Juni 2022 Mamis

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von majalino, 20. SSW  am 04.02.2022, 20:32 Uhr

Jammerpost

Arbeitet hier noch jemand Vollzeit und sehnt sich den MuSchu herbei?

Ich habe einen Mädchen für alles Job (Assistenz Geschäftsführung, Personalverwaltung inkl. Recruiting, Office Management, Lektorat).

Jetzt haben wir sogar schon meine Vertretung gefunden, die ab März voll startet und derzeit 10 Std/Woche macht ... aber diese 10 Std kommen bei mir aktuell on top, weil für sie alles neu ist

Gestern habe ich sie remote in ein Verwaltungsprogramm eingeführt, während die Nachbarn unter mir alle Fliesen im Bad mit der Bohrmaschine entfernt haben ...
Heute kommen meine Chefs auf die tolle Idee, dass wir heute jemand einstellen, der am Mo startet ("Das Onbording und Rechner einrichten machst du dann remote, ja?").
Wir haben vier Offboardings und drei Probearbeiter anstehen in den nächsten 2 Wochen.
Mein Mann ist selbständig und hat derzeit Hochphase mit täglich 10-16 Std., meist außer Haus, Haushalt liegt komplett bei mir.

Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr, nicht in diesem
Tempo und nicht in der Menge.
Lag gestern abend mit schlimmen Bauchschmerzen auf der Couch (war wohl Verspannung & Blähung, kein harter Bauch, sonst hätte ich Wehen vermutet, weil es so rhythmisch kam).

Ab 14. Februar baue ich Urlaub ab und gehe in eine Vier-Tage-Woche.
Aber wenn sich nicht grundlegend was ändert, mir die Vertretung hoffentlich schnell auch Sachen abnehmen kann, dann befürchte ich, dass in vier Tage einfach die Workload von fünf reingequetscht wird.

Ich suche noch nach einem Weg,
mich weniger aufzuregen, konsequent Nein zu sagen und irgendwie weniger Stress zu haben.
Alle sagen, dass das zweite Trimester so toll ist, entspannt und energiegeladen - ich liege grade tot in der Ecke und bin nur froh, dass die wochenlange Dauerübelkeit vom Anfang rum ist.
Möchte die Schwangerschaft so gern genießen (war erst durch ICSI möglich und wird wohl das einzige Kind bleiben) und kriege von außen nur Stress

Ich glaube, ich bin dann spätestens im März einfach mal ne Woche krank ...

 
9 Antworten:

Re: Jammerpost

Antwort von Romy1990, 20. SSW am 04.02.2022, 20:48 Uhr

Oje das kling nach einer Menge Stress.
Ich arbeite auch noch, aber selbsttändig und wenn ich keine Kraft mehr hab mach ich den Shop ein paar Tage dicht und gut. Ist also was ganz Anderes als bei dir.

Ich glaube, dass einzige was dich retten kann bist tatsächlich du selbst. Indem du sagst wenn nichts mehr geht. Und dass ganz konsequent. Das du schwanger bist ist in deiner Firma ja offensichtlich bekannt und so wie du schreibst wird ja auch frühzeitig für Entlastung durch die Vertretung ab März gesorgt, dein Mutterschutz beginnt ja wahrscheinlich erst, je nach ET, im Juni. Das ist doch prinzipiell schon mal super. Was bis dahin nicht geht kannst nur du selbst entscheiden und dann auch konsequent umsetzen bzw. kundtun.
Vielleicht ist es ja auch gar keine böse Absicht deiner Chefs. Du bist fleißig wie eh und je und es fällt nach außen hin gar nicht auf, dass du am oder schon überm Limit bist.

Ich kann das auch nicht gut, bin immer vollpower dabei und hasse es wenn Aufgaben ungemacht rumliegen, aber das hilft dir aktuell nicht.

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Re: Jammerpost

Antwort von majalino, 20. SSW am 04.02.2022, 21:08 Uhr

Ja da hast du recht.
Mein MuSchu startet am 16.05. und davor hab ich zwei Wochen Urlaub, also muss ich nur noch knapp drei Monate überstehen.
Da ich so viel im Homeoffice bin, sehr selbständig arbeite und vieles davon "unsichtbare" Arbeit ist, die halt im Hintergrund läuft, haben die Chefs nicht so einen unmittelbaren Einblick in die Belastung.
Andererseits haben meine Kollegin und ich schon vor meiner Schwangerschaft mehrfach angemeldet, dass die Belastung hart an und zu Spitzenzeiten deutlich über der Grenze ist und wir uns eine dritte Kraft wünschen ... tja, das Dreierteam wird es wohl erst 2024 geben, wenn ich aus der Elternzeit zurück bin.

