August 2020 Mamis

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Geschrieben von Mangosteen88 am 05.10.2020, 14:08 Uhr

Tabuthema - Liebe zum Kind

Ich hätte nie nie nie gedacht, dass ich jemals in die Situation komme, mir die folgenden Worte von der Seele schreiben zu müssen. Eigentlich bin ich ein sehr empathischer und sensibler Mensch. Eigentlich hab ich es bisher stets geschafft meinen seelischen Ballast, egal wie schwer es auch schien, in Selbsttherapie und zur Not in nächtlichen Gesprächen mit meinen Besten und eventuell der ein oder anderen Flasche Wein selbst zu bewältigen. Diesmal reicht das leider nicht.

Ich war fest davon überzeugt meinen Sohn über alles zu lieben wenn er da ist. Bedingungslos, überschäumend und mehr als irgendwas zuvor. In der Schwangerschaft habe ich die Liebe auch tatsächlich so empfunden, inkl. Glückstränen sobald ich nur an ihn gedacht habe. Dann kam die Geburt....traumatisch, schmerzhaft, ewig lange mit dem Gefühl am Ende versagt zu haben, weil es doch ein Notkaiserschnitt wurde. Danach totale Überforderung auf verschiedenen Ebenen aber immernoch der stolze Wunsch stark zu sein, alles wegzulächeln und ohne Hilfe zu meistern. Mein Kleiner ist perfekt, war es von Anfang an. Gesund, total niedlich und sehr lieb wenn ihn gerade nichts quält. Ich weiß auch, dass ich ihn liebe und alles dafür gebe, dass es ihm gut geht. Aber die Euphorie, die Verliebtheit das pure Glück...stellt sich jetzt erst Stück für Stück ein. Wenn er mich anlächelt oder selig und grimassenschneidend an meiner Brust einschläft zum Beispiel.

Vor kurzem habe ich es geschafft mich meiner Mutter anzuvertrauen und nachdem sie mich wie ein kleines Kind getröstet und ermutigt hat, hab ich es geschafft auch mit meiner Hebamme und meinem Arzt zu sprechen. Alle kennen mich schon länger und haben mir versichert, dass es nicht verwunderlich ist nach so einem Geburtserlebnis und zu hohen Ansprüchen an mich selbst. Mit meinem Partner hab ich noch nicht wirklich darüber sprechen können (er ist wirklich kein Mensch der gut mit Worten kann) aber er weiß es, hat es gespürt und angefangen mich mehr zu entlasten. Ein paar Stunden die Woche darf ich jetzt ganz egoistisch sein und alleine zum Yoga oder nen Kaffee mit Freundinnen trinken gehen. Außerdem bespaßt er den Kleinen zwischendurch, damit ich ein bisschen Schlaf nachholen kann. Was soll ich sagen, seitdem wird es täglich besser und ich fange an mich immer mehr in meinen minime zu verlieben
Natürlich bleibe ich jetzt weiterhin offen für psychologische Unterstützung aber ich bin zuversichtlich. Mir ist auch bewusst, dass meibe Probleme total lächerlich sind im Vergleich zu dem was einige hier gerade durchmachen oder durchgemacht haben.

Sorry, dass es so lang geworden ist, musste das einfach mal loswerden. Vielleicht hilft es ja auch der ein oder anderen traurigen oder verzweifelten Mami zu sehen, dass es anderen ähnlich geht. Fühlt euch gedrückt und glaubt an euch, ihr macht das toll

 
5 Antworten:

Re: Tabuthema - Liebe zum Kind

Antwort von Puschelchen am 05.10.2020, 18:50 Uhr

Liebe Mango

Fühl dich lieb gedrückt.
Ich kann dich sehr gut verstehen. Mir ging es bei mejnem ersten Kind so.
Wenn du dich darüber austauschen möchtest, sehr gerne über pn

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Re: Tabuthema - Liebe zum Kind

Antwort von Mariposax3 am 06.10.2020, 7:21 Uhr

Wahnsinn, deine Situation klingt 1 zu 1 nach mir! Ich hoffe hier liest niemand mit den ich kenne und denkt das käme von mir denn tatsächlich habe ich den Teil mit der Distanz zu meinem Sohn nicht mitgenommen. Das unterscheidet uns... allerdings liebst du deinen Sohn auch schon von Anfang an, du hast es nur einfach in eine Ecke deines Bewusstseins verbannt wo du gerade nicht drauf zugreifen kannst.
Mir ging es nach meibem Notkaiserschnitt und einem langen Krankenhaus Aufenthalt auch so wie dir. Ich wusste zwar dass ich deb kkeinen Mann über alles liebe aber ich war auch in einer Situation in der ich mir mein altes Leben zurück gewünscht habe. Alleine mit meinem Mann... nur zu zweit. Ixh hab mir gedacht "scheiße! Ich und ein Kind!! Wie konnte ich nur so blöd sein"

Und das denke ich heute noch manchmal webn ich mich wieder mal ganz alleine fühle. Sowas braucht Zeit. Aber bitte halte dir vor Augen dass deine liebe zu deinem Sohn nicht erst jetzt kam. Sie war immer schon da, du warst nur einfach nicht in der Lage sie wahr zu nehmen.

Ich rate dir dennoch dringend zu einem Therapeuten! Ich selbsr habe zum Glück einen guten gefunden auxh wenn ich mich lange geweigert habe. Es hilft wirklich! Aber man muss eine ganze zeit lang suchen denn die guten Therapeuten haben oft lange Wartezeiten. Dir steht aber 1 Probe Termin binnen 14 Tagen zu!

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Re: Tabuthema - Liebe zum Kind

Antwort von Lady of Damned am 06.10.2020, 7:50 Uhr

Ich hab mich leider auch schon bei ähnlichen Gedanken erwischt. Mein Partner fehlt mir irgendwie total, obwohl er ja da ist..
Aber alles dreht sich um unseren Sohn und bis auf mal in den Arm nehmen bleibt die Zweisamkeit irgendwie auf der Strecke. Ich würde so gern mal wieder mit meinem Partner kuscheln wie vorher..
Ich liebe unseren Sohn, ja und wie, abgöttisch!
Umso trauriger macht es mich, dass ich ihn mir zeitweise (auch wenn es immer nur Minuten waren) als nicht existent in unserem Leben gewünscht hab...

Aber es wird hoffentlich besser, je älter die Kleinen werden.
Sonst würde es schließlich nur Einzelkinder geben.
Das ist der Punkt an dem ich mich klammer, wenn ich wieder in diese Gedankenspirale rutsche. Das und das Reden mit Partner darüber hilft mir ein bisschen

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Re: Tabuthema - Liebe zum Kind

Antwort von Anneli0207 am 06.10.2020, 8:45 Uhr

Ja, es verändert sich, definitiv. Ich hab beim 1. Kind auch lange gebraucht mich zurecht zu finden. Aber sie werden schnurstracks größer und selbstständiger - und man hat wieder viel mehr Zeit für den Partner und spricht auch mal wieder über andere Themen ^^

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Re: Tabuthema - Liebe zum Kind

Antwort von Mangosteen88 am 06.10.2020, 23:00 Uhr

Danke euch für die lieben Worte
Es tut tatsächlich gut zu lesen, dass es anderen genauso oder ähnlich geht. Grade schläft mein kleines Wunder auf meinem Arm und ich bin einfach nur dankbar.

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