gegenüber so benommen hätte, wäre ich aufgestanden und gegangen.
Dass sie dir Ratschläge gibt und gerne mit einbezogen werden möchte, ist doch überhaupt nicht schlimm. Natürlich denken wir, dass wir es besser wissen, keine Hilfe, Tipps brauchen, aber glaube mir, unsere Mütter, Großmütter haben oft viel mehr Erfahrung und viele gute Ratschläge zu bieten, als manch ein Ratgeber, Bücher etc.
Und du wirst froh drum sein, wenn dein Kind ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis zur Oma hat. Versuche auch deine Mutter zu verstehen. Sie wird Oma und das ist auch für sie eine ganz neue Erfahrung. Oft ist es auch so,dass Großmütter ganz anders mit ihren Enkeln umgehen, als mit ihren eigenen Kindern. Sie sind dann weniger streng, haben viel mehr Zeit,verwöhnen die Kinder usw.
Warte es doch einfach ab.

Apropos Beziehung (meine nicht unbedingt dich damit), ich finde es eigentlich traurig und schrecklich, wenn ich höre und lese, wie einfach es sich einige Menschen machen ,was ihre Beziehung zu den Eltern betrifft. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es so ein Mitläuferding ist, dass man seine Eltern schlechtreden.
Warum hat man direkt eine schlechte Beziehung zu seiner Mutter, die einen schmerzhaft geboren hat, die nächtelang kaum geschlafen hat, uns bei Krankheiten gehegt und gepflegt hat,mit uns unsere Pubertät und andere Probleme durchgemacht hat, kurzum sich um ins gekümmert hat, weil man der Meinung ist, die Mama hätte in der Kindheit wenig Zeit gehabt, sei narzisstisch gewesen usw.? Man sollte manchmal bedenken, in welchen Zeiten sie gelebt haben, was sie, teilweise, für ein schwieriges Leben hatten. Natürlich konnten sie nicht immer top in Form sein, gute Laune haben, immer an die anderen denken usw.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Schniesenase am 21.08.2019, 12:17 Uhr

Hallo rheingold,

erst einmal fühle ich mit Dir! Ich habe auch so eine Mutter. Bei ihr allerdings liegt es daran, dass sie seit vielen Jahrzehnten mit dem Alkohol nicht umgehen kann. Wir hatten eine ähnliche Situation während meiner Schwangerschaft, und hier half nur folgendes gut:

Ich habe ihr die sogenannte "volle Breitseite" gegeben. Habe ihr per Brief handschriftlich geschrieben, WAS genau mich stört und ich in meinem Leben NICHT will - was sie mit anderen Leuten und ihrem Leben macht, ist ihre Sache - und was für Folgen es haben wird, DEFINITIV, wenn sie sich NICHT an meine Regeln hält, nämlich, dass sie mein Kind dann leider gar nicht kennenlernen WIRD!

Meine Mutter versteht keine Winke mit Dachbalken, bei ihr muss man, weil auch viele narzisstische Züge, wie Du so schön sagst, volle Breitseite geben, damit man verstanden wird. Keine Schwäche, kein kleines Hintertürchen. Entweder so oder Tür zu!

Meine Regeln:

1. Sie kommt nur, wenn ich zustimme. Kommt sie ohne Zustimmung, kommt sie nicht rein. (Ich hab das wirklich mal durchgezogen, war schwer, aber sehr heilsam.) Sie wohnt 350 km entfernt, zum Glück.
2. Treffen werden von vornherein zeitlich begrenzt, ohne Verlängerungen, keine Diskussionsgrundlage dafür vorhanden.
3. Sie wird außerhalb unseres Hauses untergebracht. Auf keinen Fall will ich sie permanent hier haben. Sie nimmt uns auseinander!
4. Kontakt zum Kind nur, wenn sie sich benimmt und ihre Probleme draußen lässt.
5. Telefonkontakt nur ohne lallen und niemals nach 19:00 Uhr.

Gerade fällt mir nicht mehr ein...

Das klingt wirklich, als wäre ich die Hexe, aber nein, SIE ist die, die immer alle Grenzen überschreitet, wenn man sie lässt. Tut sie es, ist Funkstille, sofort.

Der Erfolg meiner klaren Haltung: Sie liebt unsere Tochter und schickt Pakete und Briefe, gibt sich wirklich viel Mühe. Sie kommt einmal im Jahr mit einer Busreise und ihrem Partner zu Besuch. Da wohnen sie im Hotel. Wir treffen uns noch mal im Jahr beim Familientreffen. Da benimmt sie sich immer super. Wir haben regelmäßigen Emailkontakt, und ich lasse sie ganz viel an unserem Leben darüber teilhaben. Sie hält sich lückenlos an meine Vorgaben, und so ist der Kontakt so gut wie früher lange nicht mehr. So gut man eben Kontakt zur Mutter/Oma haben kann, die alkoholabhängig ist.

Ich würde Dir raten, Dich JETZT klar abzugrenzen und deutlich zu machen, was geht und was nicht. Deine Mutter ist erwachsen. Sie muss damit leben, dass ihre Tochter es auch ist. Wenn das für sie schwer ist, kann sie eine Therapie machen. Wenn sie das nicht will, ist es selbstgewähltes Leid.

Ich bin da echt eisenhart. Aufgrund unserer Geschichte wäre es nachvollziehbar, wenn sie gar nicht an unserem Leben teilhaben könnte, aber so, wie es jetzt bei uns ist, ist es viel mehr als alle je für möglich gehalten haben. Sie hat sich angepasst, und es tut ihr selbst auch gut!

