ich bin nicht mehr dabei

Mädels, es fällt mir, immer noch, unendlich schwer, diese Worte zu tippen. Ich weiß nicht, ob sich jemand an meinen Thread vom 28.5. erinnert, wo ich von dem Hin und Her, Blutungen und dann doch endlich dem Herzschlag berichtet habe.

https://www.rund-ums-baby.de/foren/Einmal-Hoelle-und-zurueck_563579-1.htm

5 Tage später beim nächsten Kontrolltermin habe ich dann erfahren, dass das Herz "wahrscheinlich" nicht mehr schlägt, was dann 3 Tage später endgültig vom Arzt und auch in der Prädiagnostik-Klinik, an die ich noch überwiesen wurde, bestätigt wurde.
Auch, wenn ja vorher diese Diagnose MA schon im Raum stand, hat es mir (uns) erneut den Boden unter den Füßen weggezogen. Dieses Hin und Her, diese riesige Erleichterung, dass das Herz doch schlug nur um ein paar Tage später wieder aufzuhören, war eine furchtbar schlimme Erfahrung. Eine Erfahrung, die ich noch lange nicht überwunden habe und wahrscheinlich für immer mit mir tragen werde.

Das war am 5.6. Mein hCG Wert war noch sehr hoch und mein Freund und ich wollten am 6.6. für 2 Wochen innerhalb Deutschlands in den Urlaub fahren. Das war schon lange geplant, nur das Ziel war vor Corona ein anderes. Jedenfalls kam der Zeitpunkt ganz passend- eine andere Umgebung, viel Natur und Zeit für uns und unsere Trauer.
Ich bekam zwar vom Arzt eine Überweisung ins Krankenhaus für eine Ausschabung, aber da ich 1. eh der Natur ihren Lauf lassen wollte und 2. mein Wert noch so hoch war, sah er kein Problem mit dem Urlaub. Vorsichtshalber habe ich trotzdem im KH wegen eines Termins angerufen und die haben mir von sich aus erst einen Termin 3 Wochen später gegeben, ohne von meinem Urlaub zu wissen. Man hört ja immer davon, dass so eine Ausschabung relativ schnell stattfindet, aber bei mir hatte niemand Eile.
Für den Urlaub habe ich mir extra Binden eingepackt und wir haben uns beide darauf eingestellt, dass es jeder Zeit losgehen könnte mit dem natürlichen Abgang und Blutungen. In der Nacht vom 14./15. (da war ich in der 11. Woche) ging es dann ab Mitternacht los- Schmerzen und Blutungen. Anfangs war es noch ganz gut auszuhalten- mein FA sagte etwas von "bißchen stärker als Menstruationsschmerzen" und ich könne eine Paracetamol nehmen.
Tja...
Ich will das jetzt hier gar nicht groß ausführen, aber ich hatte noch nie in meinem Leben solche Schmerzen und will sie auch nie wieder haben. Übergeben vor Schmerz, meinem Freund gesagt, ich möchte lieber tot sein als das jetzt noch weiter aushalten zu müssen etc. Und ich bin keine schmerzempfindliche Person.
Ende vom Lied: wir sind dann gegen 10 Uhr am Vormittag in die nächst größere Stadt von unserem Urlaubsort ins Krankenhaus gefahren, wo dann sofort eine Ausschabung gemacht wurde. Aufgewacht aus der Narkose waren die Schmerzen vollständig verschwunden und ich fühlte mich einfach nur unendlich leer und traurig. Die Schwestern und andere Mitarbeiter waren unendlich lieb, haben mich getröstet, mir Mut zugesprochen und mir damit sehr geholfen. Am Abend wurde ich dann entlassen und wir konnten zurück in unsere Ferienwohnung. Bis auf leichte Blutungen geht es mir seitdem körperlich ziemlich gut, wir konnten auch noch ein paar Wanderungen unternehmen. Seit dem WE sind wir wieder zurück, ohne unseren Smartie...
Die Nachkontrolle bei meinem Frauenarzt hatte ich mittlerweile schon- es sieht wohl alles gut aus. Das war meine große Sorge- das zuviel Schleimhaut o.ä. abgetragen wird. Aber es ist wohl alles okay.

Oh man, mir kullern schon wieder die Tränen runter, während ich das schreibe.

Ich wünsche euch allen eine ganz ganz glückliche und wundervolle Schwangerschaft ohne viele Sorgen und ohne Probleme und hoffe, dass ihr alle eure Krümel im Januar gesund und munter im Arm halten dürft.