August 2012 Mamis

August 2012 Mamis

Mein Postfach

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von fanta1987 am 18.05.2013, 23:43 Uhr

Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

5 Jahre war ich jetzt in dem Unternehmen, welches mich schon ausgebildet hat. Ausbildung verkürzt, danach gleich ein berufsbegleitendes Studium angefangen und ebenfalls erfolgreich absolviert. Kurz vor der Schwangerschaft bekam ich als Einzige eine leistungsprämie aufgrund herausragender Leistungen (musste es mir heute noch einmal durchlesen, es klingt heute wie Hohn) naja sei es drum. Im April bekam ich ein Beschäftigungsverbot und war nun schon über ein Jahr nicht mehr arbeiten. Am 01.08. wäre es wieder soweit gewesen, doch gestern teilte mir mein Arbeitgeber mit, dass er das Beschäftigungsverhältnis fristgerecht zum 30.09. aufheben wird...2 Monatsgehälter bekomme ich als Abfindung. Seine Begründungen sind so fadenscheinig, keiner meiner Kollegen kann es verstehen. Aber kein Wunder, denn meine Vertretung hat sich bei ihm eingemietet.
Mal ehrlich es ist doch ungerecht. Man macht sich krumm und sobald man ein Kind bekommt ist alles vergessen! Ich bin so enttäuscht. Habe im März noch ein berufsbegleitendes Studium begonnen, kostet mich 3300€....natürlich ist ein Abschluss nur von Vorteil aber was denkt er sich wer er ist? Die angeführten Begründungen sind absolut unwahr, das macht mich so wütend und enttäuscht mich zu tiefst! Mein Arbeitsvertrag war übrigens unbefristet, wir sind mehr als 10 Leute. Bringt es mir etwas zu klagen? Ergeht es noch jemanden so? Ich hatte seit der Schwangerschaft schon das Gefühl, dass er mich entlassen wird, so erging es schon einmal einer Kollegin, scheint wohl zur Firmenphilosophie zu gehören. Entschuldigt, dass ich mich hier auskotze. Nicht mal richtig weinen konnte ich, es entsetzt mich einfach wie mit jungen Müttern umgegangen wird, zumal ich mir wirklich nichts zu Schulden kommen lassen habe. Ich hoffe euch ergeht es besser

 
10 Antworten:

Re: Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

Antwort von Isa1005 am 19.05.2013, 1:00 Uhr

Ich kann dich so gut verstehen. Ist doch immer das selbe mit den Arbeitgebern (sorry, aber so ist meine Erfahrung). Mein Ausbildungsbetrieb, in dem ich danach noch zwei Jahre gearbeitet habe, hat mich schon über'n Tisch gezogen und mein jetziger Arbeitgeber hat mich jetzt auch total enttäuscht.

Ich will/muss meine Arbeitszeit von 100% auf 80% reduzieren, weil ich so einen langen Arbeitsweg habe und deshalb zum einen Schwierigkeiten wegen der Kindergartenzeiten bekommen würde und zum anderen meinen Kleinen kaum noch sehen würde, wenn ich weiter Vollzeit arbeite.

Ich war dann neulich im Betrieb um das mit meinen Chefinnen zu besprechen und wir haben vereinbart, weil wir keine praktikable Lösung gefunden haben, dann ich noch mal mit der Personalstelle und dem Personalrat spreche, ob die noch einen Lösungsvorschlag hätten. So weit, so gut. Am nächsten Tag habe ich dann eine E-Mail bekommen, in der mir die beiden mitteilten, dass es auf keinen Fall möglich ist meine Arbeitszeit auf 80% zu reduzieren und ich mich zwischen 50 und 100% entscheiden muss. Da frag ich mich doch wozu ich am Tag vorher wertvolle Stunden mit meinem Kleinen geopfert habe für ein Gespräch, dass sich als völlige Zeitverschwendung rausgestellt hat.