Wenn das Baby da ist, besprich vorher mit Deinem Mann, dass niemand weiß, dass es schon gekommen ist. Telefon: "Wir warten noch. Leider gerade keine Zeit, weil die Hebamme gerade kommt." Einen Monat ohne Besuch haben wir uns ausgebeten, dann durften Besücher kommen. Dein Mann ist Dein Schild. Wenn Oma meint, sie muss dennoch kommen, kann er sie vor die Tür setzen bzw. gar nicht aufmachen. Ihre Entscheidung! Wenn sie das vorher weiß, hat sie die Wahl, nicht in so eine Situation zu kommen.

Krankenhaus: Lasst das Personal wissen, dass Du auf keinen Fall Besuch von der Oma haben willst, die Beziehung gestört ist. Dann lässt man sie nicht rein bzw. gibt an der Info keine Auskunft zum Zimmer. Das würde ich auch schriftlich geben.

Meine Erfahrung: Hier hilft kein Nettsein, nur ganz klare Abgrenzung. Da das bisher noch nicht passiert sein wird, wird es natürlich erst einmal Krakeel geben, aber das gibt sich schnell. ;-)

Alles Gute für Euch!

VG Sileick

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Schniesenase am 21.08.2019, 12:17 Uhr

Hallo rheingold,

erst einmal fühle ich mit Dir! Ich habe auch so eine Mutter. Bei ihr allerdings liegt es daran, dass sie seit vielen Jahrzehnten mit dem Alkohol nicht umgehen kann. Wir hatten eine ähnliche Situation während meiner Schwangerschaft, und hier half nur folgendes gut:

Ich habe ihr die sogenannte "volle Breitseite" gegeben. Habe ihr per Brief handschriftlich geschrieben, WAS genau mich stört und ich in meinem Leben NICHT will - was sie mit anderen Leuten und ihrem Leben macht, ist ihre Sache - und was für Folgen es haben wird, DEFINITIV, wenn sie sich NICHT an meine Regeln hält, nämlich, dass sie mein Kind dann leider gar nicht kennenlernen WIRD!

Meine Mutter versteht keine Winke mit Dachbalken, bei ihr muss man, weil auch viele narzisstische Züge, wie Du so schön sagst, volle Breitseite geben, damit man verstanden wird. Keine Schwäche, kein kleines Hintertürchen. Entweder so oder Tür zu!

Meine Regeln:

1. Sie kommt nur, wenn ich zustimme. Kommt sie ohne Zustimmung, kommt sie nicht rein. (Ich hab das wirklich mal durchgezogen, war schwer, aber sehr heilsam.) Sie wohnt 350 km entfernt, zum Glück.
2. Treffen werden von vornherein zeitlich begrenzt, ohne Verlängerungen, keine Diskussionsgrundlage dafür vorhanden.
3. Sie wird außerhalb unseres Hauses untergebracht. Auf keinen Fall will ich sie permanent hier haben. Sie nimmt uns auseinander!
4. Kontakt zum Kind nur, wenn sie sich benimmt und ihre Probleme draußen lässt.
5. Telefonkontakt nur ohne lallen und niemals nach 19:00 Uhr.

Gerade fällt mir nicht mehr ein...

Das klingt wirklich, als wäre ich die Hexe, aber nein, SIE ist die, die immer alle Grenzen überschreitet, wenn man sie lässt. Tut sie es, ist Funkstille, sofort.

Der Erfolg meiner klaren Haltung: Sie liebt unsere Tochter und schickt Pakete und Briefe, gibt sich wirklich viel Mühe. Sie kommt einmal im Jahr mit einer Busreise und ihrem Partner zu Besuch. Da wohnen sie im Hotel. Wir treffen uns noch mal im Jahr beim Familientreffen. Da benimmt sie sich immer super. Wir haben regelmäßigen Emailkontakt, und ich lasse sie ganz viel an unserem Leben darüber teilhaben. Sie hält sich lückenlos an meine Vorgaben, und so ist der Kontakt so gut wie früher lange nicht mehr. So gut man eben Kontakt zur Mutter/Oma haben kann, die alkoholabhängig ist.

Ich würde Dir raten, Dich JETZT klar abzugrenzen und deutlich zu machen, was geht und was nicht. Deine Mutter ist erwachsen. Sie muss damit leben, dass ihre Tochter es auch ist. Wenn das für sie schwer ist, kann sie eine Therapie machen. Wenn sie das nicht will, ist es selbstgewähltes Leid.

Ich bin da echt eisenhart. Aufgrund unserer Geschichte wäre es nachvollziehbar, wenn sie gar nicht an unserem Leben teilhaben könnte, aber so, wie es jetzt bei uns ist, ist es viel mehr als alle je für möglich gehalten haben. Sie hat sich angepasst, und es tut ihr selbst auch gut!

Wenn das Baby da ist, besprich vorher mit Deinem Mann, dass niemand weiß, dass es schon gekommen ist. Telefon: "Wir warten noch. Leider gerade keine Zeit, weil die Hebamme gerade kommt." Einen Monat ohne Besuch haben wir uns ausgebeten, dann durften Besücher kommen. Dein Mann ist Dein Schild. Wenn Oma meint, sie muss dennoch kommen, kann er sie vor die Tür setzen bzw. gar nicht aufmachen. Ihre Entscheidung! Wenn sie das vorher weiß, hat sie die Wahl, nicht in so eine Situation zu kommen.

Krankenhaus: Lasst das Personal wissen, dass Du auf keinen Fall Besuch von der Oma haben willst, die Beziehung gestört ist. Dann lässt man sie nicht rein bzw. gibt an der Info keine Auskunft zum Zimmer. Das würde ich auch schriftlich geben.

