September 2020 Mamis

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Geschrieben von Ani.Me, 22. SSW am 24.05.2020, 16:22 Uhr

Hallo :)

Hallo Chro,
erstmal ganz viel Kraft, ihr müsst in einer sehr belastenden Situation stecken, es tut mir ehrlich leid.
Natürlich ist alles, was wir dir von hier aus sagen können spekulativ. Aber ja, ich kenne einige ähnliche Fälle von meiner Zeit auf der Neonatologie. Ganz grob blieb es bei 3 Kategorien. Entweder lag tatsächlich eine Unterversorgung vor. Dass das Baby aus irgendwelchen Gründen nicht ausreichenden Nährstoffe erhalten hat. Entweder aufgrund einer Erkrankung der Mutter oder ein Problem mit der Plazenta. In diesen Fällen konnte man das allerdings meist anhand der Ultraschalluntersuchungen oder Labordiagnostik feststellen. Dabei waren die Babys meist „symetrisch dystroph“, dass also einfach alle Parameter am Kind zu klein war. Diese Babys wurden bis mindestens 24+0 engmaschig überwacht, die Eltern wurden über Frühgeburten aufgeklärt, die Mutter im Verlauf stationär aufgenommen, erhielt die Lungenreife und die Babys dann früh geplant entbunden. Diese Zwerge waren natürlich den Risiken der Frühgeburtlichkeit ausgesetzt, haben aber oft eine gute Prognose. Natürlich zählt für die Reife des Kindes jeder Tag im Mutterleib, aber man darf nicht zu lange warten. Solange das Baby wuchs und die Blutflüsse im Kind gut waren, hat man gewartet. Hier zählt übrigens die Reife mehr als das Gewicht. Denn wird das Baby nicht gut versorgt, kann es sein, dass es lange die 500g nicht schafft.
Dann gab es die zweite Gruppe: Das Baby wuchs nicht mehr entsprechend der Perzentilen obwohl Plazenta und Durchblutung von mehreren Spezialisten als völlig unauffällig bewertet wurden. Diese Kinder wurden dann mehrfach untersucht und ebenfalls engmaschig überwacht. Es wurde neben weiterer Ultraschalle häufig auch eine Fruchtwasserpunktion gemacht und oft waren diese Babys krank. Manche hatten chromosomale Schäden, wobei diese Kinder selten im Ultraschall völlig unauffällig waren. Manche hatten aber zum Beispiel verschiedene Formen von Kleinwuchs oder waren einer Infektion durch z.B. CMV ausgesetzt. Da ging die Prognose weit auseinander, je nach Erkrankung.
Und die dritte Gruppe waren Babys bei denen die Ursache bis zum Schluss unklar war. Bei manchen blieb es so, dass auch später kein Auslöser gefunden werden konnte.
Wie groß oder klein seid ihr denn? Seid ihr mitteleuropäischer Herkunft? Man sollte einen konstitutionellen Kleinwuchs als Normalbefund nicht aus den Augen lassen. Wenn die Mutter 1,50m und der Vater 1,60m groß sind, bewertet man die Lage anders als wenn beide über 1,80m sind.
Was allen gemein war, ist, dass die Mütter mit einem Baby mit so ausgeprägter Wachstumsretardierung ganz engmaschig (je nach schwere 2 Wochen bis wenige Tage) untersucht wurden und das weitere Vorgehen mit gegebenenfalls den Humangenetikern und uns Kinderärzten abgesprochen wurde.
Es ist also sehr gut, dass die nächste Kontrolle bald ansteht! Dass Babys mal eine Woche Wachstum aufholen können gibt es sicher, aber mehr als 10 Tage eher nicht. Ich bin keine Gynäkologin, aber meines Wissens nach, verlässt man sich bei unbekanntem Schwangerschaftsalter eher auf die frühen Messungen, und die lagen bei deinem 1. Ultraschall und in der geschätzten 13. Woche ja genau gleich mit ET 25./26.9. Wenn ich es richtig verstanden habe klingt es als ob das Baby immer weiter durch die perzentilen rutscht? Also 13. Woche zeitgerecht, dann 17. Woche 2 Wochen zurück und jetzt aktuell noch mehr? Bis zu einem gewissen grad sind die geschätzten Gewichte ungenau. So +/- 20% sind sicher drin.
Ich hoffe für dich und wünsche dir, dass du gut betreut und aufgefangen wirst. Halte uns auf dem Laufenden! Daumen sind gedrückt, dass es am Dienstag gute Nachrichten gibt!

 
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