April 2020 Mamis

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Geschrieben von Anni523 am 25.01.2022, 23:02 Uhr

Überfordert

Puh, der lange Krankenhausaufenthalt hat doch ganz schön an den Kräften gezehrt und das Ankommen ziemlich gedauert. Ich bin immer noch nicht ganz fit und Schlafmangel kommt dazu. Bin schnell gereizt und werde schnell laut - das mag ich gar nicht gern und fühle mich schlecht. Habt ihr Tipps wie ich trotz Ungeduld und Gereiztheit ruhig bleiben kann?

 
8 Antworten:

Re: Überfordert

Antwort von heli89 am 26.01.2022, 6:11 Uhr

Hi! Letztes Jahr ging es mir mit den krassen Schmerzen und nach den Krankenhausaufenthalten ähnlich. Ich wollte, konnte aber nicht. Und dann noch mein untätiger Mann dabei, da war ich auch so oft gereizt und auf 180. Ich hab das auch oft wenn ich leichte Manien und Psychosen habe (hab ne bipolare Störung). Während der Therapie durfte ich mich ausgiebig mit dieser Thematik beschäftigen, weshalb meine Antwort jetzt entsprechend lang ausfällt...

Was mir in so Situationen vor allem bei Gereiztheit ganz akut hilft ist erstmal tief durchzuatmen und dann nicht überstürzt zu handeln sondern mir bewusst ein paar Sekunden (oder auch ein paar mehr) zum Nachdenken zu geben. Perspektivwechsel zu machen, also mich zu fragen, was geht in meinem Zwerg oder wem auch immer vor und wie ist seine Perspektive? Welche Möglichkeiten hab ich, die Sache anzugehen? Gibt es nur eine überstürzte oder noch andere? Gegebenenfalls kann es auch helfen, Situationen, die einen gereizt haben, im Nachhinein noch einmal mit demjenigen zu besprechen. Nicht sofort in der aufgeheizten Situation, sondern später, wenn man etwas Ruhe dazu hat. Quasi nicht nur die Symptome zu behandeln sondern die Ursache.

Thema Überforderung, da hilft es mir oft, wenn ich alles, was gerade in meinem Kopf herumschwirrt, auf Papier bringe und auf schreibe, sei es die Dinge, die ich noch erledigen muss, Gefühle, Sachen, die mich überfordert fühlen lassen. Auch wenn die Probleme damit nicht gelöst sind hat man sie niedergeschrieben und muss keine Angst haben wichtige Dinge zu vergessen. Damit lichtet sich das Gedankenchaos im Kopf schon mal ein wenig. Dann sortiere ich. Muss ich ein Problem jetzt gerade beheben? Reicht es auch später? Und vor allem, wenn ich das Gefühl habe es alles nicht zu schaffen, kann ich andere Leute mit einbinden? Aufgaben nach hinten verschieben? Prioritäten setzen. Und vor allem hilft es mir, mir zu vergegenwärtigen, dass ich nicht alles auf einmal schaffen kann und die Welt davon trotzdem nicht untergeht.

Ich fühlte mich z.B. oft vom Haushalt überfordert, ich 5 Tage am arbeiten, Freund im Schichtdienst, daneben noch der Hof im Nebenerwerb, da sind wir beide nicht mit allem hinterher gekommen. Dann soll man noch täglich gesund und frisch kochen, die Wäsche machen und die Bude sauber halten. Kinder bespaßen und natürlich auf seine #metime achten, zum Energie tanken. Haha. Das kann man ja gar nicht schaffen. Wir leisten uns daher alle 14 Tage eine Putzfrau und es ist eine so krasse Erleichterung!

Ausreichend Schlaf ist auch sehr wichtig und sollte immer mit bedacht werden.

Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter und daß es schnell wieder ruhiger wird und du dich bald wieder wohl fühlst!

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Re: Überfordert

Antwort von Louisa16 am 26.01.2022, 11:25 Uhr

Huhu,
für Tipps und Hilfen bin ich auch offen

Erstmal finde ich wichtig zu wissen, dass es jedem so geht. Und jeder sich mal irgendwie verhält, wie er sich eigentlich gar nicht verhalten will.
Ich finde wichtig, dass zu kommunizieren und sich zu entschuldigen.

Mir hilft ganz gut, was heli schon geschrieben hat: durchatmen und nicht überstürzt handeln. Und dann priorisieren. Was ist gerade wichtig? Ist es jetzt wichtig, dass die Küche aufgeräumt wird oder ist es jetzt wichtig, dass ich mich zu den Kids auf den Boden setzte und Knete
Was auch hilft: Abläufe vereinfachen: zu essen gibt es bei uns zu 90% super einfache, schnelle Gerichte; nachts saugt der Saugroboter das untere Stockwerk durch; das Bad wird nur noch in Etappen geputzt; einkaufen geht mein Mann oder meine Mama bringt uns was mit, wenn sie selbst auch für sich einkauft; Fenster werden erst wieder geputzt, wenn die Kinder groß sind

Ich bin auch oft am Ende mit meinen Kräften und bin sehr dankbar die Hilfe meiner Mama zu haben.

