Juli 2017 Mamis

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Geschrieben von Taotao123, 9. SSW am 24.11.2016, 9:02 Uhr

Mich beutelts richtig durch :-(

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und bin eigentlich kein großer Forenschreiber. Bin aktuell in der 9. Woche (8 +6) und es schüttelt mich emotional und körperlich total durch. Eigentlich ist alles bei uns wie im Bilderbuch. Ich bin Anfang 30, in einer glücklichen Beziehung. Wir leben im Eigenheim, ein Einfamilienhaus in einem kleinen ruhigen Ort. Wir haben beide einen Job und mein Lebensgefährte ist bald mit seiner Meisterausbildung fertig. Wir haben Familie um die Ecke, die uns bestimmt das ein oder andere mal unter die Arme greifen wird. Um eine Hebamme hab ich mich auch gleich gekümmert und sogar noch eine bekommen! Doch ich bin momentan sehr unglücklich...

Es ist jetzt schon nichts mehr wie es einmal war. Ich bin eigentlich sehr sportlich, ernähre mich gesund und ausgewogen, hab Spaß am Sex. Im Moment fühle ich mich einfach nur fremdbestimmt. Mir ist latent schlecht. Esse ich nichts ist mir übel, esse ich was habe ich für Stunden einen dicken Kloß im Hals und mir ist auch schlecht, ich würde mir manchmal wünschen mich einfach übergeben zu können und dann ists gut. Hinzu kam Sodbrennen und ein riesengroßer, richtig schmerzhafter, harter Busen. Wegen der Übelkeit, habe ich auch keine große Lust auf Sex oder Sport unter zweiterem leidet momentan auch schon mein Rücken (mein ISG ist total locker geworden, sicher sind die Hormone auch daran beteiligt). Esse ich Gemüse liegt es mir bleischwer im Magen, keine Ahnung warum ob gedünstet, roh oder gebraten. Auf Obst habe ich momentan wirklich überhaupt gar keine Lust. Hauptsächlich ernähre ich mich momentan von Zwieback, Knäckebrot mit Käse, Nudelsuppe oder Brot und Tee, dann habe ich ein schlechtes Gewissen wegen des Babies (ich nehme Femibion, aber das wird das wohl kaum ausgleichen). Daraus resultierend und natürlich auch durch die hormonelle Umstellung habe ich nun auch noch Verstopfung. Das Essen macht keinen Spaß mehr, es schmeckt nicht wie früher. Ich bin permanent müde und nicht leistungsfähig, alles stinkt und mir wird wieder schlecht. Manchmal bin ich auch stark gereizt. Richtige Zuneigung von meinem Freund kann ich momentan schlecht zulassen. Ich hoffe ja soooooo sehr, dass an der 12 Wochen "Regel" was dran ist und es danach besser wird. Irgendwie habe ich momentan das Gefühl, die Tage rasen nur so an mir vorbei und ich habe nichts gemacht und irgendwie nehme ich auch nichts mehr bewusst war!!!

Ich habe schon eine Eileiterschwangerschaft (mit Notop, weil der Eileiter rupturiert ist; ich wusste nicht dass ich schwanger bin, da meine Regel ganz normal gekommen ist) und eine FG hinter mir. Eigentlich hatte ich nun das Thema Kinder irgendwie abgeschlossen. Es hatte einfach einen negativen Beigeschmack. Ich dachte mir es soll einfach nicht sein und das ist auch gut so und wenn es doch passieren soll, dann passiert es schon. Inzwischen habe ich mir die Vorteile meines kinderfreien Lebens immer vor Augen gehalten und ich habe im letzten Jahr nicht eine Sekunde ein Kind in meinem Leben vermisst. Wir sind aktiv, fahren viel Fahrrad teilweise bis spät abends, gehen wandern, treffen uns mit Freunden, gehen mit den Hunden am späten Abend spazieren. Das alles wird jetzt aufhören. Ich werde nicht mal mehr schnell mal zum Supermarkt fahren können, etc....

