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Geschrieben von kleineTasse am 19.04.2016, 8:17 Uhr

Bitte um dringenden Rat...

Hallo alle zusammen,

wie sage ich meinem Kind (fast 13), dass seine Schildkröte verstorben ist? Sie hat immer bei einer Freundin, die selber Schildkröten hat überwintert, weil ich hier in unserem Haus, garkeine Möglichkeit habe.
Vor ca. 3 Wochen haben wir telefoniert und sie sagte mir, dass alle Schildkröten noch schlafen. Vor wenigen Tagen haben wir nochmal gesprochen und da sagte meine Freundin mir, dass ihre wach sind nur unser Kleiner schläft noch, aber er müsste jetzt auch langsam aufwachen, sie sagt mir dann Bescheid.
Heute Morgen rief meine Freundin an und hat mir erzählt, dass unser Kleiner nicht mehr aufgewacht ist. Sie war gestern auch beim Tierarzt. Wir sind alle so
erschrocken und sie ist so verzweifelt, dass sie uns ihre kleinste Schildkröte schenken wollte.
Aber darum geht es mir garnicht und das würde ich auch nicht machen. Die große Frage ist, wie und wann sage ich das meinem Kind? Er fährt nächste Woche zur Klassenfahrt. Mein Mann sagt, wir sollten es ihm danach sagen.
Hinzu kommt und das ist jetzt mein Hauptproblem, dass unser Sohn sowieso schon ein Einzelgänger ist und ich echt Angst habe, ihm sagen zu müssen, dass seine Schildkröte nicht mehr da ist. Mein Sohn ist total sensibel und nicht unbedingt von der abgeklärten Sorte. Er hatte sie bekommen, als er 6 war und Klein-Anton war damals 5 Monate. Jeder der ein Kind und ein Haustier hat weiß, wie die Kinder daran hängen. Es ist ja wie ein Freund.

Was mach ich denn bloß und wann sage ich ihm das? Ich fange bei traurigen Dingen immer gleich an zu heulen. Ich glaube, da kriegt mein Kind noch mehr Angst. Vielleicht sollte das mein Mann machen. Mir ist ganz schlecht vor lauter Schiß!

LG Simone

 
12 Antworten:

Das tut mir sehr leid

Antwort von MissRanya am 19.04.2016, 8:28 Uhr

Aber leider ist es auch Der Lauf der Natur.
Auch wenn er sehr sensibel ist,ist er in einem Alter,wo man mit ihm über solche Sachen realistisch reden kann.
Nimm dir die Zeit, wenn er nach Hause kommt, dich mit ihm hinzusetzen. Und sage ihm,dass die Bekannte angerufen hat und seine Schildkröte leider nicht mehr aus der WinterRuhe erwacht ist.
Lass ihm Zeit und Raum zum Trauern. Auf seine Weise. Seine Schildkröte hatte ein schönes Leben bei euch und musste nicht leiden. Den Lauf der Natur kann man nunmal nur bedingt lenken.

Alles Gute für euch

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Re: Bitte um dringenden Rat...

Antwort von sojamama am 19.04.2016, 8:30 Uhr

Schwierig, aber ich würde wohl "notlügen" und sagen, er wäre über Winter wohl krank geworden und wäre daher verstorben.
Sagen musst Du es ihm ja eh. Ich weiß wie das ist... wir hatten damals mit unseren Wasserschildis so ein Theater.
Aber vielleicht doch noch vor der Klassenfahrt, dann kann er sich auf selbiger evtl. wieder etwas ablenken...

melli

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Re: Ich hatte dasselbe Problem und habe es falsch gelöst...

Antwort von Bonnie am 19.04.2016, 8:56 Uhr

Bei uns war es das geliebte Meerschweinchen, das gestorben war. Weil ich meiner (sehr sensiblen) Tochter das Leid ersparen wollte, hatte ich sogar kurzzeitig erwogen, ein Ersatz-Schweinchen zu kaufen, das dem toten ähnelt. Bis mir zum Glück meine beste Freundin gründlich den Kopf gewaschen hat. Sie sagte, wir müssen und dürfen unsere Kinder nicht vor allem Leid der Welt bewahren wollen. Eigentlich schonen wir damit nämlich nur uns selbst, weil wir es schwer ansehen können, wenn unser Kind traurig ist. Kinder aber dürfen erleben, dass der Tod zum Leben dazu gehört. Sie sind seelisch in der Lage, diese Wirklichkeit zu verkraften. Und Kinder haben ein Recht darauf, auch mal schlechte Gefühle zu haben, auch wenn wir ihnen diese nur schwer zugestehen können.

Wir Eltern hätten es am liebsten, unsere Kinder hätten den ganzen Tag nur schöne Empfindungen und würden nur gute Erfahrungen machen. Am liebsten möchten wir sie in Watte packen und vor dem Leben bewahren. Aber das ist unrealistisch und auch falsch. Damit unterschätzen wir unser Kind und seine Fähigkeit, nicht nur mit der halben, sonnigen Hälfte der Wirklichkeit zurechtzukommen, sondern auch mit der Schattenseite.

