März 2024 Mamis

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Geschrieben von Bubu-89, 9. SSW am 16.08.2023, 22:24 Uhr

Völlig überfragt..

Hallo Zusammen,

ich hatte gestern wieder die Ehre das Mittlerweile 1,8 cm große Gummibärchen mit einem blubbernden Herz im US zu sehen. :) Wie erleichternd!
Nach dem ich am Samstag den ganzen Tag mit Unterleib-und Rückenschmerzen (!) da lag und mir die Teufel an die Wand gemalt habe- bin ich natürlich super erleichtert :)
Gestern 8+1 wurde vorläufig auf 8+3 geschätzt aber wir warten noch mit den Schwankungen da es nach wie vor ungenau ist.

So nun meine Frage(n):
Der nächste FA Termin ist in 4 Wochen und da empfiehlt es sich ja einige Tests zu machen.
Ich kenne mich leider null aus, durch eine Google Recherche bin ich irgendwie nicht schlauer geworden.
Was ist eine NIPT Test ? Oder 1. Trimester screening was gibt es sonst noch für mögliche Tests?

Und was lässt ihr alles machen?

 
8 Antworten:

Re: Völlig überfragt..

Antwort von Chrysopteron, 8. SSW am 17.08.2023, 0:16 Uhr

Hm, das hätte eigentlich dein/e Gyn mit Dir gründlich besprechen müssen

Hier soviel: Das Ersttrimesterscreening ist eine Kombination aus Feinschall beim Pränataldiagnostiker und Bluttest. Daraus plus dein Alter etc. „errechnen“ sie die Chancen für eine Chromosomenanomalie des Fötus‘.
Heißt, Du bekommst dann etwas gesagt wie „das Risiko, dass das Kind nicht gesund ist, liegt bei 1:18.000.“ Oder 1:8.
Und da liegt das Problem. 1:8 ist ein krass schlechtes Ergebnis. Aber bedeutet immer noch, dass nur eines von 8 Kindern betroffen ist. Mir war das immer zu schwammig, daher habe ich den ganzen Kram nie gemacht. Kenne so viele Eltern, die so verängstigt und besorgt waren, weil die verfluchte Nackentransparenz 2mm dicker war, als der Gyn sie gern gehabt hätte. Und gar nichts war. Kenne auch Eltern, die ein Spitzenergebnis hatten und jetzt eine Tochter mit Down Syndrom haben. Und mit ihr sehr glücklich sind.

Will sagen: Überleg es dir gut. Diese Tests grenzen ein, aber wirklich Bescheid weißt du erst, wenn das Baby da ist. Viele machen den Test, weil sie sich Beruhigung erhoffen. Und sind dann total kopflos, wenn stattdessen Beunruhigung die Folge ist. Dann muss man nämlich entscheiden: Invasive Testung zur genaueren Diagnostik? Chorionzottenbiopsie geht dann schon relativ direkt. Ist aber auch nicht 100% sicher. Fruchtwasseruntersuchung ist nahezu sicher - geht aber erst ab der 16. Woche. Ergebnis bis zu zwei Wochen später. Und dann? Bist du in der 18. Bedeutet: Selbst bei Abbruch musst du entbinden.

NIPT bedeutet „nicht-invasiver pränataler Test“, also ein vorgeburtlicher Test, der kein Risiko beinhaltet. Wenn das ETS Auffälligkeiten zeigt, kann man den machen lassen (Blutabnahme) und erfährt mit einer rund 90%igen Sicherheit, ob der Fötus eine Trisomie 13, 18 oder 21 hat. Bei Verdacht: CB oder FU (s.o.).

Wird auch ziemlich kritisiert, weil es als behindertenfeindlich gilt, nach Down-Syndrom (und dafür ist der Test am aussagekräftigsten) zu suchen und ggf. gezielt abzutreiben, auch nach der gesetzlichen Frist. Alles schwierig.

