Unmut luft machen

Ich finde, bei der Frage nach dem Geschlecht kommt es sehr drauf an, wie sie gestellt wird. Wenn jemand ganz neutral fragt: "Und, wisst Ihr schon, was es wird?" habe ich überhaupt kein Problem damit. Viele werdende Eltern warten ja selbst mit großer Spannung auf da Outing, und ist doch schön, wenn andere daran Anteil nehmen.

Was ich aber gar nicht leiden kann, ist, wenn die Leute so fixiert drauf sind. Bei unserer Tochter haben wir uns überraschen lassen, und jeder, wirklich jeder meinte, eine Prognose abgeben zu müssen, meist ausführlich begründet mit der Bauchform. Bis auf zwei Freundinnen waren sich alle einig, dass es garantiert ein Junge würde. Fand ich total bescheuert und habe inständig gehofft, dass es ein Mädchen wird, nur damit sie mit diesem Quatsch nicht auch noch recht behalten. Scheint aber viele irgendwie zu beschäftigen. Diesmal wissen wir, dass es ein Junge wird, erzählen das auf Nachfrage, und damit ist das Thema dann in der Regel auch direkt wieder erledigt.

Meine Schwiegerfamilie weiß allerdings noch nichts. Sie war beim ersten Mal (da haben wir uns selbst überraschen lassen) geradezu auf einen Jungen fixiert und hat merkwürdige (sehr hoffnungsvolle) Begründungen geliefert à la "Das Kind kommt im November, und der Opa hatte ja auch im November Geburtstag, da wird es bestimmt ein Junge". Hat mich tierisch aufgeregt damals. Diesmal wollte meine Schwiegermutter sofort bei unserer ersten Begegnung nachdem sie von meinem Mann erfahren hatten, dass ich schwanger bin, wissen, welches Geschlecht wir uns wünschen und als ich sagte, dass wir es schon wissen, ob wir denn diesmal einen Jungen bekommen. Da hatte ich schon keine Lust mehr, es zu erzählen. Boah, ich reg mich schon beim Schreiben wieder drüber auf. Aber vielleicht würde ich ohne die ollen Hormone auch gar nicht so drauf anspringen