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Geschrieben von Tanja_1989 am 13.03.2022, 8:38 Uhr

Selbstbestimmung

Mir ist es wichtig, dass Jannik im Rahmen der Möglichkeiten selbst bestimmen darf was er möchte und was nicht. Ich versuche zum Beispiel nicht ihn eine halbe Stunde lang zum Essen zu überreden, wenn er nicht möchte. Ich biete ihm dann einfach zu einem späteren Zeitpunkt nochmal was an. Ich habe ihn auch schon mit seinen Tagklamotten ins Bett gelegt, weil er ganz eindeutig keine Lust auf umziehen hatte.

Tja und nun ist Jannik ständig krank und ich kann meine Haltung quasi über Bord werfen. Erst war er erkältet, da musste ich ihm nun mal die Nase putzen, ob er wollte oder nicht. Außerdem mussten wir 2x zum Kinderarzt. Und da hatte Jannik natürlich auch überhaupt keine Lust drauf. Dann hatten wir beide Magen-Darm. Jannik wollte nicht gewickelt werden, aber musste ja gemacht werden. Als er dann tatsächlich mal gesund war, ging es zum impfen. Wieder gegen seinen Willen. Jetzt hatte er eine Mittelohrentzündung. Zum vierten Mal Kinderarzt und 3x am Tag Antibiotika und Fiebersaft. Mittlerweile nur noch Antibiotika, aber Jannik wehrt sich so sehr, dass ich ihn richtig festhalten muss.

Mir ist bewusst, dass so ziemlich jedes Kind ab und zu etwas unliebsames über sich ergehen lassen muss. Aber mich nimmt es irgendwie mit und beschäftigt mich.

Wie ist eure Meinung zu dem Thema?

 
14 Antworten:

Re: Selbstbestimmung

Antwort von Lalilu. am 13.03.2022, 9:23 Uhr

So extrem gibt es das bei uns nicht.
Bei gewissen Sachen schon, wie zB. wenn sie nicht auf den Arm genommen werden will, dann eben nicht. Oder z.B. meine große Tochter (7) sucht sich ihre Kleidung selber aus.
Aber wenn ich sage es wird zB. eine Mütze angezogen, dann wird sich auch eine Mütze angezogen!
Nach der Schule werden die Hausaufgaben gemacht, das einzige was sie sich da aussuchen darf ist ob sie davor oder danach essen möchte.
Wenn jemand keinen Hunger hat, muss natürlich auch nicht gegessen werden.
Meine Kinder dürfen gewisse Sachen selber bestimmen aber eben nicht alles.
Dass man sich vor dem schlafen gehen die Zähne putzt und einen Schlafanzug anzieht, ist völlig normal und da wird bei uns auch nicht diskutiert.
Die kleine mag sich nie an- oder umziehen, das ist für sie alles doof aber es hilft halt nichts.

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Tanja_1989 am 13.03.2022, 9:42 Uhr

Also wenn Jannik älter ist, werde ich auch nicht alles diskutieren. Aber da kann ich ihm auch erklären warum es gewisse Regeln gibt und Dinge getan werden müssen. Jetzt geht das einfach noch nicht, deshalb passe ich mich da wo es geht an ihn an.

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Junia am 13.03.2022, 9:52 Uhr

Für mich gibt es Dinge die ein Baby selbst entscheiden kann und darf z.B. Spielen, Essen, Trinken und Dinge die ich für das Baby entscheide, wie Zähne putzen, Kinderarzt oder eben Wickeln, wenn es Durchfall hat. Manche Dinge kann ein Baby eben noch nicht allein entscheiden, da es hier die Zusammenhänge nicht versteht. Wie Karies oder wunder Po. Ich merke bei meiner Tochter, dass für solche Dinge immer der gleiche Ablauf hilft. Mehr oder weniger jeden Tag das gleiche Muster für Schlafen und Essen, Zähneputzen etc. Wir hatten hier wochenlang immer wieder Durchfall und ich habe alles probiert. Das Wickeln war die Hölle. Sie ist seeeehr schnell und wenn sie nicht wollte ging nix. Selbst entscheiden lassen geht da nicht. Aber ein klares Nein und eine Alternative anbieten (tolle Tube zur Ablenkung oder so) hilft hier am besten. Ein gesunder Mix aus beidem ist sicher am besten. Später fragt man ja auch nicht, ob das Kind zum Zahnarzt will. Da erklärt man, was man macht, zeigt wie toll das sein kann und dann geht man. Gleiches mit der Schule. Man muss halt frühzeitig darüber sprechen und Lust darauf machen. Aber fragen? Ich weiß manche machen das, aber für mich ist das fragwürdig

