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Geschrieben von desireekk am 06.12.2018, 18:12 Uhr

Meine Seele weint vor Hilflosigkeit...oder: die Freundin meines Sohnes...(lang!)

Hallo zusammen,

.. ich weiß. Das ist nicht das 100% passende Forum, aber irgendwie passt das was mich gerade beschäftigt so nirgends hin… aber in ein komplett anderes Forum mag ich das auch nicht geben…
(Wir leben in den USA, es ist also nicht alles zu 100% wie in Deutschland, das muss/sollte man verstehen.)
Wer also lesen mag: Achtung, es wird wohl lang, holt Euch also erst mal einen Kaffee...

Mein „Kleiner“ hat jetzt seit 2 Jahren eine Freundin. Als ich sie kennenlernte war sie „nett“ aber sehr ruhig, fast verschlossen, sprach kaum. Mein Sohn tat sich damals (mit gerade 15) sehr schwer mit mir (auch sehr beeinflusst durch den getrennt lebenden Vater, für den ich das totale rote Tuch bin). Mein Sohn war dann öfter mal bei ihr dort, was durchaus auch „Flucht vor dem Zuhause“ war. Mit der Zeit drehte sich das aber, und jetzt sehen sich die beiden ausschließlich bei uns. Inzwischen hat es sich eingebürgert, dass sie ca. 1x die Woche nachmittags nach der Schule oder am Wochenende einen Tag bei uns ist (übrigens müssen die beiden immer gefahren werden, wir leben alle hier so weit auf dem Land, dass sie alleine sich nicht fortbewegen können).
Mit der Zeit (so in den ersten 9 Monaten ca.) habe ich dann mitbekommen, dass die Familie einige Schwierigkeiten mit dem ca. 1,5 Jahre älteren Bruder hat. Gras rauchen, Schule schwänzen, musste Medikamente nehmen (Depressionen?) etc.
Inzwischen hat er die Schule ganz geschmissen (was hier total ungewöhnlich ist!) und geht jobben. Mir schienen und scheinen die Eltern immer recht hilflos ihm gegenüber. Die Eltern sind ansonsten recht nett, niemand mit dem ich engen Kontakt suchen würde, aber Ok für eine netten Smalltalk.
Die Familie lebt recht beengt mit den Großeltern in einem Einfamilienhaus, die Geschwister teilen sich ein Zimmer, das irgendwie in der Hälfte durchgetrennt wurde.
Das Mädel taute mehr und mehr auf, wenn ich mal ganz allein mit ihr (im Auto) war, konnte sie sogar richtig gesprächig werden.
Sie fand und findet mich total klasse… (was auch meinem Sohn guttat und er konnte mich auch wieder „besser“ finden).
Sie hat eine Psychologin zu der sie ab und an geht.

Im Sommer dieses Jahres bat sie mich um ein Gespräch unter 4 Augen… und hat mir davon berichtet wie sehr sie sich Zuhause „nicht gesehen“ fühlt, dass sie nix wert ist, alles was sie tut nicht anerkannt wird, etc.
… bis dahin war das für mich das „normale Teenie-keiner-versteht-mich“-Geschwafel. Gegen Ende des Gesprächs erwähnte sie dann noch, dass sie von ihrem Bruder bedrängt und missbraucht würde (und früher von „a cousin“ (das ist erst mal geschlechtslos, später verstand ich: es war eine Cousine). Da war für mich ein Punkt in dem Gespräch erreicht, wo ich ihr dringend nahelegte sich ihrer Therapeutin anzuvertrauen, denn ich kenne mich nicht so 100% mit den Vorgehensweisen in diesem Land aus, als dass ich gewusst hätte wie man das anpackt (zudem wollte ich auch, dass SIE die Kraft findet sich zu outen, wenn sie es nicht getan hätte, hätte ich weitergesehen…).
… jetzt nach einigen Wochen/Monaten hat sie sich ein Herz gefasst, sich meinen Sohn als Stütze unter den Arm geklemmt und hat sich ihrer Therapeutin anvertraut (ich wusste in dem Moment nichts davon).

