Januar 2020 Mamis

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Geschrieben von LifeIsABucketOfCherries am 17.06.2020, 16:55 Uhr

Nächtliches aufwachen No. 2

Ich post hier meine Antwort noch mal da sie im alten Beitrag anscheinend untergegangen ist. Es wurde danach ja immer noch über stillen/nicht stillen geschrieben und darum ging's mir ja überhaupt nicht. Aber um das nochmal klar zu sagen: ich finde sehr wohl, dass man so sachen Entscheiden kann (wenn man nicht alleinerziehend ist). Ich habe mich auch jetzt dazu entschieden (!) wieder voll arbeiten zu gehen. Mein Mann geht dann in Elternzeit und wird dann auch alle Nächte übernehmen. Das geht weil wir uns dazu entschieden (!) haben schon Flache und Beikost einzuführen und uns entschieden haben die Betreuung von Anfang an 50/50 auzuteilen- Baby lässt sich also von Papa gleich gut beruhigen. Ich wollte fragen warum ihr euch entscheidet es z.B. alleine zu machen und wie ihr das schafft. Da braucht keiner wütend oder sonst was werden. Und viele haben mir ja auch geantwortet (" ich merke gar nicht wie oft ich aufwache, Mann nimmt Baby 2h in der früh, ich will 100% stillen/Baby am Busen beruhigen und nehme dafür Müdigkeit in Kauf etc.). Dank für eure Antwort und den Einblick.

Auweia! Ja echt schade, dass es da immer gleich zu so einer emotionalen Grundsatzdiskussion kommt ob denn stillen oder Flasche besser ist. Oje. So war das ja nun mal gar nicht gemeint! Mir ging's doch ums aufwachen (babys wachen doch nicht nur bei stillenden Müttern nachts auf!!! Das stillen alle 1-2 war doch nur ein Beispiel. Sieh "etc.") Ich wollte ehrlich wissen wie ihr das macht und warum ihr euch dazu entscheidet. Ja, ich muss ganz ehrlich sagen: würde mein Baby jede Stunde wach werden würde ich nachts/ halbe Nacht sicher (!) nicht stillen und meinen Mann helfen lassen. Auch jetzt (wo mein kleiner ja nachts fast nie mehr trinkt) wechseln wir uns häufig mit den Nächten ab (Baby schläft "laut", braucht manchmal den Schnuller und wacht natürlich früh auf). Und ja, in den Nächten pack ich mit oropax rein und sag gute Nacht ! Egoistisch fühle ich mich dabei nicht. Ich kann mit wenig Schlaf ganz schlecht umgehen und ich habe das Gefühl mein Baby bevorzugt eine glückliche ausgeschlafen Mama :) Ich bzw. mein Mann haben uns dazu entschieden das so zu machen. Man kann so Sachen ja schon entscheiden. Die Frage danach soll doch niemand wütend machen. Es ist ja vollkommen okay sich dafür zu entscheiden das Kind 100% aus der Brust zu stillen / berühigen. Fagte mich halt wie man das schafft/warum man sich dafür entscheidet.

Liebe Grüße und an alle Still- Flaschen- und halb- halb Mamas: ihr macht das spitze

 
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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von wowugi80 am 17.06.2020, 20:11 Uhr

Also, warum ich mich dazu entschlossen habe 100% für mein Baby da zu sein ist ganz einfach. Ich hatte mich beim ersten Kind nämlich anders entschieden. Ich wollte auch voll wieder voll arbeiten gehen, der Sohn sollte in eine Krippe mit möglichst flexiblen, sprich langen Betreuungszeiten, ich wollte mit dem Brei abstillen, ich wollte... ich wollte... Nur unser Sohn, dem war das egal. Er wollte mich, er brauchte mich und er wollte weder Brei noch Fremdbetreuung. Es gab Phasen, da hat er es nicht mal bei Papa ausgehalten, es musste die Mama sein. Am Ende hat er uns gezeigt was er braucht und wir haben mit ihm und an ihm lernen müssen, dass ein Baby nicht unbedingt bedeutet, dass alle Pläne die man so hatte tatsächlich funktionieren.
Er blieb dann zu Hause und ich habe gelernt, dass meine Arbeit für mich nicht den selben Stellenwert hat, wie das Zusammensein mit ihm. Er ging mit 3,5 in den Kindergarten und war dann wirklich bereit. Es gab nicht eine Träne, während wir mit der Krippe zwei abgebrochene Anläufe (mit 12 Monaten und mit 18 Monaten) hatten und beide extrem schlimm waren. Zum Glück gab es in der zweiten Krippe (Waldorf) sehr schlaue Menschen, die uns geraten haben, unser Kind zu Hause zu lassen. Die haben erkannt, was ich nicht verstanden habe, nämlich dass nicht nur er nicht bereit war mich loszulassen, sondern auch ich noch nicht bereit war ihn loszulassen.
Ich habe so viele Fehler mit ihm gemacht, weil ich meinen Willen durchsetzen wollte und ich habe mir immer gesagt, beim Zweiten passiert mir das nicht. Dann wollte lange kein zweites Kind kommen und die Sehnsucht danach wuchs und wuchs. Nun wo es da ist, genieße ich jede Sekunde mit ihm. Ich hatte befürchtet, ich bekäme nie wieder die Chance noch mal ein Baby zu erleben. Ich freue mich über und auf jeden Schritt den er von mir weg macht, aber ich werde ihn nie dazu zwingen.
Deshalb habe ich mich dazu entschlossen auch ihn drei Jahre zu Hause zu lassen. Ich werde ihn solange Stillen, wie er es braucht, ich werde keinen Druck mit dem Essen ausüben und ich bleib lieber nachts wach, als ihm die Brust zu verwehren.