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Lyonesse am 13.03.2022, 11:44 Uhr

Natürlich darf Viktoria auch ein paar Dinge selbst entscheiden. Wenn sie spielen will, durst hat, Hunger hat, auf den Arm möchte...

Aber für mich gibt es klare Grenzen. Unsere kleinen können noch nicht alles entscheiden. Z.b. möchte sie immer keine Mütze aufsetzen aber da gibt es bei mir keine Diskussion und das wird auch noch ein paar Jahre so bleiben.

Ich unterscheide da ganz klar, ob sie auch schon bestimmte Reichweiten ihres Handelns erkennen könnte. Und das können unsere kleinen im Moment noch gar nicht.

Selbstbestimmung ist ja schön und gut aber es sollte sich immer im Rahmen dessen bewegen, was altersgemäß entsprechend ist.

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Biba85 am 13.03.2022, 12:16 Uhr

Meiner Meinung nach tut man den Kindern keinen Gefallen, wenn man es mit der Selbstbestimmung übertreibt..
Natürlich ist Selbstbestimmung ganz wichtig.. aber zu viel ist kontraproduktiv, die Kinder sind überfordert wenn sie zu viele entscheidungen treffen müssen, was sich wiederum negativ auf die Entwicklung auswirkt..
Und nicht böse gemeint, aber deine Vorstellung, dass du es ihm bald erklären kannst usw finde ich ein bisschen romantisch.. es ist natürlich kindabhängig, ich hab eine sehr diskussionsfreudige 6 jährige - da geht es oft einfach darum grenzen auszuloten und irgendwie dagegen zu sein..

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Tanja_1989 am 13.03.2022, 12:24 Uhr

Also ich glaube nicht, dass Jannik später ganz brav zu allem ja sagt, nur weil ich es ihm erkläre
Aber ich finde, dass es irgendwie schon ein Unterschied macht ob man einem Kind etwas erklären kann oder es einfach nicht versteht warum etwas jetzt passiert / sein muss.

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von MamaMarie16 am 13.03.2022, 13:00 Uhr

Hi, ich finde den Ansatz sehr schön. Ob es klappt hängt aber ungemein vom Kind ab.
Prizipiell dürfen unsere Kinder sehr viel mitentscheiden.
Grenzen sind da, wo ihre Sicherheit, Gesundheit oder die Freiheit anderer gefährdet sind. Und dann, wenn ich sehe, dass das Kind mit seiner Freiheit überfordert ist.

Mein großer kooperiert zum Beispiel fast nur, wenn er den Grund einsieht. Das heißt ich muss viel erklären, diskutieren und viele Kompromisse eingehen. Dann läuft es aber super leicht. Gleichzeitig reizt er Grenzen gerne bis ins letzte aus. Daher ist viel Konsequenz gefragt. Ist also ein Balanceakt mit der Selbstbestimmung.

Der kleine ist anders. Er hört schon ziemlich gut auf ein Nein und macht (als Geschwisterkind geboren) naturgemäß vieles mit, auch wenn er gerade keine Lust hat. Da gibt es halt feste Zeiten zum Essen, schlafen, rausgehen, die der große vorgibt. Das wie viel darf Baby dann natürlich selber entscheiden.

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Its_me am 13.03.2022, 13:33 Uhr

Ich finde auch, dass es Dinge gibt, die ein so kleines Baby noch nicht kapieren kann.