… und jetzt bricht alles über ihr zusammen.

Die Therapeutin hat sofort eine Anzeige gemacht, das Jugendamt eingeschaltet, der Bruder (inzwischen 18 geworden) musste das Haus verlassen.
Die Eltern (sie sitzen ja irgendwie zwischen den Stühlen) haben ihr ALLE Medien weggenommen: Kein Handy, keine Xbox (mit der verabreden sich hier alle nachmittags zum gemeinsamen spielen/zocken und quatschen), kein Computer, nix. Sie sitzt jetzt jeden Nachmittag in der totalen Abgeschiedenheit (Haus im Wald), darf das Haus nicht verlassen und hat NIX zu tun, außer lesen und TV glotzen. Die Großmutter ist (lebt) da und passt auf.
Die Eltern geben ihr auch immer wieder zu verstehen, dass sie ja nur sagen müsse „sie habe gelogen“ dann wäre ja wieder „Ruhe“. Letzte Woche brachte sie ihr Vater abends tatsächlich auch zur Polizeiwache damit sie eben genau das sagt. Sie hat sich geweigert. Irgendwann letztens sagte er auch zu ihr, dass die Eltern demnächst beide ins Gefängnis müssten und sie dann zu einer Pflegefamilie; und sie dadurch komplette Kontaktsperre zu allen bekäme (inkl. meinem Sohn und dadurch auch zu mir). Das hat das Mädel natürlich erst mal total verängstigt bis ich durch eine Nachfrage beim Jugendamt da einiges entkräften konnte.

Ich habe Kontakt mit dem Jugendamt aufgenommen, dort die „Bestrafungen“ der Eltern geschildert, auch mitgeteilt die Sache mit der Polizeiwache, dringend angeregt dass man den Eltern eine Hilfe an die Seite stellen muss, etc.
… aber man kann eben NICHTS machen. Es ist ganz klar die Entscheidung der Eltern ob sie ein Handy hat oder nicht, ob sie aus dem Haus darf, ob sie mit Freunden kommunizieren darf, etc.

Die ersten ca. 3 Wochen musste sie jetzt auch ohne ihre Medikamente (Antidepressiva o. ä.) auskommen, aber das scheint seit heute wieder anders.
Ich bin derzeit die einzige Hilfe die das Mädel hat. Seit dem ersten Verhör beim Jugendamt hat sich niemand mehr bei ihr gemeldet, sie weiß (noch weniger als ich) was los ist, wie es weitergeht o. ä.
Ihre Eltern sprechen entweder gar nicht mit ihr oder ihr Vater brüllt sie an. Das ging so weit, dass sie das in der Schule gemeldet hat, der Vater dadurch über das Wochenende nicht Zuhause sein durfte….. und die Mutter gleich mit ihm weg ist, sie also (wieder) mit den Großeltern alleine gelassen wurde.

Ab und zu telefoniere ich morgens mit ihr wenn sie in die Schule kommt und sie das Telefon meines Sohnes benutzen kann. Sie klingt inzwischen so… abgestumpft… teilnahmslos…
Neulich konnte ich sie für ein paar Stunden rauslotsen (Vorwand: Weihnachtsplätzchen-Backparty), hatte da auch ein Gespräch alleine mit ihr… bei dem sie sich wie ein Kätzchen auf meinem Schoß zusammenkringelte.

Fakt ist: ein Mädel findet die Kraft zu sagen was ihr passiert ist…. Und wird dafür massiv bestraft.

Ich sitze hier… muss quasi tatenlos zusehen… und meine Seele weint…
Ich kann/darf sie nicht einfach mit zu mir nehmen damit sie raus aus dem Druck kommt, egal wie gerne ich das machen würde. Wir hätten hier genug freie Zimmer im Haus, auch das wäre kein Problem. Aber es geht nicht :-(

Was ich jetzt von Euch will?

Kopfstreichler?
… oder es einfach mal nur loswerden…

LG

D

 
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