Das ist aber gar nicht so sehr mein Problem. Ein viel größeres Problem habe ich mit den (teils versteckten) Vorwürfen, die mir während des Gesprächs gemacht wurden. Es wurde angedeutet, dass ich zu langsam arbeiten würde und ein paar Fehler gemacht hätte bevor ich in Mutterschutz gegangen bin. Außerdem wurde bemängelt, dass ich in den letzten Wochen vor dem Mutterschutz öfter früher nach Hause gegangen bin. Das ich aber auch grade in den letzten Wochen auf dem Zahnfleisch gegangen bin, weil immer so viel zu tun war und ich alles schaffen wollte bevor ich weg bin, wurde schön ignoriert. Stattdessen kamen eben die anderen beiden Vorwürfe. Das ich aber nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit noch nicht so schnell bin wie meine Kollegin, die bereits seit 5 Jahren in dem Bereich arbeitet und im Betrieb auch ihre Ausbildung gemacht hat, ist ja wohl logisch. Noch dazu musste ich mir erst mal selbst ein kompliziertes Computerprogramm selbst anlernen, weil niemand anderes in dem Bereich das benutzt. Das bremst natürlich auch aus. Und das einem auch mal Fehler unterlaufen, wenn man am Limit arbeitet (oft musste ich mich zu Hause erst mal hinlegen und schonen, weil ich Schmerzen im Bauch hatte), ist auch logisch. Als ich dann sagte, dass es mir in der letzten Zeit so schlecht ging, dass meine Ärztin mir mehrmals angeboten hat mich für 2-3 Wochen krank zu schreiben, damit ich mal zur Ruhe komme (für ein Beschäftigungsverbot hätte es nicht gereicht) kam nur "Wenn es dir so schlecht ging, hättest du dich eben krankschreiben lassen müssen." Ich finde das sowas von undankbar. Wer hätte denn meine Arbeit gemacht in der Zeit? Meine Kollegin, die selbst total überlastet war oder vielleicht die Auszubildende, die ich als meine Elternzeitvertretung grade frisch angelernt habe? Und was hätte sich denn nach diesen paar Wochen am Pensum geändert? Nichts. An meinem letzten Arbeitstag war ich 12 Stunden da um möglichst alles zu schaffen. Sogar in meiner Urlaubswoche, die ich vor dem Mutterschutz noch hatte bin ich an einem Tag noch mal hingegangen um die restliche Ablage zu machen und der Auszubildenden noch etwas zu erklären, was wir vorher nicht mehr geschafft hatten. Und jetzt darf ich mir sowas anhören.

Das Ende vom Lied war nun, dass ich offiziell den Antrag auf Reduzierung gestellt habe, der dann von meinen Chefinnen abgelehnt wird und dann kümmert sich die Personalstelle um eine Lösung. Da ich im öffentlichen Dienst (unbefristet) angestellt bin, können die mich nicht einfach rausschmeißen. Die Personalstelle war sowieso überrascht über die Ablehnung. Meine Sachbearbeiterin sagte mir "Ihre Chefinnen können die Reduzierung gar nicht einfach so ablehnen. Wir sind ein familienfreundliches Unternehmen. Wir MÜSSEN eine Lösung für Sie finden. Notfalls über eine Umsetzung." Inzwischen ist mir das sogar lieber.

Ich werde mich auch nach einem Job in meinem Wohnort umsehen. Dann kann ich wenigstens Vollzeit arbeiten.

Sauer bin ich trotzdem. Kann dich also gut verstehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

Antwort von Angel1999 am 19.05.2013, 7:55 Uhr

Hallo,

tut mir sehr leid, dass du deine Arbeit verlierst und du eine solche Enttäuschung hinnehmen musst. Ob du es in der Form hinnehmen musst, bleibt fraglich. Würde mich aber an deiner Stelle mal bei einem Anwalt für Arbeitsrecht informieren, ob alles so Rechtens ist.

Ich selbst bin Arbeitgeber und weiss, wie "unschön" es ist, wenn jemand lange ausfällt bis endlich die Krankenkasse oder jemand anderes (BG) die Kosten übernimmt. Trotzdem muss man auch noch Mensch bleiben und wenn eine so engagierte Mitarbeiterin ein Baby bekommt wäre das niemals ein Grund für mich sie zu entlassen. UNTERSTE SCHUBLADE!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

Antwort von Dolly82 am 19.05.2013, 9:07 Uhr

Hallo
mir geht es genauso nur hat er das schon vor der Schwangerschaft gesagt entweder kommen sie nach dem Mutterschutz wieder oder gar nicht mehr die Worte haben mich auch ganz schön getroffen
also wir werden zumindest versuchen unser zweites Kind so zu legen das ich noch in der Elternzeit schwanger werde und dann mal sehen was er macht - Schwanger kann man niemanden kündigen - und ich wollte sowieso ein zweites und ob das jetzt ein halbes Jahr eher als geplant ist... ich finde es wäre auch einem neuen Arbeitgeber gegenüber unfair wenn man gleich nach einem halben Jahr wieder schwanger wird

ich finde unsere ganzen Mutterschutzregelungen eh für die Katz jedem dem ich das erzähle sagt das kann er doch nicht machen - aber er kann mich natürlich kündigen nach der Elternzeit wir sind nur 2 Leute also sind wir auf jeden fall unter der 10 Arbeitnehmergrenze - aber an deiner Stelle würde ich mich zumindest mal von einem Rechtsanwalt beraten lassen und einschätzen lassen ob sich eine Klage lohnt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

Antwort von Flo2011 am 19.05.2013, 9:47 Uhr

Finde das ganz schön dreist! Tut mir leid für dich.

