zurück| Geschrieben von Amix, 29. SSW am 01.02.2020, 16:55 Uhr |
Neuling - Fragen
Hallo zusammen,
ich entschuldige mich vorab, wenn die Fragen schon öfters vorkamen.
Ich werde im April nach zwei Spontangeburten einen KS bekommen. Morgen beginnt die 30. SSW. Wann sollte ich mich in der Klinik vorstellen? Bei den Spontangeburten war ich ca. in der 35. SSW da, aber jetzt sollte ich eher hin, oder?
Was gibt es so für Tipps, Ratschläge? Kann ich mich irgendwie vorbereiten (also nicht psychisch/seelisch, sondern gibt es irgendwas im Vorfeld was ich tun kann? Tipps/ Ratschläge für danach im Bezug auf schnelle Heilung, Bewegung, Narbenpflege oder so?
Vielen Dank schon mal
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Re: Neuling - Fragen
Antwort von basis am 01.02.2020, 21:00 Uhr
Ich finde heutzutage 35SSW so oder so deutlich zu spät. Bei uns im KH soll man sich zwischen 25. und 30. SSW vorstellen, egal wie man entbindet. An deiner Stelle würde ich einfach mal dort anrufen und mich erkundigen. Letztendlich bekommst Du einen Infobogen zum Unterschreiben für Narkose und OP und ansonsten ist da nicht viel mehr. Es wird ja vermutlich gute Gründe haben, dass du nach zwei spontanen Geburten jetzt das Risiko eines KS eingehst, also musst du nachfragen, ob dafür gesonderte Untersuchungen notwendig sind, wegen denen du ggf. eher ins KH kommst.
Ansonsten kann man sich mMn auf einen KS maximal mental vorbereiten. Ansonsten eher noch das Umfeld, indem man sich und ihnen klar macht, dass man nach einem KS deutlich angeschlagener ist als nach den meisten Spontangeburten. Du wirst dich nicht so gut bewegen können, kannst nicht so gut tragen. Je nachdem, ggf. dich nicht so gut um die älteren Kinder kümmern. Also sorg dahingehend vor. Und wenn es nur darin besteht, dass Du einige Sachen vorkochst und einfrierst, falls dein Mann nicht kochen kann ;)
Die Narbe heilt ansonsten - meiner Erfahrung nach zumindest - eben so schnell, wie sie heilt. Das kann man nicht beschleunigen. Wenn Du dir das Knie aufschlägst, heilt das irgendwann. Da kann man sicherlich was tun um Keime fern zu halten, aber ansonsten braucht der Körper einfach seine Zeit. Und die muss man ihm geben. Ist beim KS nicht anders.
Bewegung ist nach KS generell eher weniger einfach und zu viel meist eher schädlich. Es heißt nicht umsonst WochenBETT. Aufstehen ansonsten immer über die Seite. Also nicht gerade nach oben (das zieht viehisch am Bauch), sondern über eine der Seiten aus dem Bett "rollen" und dann aus den Knien hochdrücken. Kann man gut schon schwanger üben ;)
Narbenpflege habe ich persönlich nicht wirklich was gemacht. Meine Hebamme hatte mir soweit ich mich erinnere ein Narbengel von Wala (?) gegeben. Das fand ich jetzt nicht schlecht hab's aber ehrlich gesagt eher unregelmäßig genommen. Mit meinen Narben bin ich sehr zufrieden. Allerdings bin ich der Meinung, dass das sehr stark von der Op und den Ärzten abhängt. Schlampig genäht wird durch das beste Narbengel nicht besser.
Mein "Rundumschlag-Tipp" wäre immer: Nicht aus falschem Stolz mit Schmerzmitteln geizen. Es gibt genug, die beim Stillen verwendet werden dürfen. Und wenn Ibu nicht reicht, dann halt die härteren Mittel schamlos nutzen.
Und eine gute Hebamme kann auch in Fragen zum KS rundum beraten und hinterher Tips und Hilfestellungen geben, wenn man Probleme hat.
Re: Neuling - Fragen
Antwort von Himbeere90 am 02.02.2020, 18:25 Uhr
Hier unterschreibe ich voll und ganz, guter Beitrag!