Bis MuSchu muss ich einfach öfter die Notbremse ziehen ...
Manchmal ist ein Verantwortungsgefühl echt blöd, ich sehe ja was ansteht, weiß wie dringlich es ist und denke dann, dass ich momentan einfach nicht ausfallen darf.
Aber diese Woche war der Killer, mein Baby muss definitiv wichtiger sein als der Job.

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Re: Jammerpost

Antwort von 123missa, 20. SSW am 04.02.2022, 21:39 Uhr

Ich hatte Anfang Januar auch eine stressige Woche und mein Arzt hat mir auch eine Krankschreibung angeboten, wenn ich es brauche. Hab es dann bisher ohne geschafft, aber wenn du deine Grenze jetzt merkst dann ruh dich aus. Nimm lieber ne ganze Woche frei als eine 4 Tage Woche zu arbeiten. Man fühlt sich schlecht, aber dann müssen andere einspringen. Manches kann ja delegiert/liegen gelassen werden. Achte auf dich selbst, leg dich auch mal Mittags hin usw.

sprich auch die Überbelastung an. solange du zu funktionieren scheinst, wird auch keiner extra Rücksicht nehmen.

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Re: Jammerpost

Antwort von Dani2022, 22. SSW am 04.02.2022, 21:51 Uhr

Ich fühle mit dir!
Ich arbeite auch Vollzeit, habe es mir aber nach der ersten Elternzeit so ausgesucht... Also selbst schuld
Wenn ich gewusst hätte, dass das mit Corona, Kita Schließung und Quarantäne so ausartet hätte ich mich für Teilzeit entschieden!
Zum Glück entfällt aber durch Home-Office der Arbeitsweg und sowohl mein Kollege, als auch mein AG sind sehr rücksichtsvoll! Sonst würde ich mich glaub auch krank schreiben lassen.
Ich habe Dank Resturlaub (falls der nicht komplett für die Kinderbetreuung drauf geht) noch bis Mitte April und zähle auch die Tage.
Halte durch bzw. ziehe die Notbremse wenn es dir schlecht geht!

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Re: Jammerpost

Antwort von _vivi_, 21. SSW am 04.02.2022, 21:56 Uhr

Hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen. Ich arbeite auch Vollzeit, mein Mann ist ebenfalls selbstständig mit 13h/tag und bei mir bleibt auch Haushalt und Hund hängen. Bei meiner Arbeit wird auch nicht verstanden, dass irgendwann Grenzen erreicht sind und man auch einfach nicht mehr so gut und lange am Stück arbeiten kann, wie vor ein paar Monaten. Ich arbeite auch viel im stillen (und Home Office) und habe jetzt angefangen mir die Ruhe zu nehmen, die ich teils brauche. Es kann sowieso keiner richtig kontrollieren und auf mehrfache Gespräche dass wir unterbesetzt sind, kommt keine Reaktion. Ist auch irgendwo logisch, wenn immer alles fristgerecht und zügig erledigt wird, denken sich die Chefs auch „na wofür denn wen weiteres einstellen“. Vielleicht geht das bei dir ja auch? Dass zumindest mal zwischendurch zur Ruhe kommen kann. Und ansonsten wirklich auch mal krank schreiben lassen, gerade wenn du schon Bauchschmerzen bekommst. Da muss man auch einfach mal an sich und den kleinen Zwerg denken und nicht daran, jetzt irgendwelche Kollegen hängen zu lassen. Es dankt einer am Ende doch auch keiner, dass man ohne Ausfall bis zum Schluss weiter gearbeitet hat.
Und um beim jammern mit einzustimmen: für mich wurde noch nicht mal nach Ersatz gesucht, ich habe bis heute keine Gefährdungsbeurteilung gesehen (wobei ich auch nicht weiß, ob die notwendig bei Homeoffice ist), es wird von mir erwartet dass ich selbst abends bis 20/21 Uhr noch Veranstaltungen gebe, mein Urlaub für märz und alternativ April wurde abgelehnt und auch sonst ist mein Chef der unempathischste Mensch, den ich kenn.

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Re: Jammerpost

Antwort von Netti2020, 19. SSW am 04.02.2022, 22:12 Uhr

Guten Abend,
nur ein gut gemeinter Rat: achte bitte auf dich und deinen Körper und alle Signale, die er dir wahrscheinlich gerade schon Sendet. Aus deinen Zeilen lese ich, dass du selbst schon merkst, dass es so wie gerade nicht mehr dauerhaft weitergehen kann.