Meine Erfahrung: Hier hilft kein Nettsein, nur ganz klare Abgrenzung. Da das bisher noch nicht passiert sein wird, wird es natürlich erst einmal Krakeel geben, aber das gibt sich schnell. ;-)

Alles Gute für Euch!

VG Sileick

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Christine70 am 21.08.2019, 12:34 Uhr

Hier gibt es öfter solche Beiträge, meist geht es aber um die Schwiegermutter/eltern.

Du machst jetzt auf mich nicht zwingend den Eindruck, dass du unbedingt den Kontakt abbrechen willst. Das finde ich schonmal positiv. Alle, die raten, den Kontakt abzubrechen, haben dahingehend entweder keine Gefühle oder schon ZU viel erlebt. Mutter bleibt Mutter und wenn sie wirklich Narzist ist, dann ist das eben so und man sollte lernen damit umzugehen.

Erstmal würde ich gerne wissen, wie dein Verhältnis zu den Schwiegereltern ist. Kann man SIE evtl. mit ins Boot holen? Du schreibst ja, sie sind mit deinen Eltern befreundet?!

Dann würde ich das Gespräch unter 4 Augen suchen, nur deine Mutter und du. Und da sagst du ihr gleich Mal vorneweg, daß Heulen bei dir nix bewirkt. Dann sage ihr, was dich schon jetzt vor der Geburt nervt/stört. Man muß es ja nicht im Bösen sagen!!

Das mit den Erfahrungen ist so eine Sache. Selbst bei mir hieß es von Seiten meiner Mutter vor 27 Jahren, ich soll dem Kleinen doch mal etwas Kartoffelknödel mit Soße geben. Da war er 4 Monate alt.. Oder daß Stillen nicht sein muß, braucht kein Kind und mit Flasche wäre man unabhängiger. Ein Stillkind hängt ja dauernd nur an der Mutter. < ---------- zwei Beispiele von Vielen und ich spreche noch nichtmal vom "Schreien lassen stärkt die Lunge".
Solche Tipps und Erfahrungen braucht kein Mensch! Man kann es sich anhören, muß es aber nicht befolgen.

Wie stellt sie sich den Krankenhausbesuch denn vor? Will sie sich dann gleich Mal ein paar Tage bei euch Zuhause einnisten? Da würde ich auch einen Riegel vorschieben. Ich hätte es damals auch nach zwei oder drei Wochen nicht haben können, wenn da 4 Personen mehr im Haushalt leben, wenn auch nur zu Besuch. Aber das mußt alleine du und dein Mann entscheiden. Aber mir war diese "kennenlernzeit" heilig. Sie könnten sich ja auch zu Viert eine Ferienwohnung nehmen und die Kosten teilen.

Krankenhausbesuche ok, da bin ich so eingestellt, daß ich dies niemandem verbieten wollte. Gerade die Großeltern wollen das Kind doch sofort begrüßen. Aber das lief nach MEINEN Regeln ab. Den einen Tag meine Eltern, am nächsten die Schwiegereltern. Nicht alle auf einmal. Kommt auch darauf an, wie lange du im KH liegst. Bei mir waren das immer 4 - 5 Tage.

Kontakt abbrechen sollte immer der allerletzte Schritt sein. Sie wohnen 600 km weit weg, das ist ein Vorteil. Wären es 600 m..... sähe es anders aus.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Trini am 21.08.2019, 12:54 Uhr

Gibt es in eurer Nähe nicht ein kleines Hotel/Pension/Ferienwohnung????

Dann können deine Eltern in eurer nähe sein, ohne dass du sie betüddeln musst.

Ich ahben nämlich, dass du (wie ich) nicht in der Lage bist, Besucher als Helfer auf- und anzunehmen.

Für "gute Ratschläage" lerne es zuzuhören und DAS anzunehmen, was dir richtig erscheint.

Trini

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von kaempferin am 21.08.2019, 12:56 Uhr

Hallo,

also einfach abbrechen würde ich den Kontakt zu Deiner Mutter nicht, denn sie ist immerhin Deine Mutter und wenn sie so weit weg wohnt (und 600 km SIND nun mal viel!), seht Ihr Euch doch sowieso nicht allzu oft. Und es ist doch auch schön, wenn sie sich für ihren Enkelsohn interessiert - auch wenn sie Deiner Meinung nach da "zuviel macht". Ich würde sie stattdessen in die Schranken weisen, wenn es Dir zuviel wird. Ach ja - von ihren Tränen würde ich mich da auch überhaupt nicht beeindrucken lassen.
Und Deinen Mann und Bruder mit ins Boot holen. Nicht, dass Du Dich nicht alleine "wehren" könntest, aber dann würdest Du halt nicht ganz alleine dastehen.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Nakarta am 21.08.2019, 12:58 Uhr

