Mai 2021 Mamis

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Geschrieben von Bettinka, 18. SSW am 16.12.2020, 10:19 Uhr

Mal was ganz anderes ...

Ist das nicht auch das, was sich die meisten irgendwie wünschen?
Klar, es gibt auch welche, die sind eher für offene Beziehungen, aber das sind doch eher wenige.
Und homosexuelle Beziehungen haben doch den entscheidenden Nachteil, dass daraus keine Kinder entstehen können. Klar, für wen sich das besser anfühlt, der soll machen, was ihm gut tut, aber als Wunschvorstellung kann das irgendwie nicht so herhalten.

Also, man könnte ja unterstellen, dass es nur so als Muster übernommen ist, aber auch wenn ich darüber nachdenke, halte ich die heterosexuelle, monogame Beziehung doch für die erstrebenswerteste. Am besten dazu, dass sie auch langfristig funktionierend und tatsächlich liebevoll ist. Das schafft die tiefesten Verbindungen - im Gegensatz zu wechselnden Partnern.

Alles, was Patchwork ist, ist ja in der Regel so nicht geplant gewesen. Ich finde, das gilt es trotzdem - oder gerade auch zu respektieren und ich bin froh, dass nicht mehr so ein Diktat wie früher gilt, dass man den Vater seiner Kinder auch heiraten muss und dass man sich dann auch nicht mehr von ihm trennen darf. Menschen irren sich nun mal, müssen auch mal was ausprobieren, bevor sie wissen, was sie eigentlich wollen. Ich denke, dass es dann schon oft die richtige Entscheidung ist, wenn sich zwei entscheiden, sich wieder zu trennen. Gerade wenn Kinder im Spiel sind, fällt das vielen so schwer, weil sie denken den Kindern würde das schaden. Und an der Stelle möchte ich mich mal eindeutig für die Patchwork-/Alleinerziehende oder sonstige unkonventionelle Familien aussprechen, weil ich denke, dass eine unglückliche Beziehung den Kindern viel mehr schadet. - Eine, in der beide bleiben aufgrund einer Vorstellung, dass es so irgendwie richtig wäre, ohne dass es sich für sie wirklich so anfühlen würde. Da ist es für die Kinder zehnmal besser, wenn das aufhört, und wenn sie ein Vorbild haben, dass einfach auch mal für sich selbst eingestanden ist - ohne irgendwelchen Schablonen zu folgen. Klar wäre es vielleicht noch schöner für das Kind, in der oben beschriebenen funktionierenden, langfristigen monogamen Beziehung aufzuwachsen - (und ich denke auch mit Mann und Frau, damit es sich mit den unterschiedlichen Geschlechtern als gutes oder schlechtes Vorbild und Gegensatz auseinandersetzen kann). Aber das ist ja "hätte, wäre, wenn", wenn die Beziehung eben nicht so funktioniert. Und wenn die Eltern, dann eben das beste draus machen, wenn sie sich trennen, dann lernt das Kind auch, dass man "Fehler" machen darf und sie wieder ausbessern kann. Wichtig dabei finde ich nur, dass das Kind sich weiterhin mit beiden Eltern identifizieren und kontaktieren darf. In dem Maße halt, wie das in der entsprechenden Situation möglich ist.

Ich persönlich bin jetzt 10 Jahre mit meinem Mann verheiratet und kenne ihn 13 Jahre lang, wo ich im Februar zum 1. Mal und nach einer Fehlgeburt nun im August zum 2. Mal schwanger geworden bin. Erst hab ich mich noch nicht dafür bereit gefühlt und dann hat es auch nicht gleich geklappt. Aber es gab ein paar Momente in dieser Zeit, wo unsere Beziehung auf der Kippe stand, wo ich echt froh war, dass da noch keine Kinder im Spiel waren. Das hätte echt alles schwieriger gemacht. Es war ja am Ende gar nicht nötig, dass wir uns trennen. Es war nur nötig, sich nicht so sehr aneinander zu hängen. Etwas mehr innere Unabhängigkeit zu gewinnen. - Innerlich die Möglichkeit einer Trennung zuzulassen. Ich glaube, mit Kindern wäre mir das viel schwerer gefallen. Das kann einerseits mit einer trotzdem noch verwurzelten Vorstellung zusammenhängen, wie es eben sein sollte, andererseits hängt das auch einfach damit zusammen, dass eine Trennung für ein Kind natürlich immer eine schwere Situation ist. Es hängt ja an beiden. Auf einmal muss es sich immer wieder entscheiden und kann nicht beide auf einmal haben. Auf einmal gibt es Seiten, auf die man sich stellen "muss". Meistens gibt es die Seiten ja schon vor der Trennung ... darüber habe ich ja oben schon geschrieben.
So ein Kind zu erziehen, ist ja schon nicht so ohne, und gerade in der ersten Zeit eine ziemliche Belastung. Da ist man sicherlich am besten dran, wenn man jemanden hat, auf den man sich auch in schweren Zeiten verlassen und stützen kann und dem man hundertprozentig vertraut. Das findet man am ehesten in einer monogamen Beziehung, oder? Bei wechselnden Partnern ... ? Aber wenn man das erst in seiner x.ten Beziehung findet, nachdem man es schon bei x anderen versucht hat, und überall ein Kind entstanden ist, und dann die komplizierteste Patchworkfamilie entstanden ist, dann ist das eben so und immer noch besser, als hätte man es nie gefunden.

Ui, war das viel Text. Ich hoffe, es war trotzdem interessant.

 
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