Jedenfalls habe ich es dann zwar meiner Tochter gesagt, dass das Schweinchen tot ist, ich hatte es aber schon vorher begraben, damit sie es nicht sehen muss. Das war ein sehr großer Fehler. Meine Tochter wollte das tote Tier ansehen - wie übrigens so gut wie alle Kinder. Im Nachhinein habe ich verstanden: Das ist wichtig, weil Kinder abstrakte Informationen nur schwer verarbeiten können, sie müssen sehen und fühlen, dass das Tier nicht mehr lebt. Meine Tochter hat mich unzählige Male gefragt, wie das tote Tier ausgesehen hat, sie konnte nicht richtig damit abschließen.

Als später wieder ein Meerschwein gestorben war, habe ich es meinen (inzwischen zwei) Kindern gezeigt, sie durften es befühlen und lange streicheln (für empfindliche Mütter: Danach werden die Hände desinfiziert!). Danach gab es ein feierliches Begräbnis mit Schuhkarton-Sarg, weicher Polsterung und vielen Blümchen, samt kleinem Grabstein natürlich. Die Kinder haben geweint und getrauert - aber es blieb nichts Ungutes zurück, sie konnten es gut verarbeiten.

Mein Tipp: Wenn die Schildkröte noch nicht weg ist, bitte Deine Freundin darum, sie abholen zu dürfen. Zeige sie noch vor der Klassenfahrt Deinem Sohn, damit er wirklich begreift, was es heißt, dass sie nicht mehr lebt. Veranstaltet dann ein schönes Begräbnis.

LG

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Re: Ich hatte dasselbe Problem und habe es falsch gelöst...

Antwort von kattta am 19.04.2016, 9:12 Uhr

ich sehe das so wie Bonnie. wir haben im letzten Jahr unsere geliebte hauskatzendame und zwei Kaninchen verabschieden müssen. das war nicht schön, weil auch überraschend. wir haben sie alle gemeinsam beerdigt, die Kinder bringen heute noch manchmal Blumen zum katzengrob. ich finde das sehr wichtig. ich bin als kind einer übersensiblen mutter immer von sowas ferngehalten worden. dadurch wurde das Thema Tod noch schauriger für mich. erst später konnte und mußte ich oder auch durfte ich andere Erfahrungen machen. ich halte es für enorm wichtig, daß wir unserer Kindern die Wahrheit zutrauen und sie stark machen, für das was ist. also da sind für ihre Trauer aber auch zeigen, daß wir wissen, daß das verkraftbar ist und zum leben gehört. unsere Kaninchen sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten einfach so, über nacht gestorben. der Arzt konnte keinen Grund feststellen. die Kinder haben sie sogar gefunden. sie haben das überstanden und ganz ehrlich, als mein Schwiegervater dann starb, haben mein mann und ich gemerkt, daß der Verlust ihrer Tiere ein klein wenig mehr Verständnis und so etwas wie Übung war, den noch viel schlimmeren Verlust anzunehmen.

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Re: Ich hatte dasselbe Problem und habe es falsch gelöst...

Antwort von krilijyel am 19.04.2016, 9:18 Uhr

Ich sehe das auch wie Bonnie,dein Sohn sollte die Möglichkeit haben Abschied nehmen zu können.Das is sehr wichtig bei der Trauerverarbeitung.

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Vielen Dank...

Antwort von kleineTasse am 19.04.2016, 9:30 Uhr

für Eure lieben Antworten. Ich habe echt mit blöden Kommentaren gerechnet. Ich muß gleich zur Arbeit und werde mir was einfallen lassen. Ich bin hin und hergerissen. Auf keinen Fall werde ich ihn hinter seinem Rücken einfach verbuddeln.
Ich werde Klein-Anton heute Abend abholen und selber erst mal gucken, in welchem Zustand das Tier ist. Ich habe auch noch keine tote Schildkröte gesehen.
Im Keller steht meine leere Tiefkühltruhe. Vielleicht kann ich ihn da reintun, damit er nicht zerfällt. Wenigstens solange, bis wir zu einer Lösung gekommen sind.

Ich muss nochmal lesen, was ihr geschrieben habt. Ich muß das irgendwie zum Abschluss bringen. Danke nochmal.

LG Simone

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Re: Ich hatte dasselbe Problem und habe es falsch gelöst...

Antwort von linghoppe. am 19.04.2016, 9:33 Uhr

Abschied nehmen ist wichig, Ihr müsst es Ihm sagen. Ob Ihr das nun schon vor der Klassenfahrt macht, müsst Ihr entscheiden. I

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Re: Ich hatte dasselbe Problem und habe es falsch gelöst...