Auch ich kenne ähnliche Probleme und kann den bisherigen Meinungen nur zustimmen: fahre eine möglichst klare Linie (gut abgesprochen mit deinem Mann, so dass ihr immer eine gemeinsame Front darstellt). Wenn dir etwas ernsthaft unangenehm ist, setze dich durch - es geht jetzt nicht mehr nur um dich, sondern du schützt die Interessen deines Kindes, denn auch seine Grenzen werden in solchen Fällen oft nicht akzeptiert. Die große räumliche Distanz, ist ein gutes Druckmittel, so gemein das klingt. Insgesamt seid ihr am "längeren Hebel". Das klingt furchtbar, aber wenn es nur so ohne Kontaktabbruch funktioniert, ist das nicht deine Schuld. Ich für meinen Teil habe für mich beschlossen, dass ich das Ende einer Kette von psychisch unter Druck gesetzten Kindern sein werde. Der Gedanke hilft mir mich durchzusetzen. Außerdem ist es ein ganz anderes Gefühl, wenn jemand den "Mamabären" in dir kitzelt - du wirst dich mit der Zeit ganz anders durchsetzen können, weil du in der Beziehung nicht mehr "nur" Kind bist.
Als Praxistipp für potentiell übergriffige Besucher, bei denen du fürchtest sie könnten dir dein Kind gegen deinen Willen entreißen, gerade wenn es noch sehr klein ist, kann ich nur die Trage empfehlen.
Btw: Genau die Krankenhausdiskussion hatten wir auch. Es war im Vorfeld abgesprochen, dass alle auf unser OK warten. Am Morgen nach der Geburt, rief mein Vater recht verzweifelt meinen Mann an: meine Mutter sitze quasi schon im Auto, er könne sie kaum aufhalten. Letztlich haben wir uns geeinigt, dass sie Max. 1h kommen dürfen. Sie sind dann tatsächlich knapp 4h gefahren, waren 30 min da und sind am selben Tag zurück
Kein Sieg auf voller Linie für mich, aber so war es dann ok. Soviel also zum Mittelweg...
Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück und trotzdem noch eine schöne Kugelzeit.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 12:59 Uhr

Danke auch für deine Worte . Gerade das „Überreagieren“ möchte ich ja in der aktuellen Situation vermeiden, deswegen schreibe ich auch in diesem Forum: Ein paar Stimmen, die nicht direkt betroffen sind, können ja auch ganz gut Emotionen aus der Sache nehmen und dafür sorgen, dass man einen sinnvollen, vernunftgeleiteten Weg findet.
Dass meine Mutter etwas „schräg“ ist, um es mal freundlich auszudrücken, sage ich bestimmt nicht leichtfertig oder auf der Grundlage von ein, zwei Ausnahmesituationen, sondern so ist sie schon immer. Ich bin mittlerweile 35 Jahre alt, kenne sie also schon eine ganze Weile und könnte dir noch viele,gaaaanz andere Geschichten erzählen, die aber nicht hierhin gehören. Soviel sei gesagt: Mütter sind nicht immer automatisch „gute Menschen“, die nur das Beste für ihr Kind wollen. Wenn du das anders siehst kann ich dich nur beglückwünschen, denn dann hast du sicherlich eine ganz tolle, liebevolle Mama!
Dass ich meine Mutter trotz allem respektiere und ihr einen guten Umgang mit ihrem Enkel ermöglichen möchte, zeigt sich doch allein dadurch, dass ich hier auf der Suche nach unterschiedlichen Meinungen bin und eine Lösung für das Problem suche. Vielleicht hast du damit Recht, dass ich mir ein paar Tage Zeit nehmen sollte, um etwas Abstand von der Situation zu gewinnen und dann mit noch klareren Kopf eine Entscheidung zu treffen. Allerdings kann ich dir in den anderen Punkten nicht zustimmen. Es geht hier nicht darum, dass ich eine liebende Mama wirsch zurückweisen möchte, sondern darum, dass meine eigene Mutter mich mich bedroht, beschimpft und emotional erpresst und ich einen Weg finden muss, damit umzugehen und ohne ein riesiges Drama damit auszulösen.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 13:03 Uhr

Ganz lieben Dank Dir! Ja, der Alkohol ist bei meiner Mutter auch ein Thema, der macht’s nicht besser, kann ich bestätigen... Deine konkreten Erfahrungen finde ich hilfreich, vor allem die vorab klar kommunizierten Regeln machen echt Sinn. Dazu werde ich mir mal Gedanken machen.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 13:13 Uhr

Danke, dass du deine Erfahrungen teilst, es ist schon Wahnsinn, wie viel ich darin wieder erkenne. Zum Beispiel auch diese Art der Selbstdarstellung vor anderen (Beste Mutter/Oma/... von Welt!) und in Wirklichkeit interessiert sie sich nie dafür, was wir brauchen, und wünschen etc. Mit geht’s ebenfalls so, dass ich mich mittlerweile ganz gut von ihr gelöst habe. Allerdings mache ich mir vor dem aktuellen Hintergrund der anstehenden Geburt und meiner neuen Verantwortung für dieses wundervolle kleine Wesen in meinem Bauch eben auch ganz neue, andere Gedanken...
Ins Hotel gehen sowohl meine Eltern, als auch meine Schwiegereltern. Glücklicherweise haben wir auch nur eine kleine Wohnung, in der gar nicht alle übernachten könnten, daher erübrigt sich die große Diskussion darüber.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 13:29 Uhr

Ja, von Schwiegermonster-Geschichten hört man häufiger. Allerdings verstehe ich mich mit denen ganz gut. Sie sind zwar auch ein bisschen anstrengend, aber sie sind liebe Menschen und sie stehen absolut auf meiner Seite. Allerdings sind sie mit meiner Mutter auch überfordert, ich kann’s ihnen nicht verübeln... sie wissen dann einfach auch nicht, wie sie reagieren sollen.
Leider ist meine Mutter ziemlich unberechenbar, deswegen muss man mit allem rechnen: Vielleicht kommt sie sofort, vielleicht einen Tag später, vielleicht geistert sie die Krankenhausflure auf und ab, bis sie mich gefunden hat, vielleicht bucht sie für eine Woche ein Hotel, vielleicht eine Ferienwohnung für drei Wochen... Das kann man vorher nicht sagen.
Den Punkt mit den vorab kommunizierten, klaren Regeln werde ich in jedem Fall beherzigen! Vielleicht bringt es ja was!