Wir haben 3 Hunde und 2 Katzen. Einen der Hunde habe ich im Sommer dazu genommen, einfach weil ich nicht wollte, dass einer von den anderen beiden alleine ist, wenn einer nicht mehr da sein sollte und ich wollte auch keinen neuen Hund, dann in dieser Situation als "Ersatz" sehen. Der Kleine ist eigentlich ganz brav, benötigt aber viel Aufmerksamkeit und Erziehung. Wenn ich nun gewusst hätte, dass ich schwanger werden würde, hätte ich mir den 3. Hund sicher nicht angeschafft. Ich hoffe ich bekomme das alles bewältigt. Übrigens hat es mich total aus den Latschen gehoben, als ich 3 Nächte lang alle 2 Stunden aufstehen musste und mit dem Welpen zum Pippi machen in den Garten raus bin. Ich war wirklich mehr als fertig. Ich weiß nicht ob ich da so empfindlich bin und ob das andere besser wegstecken. Ich war extrem gereizt und seeeehr froh als ich wieder durchschlafen konnte.
Bei der Erziehung meiner Hunde war ich sehr konsequent, natürlich liebevoll, aber auch sehr bestimmend und ich habe manchmal Angst, dass das in der Kindererziehung genauso ist. Manchmal bin ich allerdings auch etwas ungeduldig, was ja mit Kindern überhaupt nicht passt.

Dazu kommt, dass ich selbstständig bin und mir in den letzten Jahren viel aufgebaut habe. Anfangs hatte ich 2 Jobs und habe über 3 Jahre ca. 60/70 Std. wöchentlich gearbeitet, wodurch es mich mit einem leichten Burnout erwischt hat. Inzwischen habe ich mich relativ gut davon erholt, bin glücklich über mein Arbeitspensum und meine Arbeitsstrukturen. Leider merke ich allerdings immer wieder, dass ich in länger andauernden Stresssituationen weniger belastbar bin als früher. Mein Problem ist, dass ich meinen Kundenstamm nicht verlieren möchte, aber irgendwie auch weiß, dass ich beides wahrscheinlich dauerhaft nicht mit Energie und Freude schaffen werde. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich mit dem Baby, dem Haushalt und den Hunden schon total ausgelastet sein werde, zumindest im ersten Jahr, dann sind die Kunden allerdings schon längst über alle Berge.

Dann mache ich mir fürchterliche Gedanken wegen meinem Körper. Ich habe ein ganz schlechtes Bindegewebe. Mit viel Sport, gesunder Ernährung habe ich eigentlich alles ganz gut im Griff. Ich trage auch jetzt schon Kompressionsstrumpfhosen. Ich hatte einen Leistenbruch und hoffe, dass es da in Kombination mit der Schwangerschaft keine Komplikationen gibt. Außerdem hoffe ich, dass ich mit den vielen Schwangerschaftsstreifen und dem hängenden Gewebe an Bauch und Busen irgendwie klar komme. Das klingt bestimmt für viele lapidar, aber für mich ist das alles jetzt erst mal eine gruselige Vorstellung. Zumal ich ja momentan nicht mal wirklich viel für meinen Körper tun kann, außer Wechselduschen und Bürstenmassagen.

Als ich beim Ultraschall das kleine Herzchen vom Baby schlagen sehen hab, war das schon irgendwie überwältigend, gleichzeitig finde ich das was da passiert auch etwas gruselig. Ich weiß nicht ob das jemand verstehen kann?
Letztens waren wir am Abend in einer Gaststätte und nebenan waren 2 Babies und ich muss sagen, dass ich sie schon irgendwie niedlich fand, das ist aber etwas anderes als Vollzeitmama zu sein.

Ich gehe übrigens jetzt auch wieder zum Coaching um eine andere Sichtweise zu bekommen. Ich denke aber ein Austausch mit Leuten die in der selben Situation sind ist bestimmt auch nicht schlecht.
Ich hoffe ich bekomme jetzt nicht eine auf den Deckel in Form von, das hättest du dir früher überlegen sollen...

So jetzt habe ich eben die ersten Plätzchen in diesem Jahr reingestopft und werde es in 15 Minuten übelst bereuen.

Viele liebe Grüße

 
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