Juni 2015 Mamis

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Geschrieben von Vroni2610 am 02.01.2016, 23:39 Uhr

Verarbeitung Geburtserlebnis

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich muss ganz oft noch an die Geburt denken. Das ist eine Mischung aus: Glücklicher Tag, Faszination, Unwirklich, Angst...-einfach nach wie vor schwer zu begreifen. Erinner mich so gern daran, aber es war am Schluss nicht unkompliziert: CTG suspekt, Saugglocke, Hebamme auf Bauch, Kinderarzt bereit. Bestimmt keine ungewöhnlich schwere Geburt, aber auch nicht reibungslos. Irgendwie fehlen mir manche Teile von diesem Tag, der das größte Glück der Welt für mich gebracht hat. Gehe den Tag immer wieder gedanklich durch. Lässt mich nicht los...wisst ihr, was ich meine? Ist das ungewöhnlich? Wem
Gehts noch so?

 
8 Antworten:

Re: Verarbeitung Geburtserlebnis

Antwort von MamaBea am 03.01.2016, 9:56 Uhr

Geht mir ähnlich. Ich gehe den Tag und auch die ersten gemeinsamen Stunden auch immer wieder gedanklich durch. Auch wenn die Geburt ziemlich normal verlief, so wird es für mich stets ein ganz ganz besonderes Erlebnis bleiben.
Seitdem ist unsere kleine Zaubermaus da, die wir soooooo sehr lieben.

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Re: Verarbeitung Geburtserlebnis

Antwort von Bötzger am 03.01.2016, 12:12 Uhr

Hallo Vroni
Mir ging es bei meiner 1. Geburt so. Für mich war sie dramatisch, für die Ärzte 0815 (Plazenta kam nicht, Blutverlust, etc..)
Das hat mich bis zur nächsten Schwangerschaft sehr beschäftigt.
Meine neue Frauenärztin hat mir zu einem Gespräch im Krankenhaus geraten, da ich auch Erinnerungslücken/kein Zeitgefühl hatte.
Das hat mir sehr geholfen. In der Krankenakte ist wirklich ALLES vermerkt, sogar Aussagen von mir als ich nur noch verschwommen sah.
Ich kann dir das nur empfehlen! Jetzt habe ich keine emotionalen Ausbrüche mehr wenn ich darüber spreche und kann das Geschehene besser einordnen.

Viel Glück und liebe Grüsse

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Re: Verarbeitung Geburtserlebnis

Antwort von Waldmensch am 03.01.2016, 13:55 Uhr

Liebe Vroni, nach meiner 1. Geburt gings mir ähnlich wie dir. Ich habe die Geburt und das Nähen danach als ziemlich traumatisch erlebt. Mein Grosser kam als Sterngucker zur Welt, ich war etwa 1.5 Stunden in den Presswehen, dann Saugglocke, die ist mehrmals abgerutscht, Hebamme auf Bauch, Schnitt mit der RIESEN Schere etc. Alles ohne Betäubung... Ich dachte wirklich zeitweise ich müsste vor Schmerzen sterben Am meisten hat mich aber gestört, dass es dann nach der eigntlichen Geburt mit den Schmerzen nicht sofort vorbei war. Das Nähen war der Horror, irgendwie habe ich alles gespürt, dann konnte ich mich Wochenlang nicht hinsetzten, 2 Monate wunde Brustearzen vom Stillen (mein Kleiner hat mit den Kauleisten zugebissen )
Zusätzlich war er noch ein Schreibaby, vielleicht auch wegen der Geburt..? Ich habe mich zeitweise als Versager gefühlt, habe gedacht mein Körper würde das schon einfach schaffen. Alle anderen konnten das ja auch etc.
Mir hat sehr gut geholfen, wenn ich mit anderen Muttis über die Geburt sprechen konnte. Und die Zeit hilft auch. Zusätzlich hatte ich vor der zweiten Geburt ein super Hebammen-Geburtsgespräch in welchem ich alle meine Ängste und Wünsch anbringen konnte. Meine zweite Geburt war dann echt ein Traum, es ging einfach vorwärts, kein Stillstand wie bei der Ersten, eine schnelle Wassergeburt. Das hat mich dann definitiv mit der ersten Geburt versöhnt! Uii sorry, das wurde jetzt extrem lange... Du siehst es nützt auch jetzt noch darüber zu erzählen. Vielleicht hilft dir auch ein Hebammengespräch? Die nehmen sich Zeit und dich ernst! Lg

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Danke für eure Antworten

Antwort von Vroni2610 am 03.01.2016, 14:11 Uhr

Vielen Dank für eure Geburtserzählung-hilft mir auch weiter, wenn ich von anderen höre wie es war. Gut zu wissen, dass eine zweite Geburt durchaus anders laufen kann. Das beschäftigt mich nämlich auch. War vor der Geburt voller Freude und dachte mit meiner positiven Einstellunf wird alles wunderbar verlaufen. Es kam dann doch bisschen anders...bin also für eine zweite Geburt irgendwie "vorbelastet". Werde tatsächlich nochmal mit meiner Hebamme drüber reden und auch den Tipp mit Einsicht der Krankenakte find ich sehr gut. Vielen Dank für eure lieben Worte!

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Re: Verarbeitung Geburtserlebnis

Antwort von Lovie am 03.01.2016, 15:50 Uhr

Oh ja, ich denke oft dran. Mittlerweile muss ich wenigstens nicht jedes Mal zu heulen anfangen, wenns soweit ist ;-)

Ich hatte auch immer ne positive Einstellung und hab gedacht das krieg ich schon hin... und dann hatte ich ne ziemliche Scheißgeburt (30 Std Wehen, 20 davon ohne PDA, 6 Std Presswehen, Kind blieb stecken und musste beatmet werden, 2 Tage Kinderstation...) das nagt schon ziemlich an mir... Vor allem fehlt mir das Bonding. Immer noch.