Ich versuche trotzdem schon, viel zu erklären. Und ich schaue, dass ich nicht die typischen Sätze verwende, die ich als Kind selbst hören musste.
Mach, weil ich die Mama bin / weil ich es sage wäre zum Beispiel so einer.

Ich denke, so wie man mit einem Baby/Kleinkind spricht, so klingt später die innere Stimme des Kindes. Deshalb passe ich gut auf, was ich zu meiner Tochter sage

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Sporty87 am 13.03.2022, 13:42 Uhr

Also in diesem Alter bedeutet Selbstbestimmung der Kleinen für mich lediglich bedürfnisorientierte Erziehung, z B. Stillen nach Bedarf statt nach der Uhr und solche Sachen. Auch körperliche Selbstbestimmung finde ich wichtig, insofern dass sie selbst entscheiden dürfen, ob auf den Arm oder zu wem. David soll später wissen, dass ihn niemand einfach anfassen darf, egal wo.
Ansonsten stehe ich allzuviel Selbstbestimmung bei Kindern eher skeptisch gegenüber, da für mich persönlich der Übergang zu antiautoritärer Erziehung fließend ist, was einfach nicht funktioniert, die Auswüchse sehe ich alltäglich in meinem Beruf. Also natürlich sollen Kinder ihrem Alter gemäß Entscheidungen treffen dürfen, aber gerade was so etwas wie Arztbesuche oder Körperhygiene betrifft, gibt es für mich keinen Entscheidungsfreiraum. Ich versuche eben diese nötigen aber fürs Kind lästigen oder unangenehmen Handlungen so erträglich wie möglich zu gestalten. Ich finde es natürlich auch nicht schön, wenn David z.B. weint, weil er geimpft wird, aber ich weiß ja, dass er dadurch geschützt wird und ihm Schlimmeres erspart bleibt. Das hilft mir dann ganz gut.
Erziehung macht halt leider nicht immer Spaß, niemand ist gerne der oder die "Böse". Ich denke, man gewöhnt sich bestimmt dran.

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Minimäuschen am 13.03.2022, 14:18 Uhr

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten sollten Kinder selbst entscheiden dürfen (wie du selbst auch schon schreibst), aber ich denke auch, dass das Ganze Grenzen hat.
Die Grundrichtung solltest du vorgeben. Jannik kann dann entscheiden, ob es in der Trage oder im Kinderwagen zum Kinderarzt geht (oder so ähnlich).

Ich denke, dass Kinder lernen müssen, dass es gewisse Regeln gibt, die nicht diskutiert werden und die einfach akzeptiert werden müssen. Das gilt nicht nur für Regeln, die sie selbst verstehen oder für gut befinden. Kinder, die das nicht können, werden später immer wieder anecken und sich unbeliebt machen (sowohl bei Erziehern als auch bei anderen Kindern). Wenn es blöd läuft, ist das Resultat ein Kind, das keine richtigen Freunde hat und bei Lehrern und Erziehern unbeliebt ist. Ich denke, dass man es seinem Kind damit nicht einfacher macht.

Die Regeln (Pflichten und Verbote) erst einzuführen, wenn er sie versteht, halte ich für schwierig, denn er wird nicht verstehen, warum plötzlich nicht mehr alles nach seiner Pfeife geht, warum Sachen plötzlich nicht mehr gemacht werden dürfen, die vorher erlaubt waren. Ich glaube, die Trotzphase würde der Horror
Ich könnte mir auch vorstellen, dass das nicht nur suuuper anstrengend für dich wird, sondern auch eure Beziehung auf Dauer darunter leidet.