Das Schönste was ich je zustande gebracht habe sind meine Kinder und Mutter zu sein ist mein absoluter Lieblingsjob. Was übrigens nicht bedeutet, dass ich meinen "echten" Job nicht mag. Ich habe Elternzeit Plus genommen und arbeite weiterhin in jeder freien Minute (ich bin Selbstständig). Aber ich weiß auch, dass Kinder nur sehr kurz so klein sind. Das möchte ich in vollen Zügen genießen und zum Glück lässt das unsere finanzielle Lage auch zu. Die Wahl hat nicht jeder, dessen bin ich mir sehr bewusst.

Beantwortet das deine Frage?

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von 4unter7 am 17.06.2020, 21:08 Uhr

Bei uns ist es so, dass mein kleiner trotz voll stillen auch gut beim Papa schläft. Wenn ich mal nachts sehr müde bin tauschen wir für eine Weile die Seite im Bett. Er beruhigt sich auch selber sehr gut indem er am Daumen nuckelt. Mein Mann und ich teilen uns das auch alles etwas auf, nicht ganz 50:50 aber er macht viel. Dank Corona hat er ihn zum schlafen im Homeoffice auch oft in der trage. Nachts wird der Zwerg in der Regel 1-4 mal wach und trinkt dann ca 5 Minuten. Dasmacht mir wenig aus, ich schlafe gleich wieder ein.
Da ich auch meine Arbeit sehr liebe gehe ich ab Oktober wieder 20 Stunden. An einem Tag ist er dann bei Papa, an dem anderen Tag beim AuPair. Milch drücke ich immer mit der Hand in ein leeres Marmeladenglas. Das dauert 5 Minuten stört mich auch nicht weiter.

Es gibt eine Sache die mich wirklich manchmal stört. Durch Stoffwindeln Abhalten Stillen Tragen und das Familienbett sind meine Kleider ständig schmutzig... bepinselt, bespötzelt, besabbert... ich sehe immerzu aus wie eine Mama und rieche wohl auch so. Ein Dank daher an unsere liebe Waschmaschine

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Erika28 am 17.06.2020, 21:10 Uhr

Na ja wenn mein Mann Vollzeit arbeiten geht und ich 1,5 Jahre in Elternzeit bin, sehe ich es als selbstverständlich an Nachts für die kleine da zu sein. Zudem stille ich voll und fürs abpumpen, konservieren, flaschen putzen bin ich zu faul. Baby wacht 2-3 Mal in der Nacht auf, ich ziehe sie zu mir rüber und leg sie an die Brust, döse/schlafe dann weiter. Ich bekomme genug schlaf ab und deutlich mehr als in der Schwangerschaft
Aber das kann jeder handhaben wie er will. Fände es z.b. unkollegial wenn mein Mann in einem anderen Zimmer schlafen würde. Aber für andere ist das ok.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Juliette-Baguette am 17.06.2020, 21:37 Uhr

Wunderbare Worte Wowugi80
Babys laufen nicht nach Plan und auch ich habe das durch meine Tochter gelernt. Mit meinem Sohn erlebe ich die Elternzeit etwas anders.
Ich glaube mich persönlich nie in meinem Leben derart entwickelt und verändert zu haben, wie in der ersten Elternzeit - seit ich Mutter bin habe ich zu mir selbst gefunden.
Auch wenn mich vieles oft an meine Grenzen bringt.
Von daher kann ich deine Sichtweise nur für mich unterschreiben.

Und allen anderen, die einen anderen Weg gehen und damit glücklich sind, gönne ich es von Herzen.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von sweetmy am 17.06.2020, 22:20 Uhr

Es ist euer erstes Kind?.. und ihr werdet noch merken, entscheiden kann man viel, ob das Kind es so mitmacht steht auf einem anderen Blatt geschrieben...
Aber ich verstehe deine Illusion und den gewollten Perfektionismus, den hatte ich so beim ersten auch im Kopf, das hatte ich damals auch so gedacht, als lässt sich planen...
Die Kinder zeigen einem aber dann wo der Hase lange läuft

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von LifeIsABucketOfCherries am 17.06.2020, 23:19 Uhr

Hi,

Ja, ist unser erstes Kind. Ich glaube nicht, dass es Perfektionismus ode eine Illusion ist sich die Kinderbetreuung mit seinem Mann aufzuteilen. Und sich z.B. dafür zu entscheiden dass der Partner in der Nacht aufsteht. Oder genauso lang in Elternzeit geht wie man selbst. Hat ja bis jetzt ganz wunderbar geklappt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass unser Kind damit ein Problem hat oder "nicht mit macht".