Die Krankenakte möchte ich nicht anfordern, hab Angst davor dass was drin steht was mich darin bestärkt dass ich schuld bin dass es so verlaufen ist, wie es verlaufen ist...
(Ich hab den Kaiserschnitt mehrfach abgelehnt, weil man mir sagte, dem Kind ginge es gut)

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Buchempfehlung zum Thema

Antwort von kiwimeiki am 03.01.2016, 21:44 Uhr

Hallo ihr Lieben -
Ich kann zu dem Thema uneingeschränkt das Buch " Es war eine schwere Geburt" von der Hebamme & Traumatherapeutin Vinesha J. Bloemeke empfehlen.

Alles Gute!

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Re: Verarbeitung Geburtserlebnis

Antwort von mtf_89 am 03.01.2016, 23:10 Uhr

Hallo,
nach der Geburt meiner Tochter hatte ich Probleme dies zu verarbeiten. Die Geburt wurde eingeleitet, da sie eine Wachstumsretadierung (4 Tage vor errechneten ET, 2350g und 45cm) hatte und deshalb eine sog. Mangelgeburt war. Der Begriff Mangelgeburt hat mich auch ziemlich lange beschäftigt.
Die Einleitung hat gut geklappt. Die Wehen waren zwar stärker als jetzt bei meinem Sohn, ich konnte sie aber gut veratmen. Das eigentlich schlimme kam für mich, als meine Maus schon auf der Welt war. Die Plazenta hat sich nicht gelöst und ich habe viel Blut verloren. Mein Kreislauf war im Keller und ich war kurz vor der Bewusstlosigkeit. Ich habe dann ziemlich schnell eine Vollnarkose bekommen, wurde ausgeschabt und genäht. Als ich wieder wach wurde hatte ich wahnsinnigen Schüttelfrost. Mein Mann ist erschrocken, als er mich so gesehen hat (ich war auch noch kreidebleich). Bei mir ist es so, dass ich nach einer Vollnarkose einen Filmriss habe. Deshalb habe ich sehr oft mit meinem Mann über die Geburt gesprochen und es war zum Teil erschreckend, was ich alles nicht mehr davon gewusst hab. Deshalb lies ich mir auch noch eine Kopie meiner Krankenakte schicken. Das zu lesen hat mir geholfen, mich an einige Sachen wieder zu erinnern.
Meine kleine Maus war während der OP bei meinem Mann, allerdings fehlt mir diese Zeit extrem. Ich war lange deswegen irgendwie auf meinem Mann eifersüchtig, da er die erste Zeit mit ihr verbringen durfte. Sie war über Nacht noch bei uns, musste am nächsten morgen aber OHNE uns in eine Kinderklinik verlegt werden wegen Unterzucker. Mir ging es vom Kreislauf her sehr schlecht. Bin nicht mal alleine bis zur Toilette gekommen. Tagsüber habe ich noch Infusionen bekommen. Abends wollte ich dann aber partout zu meinem Baby. Ich habe sie so sehr vermisst. Im Krankenhaus wurde ich entlassen und wir sind dann in die Kinderklinik gefahren. Dort konnte ich die erste Nacht nicht bleiben, da alle Zimmer belegt waren. Nach einer Woche durften wir sie dann endlich mit nach Hause nehmen.
Mir ging es 4 Wochen nach der Geburt immer noch nicht besonders. Starke Schmerzen beim gehen, wir haben für eine Strecke, die ich sonst in 10 Minuten gehen, knapp eine Stunde gebraucht.
Deshalb hatte ich auch etwas Angst vor der 2. Geburt. Es war wieder eine Einleitung. Alles hat super geklappt und mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, als die Plazenta endlich da war. Mir ging es danach auch super. 2 Tage nach der Geburt war ich mit der Großen (war zu dem Zeitpunkt 18 Monate alt) schon wieder auf dem Spielplatz und hab mit ihr getobt.

Mir haben übrigens Gespräche mit anderen Mamas und mit meiner Hebamme auch noch geholfen.

Viele Grüße

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Re: Verarbeitung Geburtserlebnis

Antwort von Vroni2610 am 04.01.2016, 16:57 Uhr

Eure Geburtserlebnisse sind ja um einiges extremer als meines... Jede knabbert wohl dran, wenn eine Geburt nicht ganz reibungslos verlaufen ist. Es tut wirklich gut zu hören, dass man nicht alleine ist. Auch, dass man nicht nach zwei Tagen nach Hause gehen konnte, wie ursprünglich geplant, ist schwer zu verarbeiten. War bei uns auch so, da der Kleine eine Infektion bekommen hatte und in die Kinderklinik musste. Die dritte Nacht nach der Geburt musste ich auf der
Wöchnerinnenstation bleiben (überall Mamas mit Babys) und er war in der Kinderklinik alleine. Das war so schrecklich, hab nur geheult. Am Tag drauf durft ich zu ihm ziehen, waren dann noch 3Nächte gemeinsam dort. Im Nachhinein ist ja alles gut verlaufen, aber die ganze Schwangerschaft stellt man sich alles in rosa vor, wie man aus der Klinik mit Baby heimfährt und dann liegt das Baby plötzlich an Schläuchen und wird mit Monitor überwacht. Ständig Fehlalarm ausgelöst und jedes mal rutscht das Herz in die Hose... Danke nochmal für eure Erzählungen.

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