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Tanja_1989 am 13.03.2022, 14:30 Uhr

Ich glaube mein Eingangsposting kam irgendwie falsch rüber

Ich bin auch kein Fan davon, dass das Kind tun und lassen kann was es will. Jannik kriegt auch regelmäßig ein "Nein" von mir zu hören. Und ich merke, dass es mich durchaus versteht und mittlerweile weiß, wenn er etwas eigentlich nicht machen soll. Das er sich konsequent an diese Regeln und Verbote hält fände ich zu viel erwartet. Aber ich bin da auch recht konsequent und verbiete ihm nicht an einem Tag etwas um es am nächsten Tag dann durchgehen zu lassen.
Es geht mir auch ganz generell weniger um Regeln und Verbote, sondern viel mehr um sein "Nein". Im Rahmen der Möglichkeiten, wie ich schon sagte. Er kann "nein sagen" wenn er nicht hoch genommen werden möchte, er kann es ablehnen etwas bestimmtes zu essen. Ich zwinge ihn nicht zu baden wenn er es nicht will etc.
Aber mir ist ja auch klar, dass es Grenzen gibt.

Mich macht es nur momentan irgendwie traurig oder beschäftigt mich halt, dass es sich in den letzten Wochen so häuft, dass ich ihn zu etwas zwingen muss.
Aber klar, da muss er durch und ich halt auch

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Its_me am 13.03.2022, 15:38 Uhr

Ich kann dich voll verstehen. Ist doch normal, dass es sich in einem sträubt, auch wenn etwas für das Kind notwendig ist. Zäpfchen geben finde ich zum Beispiel voll schlimm. Klar, manchmal ist es nötig. Trotzdem tut es mir leid.

Ansonsten finde ich es (um dem ganzen etwas Positives zu geben) schön, dass inzwischen mein Kind nicht mehr so baby-mäßig ist, sondern zeigt, was sie will oder nicht will. Einfach faszinierend, dass sie eine eigenständige Persönlichkeit ist :)

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Junia am 13.03.2022, 15:52 Uhr

Ich kann dich da schon verstehen. Einem Baby, das sich gegen etwas wehrt, kann man weder erklären warum man etwas macht, noch kann man sich "durchsetzen" i.d.S. dass das Kind daraus lernt. Das versteht ein Baby einfach noch nicht. Wenn es etwas nicht will, dann will es nicht :)

Ich hatte da auch eine schwere Phase. Aber erstens geht das vorbei und zweitens kann man einem Baby zwar nichts erklären, aber man kann sie wunderbar ablenken bzw. schwierige Situationen vermeiden. Z.B. das Kind nicht aus dem Spiel reißen um es zu füttern/schlafen zu legen/anzuziehen. Ich gebe ihr dann für die unliebsamen Tätigkeiten immer irgendeinen Alltagsgegenstand, den sie auch nur da dann bekommt. Damit klappt es ganz gut. Aber klar, es gab Tage, da hat sie beim Wickeln nur gebrüllt. Und es gab nichts was es besser gemacht hätte. Es tat ihr halt weh (Durchfall). Das ging mir auch an die Nieren. Aber das geht vorbei und es hilft, wenn man sich vor Augen führt, das man ja eigentlich dem Kind damit hilft. Du machst ja nichts, was nicht notwendig wäre. Und dann kann man das schon aushalten. Und ich meine ein Baby bekommt doch sowieso den ganzen Tag was es will, oder nicht? Die paar Minuten, wo es halt dann mal nach deiner Pfeife geht, halten die schon aus. Und langfristig lernen sie dadurch geregelte Abläufe.

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Re: Selbstbestimmung

Antwort von Mützipütz am 13.03.2022, 22:12 Uhr

Und die Erinnerung beginnt frühstens mit 3Jahren
Sie vergessen es also das man sie zu ihrem Glück auch mal zwingen musste.

Mir z.B.ist nur wichtig das man sie alleine probieren lässt bevor man ihr was zeigt und das sie wenn wir zu anderen in die Wohnung kommen erstmal bei uns Eltern bleibt und dann entscheiden darf ob sie zu Oma auf den Arm will z.B.

Ansonsten gibt es hier klare Regeln und Abläufe.Das gibt Sicherheit.
Ich finde diese antiautoritär erzogenen, von sich überzeugten Hipsterkinder so schrecklich.Auf keinen Fall soll sie so werden.
Regeln gibt es im Leben immer und überall und man muss nun mal auch Dinge tun die einem nicht gefallen.Im Job z.B.

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