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Das mit dem Krankenhaus lässt sich ja verhindern, ...

Antwort von Trini am 21.08.2019, 13:56 Uhr

indem man die Geburt erst vermeldet, wenn man für Besuche bereit ist.

Trini

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 15:04 Uhr

Nochmal tausend Dank euch allen für‘s Lesen und die ganzen Antworten, ich habe mich sehr gefreut, so viele, teilweise auch unterschiedliche Meinungen und Tipps zu hören. Ich konnte einiges mitnehmen und fühle mich jetzt schon viel zuversichtlicher und klarer im Kopf.
Ich bin außerdem froh, so einen tollen Mann, eine liebe Schwiegerfamilie und auch andere verständnisvolle Familienmitglieder und Freunde zu haben. Gemeinsam werden wir bestimmt einen guten Weg finden.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Maroulein am 21.08.2019, 15:05 Uhr

Hallo
Bei mir war es die Schwiegermutter,sie ist bei der Großen ernsthaft bis in den Kreißsaal (vor der Geburt)gekommen,die Hebamme war so blöd und hat nicht Mal vorher angefragt ob es ok dass sie sie reinlässt,das hab ich ehrlich gesagt auch noch nicht erlebt(ich bin Krankenschwester,habe selber im KS gearbeitet).
Wir haben bei den weiteren Kindern den genauen Termin gar nicht bekannt gegeben,sondern erst nach der Geburt angerufen,und dann auch nur diejenigen die wir wirklich sehen wollten.,da zwei meiner drei Kinder auf Intensivstation müssten hatte es sich dann mit Kind kucken eh erledigt,du glaubst gar nicht wie viele dann dankend absagen,nur die Mama ist nicht spannend genug


Aber grundprinzipell fand ich Besuche in Krankenhaus am Anfang einfacher,kurz Baby kucken lassen,und wenn man genug hat herauskomplementieren,daheim ist das definitiv schwieriger.
Du kannst aber im Krankenhaus auch Auskunftsverbot erteilen,dann darf weder an der Pforte,noch auf Station gesagt werden auf welcher Station und welchem Zimmer Du zu finden bist.


Das ändere ist aber definitiv Deine Haltung, Du musst stark Bleiben und deiner Ma klare Ansagen machen,und wenn sie sich nicht daran hält bekommt sie die Jacke in die Hand gedrückt und darf gehen,sonst endet das nie.wenn sie meint auf Drama machen zu müssen darf sie eben auch gehen.Sie weiß doch ganz genau dass du Angst hast und drängt sich immer weiter in die Rolle des kleinen ängstlichen Mädchens,das bist du aber nicht,bald bist du selbst Mama und musst für Dich und Dein Kind einstehen,und das ist manchmal unangenehm.

Und wenn ihr merkt sie tut euch wirklich nicht gut hilft vielleicht auch nur ein Kontaktabbruch.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 15:08 Uhr

Den Tipp mit der Trage habe ich schon mal irgendwo gehört, gut, dass du mich nochmal daran erinnerst. Den fand ich schon damals ziemlich gut :-).

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Meeresschildkröte am 21.08.2019, 16:41 Uhr

"Der zwischenzeitliche Höhepunkt war erreicht, als sie mir minutenlang über den Bauch streichelte"

Wieso lässt du so etwas überhaupt zu? Das ist doch sehr distanzlos. Zumal euer Verhältnis eben nicht sehr innig ist.


Du musst lernen, Grenzen zu setzen, würde ich sagen.

Und zwar klare und deutliche.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 17:22 Uhr

ich hatte zunächst versucht, durch ihr Gesten, Wegrücken usw. zu verstehen zu geben, dass ich das unangenehm finde, da wir mit mehreren Personen zusammensaßen. Da wollte ich sie nicht bloßstellen. Leider konnte oder wollte sie das nicht verstehen... Wahrscheinlich muss ich wirklich deutlicher/klarer werden in Zukunft.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 21.08.2019, 17:28 Uhr

Oh, wow, das klingt heftig. Ich frage mich manchmal wirklich, was sich die Leute dabei denken... gerade Frauen, die ja selbst Mütter sind und sich doch eigentlich einigermaßen in die Situation hineinversetzen können müssten!

Ich habe nun begonnen, einen Brief an meine Mutter zu schreiben. Mal sehen, ob ich ihn abschicke. Auf jeden Fall finde ich das schon mal hilfreich, um mal deutlich zu formulieren, was MIR wichtig ist und was ich mir wünsche/erwarte. Damit fühle ich mich so oder so besser gewappnet. Unabhängig davon, ob er tatsächlich in die Post geht.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Schniesenase am 21.08.2019, 18:18 Uhr

Bei uns war es das Tuch! Da grabbelt keiner einfach so an oder rum, wenn ich es nicht will, und niemand kann das Baby aus dem Schlaf reißen oder ansonsten ungefragt an sich nehmen. Ist es nicht im Tuch, ist es kontaktfähig. Das hat super geklappt. Babys sollten in den meisten Tragen auch noch nicht transportiert werden. Für so kleine Mäuse ist ein elastisches Tragetuch super. Die gehen auch (MAM) bis 15 kg (hab ich gemacht, als meine schon viel älter war und klappte gut) und können vorgebunden werden, d.h. man setzt das Kind ins vorgebundene Tuch. Ein bisschen Lernen am Anfang mit dem Binden und Gefummel, aber bald geht es in Fleisch und Blut über. Kann ich sehr empfehlen!