Antwort von die_Morrigan am 19.04.2016, 9:34 Uhr

Ich sehe das auch so. Als unsre Dackeldame starb hatten die Kinder keine Option abschied zu nehmen.
Meine jüngste war da 5 und wir haben natürlich erklärt dass das dackelchen eben sehr sehr krank war und auch schon sehr alt und deswegen gestorben ist. Sie war unendlich traurig und wir haben sem Hund ein kleines Grab bereitet im Garten vom Schwiegerpapa wo sie mal Blümchen hinbringen konnte etc(macht sie heute noch)
Als dann unser Boxer nach kurzer heftiger Krankheit starb haben wir die Kinder bewusst abschied nehmen lassen. Sie durften ihn nochmal sehen,streicheln,ihn betrauern und wir haben zusammen geweint und ihn beerdigt. Natürlich war der Verlust gross und die Mädchen sind heut auch immer wieder mal traurig aber sie konnten so besser damit umgehen. Es besser verstehen und begreifen.

Ich wäre auch dafür die Kinder von solchen Momenten fern zu halten....aber leider ist das unmöglich. Deswegen finde ich man sollte..nein man muss so ehrlich wie möglich sein und so viel dazu sagen wie es nötig ist.

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Re: Bitte um dringenden Rat...

Antwort von Philo am 19.04.2016, 9:39 Uhr

Hallo,
ich würde meinem Kind nicht erzählen, dass die Schildkröte krank geworden und dann gestorben ist. Sonst machen sich manche Kinder bei jedem Schnupfen / Husten etc. (sie sind ja dann krank) ins Hemd und haben Angst, dass sie jetzt sterben müssen.
Ich würde ihm erklären, dass die Schildkröte nicht mehr aufgewacht ist, ein schönes Leben bei euch hatte. Und ich würde eine würdige Beerdigung mit dem Kind planen. Vielleicht noch das Lieblingsessen des Tieres oder ein Foto vom Kind mit in den "Sarg" geben.
Alles Liebe, Philo

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Re: Ich hatte dasselbe Problem und habe es falsch gelöst...

Antwort von linghoppe. am 19.04.2016, 9:56 Uhr

kennst du die Geschichte Lebwohl kleiner Dachs.
der Dachs stierbt, der Hase sagt dann , das der Dachs im Herzen weiter lebt
und alle schönen Erinnerungen erhalten bleiben.

Als unsere Katze gdestorben ist, sagte mir der Nachbarn, er hätte bei der Ersten Katze den Fehler gemacht, sie beim Tierarzt gelassen, die Kinder wollten aber Abschied nehmen.
Danach hat er jede Katze erstmals Heim genommen, zum Abschiednehmen.
Ich wünsche euch viel Kraft es dem Sohn zu sagen, damit er damit umgehen
kann.

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Re: Bitte um dringenden Rat...

Antwort von kati1976 am 19.04.2016, 10:06 Uhr

Ihr solltet es ihm sagen und ihn Abschied nehmen lassen.

Ob vor oder nach der Klassenfahrt müsst ihr überlegen da könnt ihr euren Sohn am besten einschätzen.

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Re: Bitte um dringenden Rat...

Antwort von DK-Ursel am 19.04.2016, 10:35 Uhr

Hej!

Wieso hast Du mit blöden Antworte ngerehnet?
Wenn ein Haustier stirbt, ist das immer auch ein Verlust, auch eine Schildkröte ist ein Lebewesen!
(Und denk nur an Tabaluga, wie weise sie ist)

Bonnie hat es schön beschrieben, dem ist nichts hinzuzufügen.
Auch der Tod udn die trauer gehören zu mleben dazu, Kinder davon auszuschließen heißt, sie nicht ernstzunehmen und aus der Familie, dieser Einheit, die trauert, auszuschließen.
Was für ein Gefühl, wenn man sowieso gerade einen Verlust erleidet: Man darf nicht mal all das zur trauerbwältigung tun, was die anderend ürfen.
Man darf nicht in einer gemeinschaft sein, die sich versteht, stützt und tröstet!
Man muß allein außenvor bleiben!!!

Meine Töchter waren waren immer beim Tioerarzt mit, wen nein Kaninchen eingeschläfert werden mußte.
Sie haben es gehalten, bis es soweit war und dann haben wir es zuhause begraben.
EINMAL hat mein Man ndas allein gemacht, weil die Tiere im Winter gestorben waren und er dann, als der Boden endlich nicht mehr gefroren war, alles schnel lerledigen wollte, das war ein Drama wie bei Bonnie, obwohl die Tochter schon groß war.
Aber das Grab wurde noch lange gepflegt, mit Grabkerze etc.

Wenn Du die Möglichkeit hast und es geheimhalten KANNST, ohne daß jemand es verrät, , warte bis nach der Klassenfahrt.
Dann hat er unbeschwerte Tage und Du bist da, wenn Ihr alle nochmal trauert.

Gruß Ursel, DK

P.S.:
Wenn Du eine etwas rührselige Geschichte magst oder brauchst, google mal die Regenbogenbrücke.

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