Schreien lassen

Hallo,

nach zwei relativ pflegeleichten Babys ist mein dritter Schatz ein eher anspruchsvolles Baby. Er ist jetzt 6 Monate und hat die ersten 4 Monate viel geschrien...ich war kaum unterwegs mit ihm, weil er weder Kinderwagen, noch Maxi Cosi, noch Babytrage etc. mochte und unterwegs ständig geschrien hat. Erst im laufe des 5. Monats wurde es besser und jetzt scheint er angekommen zu sein und schreit nur noch selten, wenn er müde ist oder hunger hat.
Ich denke, niemand, der die Zeit mit einem Schreibaby mitgemacht hat, kann nachvollziehen wie das ist und gibt dementsprechend wenig hilfreiche Kommentare ab.
Lass dich bitte nicht verunsichern. Du machst sicher alles richtig und bist eine tolle Mama.
Es gibt nichts schlimmeres, als Tag für Tag mitansehen und anhören zu müssen, wie sein Baby, dass man doch über alles liebt und für das man nur das beste will, schreit und scheinbar leidet.
Oft kann man gar nichts tun als da zu sein und es einfach auszuhalten und das zerrt sooo an den Nerven...das ist eine Mischung aus Verzweifelung, Hilflosigkeit und Traurigkeit...manchmal ist man auch einfach nur wütend..wie oft hab ich mit meinen kleinen im Arm auf dem Sofa gesessen und einfach nur mitgeweint, weil ich so verzweifelt war und auch ich habe, wenn ich einfach nicht mehr konnte ihn EIN PAAR MINUTEN alleine schreien lassen um einmal kurz Luft zu holen, damit ich mich danach wieder, mit ein bisschen neuer Kraft um ihn kümmern konnte. Auch wenn ich mich um die andern beiden Kinder kümmern musste, musste ich ihn ein paar Minuten schreien lassen. Es ging nicht anders und es hat ihm nicht geschadet.
Er ist mittlerweile ein immernoch anspruchsvolles, aber fröhliches Baby, das mittlerweile nur noch einmal in der Nacht kommt und immer öfter alleine einschläft (davor war er Nachts ständig wach und brauchte auch immer einschlafhilfe)
Gerade weil ich jetzt weiß, wie es mit einem Schreibaby ist, möchte ich dir Mut zusprechen und dir sagen, dass es dir am allerwenigsten bringt, wenn du an dir selber zweifelst oder dich durch andere, die dich und deine Situation gar nicht kennen, verunsichern oder verurteilen lässt, denn du musst stark bleiben.
Eins steht fest: irgendwann wird es besser und dann kannst du die Zeit mit Baby richtig genießen- bis dahin wünsche ich dir viel Kraft!!!