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Schniesenase am 21.08.2019, 21:14 Uhr

Das genau meine ich mit "da hilft kein Winken mit dem Zaunpfahl". Deine Wünsche und Vorstellungen werden respektiert werden, aber erst dann, wenn sie Nachteile damit hat, dass sie ihre ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzen will. Andeuten hilft nicht, nur ganz klare Front.

Ich habe geheult wie ein Schlosshund, als ich nach wochenlangem spätabendlichem Telefonterror (säuselnde Mutter wollte unterhalten werden und reagierte auch keinen Versuch des Abwürgens), den Strich zog und ihr sagte, wenn sie noch ein Mal nach acht Uhr abends anriefe, legte ich sofort wieder auf und nun gute Nacht, Tschüss!. Weil ich mir so böse und fies vorkam. Und sie konnte so gewaltig auf die Tränendrüse drücken. Das war im Studium, fast 30 Jahre her. Dann habe ich wieder geheult, als ich ihr einen mehrseitigen Brief geschrieben und auch losgesendet habe, in dem sehr klar stand, WIE ich mir eine Beziehung mit ihr vorstellen kann und wie nicht. Der Alkohol war das Problem. Im Endeffekt habe ich ihr geschrieben, dass ich sie, wenn der Alkohol so wichtig für sie ist, nicht in meinem Leben dulden kann, weil mich das kaputt macht. Ich habe ihr auch geschrieben, dass mir egal ist, ob sie eine Putzfrau oder was auch immer wäre (sie hat nie richtig gearbeitet, aber viel gemacht, wo sie "toll" war), Hauptsache, ich könnte normal mit ihr reden, mich einfach mal mit ihr treffen ohne lallen, ohne die ewigen Klagen über Leute, die ich nicht kenne usw...

Was ich sagen will: Dieses Abgrenzen tut weh, weil wir selbst normal denken und fühlen und niemandem je sowas sagen oder schreiben würden. Aber meine Mutter, und von dem, was Du berichtest, ist Deine ähnlich gestrickt, versteht nur diese Sprache, und es trifft sie auch gar nicht so, wie es einen selbst treffen würde. Sie wägt dann ab: "Was muss ich jetzt tun, um einen Vorteil zu haben?" Auch wenn sie erst einmal Drama macht. Das ist eben auch nur ein Weg, um zu bekommen, was man will. Also wenn es Dir sehr hart vorkommt, was Du sagen willst, denke vielleicht auch daran, dass sie diese Sprache braucht, um Dich überhaupt zu verstehen. Bei meiner Mutter stand in jedem Hintertürchen, bei jedem kleinsten "vielleicht", mit dem ich dann relativiert habe, weil es mir zu hart erschien (die Wahrheit ist hart in solchen Fällen) die ganze Mutter in der Tür und grub wieder weiter.

Ich lese Dich nicht wie jemanden, der sich grundsätzlich schwer abgrenzen kann, aber Deine Mutter war bisher sehr weit weg und vermutlich war es erträglich genug, hin und wieder einfach zu dulden, wie sie war. Mit Kind ist das sofort anders. Dein Kind, Deine nun bald kleine Familie, die glückliche Geburt usw. wirst Du schützen wollen, und dafür haben wir Frauen viel Kraft und Macht. Und wenn die Hormone nach der Geburt Dich schwach machen, hast Du einen Mann, der sie einnorden kann.

Bei uns war mein Weg am Ende ihr Glück. So relativ "normal", wie meine Mutter heute ist, ist sie erst, seit sie in sehr engem Rahmen am Leben meiner Tochter und meiner eigenen Kernfamilie etwas teilhaben kann, Bilder bekommt, Geschichten erzählt bekommt, hin und wieder miterleben darf. Am Ende war also mein klarer Weg für sie die Chance, für die sie die Disziplin selbst nie aufgebracht hätte. Was sie mit ihrem Leben macht, muss sie ganz allein wissen. Das ist nicht meine Sache. Sie ist schon groß. Wenn sie sich ins Koma saufen will, halte ich sie nicht davon ab. Und meine Grenzen dienen unserer Abgrenzung, nicht ihrer vermeintlichen Erziehung. Aber sie kann sich an uns anpassen, wenn sie mit uns zu tun haben möchte, und das sind dann auch für sie gute Erfahrungen.

Damit will ich sagen, dass, was erst echt fies klingt und einem schwerfällt, manchmal erstaunlich gut enden kann. ;-)

Ich bin sicher, dass Du Deinen persönlichen Weg damit finden wirst, denn so klingst Du. Hilfe hast Du auch, liebe Leute, die Euch beistehen und gern haben. Wie immer wirst Du aus allem das machen, was für Euch passt! Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei!

Alles Liebe und Gute!