Daher habe ich es dreimal nicht gemacht. Das war gut so.
Da meine jüngste Tochter letzten Herbst mit einer Trisomie 13 geboren wurde und mit 22 Tagen verstorben ist, machen wir den ganzen Scheiß diesmal. Weiß noch nicht, wie ich damit klarkommen soll, bin eigentlich aus rationalen Gründen dagegen. Glaube auch, wir sind nur so gut mit der Situation zurechtgekommen, weil wir alles genommen haben, wie es kam und darauf jeweils reagiert haben. Ich habe meinem Baby alles gegeben, was ich konnte und habe mir nichts vorzuwerfen. Todtraurig, aber man überlebt.

Nur, ein zweites Mal traue wir uns diesen schweren, aber guten Weg nicht zu. Keine Ahnung, wie ich mit der Alternative zurechtkomme. Bin jetzt einfach naiv und hoffe inständig, dass alles gut ist und wir Entwarnung kriegen. Wie ein blutiger Anfänger


Egal, wie Du entscheidest: Informier dich vorher noch besser und überlege dir, wie du zu all diesen Fragen stehst und besprich es unbedingt mit dem werdenden Papa oder der Co-Mama. Wenn eine Abtreibung für dich nicht in Frage käme, lass es besser bleiben. Das Ergebnis braucht man nur, wenn man handelt, falls es nicht gut ausfällt. Wenn man das Kind eh behält, dann kann man sich viel Sorge und Elend ersparen…

Liebe Grüße und viel Glück bei der Entscheidung,
Chrys

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Re: Völlig überfragt..

Antwort von Julienmami, 8. SSW am 17.08.2023, 6:23 Uhr

Hey Chrys,
Ich wollte dir nur einmal sagen das mir deine Geschichte unendlich leid tut. Ich bewundere dich /euch sehr das ihr den Mut habt es nochmal zu versuchen und wünsche euch vom Herzen das alles in Ordnung ist und ihr nächstes Jahr im März ein gesundes Baby im Arm halten werdet LG julienmami

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Re: Völlig überfragt..

Antwort von Wunschkind_2021, 9. SSW am 17.08.2023, 6:46 Uhr

Ich lasse auch nur den Fetalis Test machen, also den Bluttest auf Trisomien. Gleichzeitig lassen wir das Geschlecht damit bestimmen. Ich möchte das einfach ganz sicher wissen und nicht noch ein paar Monate warten oder kurz vor der Geburt oder bei der Geburt plötzlich eine Überraschung erleben, wie einige Bekannte von mir, wo dann das Geschlecht auf einmal doch anders war als vorhergesagt. Habe von meiner 2 Jahre alten Tochter noch alle Babyklamotten und würde halt gerne wissen, ob ich die dann verkaufen oder behalten soll. Und da ich nur die drei großen US Untersuchungen machen lassen und nicht mehr jeden Monat, ist die Chance das Geschlecht so zu erfahren halt auch eher gering.
Die Nackenfaltenmessung ist wie gesagt nur ein Wert, der eine Wahrscheinlichkeit für eine Behinderung angibt. Denke auch, dass es nur verunsichert. Das werde ich auch nicht machen lassen. Dafür dann halt das Organscreening.

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Re: Völlig überfragt..

Antwort von heli89 am 17.08.2023, 9:54 Uhr

Deine Antwort ist ja wirklich sehr umfassend. Ich denke auch, es kommt immer auf die Umstände an und jedes Elternpaar sollte individuell entscheiden, was man macht und was nicht.

Wir haben keine besonderen Tests machen lassen und auch in dieser Schwangerschaft werde ich nur die normalen Vorsorgen machen. Ich bin Mitte 30 und hatte bisher zwei gesunde Schwangerschaften, ich habe zwar einen Risikofaktor wegen einer Gerinnungsstörung aber da werden die Werte regelmäßig kontrolliert und es ist alles im Rahmen. Der einzige NIPT den ich machen lasse ist der um den kindlichen Rhesusfaktor zu bestimmen, da ich negativ bin, aber da geht es ja nur darum, ob man die Spritze braucht oder nicht und das hat ja nichts mit Behinderungen zu tun. Aus ethischen Gründen lassen wir die zusätzlichen Tests alle bleiben.