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von LifeIsABucketOfCherries am 18.06.2020, 1:24 Uhr

wowugi80 ! Schön, dass du es beim zweiten so machst. Ich finde es auch schön sie lange zu Hause zu haben. Wir habe uns Mal für 1,5 Jahre entschieden und ich schätze uns auch sehr glücklich, dass wir uns das finanzielle leisten können. Ich bin gespannt wie es bei uns Mal mit "fremdbetreuung" wird. Dank Corona hat unser Baby seit 14 Wochen niemand mehr gehalten.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Annieke am 18.06.2020, 7:38 Uhr

Ich glaube, es gibt einfach Kinder, die sind so „einfach“, da kann man das machen...
die machen alles mit und schlafen gut und nehmen die Flasche und essen später gut. Das verwächst sich dann oft erst, wenn das zweite kommt...

Dann kann man Glück haben und das zweite wird entweder nochmal so einfach, oder wahrscheinlicher „eher nicht ganz so einfach“...
Und dann sehen die Eltern, die zuerst so ein „einfaches“ Baby hatten, dass es doch nicht so ist wie sie sich das vorgestellt haben und erst dann können Mütter, wie die Threaderstellerin andere Mütter, die sich nicht „für irgendwas entscheiden“ können, verstehen...
man kann sich nicht vorstellen wie intensiv, aufreibend und anstrengend und wenig kontrollierbar es ist ein Kind zu haben, was das nicht mitmacht und mehr Bedürfnisse, Ansprüche hat (sei es durch eine stressigere Geburt, Persönlichkeit oder andere Gegebenheiten), wenn man ein solches Kind nicht hat.

Und wenn man dann ein sehr „bedürftiges“ Kind hat, dann machen einen solche Aussagen wütend, weil sie suggerieren, man würde irgendwas „falsch“ machen, müsste sich nur entscheiden, damit das Kind besser schläft, die Flasche nimmt, weniger schreit etc.
Aber es liegt nicht an deren Entscheidungen: es liegt zu einem so frühen Zeitpunkt einzig und alleine am Kind, ob man sich diese Freiheit rausnehmen kann.

(Sehen wir mal davon ab, dass es sicherlich äußere Umstände geben kann, die Eltern sonst vielleicht in so eine Lage zwingen.)

Ich habe zwei Kinder. Mein Sohn ist mittlerweile 3,5 Jahre alt und meine Tochter 9 Wochen.
Mein Tochter hat uns bisher soviel schlafen lassen, wie mein Sohn gefühlt im ganzen ersten Jahr nicht. Und wir machen nichts anders....
Dafür lehnt meine Tochter nach holprigem Stillstart nun mittlerweile die Flasche komplett ab und mein Mann darf sie nicht mehr füttern, obwohl sie ja 6-7 wochenlang teils mehrfach täglich zugefüttert wurde.
In vielen Punkten sind beide Kinder gleich, in vielen grundlegenden Punkten jedoch nicht. Nach einem angespannten kleinen High-Need-Baby, haben wir nun eins, was ingesamt wesentlich kuscheliger ist und mehr „mitmacht“.

Alles Gute an alle Mamis, aber besonders an diejenige, die wütend reagiert haben. I feel you!!!
Durchhalten, es wird besser!

Lg Annieké

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Jumalowa am 18.06.2020, 12:41 Uhr

Also für uns ist klar mein Mann geht arbeiten, verdient das Geld und ich bin für die Kinder da (Stand jetzt) . Dazu gehört auch Nachts aufstehen. Natürlich nimmt er die Kinder auch ab oder unterstützt uns. Da rede ich jetzt von der reinen Elternzeit. Ich gebe zu, ich habe meinem Mann viele Jahre den Rücken freigehalten (bin selbst bei den beiden Großen nach 1 Jahr wieder Teilzeit arbeiten gegangen bzw. Eine 2. Ausbildung begonnen). Ich war stark ganz einfach. Heute habe ich da ehrlich gesagt garkeine Lust mehr drauf und vielleicht auch garnicht mehr diese Stärke so wie früher.

Meine Maus wird auch noch sehr oft wach aber dank Corona können ja alle hier länger schlafen. Daher sind die ca. 2 Stunden Schlaf bis nochmal 9 Uhr für mich Luxus. Komme also fast immer auf genug Stunden.
Da mein Mann bereits 5 Uhr aufsteht ist es für mich klar, dass ich die Nächte übernehme.
Ich denke dieses 50/50 Modell kann man fahren mit 1 Kind. Bei mehreren Kindern halte ich es doch für schwierig ist aber nur meine Erfahrung.
Für die Zukunft werde ich mir auch überlegen müssen wie es beruflich weiter geht. Ich denke Homeoffice werde ich anstreben.