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Re: Überfordert

Antwort von Schneewittchen30 am 26.01.2022, 12:46 Uhr

Hey Anni, ach ich kenn das, ich hasse mich auch, wenn ich laut werde und so. Zunächst einmal, die Situation gibt es immer wieder, du bist deswegen keine schlechte Mutter

Tipps:
1. Schafft euch einen geregelten Alltag, stress dich aber nicht, wenn da mal was außer der Reihe kommt und ihr dann ne halbe Stunde später esst z.B. Das ist etwas, was ich unglaublich lange nicht konnte. Essen zu spät auf dem Tisch, wir zu spät zu Hause, Schlafenszeit verschiebt sich nach hinten bei den Großen, die ja aber pünktlich raus müssen zur Schule... Alles sowas, stresste mich unglaublich doll. Aber es wird.

2. Vereinfache den Alltag. Wenn die Zimmer dreckig sind, die Fenster nicht geputzt sind, der Boden voll Spielzeug liegt... Blende es aus. Atme tief durch, setz dich hin. Es gibt so einen Spruch: Wenn du Sorge hast, du kommst zu spät, mach einen Umweg. Ziel dabei ist, zu merken, dass die Welt nicht untergeht, nur weil man zu spät kommt. Gleiches gilt eben für den Haushalt. Klar, es soll nicht stinken, nicht schimmeln und deine Kinder sollen saubere Sachen anhaben. Aber es gibt Dinge, die können warten. Mein Mann hat das lange nicht verstanden, warum damals als K3 ein Baby war die Wohnung mit 3 Kindern, davon ein Einjähriger und ein Schreikind, aussah wie ein Schlachtfeld. Aber irgendwann hatte er es kapiert.

3. Steh dazu! Gib zu, dass du nicht mehr kannst. Geh aus dem Zimmer, atme tief durch, mach dir einen Tee, oft sieht die Situation zwei Minuten später schon anders aus. Wenn dein Mann zu Hause ist, drück ihm das Baby in den Arm und geh ne lange Runde spazieren. Frag deine Eltern, ob sie dir Lola mal abnehmen.

Mir persönlich hilft es mit den Kindern auf öffentliche Spielplätze oder in den Park zu gehen, wenn ich merke, der Tag ist wieder so ein Sch...tag. Ich bin in der Öffentlichkeit irgendwie gechillter im Umgang mit den Kindern.


Ich wünsche dir, dass es bald besser wird bei euch. Und ich/wir sind jederzeit da zum Ausheulen!

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Re: Überfordert

Antwort von Anni523 am 26.01.2022, 20:47 Uhr

Ihr seid die Besten vielen, vielen Dank für die tollen Tipps und auch für das Verständnis. Das hat mir heute gleich schon mehr Kraft gegeben und ich konnte etwas gelassener mit vielen Situationen umgehen.

Dieses "du musst deine Erwartungen runterschrauben" habe ich nie so ernst genommen, aber ich lerne! Heute habe ich mich für jede Kleinigkeit, die ich hinbekommen habe gelobt. Auch fürs Duschen

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Re: Überfordert

Antwort von Schneewittchen30 am 27.01.2022, 11:53 Uhr

Man wächst mit den Aufgaben. Ich kann bis heute noch nicht aufs Klo gehen, ohne dass mindestens der 8-jährige genau in dem Moment was ganz wichtiges zu sagen hat. Von den Zwillingen ganz zu schweigen.
Oder Telefonieren... in der Sekunde wo das Telefon klingelt stehen 4 Kinder neben mir und fragen "wer ist da dran?" Was denken die? Dass es Oma ist und ich ihnen nichts davon sage?

Inzwischen finde ich das echt positiv, dass Kinder in der Pubertät nur noch maulend im Zimmer sitzen *gg*

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Re: Überfordert

Antwort von Mabel154 am 27.01.2022, 12:09 Uhr

Oh ich verstehe dich sehr gut.
Hier waren schon ganz tolle Tipps dabei, die ich auch mal beachten sollte.
Eigentlich bin ich vom Typ Perfektionist, aber Ansprüche runter schrauben hilft tatsächlich gegen Stress und Gereiztheit.
Bei mir hängt die Wäsche jetzt einfach ein paar Tage länger auf der Leine und wenn ich nicht zum wischen komme, dann ist Saugen auch ausreichend.
Essen gibt's hier auch oft die schnelle Variante. Ich koche meist auch mehr und friere was ein, damit ich immer was da hab.
Hilfe hab ich ausschließlich durch meinen Mann, bei uns ist deshalb auch alles gut durchorganisiert.
Mit neuem Baby dauert es ja eh erstmal wieder bis man sich neu organisiert hat.
Du schaffst das schon.

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Re: Überfordert

Antwort von Surfergirl am 27.01.2022, 21:31 Uhr

So ein Tipp zum schmunzeln:

Saubere Wäsche muss nicht aus dem Schrank kommen, die kann man auch direkt vom Wäscheständer anziehen.

wird hier sehr regelmäßig praktiziert….

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Re: Überfordert

Antwort von Anni523 am 29.01.2022, 13:47 Uhr

Unsere Schränke sind mittlerweile fast leer...wir haben eine Waschküche, dort schafft es die Wäsche auch nur vom Ständer direkt an den Mann ich weiß gar nicht wie meine Mutter alleinerziehend auch noch gebügelt hat haha das hab ich nicht mal ohne Kinder gemacht.

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