Ich hatte in meiner letzten Schwangerschaft nen stressigen TZ Job und meine Selbstständigkeit und abends recht früh immer einen harten Bauch. Meine FÄ meinte, ich solle bitte mit meinem Chef reden usw, hat mich nicht krank geschrieben. Das Ende vom Lied war, dass ich in der 28. Woche mit vorzeitigen Wehen im Kreißsaal lag. Diese waren zum Glück nicht Muttermund wirksam und es wurde keine Frühgeburt, aber es hätte gar nicht erst so weit kommen müssen.

Was ich sagen will: du wirst kein Bundesverdienstkreuz für deine aufopfernde Arbeit erhalten und die Gesundheit von dir und deinem Baby gibt dir auch niemand wieder. Der Fehler liegt ja oft leider in den Strukturen in den Firmen, wo zu viel Verantwortung an einer Person hängt. Oft wird eingespart auf Kosten der Mitarbeiter. Zumindest hört es sich bei dir so an. Ich hoffe sehr, dass du für dich einen Weg findest den Stress zu minimieren - dauerhafter Stress ist echt Gift für Schwangere. Meine vorzeitigen Wehen und auch der harte Bauch hörten übrigens auf, als meine FÄ mich dann die letzten 4 Wochen bis zum MuSchu krankgeschrieben hat und mein Sohn kam an ET+2 gesund auf die Welt

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Re: Jammerpost

Antwort von MarDie, 23. SSW am 04.02.2022, 23:35 Uhr

Hey,

hier ist noch eine Leidensgenossin.
Ich arbeite zwar 100% im Home Office, aber das macht es nicht unbedingt entspannter. Bei uns ist der Workload schon immer recht hoch gewesen, aber aktuell wird das noch getoppt indem ich auch zwei neue Kollegen einarbeiten muss, was einfach unglaublich viel Zeit frisst.
Nächste Woche steht ein großer Produktlaunch an & das ist immer mit Überstunden verbunden. Überstunden versuche ich seit der SS eigentlich konsequent zu vermeiden, was mal mehr, mal weniger gut klappt. Nachdem mich diese Woche einfach extrem geschlaucht hat, habe ich dann heute die Frage von meinem Chef, ob ich denn heute etwas länger machen kann, auch einfach mal verneint.
Ich denke es ist wirklich wichtig, dass wir die Reißleine ziehen, wenn man merkt es wird zu viel.
Ich wünsche allen gutes Durchhalten & bald haben wir es geschafft So arg weit entfernt ist der Mutterschutz ja nicht mehr.

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Re: Jammerpost

Antwort von majalino, 20. SSW am 05.02.2022, 11:08 Uhr

Oje Vivi,
das hört sich bei dir ja noch schlimmer an. Ich habe wenigstens das Glück, dass meine Chefs eigentlich sehr liebe Menschen sind, nur liegt in der Firma seit 3 Monaten so unglaublich viel intern wie auf Kundenseite an ... da fehlt dann etwas das Bewusstsein dafür, wie hoch die Belastung bei mir ist und dass ich nicht mehr so kann wie vorher.

Eine Gefährdungsbeurteilung muss übrigens auch fürs Homeoffice erfolgen.
Denn z. B. ist die Vorgabe ganz klar, dass du nicht mehr als 8,5 Std. pro Tag arbeiten darfst (Ausnahmen bei Gleitzeit) und weder am Wochenende noch vor 6 Uhr oder nach 20 Uhr.
Da kannst du die Gewerbeaufsicht einschalten, wenn der Chef sich nicht dran hält.
Und deinen Urlaub komplett ablehnen ist ja auch ne Hausnummer. Wahscheinlich ist ihm gar nicht klar, dass dein Urlaubsanspruch von vor dem MuSchu nicht verfällt, sondern du ihn einfach nach der Elternzeit nehmen kannst. Denk mit dran und lass dir vor dem MuSchu schriftlich bestätigen, wie viele Urlaubstage du offen hast!

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Re: Jammerpost

Antwort von majalino, 20. SSW am 05.02.2022, 11:12 Uhr

Vielen Dank für alle eure Antworten!
Es ist tatsächlich ein bisschen beruhigend und gleichzeitig echt schade, dass es nicht nur mir so geht.

Ich hoffe, uns allen gelingt es die nächsten Wochen, runterzubremsen und auch Dinge liegen zu lassen.

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