Corona und aktuell die Krankheit meines Sohnes zeigen mir, dass wir bei 3 Kindern wirklich schauen müssen wie wir das bewältigen. Wir haben leider kaum Hilfe durch unsere Familien.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von LifeIsABucketOfCherries am 18.06.2020, 12:47 Uhr

Ich verstehe dein Argument nicht ganz. Warum sollte es denn nicht möglich sein sich auch bei einem sehr "schwierigen" Baby die Arbeit aufzuteilen oder sich dafür zu entscheiden z.B. die Hauptarbeit den Partner übernehmen zu lassen? Das würde ja implizieren, dass Väter einfach die schlechteren Eltern sind. Das könnte ich so nicht stehen lassen. Unser Baby ist auch nicht immer "einfach" . Hatten viiiiieeeel stillschwierigkeiten , mussten wegen zungenbändchen abpumpenn+zufüttern und und und.
Trotzdem nimmt mein Mann Elternzeit. Ich Schlaf 8h am Stück und wir haben uns dafür entschieden die Arbeit (Tag /Nacht) 50/50 aufzuteilen.
Dass das mit 2 Kindern Vl. Nicht mehr möglich wäre, ist einer von vielen Gründen warum wir uns dazu entschieden haben nur ein Kind zu bekommen.
Lange Rede kurzer Sinn: ich bin immer noch der festen Überzeugung, dass man ganz viele dieser Dinge sehr wohl entscheiden kann als paar, ganz unabhängig vom Baby. Viele in der Gruppe haben sich dazu entschieden sich die Arbeit mit ihrem Partner anderst aufzuteilen. Ist ja vollkommen okay. Muss niemanden wütend machen.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von sweetmy am 18.06.2020, 13:02 Uhr

Wütend macht das nicht, aber mit einem älteren Kind bzw oder auch zwei Kindern weiß man es einfach besser. Es ist Illusion und auch Perfektionismus, das wirst du in einigen Jahren erkennen. Dein Baby macht zur Zeit nichts anderes als schlafen und trinken, da laufen die Pläne die Eltern sich ausdenken auch noch gut
Ich verstehe aber deine "Naivität" und habe Verständnis dafür denn ich war auch so
Jetzt ist unsere große neun Jahre alt und lass dir gesagt sein, es wird nicht alles so klappen wie ihr es entscheidet, spätestens wenn die Fremdbetreuung anfängt und die Kinder und damit auch die Eltern permanent krank sind sieht die Welt ganz anders aus
Und mein Mann und ich teilen uns auch ganz viel, trotz einem körperlich schweren Job und Schichtarbeit. Die Nächte sind trotzdem meine weil ich stille und das ist auch perfekt so!

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von LifeIsABucketOfCherries am 18.06.2020, 13:38 Uhr

Macht auch keinen Sinn für mich. In deinem ersten Argument ging es um high-need Babys jetzt darum dass man sich mit ältere Kindern zu nichts entscheiden kann. Dass nicht alles immer nach Plan läuft ist auch ohne Kinder oder mit nur einem der Fall. Trotzdem bin ich der festen Überzeugung, dass es (egal ob mit "schwierig" Baby oder mit älteren Kind) sehr wohl andere Optionen gibt wie "ich übernehme Kinderbetreuung Tags bzw. Nachts zu 100% allein"). - alleinerziehende Mütter (ich zieh den Hut) ausgenommen.
Meine ursprüngliche Frage war ja: warum habt ihr euch dazu entschieden und wie schafft ihr das?

Dass man mit 2,3,4 Kindern in seiner Entscheidungsgindung eingeschränkter ist, ist sicher der Fall. Aber darum geht's mir ja gar nicht (obwohl ja schon so viele Kinder zu kriegen eine Entscheidung ist). Wie auch immer deine Argumente machen für mich weder mit "schwierigem" noch mit älterem Kind sinn.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Mitsuha am 18.06.2020, 14:13 Uhr

Wir gehören zu denen, die die Elternzeit 50/50 aufteilen.
Und anschließend gehen wir beide arbeiten, wenn alles so klappt wie wir uns da wünschen, jeder 80 %.

Dass einer von uns komplett zu Hause bleibt (egal wer), ist finanziell nicht möglich.
Glückwunsch an die Familien, die sich mit dem Gehalt von nur einer Person über Wasser halten können.

Eine meiner Freundinnen hat immer von einem Leben als Hausfrau und Mutter geträumt und dementsprechend einen Mann geheiratet, der ihr dieses Leben finanzieren kann. Für wen das die Prioritäten bei der Partnerwahl sind, bitte schön.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Juliette-Baguette am 18.06.2020, 14:14 Uhr

Das hat rein gar nichts mit Mama oder Papa schlechter oder besser zu tun.
Es gibt aber solche "steinzeitbabys" (habe ich jetzt das 2. Mal), bei dem eine zu große Abwesenheit von Mama diverse schreistunden und auch ein tiefes Trauma bei dem kind verursachen können. Bis hin zu späteren bindungsproblemen etc. Das ist einfach evolutionär bedingt und bei babys verschieden stark ausgeprägt.
Das primäre Bedürfnis der babys wird dann einfach nicht erfüllt, auch wenn Papa da ist.

Aber es ist schön, dass das bei euch kein Problem ist

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von LifeIsABucketOfCherries am 18.06.2020, 14:23 Uhr

Hä? Habe bis jetzt noch NIE gelesen / gehört dass ein Baby seine hauptbezugsperson ablehnt und mit schreien / Trauma reagiert. Ist das echt möglich ?