Wie sieht es denn mit Eltern Zeit Verlängerung aus? Du hast ja ein Anrecht auf 3 Jahre, oder geht das nur mit Einverständnis des Arbeitgebers? Kennen mich da nicht so aus, weil ich beide male gleich 3 Jahre genommen habe.

Ich würde ansonsten vielleicht auch mal neun Anwalt fragen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

Antwort von shade1983 am 19.05.2013, 11:22 Uhr

Hey!


Das tut mir Leid. Es ist immer eine Enttäuschung, wenn man im Nachhinhein so dargestellt wird. Dabei hat man sich noch hin geschleppt. :-(

Das einzige, was ich noch gefunden habe, ist, dass er dir jetzt noch nicht kündigen darf, sondern erst, wenn du deine Arbeit wieder aufgenommen hast. Aber vielleicht macht er das dann auch erst offiziell. Aber es ist evtl. wichtig wegen den Kündigungsfristen. Evtl. muss er dich dann noch länger beschäftigen. Hier der Link: http://www.elternzeit.de/elternzeit-kuendigung.php

Bei mir scheint der AG momentan recht flexibel. Ich fange im Juni für 10 Stunden an und kann mir die Tage aussuchen. Liegt aber auch an der Aufgabe.

Fühl dich gedrückt!
LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

Antwort von Natilla am 19.05.2013, 11:59 Uhr

Hallo!

das ist ja wirklich unverschämt! Soweit ich mich erinnere ist bei einem unbefristeten Vertrag nur eine betriebsbedingte Kündigung (da müsste es dem Betrieb allerdings echt schlecht bzw. muss es nachgewiesen werden) oder nach 3 Abmahnungen gültig (falls die persönliche Performance als Grund genannt wird). Oder gelten da für Kleinstbetriebe Ausnahmen?
Einen Betriebsrat gibt es ja wahrscheinlich nicht oder?

Ich würde sofort Kündigungsschutzklage beim zuständigen Arbeitsgericht einreichen (innerhalb von 3 wo. nach Kündigung)! Reicht auch erst mal nur der Kündigung zu widersprechen - Begründung kann folgen.
Such dir doch am besten gleich einen Anwalt!

Viel Glück!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

Antwort von Mücky am 19.05.2013, 13:17 Uhr

Hallo,

Unbekannter weise möcht ich mich trotzdem einmischen. Ich würde auf jeden Fall zum Anwalt, weil erstens muss man 3 Mal vor der Kündigung abgemahnt werden und 2. hast du vielleicht Anspruch auf eine Entschädigung.

Ich würde mir das nicht gefallem lassen!

Aber als kleiner Trost, die sind alle gleich, ich bin Lehrerin und darf nicht mehr an meine Schule zurück, kein Platz mehr da!!!! Ich muss jetzt an eine vollkommen neue Schule und erfahre 2 Wochen vor Schulbeginn an welche ich muss!!!

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

Antwort von AnnaMaria am 19.05.2013, 15:58 Uhr

Hallo,
ich kann dir nur sagen: Klage einreichen lohnt sich bei Kündigungen immer. Irgendeinen Fehler macht der AG meistens. Beachte bitte, dass du nur 3 Wochen ab Zugang der Kündigung Zeit hast.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Eine Frage noch

Antwort von fanta1987 am 19.05.2013, 17:09 Uhr

Vielen Dank für eure vielen Antworten!
Er hat mich ja nur mündlich darüber in Kenntnis gesetzt und sagte er kündigt mich fristgerecht zum 30.09. 6 Wochen Kündigungsfrist sind im Arbeitsvertrag geregelt. Im Moment habe ich noch nichts schriftliches. Zählt die drei Wochenfrist ab schriftlichem Zugang der Kündigung? So dachte ich zumindest. Am Dienstag werde ich erst einmal ein Arbeitszeugnis einfordern, so dass ich mich jetzt schon nach und nach bewerben kann.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine Überschrift da mir die Worte fehlen

Antwort von RINA0209 am 19.05.2013, 20:28 Uhr

Er muss dich schriftlich kündigen, § 623 BGB (Google mal den Text des Paragraphen). Trotzdem kontaktiere einen Rechtsanwalt- am besten einen Fachanwalt für Arbeitsrecht. Das erste Gespräch ist meistens kostenlos und mit einer Klage kannst du zumeist auch mehr Abfindung herausholen, falls du da dann nicht mehr arbeiten möchtest.

Alles Gute....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzen 10 Beiträge im Forum August 2012 - Mamis
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.