Sileick

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Aubergine123 am 22.08.2019, 15:27 Uhr

Hallo!
Bei solchen Beiträgen besteht immer das Problem dass man seine eigene Familiensituation projiziert, ich natürlich auch.
Ich habe keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter. Ich sehe es nicht wie eine andere Userin geschrieben hat "Mutter bleibt Mutter, man muss sich mit ihr arrangieren". Meine Mutter hätte fast die Ehe meines Bruders zerstört weil er genau diese Haltung hatte. Erst als meine Schwägerin samt der Kinder ausgezogen ist hat er es geschafft unsere Mutter in die Schranken zu weisen und seine Familie vor ihr zu beschützen. Er hat den Kontakt auf das Nötigste reduziert und unsere Mutter weiß jetzt, dass sie Grenzen zu respektieren hat.
Ich denke dass nach der Geburt sowieso die Beziehung zu deiner Mutter verändern wird, ob zum guten oder schlechten, das wird sich zeigen. Die Geburt deines Kindes wird euch schließlich beide verändern.
Um ein anderes Beispiel zu nennen: Ich hatte zb mit meiner Schwägerin immer ein sehr gutes Verhältnis. Das Verhältnis war aber nur gut, weil ich jede Stichelei ignoriert hab, ich hab sie genommen wie sie ist und Familie ist Familie. ich dachte mir "sie ist halt so". Als dann meine Tochter geboren wurde war es mir dann aber nicht mehr egal, dass sie den in Honig getunkten Schnuller meiner Neugeborenen in den Mund stecken wollte oder ihr Chips in die Hand drückte als sie 6 Monate alt war. Sie hat mein "nein" auch nicht akzeptieren wollen, schließlich ist das mein erstes Kind und sie hat drei. Ich hab definitiv kein inniges Verhältnis mehr mit ihr weil es nicht mehr nur dumme Sticheleien sind und es hier um das Wohl meines Kindes geht.
Ich kann dir nur raten bereits jetzt klare Grenzen zu setzen damit sich die Geburt nicht darum dreht ob deine Mutter wohl plötzlich im Kreißsaal steht. Lass dir diesen Moment nicht kaputt machen. Du wirst, egal ob mit deiner Mutter oder anderen Personen, immer Grenzen setzen müssen, vor allem wenn es um dein Kind geht. Du musst nicht den Kontakt abbrechen, aber ein klares Gespräch muss auf jeden Fall sein. Die Idee mit dem Brief finde ich super.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 22.08.2019, 16:01 Uhr

Das probiere ich auf jeden Fall, danke!

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 22.08.2019, 16:10 Uhr

Hallo Sileick, ich denke, du hast Recht damit, dass ich es bisher nicht geschafft habe, klar und deutlich meine Grenzen zu formulieren. Irgendwie landet man doch immer wieder in der „Relativierungs-Falle“. Insofern war es vielleicht sogar gut, dass es nun so eskaliert ist, jetzt weiß ich, dass alles andere nicht weiterhilft. Und dass es nun nicht mehr nur um mich geht, sondern vor allem um meinen Sohn und meine eigene Familie, gibt mir sehr viel Kraft und die Zuversicht, dass ich zukünftig stärker sein werde was das angeht. Vielen lieben Dank für deine Geschichte!

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 22.08.2019, 16:15 Uhr

Hallo Aubergine! Der Brief ist tatsächlich geschrieben und liegt bereit zum verschicken. Das Schreiben hatte schon was echt Therapeutisches... Ich werde ihr zunächst selbst sagen, was ich mir von ihr erwarte, falls ich jedoch irgendwie das Gefühl habe, es kommt nicht an, landet der Brief bei der Post. Die Worte darin sind sehr drastisch, aber ehrlich und sie dürften keine Fragen offen lassen...

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von kaempferin am 22.08.2019, 18:16 Uhr

Hallo,

"Bei mir war es die Schwiegermutter,sie ist bei der Großen ernsthaft bis in den Kreißsaal (vor der Geburt)gekommen..."
Also DAS geht ja wohl echt zu weit - wer, bitte schön, macht denn SOWAS und wie kommt man überhaupt auf solch eine Schnapsidee?! Also da bleibt mir ja echt die Spucke weg... Wie dreist kann man sein?! Mir würde sowas ja nicht im Traum einfallen - in den Kreißsaal gehen... *Kopf schüttel" - aber ganz gewaltig... !

"...die Hebamme war so blöd und hat nicht Mal vorher angefragt ob es ok dass sie sie reinlässt... "
Das ist genauso ein Unding, was überhaupt nicht geht. Die hätte sich von mir etwas anhören dürfen.

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Schniesenase am 22.08.2019, 22:44 Uhr

Berichte doch mal später, wenn Du magst, gern auch per PN, falls Du nicht wieder eine große Diskussion starten möchtest. ;-)

Ich wünsche Euch auf jeden Fall eine schöne, harmonische Restschwangerschaft und eine glückliche, wunderschöne Geburt!

Alles Gute!

Sileick

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von Nina677 am 23.08.2019, 11:30 Uhr

Bereits beim Lesen der ersten Zeilen dachte ich schon: Ui, kommt mir bekannt vor.... ;-)
Meine Mutter ist auch so - zudem noch Kettenraucherin! Ich finde es schlimm, so von seiner eigenen Mutter zu denken / sprechen (und für mich wäre es ganz schrecklich, wenn das Verhältnis zwischen mir und meiner Tochter irgendwann mal so wäre!), aber ich bin mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, dass die Situation zwischen uns so ist wie sie ist und ich daran nichts (mehr) ändern kann. Und so ein unterkühltes Mutter-Tochter-Verhältnis entsteht ja nicht von einem Tag auf den anderen, sondern über viele viele Jahre (so zumindest bei uns).