Ich denke, man sollte sich bestimmte Fragen beantworten.

Wozu mache ich den Test? Um Entwarnung zu bekommen? Gibt es überhaupt bestimmte Gründe zur Besorgnis, z.B. Vorerkrankungen? Was mache ich, wenn es zu auffälligen Ergebnissen kommt? Mache ich weitere Untersuchungen, um das Ergebnis zu verifizieren? Invasive Untersuchungen bringen dann nämlich wieder mehr Risiken für das Ungeborene und schlimmstenfalls setze ich das Kind nur aufgrund eines möglicherweise bestehenden Defekts einem zusätzlichen Risiko aus. Werden bei dem Test Wahrscheinlichkeiten ermittelt oder kann man eindeutige Ergebnisse erzielen? Welche Konsequenz ziehe ich aus dem Ergebnis? Möchte ich das Kind abtreiben? Möchte ich es auf jeden Fall bekommen, aber vorgewarnt sein und mich auf ein behindertes Kind einstellen können?

Diese Fragen sollte sich jeder persönlich stellen und man muss aber auch als Elternpaar drüber sprechen, eine gemeinsame Lösung finden und an einem Strang ziehen.

Ach ja, tatsächlich sollte der Arzt da gründlich drüber informieren und aufklären. Macht meiner aber auch immer erst etwas später (SSW12 war ich wo er drüber gesprochen hat, SSW 14 hätte ich die NIPTs machen können), da zu früh noch nicht genug DNA des Kindes im mütterlichen Blut sei.

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Re: Völlig überfragt..

Antwort von ZuZuKlugerRat am 17.08.2023, 13:51 Uhr

Wurde ja ausführlich beantwortet.

Wir haben uns gegen alles entschieden.
Warum?
Weil wir nicht abtreiben würden. Wir kennen uns familiär mit Down Syndrom aus und können abschätzen was da auf uns zu käme.
Und wenn es eine andere Trisomie wäre, dann möchten wir die Zeit zusammen genießen, die wir haben.

Kurz, wir könnten uns nicht vorstellen uns für eine Abtreibung zu entscheiden bzw möchte diese Entscheidung nicht haben.

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Re: Völlig überfragt..

Antwort von Märzmaus23 am 18.08.2023, 8:25 Uhr

Ich würde den Nipt/Harmony Test immer wieder machen lassen einfach um die wichtigsten Trisomien aus zu schließen. Ersttrmesterscreening nicht mehr - zu verwirrend
Und dann den großen Organultraschall so in der 23 ssw bei der Pränataldiagnostik.
Das fand ich an Diagnostik ausreichend

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Re: Völlig überfragt..

Antwort von Bubu-89, 9. SSW am 19.08.2023, 14:19 Uhr

Vielen Dank an alle für euren Input.
Werde es mal mit meinem Mann besprechen und wahrscheinlich auch den NIPT /Harmony Test machen.

Leider war meine FA letztes Mal krank und die Vertretung war nicht so gewillt mich aufzuklären. Bis zum nächsten Termin bin ich gewappnet und weiß auch was ich will ;)

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Re: Völlig überfragt..

Antwort von Chrysopteron, 9. SSW am 20.08.2023, 6:54 Uhr

Liebe julienmami,
vielen Dank, das ist lieb von dir
Es war ein hartes Jahr.

Wir haben das gut gemacht, finde ich, aber es hat Spuren hinterlassen. Liege nachts oft wach und denke immer nur: Bitte, bitte sei gesund. (Und: Bleib gesund. Immerhin entstehen über 95% der Schwerstbehinderungen peri- oder postnatal.

Da kommt dein lieber Wunsch sehr gelegen!
Drücke uns allen die Daumen und freue mich auf viele niedliche kleine Ostereier hier im Forum

Liebe Grüße, Chrys

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