Abstillen, wann und warum?

Erstmal ist es natürlich jedem selbst überlassen, ob und wie lang gestillt wird. Es gibt super Alternativen, und die Hauptsache dabei ist ja, dass es allen Beteiligten gut geht.

Unsere Kinderärztin hatte mir empfohlen, ein Jahr oder besser noch länger zu stillen, da meine Tochter ein erhöhtes Allergierisiko hat. Sie ist vom ersten Tag sehr auf die Brust fixiert gewesen und stillt auch jetzt mit einem Jahr noch sehr viel. Daher habe ich vor, sie selbst entscheiden zu lassen, zumal es mich nicht stört - im Gegenteil. Nächstes Jahr wird sie zur Tagesmutter gehen, da wird es ohnehin weniger werden.

Eine Sache fällt mir in dem Zusammenhang immer wieder auf: In unserer Gesellschaft (und auch in anderen entwickelten Ländern) wird das Stillen von älteren Babys und Kleinkindern oftmals tabuisiert, weil es a) rückständig wirkt und/oder b) es für viele eine sexuelle Konnotation hat. Das finde ich schade, denn es hat für das Kind keine Nachteile, warum also muss man darauf herumhacken? Beim Stillen wird Oxytocin freigesetzt, (das sogenannte „Liebeshormon“), das tatsächlich auch beim Sex eine Rolle spielt, übrigens auch bei anderen sozialen Interaktionen. Aber das heißt nicht, dass Stillen in irgendeiner Weise sexuell wäre! Ich finde, diese verstaubten Ansichten sollten wir weit hinter uns lassen.