Was ich aber eigentlich sagen wolle:

- Ratschläge: gab´s und gibt es hier auch - sowohl von meiner Mutter als auch von der SchwieMu ("die muss doch endlich mal alleine einschlafen können, trag sie nicht so viel im Tragetuch, renn nicht gleich bei jedem ersten Gequake" etc...). Das "Glück" ist, dass meine Mutter 600 km weit weg wohnt und vieles übers Telefon kommt - da kann ich recht gut mit umgehen bzw. kann das Gespräch dann auch einfach mal beenden, wenn´s Zuviel wird. Spannend wurde es, als sie uns das erste Mal besuchen kam - da war die Kleine knappe 3 Monate alt - weil eben Kettenraucherin und dem Alkohol sehr zugesprochen... es waren nur 3 Tage, aber die waren für mich echt sehr anstrengend! Ich habe nichts zu ihr gesagt, weil ich keinen Streit haben wollte und mein Papa erst zwei Monate zuvor starb...
Die Kleine hat jedes Mal geweint, wenn meine Mutter sie auf dem Arm hatte, ich vermute mal, weil man die Ausdünstungen eben riecht (ist ja bei jemandem, der Kette raucht, nochmal extremer, als bei "normalen Rauchern). Meine Mutter hat das dann immer ins Lächerliche gezogen, so von wegen, die Kleine soll sich doch jetzt nicht anstellen und das wäre ja auch alles ein gespieltes Theater von ihr... da war dann schon der Punkt erreicht, an dem ich meiner Mutter gesagt habe, dass das kein Theater ist und sie halt den Rauch einfach nicht verträgt. Meine Mutter hat das aber nur belächelt.... ebenso meine Bitte, sich wenigstens nach dem Rauchen die Hände zu waschen.

Besuch nach der Geburt: Hier kann ich dir nur den einen gut gemeinten Ratschlag ans Herz legen: Wenn du kein Besuch möchtest, egal von wem, dann sag das gleich zu Beginn auf der Station bzw. beim Empfang, dass keine Zimmernummer rausgegeben werden soll!! Unsere Tochter kam nachts um halb zwei auf die Welt und am selben Tag Nachmittags standen die SchwieMu, Schwägerin und drei Kinder auf der Matte! Niemals mehr würde ich das zulassen!! Ja, sie wollen alle das Baby sehen, das ist schön und lieb gemeint, aber man hat doch erst mal genug mit sich selbst zu tun und ganz ehrlich, mir war es auch unangenehm. Vom Wochenfluss war das Bettlaken noch ein wenig verschmutzt, man selbst schaut aus wie vom Bus überrollt, ich hatte noch keine Routine beim Stillen... jeder hat irgendwie peinlich berührt im Zimmer umhergeschaut... ich finde, das hat alles noch Zeit, bis man wieder zu Hause ist. Wenn jemand Besuch haben möchte, dann ist das völlig in Ordnung, aber man sollte auch unbedingt verstehen, wenn das jemand nicht möchte!

Und auch wenn das dann bei Euch zu Hause stattfindet: Meine Schwester kam knappe vier Wochen nach der Geburt zu uns und mir war das auch Zuviel, obwohl sie alleine kam und echt nicht groß ins Gewicht gefallen ist... aber allein die Tatsache, was koche ich, was kauf ich ein, hat mich gestresst. Würde ich beim zweiten Kind auch nicht wieder so machen.

Nun bin ich generell kein Mensch, der klipp und klar sagen kann, was ihn stört oder so, aber ganz ehrlich: Beim nächsten Mal würde ich das tun! Denn mich hat das schon alles überfahren...

Kontakt (einstweilen) abbrechen? Schwierige Frage... ich glaube, hier musst du dich auf dein Bauchgefühl verlassen und ich finde es auch schwierig, dir als Außenstehende hierzu einen Ratschlag zu geben (obwohl ich sehr mit dir fühlen kann...). Vielleich hilft eine klare Ansprache ja erstmal mehr als ein rigoroser Schnitt?

Abschließend wünsche ich dir noch eine schöne restliche Kugelzeit, die du hoffentlich ohne negative Gedanken genießen kannst, eine tolle Geburt, die dir hoffentlich lange als schönes Ereignis in Erinnerung bleiben wird und dass du und dein Mann später einen gangbaren Weg mit Mutter / Schwiegermutter finden werdet... Es ist eine zu wertvolle und kostbare Zeit, die erstmal nur Euch als Familie gehört und das sollte respektiert werden.

Alles Gute!

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 23.08.2019, 11:52 Uhr

Das mache ich gern!

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Re: Verhältnis mit der (zukünftigen) Oma

Antwort von rheingold am 23.08.2019, 12:26 Uhr

Es scheint ja echt nicht gerade wenige Mütter zu geben, die so ticken. Woher das wohl kommt? Interessanterweise ist meine Mutter ebenfalls Kettenraucherin.
Das finde ich aber echt hart von deiner Mutter, dass sie nach ner Kippe nicht mal die Hände wäscht. Ich habe früher auch geraucht, aber ich wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, ein kleines Baby auf den Arm zu nehmen, wenn ich gerade eine gepoft habe. Dagegen spricht doch schon der gesunde Menschenverstand. Unglaublich... und dann noch diese hanebüchenen Aussagen, wenn das Kind weint. Das macht echt fassungslos.

Ich glaube, mir wird der Besuch generell auch zu Hause lieber sein. Außer bei meiner Mutter bin ich mir auch bei allen mir nahen Personen sicher, dass sie sehr viel Rücksicht nehmen werden. Gut, meine Schwiegermutter wird vielleicht ein bisschen anstrengend sein, aber sie ist dennoch ein herzensguter Mensch und wird alles tun, damit es mir und dem Kind gut geht. Mal sehen, das entscheide ich alles, wenn der Kleine da ist. Ist ja auch schwer vorab zu entscheiden, wenn man noch gar nicht weiß, wie es einem nach der Geburt gehen wird, und gerade beim ersten Kind hat man ja noch keinerlei Erfahrungswerte.

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