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Pinguini am 18.06.2020, 14:24 Uhr

Also ich bin auch 100 Prozent für mein Baby da und trotzdem hilft mein Mann oft nachts und arbeitet danach 10 Stunden. Warum? Weil er es kann und ich nicht. Ich komme mit Schlafmangel schlecht klar und bin psychisch nicht sehr stabil. Das wusste mein Mann vorher und es ist ok für ihn. Und meiner Tochter geht es ausgezeichnet, sie liebt ihren Papa über alles. Und ich schäme mich kein Stück für meine eingeschränkte Leistungsfähigkeit und ich bin trotzdem eine gute Mutter.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von LifeIsABucketOfCherries am 18.06.2020, 14:46 Uhr

Danke für den ehrlich Einblick! Du musst dich überhaupt nicht schämen! Das hat ja auch wenig mit Leistungsfähigkeit zu tun. Er geht 10h arbeiten und du betreust 10h das Kind (ist ja schließlich auch kein Urlaub). Ich bin auch sehr dankbar, dass ich mich dazu entschieden habe einen mann zu heiraten der 50% (oder mehr) der Kinderbetreuung machen will. Mir war schon vor der Geburt klar, dass ich das nicht alleine machen will. Z.B. nicht auf biegen und brechen 100% stillen will wenn es Probleme gibt, meine Gesundheit/Schlaf/ was auch immer nicht in Gefahr bringe, mich nicht total aufopfere für das Kind und auch wieder zeitig arbeiten gehen will. Alles Entscheidung die andere Frauen vl. Anderst treffen. Aber Gott sei Dank fühle ich mich 2020 nicht dazu verpflichtet mich dafür rechtfertigen zu müssen. Genauso wenig wie sich keine Frau rechtfertigen muss es anderst zu entscheiden. Ich finde wir sollen heutzutage solche Fragen ("warum entscheidest du dich so und wie schaffst du das") stellen können ohne, dass sich Frauen angegriffen, verärgert fühlen.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von LifeIsABucketOfCherries am 18.06.2020, 14:53 Uhr

Wir machen das auch so! Ich denke wir könnten es uns leisten, dass nur einer arbeiten geht eine Zeit lang (bzw. einer Teilzeit) aber das wollen wird nicht. Wir haben auch lange gewartet ein kind zu bekommen, da ich es erst wollte wenn es finanziell möglich ist, dass wir uns betreuungszeit aufteilen (mein Mann verdient mehr). Ich habe auch viele Freundinnen die sich entschieden haben mehrere Jahre voll zu Hause bleiben und deren Männer Vollzeit arbeiten gehen.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Mumim2.0 am 18.06.2020, 15:45 Uhr

Glaub das ist bei jedem Paar verschieden.
Wir versuchen es 50/50 aufzuteilen.
Aber ich schaff es oft nicht, brauche oft ne Verschnaufpause vom Mutter sein und bin dann wiederum froh das mein Mann daheim ist, auch wenn wir hoffen das er allmählich einen Job bekommt.
Natürlich könnt ich zurück zu Lidl aber, ich verdiene definitiv nicht im Ansatz genug um uns zu dritt zu versorgen zudem ist dieses Elternzeit pausieren bei uns nicht so einfach zwecks Personalplanung. Psychisch gesehen würde ich es momentan auch nicht packen nebenher zu arbeiten. Jenachdem was mein Mann in Zukunft verdient werde ich ab Januar 21 zumindest erstmal auf 450€ zurück kommen das wäre nämlich auch von der Betreuung her machbar. Bei dem alten Job vom ihm hätte ich theoretisch nicht mehr arbeiten müssen, aber ich bin nicht der Typ für eine 100% Hausfrau. Ich gehe deswegen gern arbeiten da ich gern unabhängig bin, deswegen ist die jetzige Situation um so belastender für mich.
Ich wäre froh wenn mein Mann nachts vom schreien wach werden würde. Aber der hört rein nichts, somit muss ich solange da durch bis er Papi körperlich wecken kann .
Deswegen nehme ich meist morgens oder vormittags mir 2-3 Stunden für mich zum Schlafen oder Verschnaufen. Klingt für manche hart, aber ich brauche das. Solange ich es noch nutzen kann nehm ich mir das. Würde ich zum Beispiel stillen, ginge es nur bedingt. Bis jetzt gabs auch selten Probleme mit den beiden. Wenn er maln Schub hatte gab's nach ner Stunde schimpfe vom kleinen Mann.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von MaLi288 am 18.06.2020, 16:19 Uhr

Irgendwie geht es hier ja mittlerweile gar nicht mehr um nächtliche Säuglingspflege, mehr um Selbstverwirklichung, Lebenspläne und Beziehungsmodelle.
Also mal ran an den Speck und hier meine Beispiele:

Ja, 2020 kann man echt vieles mehr, die gesellschaftliche Toleranz ist so hoch wie nie. Ein wahrer Traum. Wirklich. Ganz ohne Ironie... ich bin sehr froh in dieser Zeit zu leben.

Als z.B. meine Mutter vor 30/40 Jahren - ganz passend für die damalige Gesellschaftsnorm - für jedes ihrer vier Kinder drei Jahre zu Hause blieb und sich mit 100/0 an unserer Pflege, Erziehung und Bildung beteiligte und mein Vater sich mit 100/0 um der finanzielle Seite kümmerte, war das ein Bilderbuchleben und State of the Art... geschadet hat das niemandem, alle Beteiligten waren damit glücklich und sind es noch heute.