Das Gel von Wala ist wirklich ganz super! Ansonsten habe ich einen deutlichen Unterschied gemerkt, als ich Physiotherapie hatte. Dort wurde die Narbe nach einigen Wochen regelmäßig massiert. Man sieht sie kaum noch und es tut nichts mehr weh. Das hatte ich nach den beiden KS vorher nicht. Kann ich nur empfehlen!
Da sollte man sich auch schon vorher bei der Physio melden, hier ist es mit Terminen knapp.
Re: Neuling - Fragen
Antwort von Lina301 am 02.02.2020, 19:22 Uhr
Frag am besten jetzt nach einem Termin. Falls es dem KH zu früh ist, werden sie es dir schon sagen und den Termin entsprechend spät ansetzen. Wenn du früh dran bist, hast du auch noch die Möglichkeit die ggf. nach einer Alternative umzuschauen.
Das wichtigste ist nämlich, dass du dir ein gutes KH aussuchst. Es gibt viel größere Unterschiede beim Ablauf eines KS und auch in der Zeit danach als man vermutet z.B. kann "Bonding im OP" bedeuten, dass dir das Kind kurz mal gezeigt wird bevor es erstmal für eine oder zwei Stunden weggetragen wird (auch wenn es dir und dem Kind gut geht) oder dass du das Kind sofort, nach dem es aus dem Bauch gekommen ist, in den Arm gelegt bekommst und höchstens ein paar Sekunden getrennt bist. Was in einem KH nicht möglich ist an Familienorientierung, kann im Nachbarhaus schon eine Selbstverständlichkeit sein.
Lass dir da vorher alles genau erklären, wie es übllich ist, und vielleicht auch den Saal zeigen und vergleiche es mit Berichten von geplanten KS von anderen Frauen. Nur weil ein KH einen schönen Kreißsaal hat und vielleicht auch gut Spontangeburten unterstüzt, bedeutet nicht, dass es auch bei einem geplanten KS das beste ist. Notfalls kann man für einen geplanten KS auch mal etwas weiter fahren. Je nach Grund des KS und sonstigen Umständen muss man aber natürlich auch an die Ausstattung und Spezialisierung denken, aber auch in KH für Risikogeburten kann es familienfreundliche Abläufe geben.
Für die Heilung ist es wichtig, dass du dich anfangs so viel wie möglich schonst. Falls möglich sollte man zwar schon am gleichen Tag aufstehen und ein paar Schritte laufen um den Kreislauf zu aktivieren, aber alles langsam und vorsichtig. Beim Aufstehen auf die Bauchmuskeln achten, seitlich drehen ist besser. Viel schonen gilt auch noch wenn du aus dem KH raus bist. Grade mit älteren Kindern ist die Gefahr groß, dass man sich übernimmt. Am wichtigsten ist, dass du einige Wochen nichts schweres trägst oder hebst. Organisiere dir daher vorher so viel Hilfe wie möglich und bereite vor was du kannst. Lass den Mann Urlaub oder Elternzeit nehmen, aktiviere die Großeltern oder Freunde, koche vor oder suche dir alle Lieferservices der Umgebung raus, beantrage notfalls eine Haushaltshilfe. Ein KS ist zwar Routine und sicher, aber dich eine größere OP. Sei deswegen auch nicht zu schüchtern für ausreichend Schmerzmittel danach. Das geht auch trotz Stillen (Schmerzen behindern den Stillstart übrigens).
Für die Narbenpflege sprich die Hebamme an. Meist braucht man da aber nicht viel zu machen, das heilt von selbst, auch wenn es bis zum unauffälligen Endzustand manchmal länger dauert. Nicht wundern wenn erstmal ein Stück vom Bauch taub bleibt, dass kommt öfter vor und vergeht meist mit etwas (manchmal auch viel) Geduld. Das kann man aber auch nicht verhindern.
Re: Neuling - Fragen
Antwort von Amix, 30. SSW am 03.02.2020, 17:45 Uhr
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Ich such mir schon mal Fragen für das Planungsgespräch zusammen.
Was ich jetzt schon mal habe:
-der genaue Ablauf
-Was passiert mit dem Kind, also ob es noch bei mir bleibt oder mit meinem Mann in den Kreißsaal kommt, Bonding
-irgendwelche Vorbereitungen notwendig
-Sterilisationsmöglichkeit
-Einzelzimmer
-Nabelschnurblutspende
Wenn euch noch was einfällt, gerne her damit.
Viele Grüße
