April 2012 Mamis

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Geschrieben von Glücksmami82 am 30.08.2012, 21:58 Uhr

@Kuschelwundertüte

Hallo, ich habe grad deinen Beitrag gelesen wegen Baby mit ins Kino nehmen...würde ich auch nie machen...

Seitdem ich weiß, dass Hannes schwerhörig ist, bin ich auch super empfindlich geworden und hab ständig Angst, das Gehör meiner Kinder zu schädigen. Das beschäftigt mich fast jeden Tag - z. B. meide ich laute Umzüge, Schützenfeste, habe Angst, dass der Staubsauger zu laut ist, der Rasenmäher und, und, und...es ist schon fast zwanghaft und mein Freund ist schon total genervt...aber ich bin auch ein gebrandmarktes Kind und bin sehr vorsichtig geworden - ich bin z. B. echt verrückt vor Sorge gewesen, als ich mit ihm auf dem Schulspielplatz war (da war ich auch noch schwanger) und auf einmal ging über uns die Sirene zur Feuerwehralarmierung los! Das war so wahnsinnig laut und er ist panisch über den Schulhof gelaufen - ich hab ihn mir geschnappt und bin so weit wie möglich weg gelaufen, aber es wurde nicht leiser....ich hatte solche Angst um seine Ohren und um die meines Ungeborenen...eigentl. habe ich ständig Angst, dass irgendwas zu laut ist...das gibt einem schon sehr zu denken, wenn das Kind schwerhörig ist...ich hoffe, dass er irgendwann sprechen kann....

LG

 
1 Antwort:

Re: @Kuschelwundertüte

Antwort von Kuschelwundertüte am 30.08.2012, 22:30 Uhr

Man, bin ich froh, dass ich nicht alleine da stehe und es anderen auch so geht.

Ja, da kann ich dir nur zustimmen. Wo ich noch nicht wusste, dass Amely Schwerhörig ist, hab ich mir da auch nie drüber gedanken gemacht. Deshalb kann ich auch verstehen, dass andere manchmal denken, dass ich totall überreagiere.

Meine Freundin hat letztens auch komisch reagiert. Wir waren in einem Einkaufscenter und die hatten irgend nen Sänger eingeladen (keine Ahnung, wer das war) und der hat dort gesungen. Sie wollte zusehen und dazu etwas näher ran gehen. Als ich ihr aber gesagt hatte, dass wir weiter weg warten wollen, da es uns zu laut ist, meinte sie nur "wieso, die hat doch ihre HG noch nicht, da hört die doch sowieso nicht viel". Sie ist dan alleine gegangen.
Ich fand es schon echt unfair von ihr und war auch etwas entäuscht, dass sie so unsensibel reagiert hat. Irgendwie tat es mir weh,dass sie es nicht verstehen wollte. Aber jetzt, wo ich mich wirklich damit beschäftigen muss, sehe ich das halt anders. Sie hatte zwar recht, aber ich muss es ja nicht drauf anlegen!

Zum Glück zieht mein Mann gut mit. Ich weiß nicht, wie oft ich ihm in den letzten Wochen gesagt hab, dass er die Musik oder den Fernseher leiser machen soll, weil ich Angst hab, dass er zu laut ist.

In dem Buch, was ich von unserer Pädakustiker empfohlen bekommen hab, steht z.B. drinn, das Schwerhörige, egal ob Kinder oder Erwachsene, zwar erst später Geräusche wahrnehmen, aber diesen auch eher als zu laut empfinden. Paradox, ich weiß. Dieses Phänomen heißt "positives recruitment". Das erklärt auch, warum dein Kleiner so Angst hatte, als die Sirene los ging.

Ich kann dir das übrigens nur empfehlen "Hörgeschädigte Kinder spielerisch fördern" von Gisela Batliner. Da steht echt viel drin. Auch wie man die Kleine in normalen Alltagssituationen fördern kann, ohne dass es wie eine Übungsstunde wirkt.
Mir hat es etwas die Angst vor der Zukunft genommen.

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