Wenn ich das Menschen in meinem Alter heute erzähle, so höre ich dennoch oft "ja, und was hat sie heute davon?", als sei Karriere das einzige Maß aller Dinge. Klar, Gehälter/Löhne/Gewinne und Kontostände sind halt leichter und augenscheinlicher zu beurteilen als die Menge an Liebe und Zuversicht, die sie uns mitgegeben hat und heute auch noch jedem ihrer momentanen sieben Enkelkindern zuteil werden lässt.

Heute sind beide in Rente und wenn ich Zuhause bei meinen Eltern bin, dann macht meine Mama immer noch 100/0 den Haushalt und aber mein Vater betreut sicher so 10/90 die Enkel.

Ganz persönlich hätte ich mir schon immer gern ein 50/50 Modell gewünscht noch vor ein paar Jahren, klar. Das wäre auch mal meine Prämisse zum Kinderkriegen gewesen. Aber ich habe einfach gemerkt, dass es 50/50 einfach nie ganz genau abgewogen gibt und zwar in gar keiner Beziehung (sei es in der Liebe, in der Freundschaft, in der Arbeit), dass man die tollsten Pläne machen kann und sich einigen, es dann aber doch ganz anders kommt.

Mein Freund und ich leben zwar zusammen, aber wir haben jeder ein eigenes Konto und mal schaffe ich ein neues Haushaltsgerät an, mal er, mal zahlt er Lebensmittel, mal ich... usw.
Ich stille derzeit noch, bin in Elternzeit und er musste sich durch Corona beruflich neu orientieren. Da stellt sich gar nicht die Frage der Aufteilung.
Das klappt jetzt für uns beide (und hoffentlich für mein Baby) wunderbar und nie würde ich finanziell oder von der Zeit her da so ein festes Korsett um uns schnüren und jede Minute und jeden Euro gegenrechnen. Diese Zeit verbringen wir lieber mit meinem größten Glück der Welt, unserer Tochter, die optisch 90/10 ihr Papa ist.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von LifeIsABucketOfCherries am 18.06.2020, 16:31 Uhr

MaLi288, das klingt so schön! Unser Baby schaut auch wie sein Papa aus. Es stimmt, die Diskussion hat sich von nächtlicher Pflege entfernt. Ich glaube auch deswegen, weil manche hier argumentieren, dass sie als Mutter halt keine andere Wahl haben als sich 100% Tag/nachts zu kümmern. Bzw. sich einfach nicht dagegen entscheiden können z.B. nachts jede Stunde geweckt zu werden. Natürlich KANN man sich dafür entscheiden. Aber zu sagen, es gibt halt keine andere Entscheidung ist in meine Augen halt einfach falsch.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Juliette-Baguette am 18.06.2020, 18:16 Uhr

Habe ich auch nicht geschrieben.

Ganz egal! Es klappt gut bei euch. Das ist alles was zählt!

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Limie am 18.06.2020, 20:35 Uhr

Hier kann ich einsteigen

Aktuell ist es so, dass ich mich zu 90% um die Kleine kümmer. Mein Mann macht ein duales Studium über die Bundeswehr und dadurch, dass er in Trimestern studiert, hat er ein hohes Lernpensum und alle 2-3 Monate schwere Klausuren zu schreiben. Also bleibt mir tatsächlich nichts anderes übrig, wenn ich will, dass er das schafft

Ich vermisse aber die Arbeit aber sehr. Vor dem alten Modell (50/50) ziehe ich wirklich meinen Hut, aber ich persönlich käme damit nicht zurecht. Ich bin gerne Mama, aber ich bin ja auch noch ich. Und ich liebe meinen Job

Was aktuell aber deutlich zu kurz kommt ist der Haushalt. Ich versuche jede freie Minute dafür zu sorgen, dass die Kleine nicht weint, damit er lernen kann. Dementsprechend schaffe ich aber NICHTS im Haushalt... sie kommt zwar nachts selten an, dafür will sie aber tagsüber immer an mir kleben und bespaßt werden. Hier bekommen wir beide uns leider aktuell oft in die Haare. Für ihn sieht es aus, als würde ich auf der Couch faulenzen

Ich merke aber, dass sie jegliche Energie von mir aufbraucht. Ich freue mich sehr auf deine Trimesterferien. Dann kann er mich zumindest für 4 Wochen wieder unterstützen und wir teilen. Dann kommen wir auf 60/40 denk ich. Danach gehts dann wieder los.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von LifeIsABucketOfCherries am 18.06.2020, 22:17 Uhr

Juliette: ja aber du meintest doch, dass es bei manchen babys zu Trauma etc führt wenn Mama nicht da ist. Ich kann mir das nicht vorstellen wenn man sich dazu entschieden hat, dass Papa die hauptbezugsperson ist. Wie hast du es denn gemeint ?

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von DieRegenfrau am 19.06.2020, 9:33 Uhr

Falls hier noch jemand liest; ich geb jetzt auch meinen Senf dazu.

Ich denke tatsächlich auch, dass in vielen Köpfen nachgewiesen gerade in der Babyphase die Mama als die Bezugsperson Nr. 1 angesehen wird. Ich denke es ist wichtig, wie es von Anfang an läuft. Ist der Papa von Anfang an eingebunden, dann lernt das Baby ihn auch ganz anders kennen. Ist der Papa hingegen nur vielleicht 1-2h am Tag präsent, liegt es in der Natur der Dinge, dass die Bindung eine ganz andere ist.

Ich finde also durchaus, dass es eine bewusste Entscheidung ist, wie man sich alles aufteilt. Ob High Need Baby oder nicht.(mein Großer war eins)
Und ich fände die Vorstellung für uns super. Denn bis auf Stillen, kann ein Papa auch genau das selbe tun, was eine Mama tut!

Nur leider ist mein Mann dazu nicht geeignet und möchte es auch nicht. Also bleibt er nur 2 Monate mit zu Hause und das war’s. Da ich gefühlt aber auch mehr zwei Kinder wollte als er, nehme ich halt die Mamarolle an. Dafür geh ich ab März aber wieder arbeiten und lasse beide Kinder fremd betreuen. Und das btw ganz ohne Gewissensbisse!

Die Vorstellung eines 50/50 Modells find ich aber toll.

Ach noch eins: man sollte nie vergessen, dass die Natur es niemals vorhergesehen hat, dass eine Mama 10h allein mit ihren/m Kind/er ist/sind.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von LifeIsABucketOfCherries am 19.06.2020, 12:18 Uhr

Danke für deine Worte! Ich stimme dem vollkommen zu. Ich bin gerne Mama aber halt nicht Vollzeit 24/7 alleine für irgendwas verantwortlich. Ich genieße es, dass dass der kleine mehr/gleichviel Zeit mit Papa verbringt als mit mir. Und dein letzter Satz ist Gold: Babys brauchen von Natur aus Familie! Nicht Mama! Auch ein "Steinzeitbaby" (was auch immer das genau sein sollte) wurde höchst wahrscheinlich von Schwester, tante, großem Bruder, Opa, Cousine etc. Betreut. Das heutige oft als "konservative" oder "traditionell" verkaufte Modell ist ganz neu. Und ist vl. Seit 1/2 generation traditionell (50er Jahre vl.) Meine Omas haben beide gearbeitet (am Hof) und Kinderbetreuung war Sache der ganzen Familie .

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von MaLi288 am 19.06.2020, 14:39 Uhr

Huhu, ich schaue hier sehr interessiert rein und finde diesen Thread sehr toll und ich bewundere die super vielen interessanten Teilaspekte, die hier jeder in die Diskussion einfließen lässt.

Habe noch zwei Denkanregungen zum Thema Rollenverteilung:

1. Wieso schreiben hier mehrheitlich bis ausschließlich Frauen in einem Forum Rund ums Baby? Wo holen sich Männer Tipps? Oder brauchen die gar keine, weil die sich intuitiv besser mit dem Thema Säuglingspflege auskennen? Warum befassen sich Frauen auch in ihrer Freizeit so intensiv mit diesem Thema?

2. Bin eigentlich kein Freund des Whataboutism, aber hierzu...
"Ach noch eins: man sollte nie vergessen, dass die Natur es niemals vorhergesehen hat, dass eine Mama 10h allein mit ihren/m Kind/er ist/sind."
-> Es gibt so einiges, was die Natur nicht vorgesehen hat, aber wir genießen es trotzdem und halten gewisse Dinge besser aus, weil unser Lebensstandard und Bildungsstandard extrem hoch ist. Ich habe gerade gestern wieder gelesen bzgl. des Steinzeit-/Paleo-Verhaltens von Babys im Zusammenhang mit Weinen/Nähe suchen als Überlebensfunktion, weil Babys noch nicht begreifen, dass sie in der Wohnung sicher sind.
Aber Erwachsene, egal ob Mann oder Frau, müssen doch in der Lage sein - wie bei diesem herausgegriffenen Beispiel - 10h alleine mit einem Baby auszuhalten mit komfortabler Babytrage im sicheren schönen Zuhause. Also ich denke da mit Rudel-Zugehörigkeit zu argumentieren macht aus Erwachsenen-Sicht keineswegs Sinn. Ich behaupte sogar ohne sie persönlich gefragt zu haben, dass die Steinzeitmami lieber an Regentagen oder im Winter ihr Baby 10h am Stück im bequemen Sessel oder Bett gestillt hätte mit der Möglichkeit, es im Stubenwagen sicher abzulegen, während sie bspw. sich in der Küche Essen macht oder schön warm duschen geht.
Lange Rede, kurzer Sinn... aus Babysicht die Steinzeitprägung zu argumentieren macht super viel Sinn, weil noch keine Erfahrung/Bildung/Sprache usw. da ist, aber aus Erwachsenensicht sehe ich den Punkt leider nicht.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von MaLi288 am 19.06.2020, 16:18 Uhr

Ach ja und hierzu noch, um den Bogen wieder hin zur nächtlichen Betreuung zu schlagen, um die es ursprünglich ging:

"Meine Omas haben beide gearbeitet (am Hof) und Kinderbetreuung war Sache der ganzen Familie ."

Ich kenne historische Bauernhöfe und die Raumaufteilung leider nur aus Museen und Literatur, aber soweit ich weiß, war in den gängigsten Höfen bis noch in die Anfänge oder gar noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts der Stubenwagen der Säuglinge sowie die Canapés oder Bettchen der heranwachsenden Hofkinder in der Stube der Eltern und nicht in der Mägdekammer oder bei den Großeltern. Außer bei echt vermögenden und gutsituierten Gütlern als Eltern, die hatten sicher extra Kinderzimmer und Ammen für nachts, damit sie ihre Nachtruhe genießen konnten.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von DieRegenfrau am 20.06.2020, 8:45 Uhr

Ich verstehe, was du meinst! Ich hätte meinen Gedankengang vielleicht noch zu Ende schreiben sollen. Nur hätte das wieder zu anderenThemen geführt, die mit dem eigentlichen Topic nichts zu tun hätten.

Geht eher in die Richtung, dass man sich als Haupt“kümmerer“ auch mal nervlich überfordert fühlen darf. Auch nach 10h tragen darf man sich erschöpft fühlen. Weil es eben nie so gedacht war, die „Last“ der Kindererziehung alleine zu schultern.
Fakt ist ja, dass sich viele (ich behaupte mal vor allem frischgebackene Mamas) Mütter allein mit ihren kindern überfordert fühlen. Sie sehnen sich nach 10h allein mit Baby, dass der Partner nach Hause kommst, um wenigstens mal etwas Selbstfürsorge betreiben zu können. Klar, kann man 10h „aushalten“. Ich find den Begriff aber recht negativ behaftet. Nicht umsonst suchen Mütter den Kontakt zu anderen Müttern und Kindern in diversen Kursen oder halt online. Da es immer noch in Mehrzahl die Frauen sind, die zu Hause sind und dort nach sozialem Austausch streben, wundert es mich kaum, eben diese nur anzutreffen. Ich denke Männer denken da anders. Haben vielleicht weniger Angst davor etwas „falsch“ zu machen. Die meisten Mamas, die ich erlebe hingegen, recherchieren und wollen mit möglichst viel Schwarmwissen, das beste rausholen. Heutzutage möchte man ja auch nicht als schlechte uninformierte Mutter dastehen. Bewerten werde ich das an dieser Stelle aber nicht, sonst schreib ich hier noch ewig. ;)

Für mich schließt sich dennoch nicht aus, dass ich trotz der anstrengenden Zeit, alles genieße. Wir haben uns ja bewusst für Kinder entschieden. Trotzdem wünsch ich mir manchmal, das Baby einfach mal für kurze Zeit wem anders geben zu können. Und da wäre ein „ganzes Dorf“ schon hilfreich.

Ich bin aber sicher auch gerade durch meine Buchwahl geprägt. Lese gerade „Erziehen ohne Schimpfen“ und „Geschwister als Team“. Da ist das nochmal Thema.

Hoffe meine Gedankengänge sind klarer. Schlafe zur Zeit eher wenig.

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Re: Nächtliches aufwachen No. 2

Antwort von Anna2605 am 22.06.2020, 22:16 Uhr

Ich komme mal aus dem Februarbus rüber obwohl meine Maus auch schon im Januar kam und möchte auch mal meinen Senf dazu geben
Ich finde die verschieden Ansichten und Einstellungen sehr interessant und ich habe auch schon viele Diskussionen gehabt und hatte oft das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen.
Mein Mann und ich haben uns GEMEINSAM für ein Kind entschieden und unser erster Sohn kam als spätes Frühchen auf Die Welt. Für mich war von vorne herein klar, dass ich keine Vollzeitmama und Hausfrau sein kann. Ich bin schon immer gerne arbeiten gegangen. Also haben wir uns dazu entschieden, dass ich die 3 Monate Elternzeit zu Hause bleibe und danach wieder arbeiten gehe und zwar in Vollzeit und mein Mann in Elternzeit geht. Aus dem und noch weiteren Gründen habe ich mich auch gegen das Stillen entschieden. Ich wollte die Nachmittage und Abende mit meinem Sohn und nicht mit der Pumpe verbringen. Somit konnte mein Mann genau das alles tun was ich auch hätte tun können und es hat prima geklappt und war für mich, meinen Mann und meinen Sohn die beste Entscheidung. Und jetzt bei Kind Nummer 2 läuft es wieder ganz ähnlich, nur dass ich diesmal in Teilzeit arbeiten gehe und mein Mann ebenfalls und das auch nur aus finanziellen Gründen.
Nur weil ich arbeiten gehe und nicht stille bin ich eine weniger gute Mutter. Vielleicht sogar ganz im Gegenteil. Ich bin viel ausgeglichener und das merkt dann auch meine Familie.
Jede Mutter und jede Familie kann da so für sich entscheiden wie es am besten passt aber jeder sollte dem anderen seine Entscheidung zugestehen.
Das war mein Wort zum Montag!

PS: Schön, dass im Januarbus noch so viel los ist, ich jede immer gerne mit!

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